Nikon Z6, Olympus OM-D E-M1 mit REVUE/Petri 1:4 f=200mm
35 mm und 55 mm Petri adaptiert
Fast die hier öfter beschriebene "Dreifaltigkeit" des braven Amateurs
35 mm, Normalobjektiv, 135 mm Tele. In diesem Fall statt 135 mm etwas länger: 200 mm. Auch wenn ich fürs Fuji X-System den passenden Adapter habe, ist nur das lichtsarke 1:1.8 f=55mm Petri einzusetzen. Meine Olympus OM-D E-M1/5 sowie die Nikons Z6/7 sind der Fuji haushoch überlegen, wenn es (für meine Augen!) ums komfortable und sichere manuelle Fokussieren geht. Außerdem sind die Olys und meine beiden Nikons Sensor-stabilisiert!
Petri System (1969)
Gemeint sind in diesem Beitrag ausschließlich die Objektive mit dem exotischen Petri-Bajonett!
Denn es gab auch Petri-Objektive mit M42-Schraubanschluss oder Pentax K-Bajonett. Christian Zahn hat ein Petri CC Auto 1:1,8/55 mit M42 ausprobiert. Jetzt, hier ein REVUE/Petri 1:4 f=200mm mit dem exotischen Petri-Bajonett.
Revue?
Das war doch die Hausmarke des einst eigenständigen Versandhaus Quelle, deren Fotogeräte mit REVUE gelabelt waren. Fotogeräte, die aus unterschiedlichen japanischen, ostdeutschen und russischen Quellen stammten. In der eBay-Anzeige war das REVUE 1:4 f=200mm auf einer als Revue V6 gelabelten Petri V6.
Diesem wenig bekannten japanische Hersteller Petri haben wir mehrere Beiträge gewidmet:
- Petri Flex V (1961) — Petri, Kuribayashi Shashin Kogyo K.K. Geschichte
- Nikon SP für Arme - oder: Petri 2.8, die SP des kleinen Mannes
- Der zunächst verhinderte, dann ausgefallene Teil 1 mit final doppelter wundersamer Wendung
- Nikon Z6 2,8/35 und 1,8/55 mm Petri Teil 2
Quintessenz der letzten beiden Beiträge ist der spezielle Petri-Objektivanschluss. Ein Bajonett, das rein von der Funktion her eine gewisse Ähnlichkeit mit dem alten Canon FL-/FD-Bajonett hat. Das Objektiv wird nach Montage mit einem Drehring verriegelt. Bei Canon ist dieser Ring am Objektiv, bei Petri an der SLR. Während es fürs Canon FL-/FD-Bajonett zahlreiche Adapter für die unterschiedlichen spiegellosen Systemkameras (DSLMs) gibt, gestaltete sich sie Suche nach einem Petri-Adapter schwierig. Ich habe Adapter Petri/microFourThirds und Petri/Fuji X. Für Petri/Nikon Z musste selbst gebaut werden, was beschrieben ist.
Interessante SLRs des weniger bekannten japanischen Herstellers Petri
War sich des exotischen Objektivanschluss bewusst …
Zur Verwendung bot Petri einen Original-Adapter, der die die Montage von Objektiven mit M42 Schraubanschