Nur 10 Jahre: Digitale Spiegelreflexkameras von Minolta

Minoltas digitales Kameraleben währte nur 10 Jahre. Auf dem Foto links Minoltas erste digitale SLR die 1,75 Megapixel auflösende Minolta RD-175 von 1995, zu der es zwei Praxisberichte gibt:

Daneben die 6 Megapixel KonicaMinolta Dynax 5D von 2005, zu der es bis jetzt ebenfalls zwei Praxisberichte gibt:

Dazu kamen noch die zwei DSLRs Minolta Dimage RD 3000 von 1999 und die vor der Dynax 5D 2004 vorgestellte Dynax 7D.

KonicaMinolta Dynax 5D 2023 (plus Nikon Z6)

In "Ich hatte mal wieder Lust auf Sony ;-)" war nicht nur zu lesen: "Die drei Minolta A Objektive MINOLTA AF LENS 24mm 1:2.8 (1986/1994), MINOLTA AF LENS 50mm 1:1.7 (1985/1990), MINOLTA AF ZOOM 35-70mm 1:4 (22) bekommen 2023 ganz sicher noch Gesellschaft, denn die SLT-A58 macht einfach Spaß! In dem SLT-A58 Beitrag sind auch die drei genannten Minolta A Objektive mit Linsenschnitt und Spezifikation! Irgendetwas Preisgünstiges aus der Minolta A "Beercan"-/"Bierdosen"- oder "Ofenrohr"-Designreihe sollte die Reihe dieser drei Objektive noch erweitern."

Die Wahl führte zum Kauf eines braven MINOLTA AF ZOOM 100-200mm 1:4.5 (22) für 32,90 inkl. Deckeln, Gegenlichtblende und Porto. Mehr will ich einfach nicht in ein auslaufendes System investieren. Auch wenn das 100-200 mm auf der schweizer Seite Artaphot.ch keine Beachtung findet, habe ich einfach nur aufs Geld geschaut. Lediglich Leicaner.de erbarmt sich und zeigt die komplette Spezifikation des "Ofenröhrchens" und schreibt dazu: "Dieses Objektiv hat keinen Macro Modus, deckt von der Brennweite einen kleineren Bereich als das Ofenrohr ab und ist Lichtschwächer. Es wurde als Alternative zu einem geringeren Preis, mit geringerem Gewicht und geringeren Abmaßen auf den Markt gebracht. Die Brennweite beginnt bei 100mm was bei APS-C schon recht unpraktisch ist, und geht auch nur bis 200 mm." Nun ja, (virtuelles) Papier ist geduldig ;-)

Aber welche Kamera?

Auch das beantwortete sich beim ewigen Räumen, Sichten und Sortieren sehr schnell. Ganz klar natürlich auch die Sony SLT-A58. Vorrang bekommt aber die seit Herbst 2020 vernachlässigte KonicaMinolta Dynax 5D. Wenig (6) Megapixel haben seit Topaz Spezial-Software ihre Schrecken verloren, aber selbst die ordentlichen "nur" 6 Megapixel der Dynax 5D reichen immer für ein A3/A3+ Kalenderfoto. Und bei Ausschnitten greift Topaz der Dynax 5D unter die Arme! Und: Während die Sensor-Stabilisierung der Sony SLT-A58 defekt ist, funktioniert die der Dynax 5D. Auf jeden Fall ein Vorteil bei 100-200/150-300 mm längerer Brennweite und Lichtstärke f/4,5.

Hatte ich beim Rundgang mit der Sony SLT-A58 auf die schlüssige Kombination 24 mm und 35-70 mm Zoom gesetzt, wurde jetzt auf der Dynax 5D bewusst ein ziemlicher Brennweitensprug "eingebaut": 24 mm und 100-200 mm. Galt es ja schließlich zu probieren, wie gut das alte Tele-Zoom ist. Nur fürs "Produktfoto" wurden die Gegenlichtblende abgenommen …

Beispielfotos 100-200 mm Zoom 6 Megapixel

Beispielfotos 100-200 mm Zoom, 4 Megapixel

100-200 mm Minolta A im Vollformat, Nikon Z6 24 MP

Beispielfotos mit dem 24 mm auf der Dynax gibt es nicht …

Das habe ich mir geschenkt. Im Praxisbeitrag "Ich hatte mal wieder Lust auf Sony ;-)" hatte ich das 24er bereits auf der 20 Megapixel Sony SLT-A58 erfolgreich im Einsatz. In diesem Praxisbericht ist das 24er auch ausführlich beschrieben! Dort gibt es auch einen Linsenschnitt und die komplette Spezifikation. Viel interessanter wird, wie sich das auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6 schlägt!

Jetzt gilt es! im Vollformat auf der spiegellosen 24 MP Nikon Z6: 24 mm sind 24 mm!

24 mm Minolta A im Vollformat, Nikon Z6 24 Megapixel

24 mm Minolta A im Vollformat, Nikon Z6 6 Megapixel

Die letzten beiden Fotos (untere Reihe) wurden bewusst mit Offenblende f/2,8 aufgenommen. Haben Sie in ein, zwei Fotos die Vignettierung besonders am rechten, oberen Bildrand bemerkt? Dafür gibt es eine plausible und nachgeprüfte Erklärung: die Gegenlichtblende. Was beim Einsatz des 24ers auf der KonicaMinolta Dynax 5D und Sony SLT-A58 natürlich nicht auffallen konnte, die blenden die Bildränder durch Cropfaktor 1,5 rigoros aus. Fürs Vollformat ist die Gegenlichtblende etwas zu klein.

Geli abgeschraubt, und die Vignettierung ist weg!

Dem 100-200 mm Minolta A Zoom würde ich nicht unbedingt Premium-Qualität attestieren. Es macht seinen Job, und für die etwas über 30 Euro gibt es da nichts wirklich zu meckern. Dem 24 mm Minolta A bestätige ich gern in der Qualitäts-Oberklasse mitzuspielen. Wenn ich "irgendwann" mal dazu komme, müsste man das 24 mm Minolta glatt gegen das Nikkor Z 24-50mm f/4,0-6,3 antreten lassen. Aber es gibt sicher wichtigeres, interessanteres zu tun …

Noch ein Wort zur Adaption der Minolta A (und Sony A) Objektive auf der Nikon Z6

Das 1,7/50 mm Minolta A bietet (in ganzen Schritten) Offenblende 1,7 – 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22, je nach Zählweise 8 Schritte. Das 4/35-70 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 5 Schritte. Der Adapter bietet 8 Schritte. So ganz genau lässt sich die Blende je nach Objektiv nicht einstellen. Letztlich unerheblich. Wie immer gilt: Bei Blende f/11 sollte bei der 24 MP Vollformat Nikon Z6 wegen beginnender Beugungsunschärfe Schluss sein. Die 6 Megapixel Minolta hat einen Pixelabstand/Pixelpitch von 7,8 µ. Heißt 7,8 x 2 = gerrundet Blende 16, mit der ich auf der Dynax 5D noch fotografieren kann.

Qualitäts- und sonstiger Eindruck der KonicaMinolta Dynax 5D

Der erste Praxisbericht 2017 zur KonicaMinolta Dynax 5D endete mit Frust, einem vermeintlichen Sensortod. Tatsächlich könnte es die feuchte kalte Witterung oder noch mehr ein Akku gewesen sein, der nicht mehr genug Leistung lieferte. Schade, denn die Dynax 5D hatte Spaß gemacht. 2020 habe ich sie nochmal aus der Box geholt, einen frisch geladenen Akku eingeschoben und nach ein paar Testfotos im Garten einen kleinen Rundgag gemacht. Mit dem 4/35-70 mm Minolta auf der Dynax 5D. Alles einwandfrei! Jetzt, Jahresanfang 2023 lief/läuft die Dynax 5D wie sie soll! Und hat wieder so viel Freude gemacht wie vor 6 Jahren … Mehr gibt es zur letzten 6 Megapixel Minolta-DSLR  nicht zusagen, die nominell vor der gleichauflösenden Dynax 7D von 2004 steht, aber ein Jahr später – 2005 – kam und das Ende des Kamera- und Objektivherstellers Minolta markierte. Wobei Sony schon zuvor seine Finer mit im Spiel gehabt haben muss, denn nicht ohne Grund hatte die Dynax 5D Sensorstabilisierung, die 7d noch nicht! Und die erste Sony Alpha 100 war unverkennbar eine etwas anderes designte Minolta Dynax 5D – mit Sensorstabilisierung. Siehe oben!

Sie hat es immer noch drauf! 4/35-70 mm Offenblende , ISO 3200

Wenn die Datenqualität stimmt, geht einiges! Links das unbearbeitete Ausgangsfoto, rechts, was sich mit Hilfe von Photoshop und Topaz AI (ArtificialIntelligence, künstliche Intelligenz) aus dem ca. 1.500 x 1.000 Pixel Ausschnitt machen und wieder auf 6 MP vergrößern lässt.

Am und über dem Limit: 4/35-70 mm Minolta A bei Offenblende auf der KonicaMinolte Dynax 5D, ISO 3200, Zeitautomatik, 6 Megapixel

Links nicht entrauscht, rechts mit Topaz DeNoise entrauscht. Vielleicht etwas zu "glatt", aber das ließe sich mit Feintuning noch ändern …

Mit Topaz DeNoise AI verlieren auch ISO 3200 aus einer DSLR von 2005 ihren Schrecken. Wobei man bei dem einen oder anderen Bild das "Digitale Korn", das Rauschen sogar drin lassen könnte … Adobe Lightroom hat gegen die Topaz AI Softwares keine Chance, was Vergrößerung, Schärfen und Entrauschen betrifft!

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Was die Objektiv-Qualität angeht, ist mehr oder weniger alles gesagt. Probieren im Vollformat werde ich noch das lichtstarke 1,7/50 mm Minolta A und das 4/35-70 mm Minolta. Letzteres bekommt aber Vorrang und zusammen mit anderen Objektiven gleicher/ähnlicher Brennweite und Lichtstärke in einem eigenen Bericht! 

Und die letzte KonicaMinolta Dynax 5D der langen Minolta-Geschichte? 

Hat einfach nur Spaß gemacht. Die soll in Zukunft immer mal bewegt werden — gerne mit dem 4/35-70 mm Zoom. Oder der interessanten Kombination 24-50mm/100-200mm Zoom!

Ralf Jannke, Februar 2023

 

 

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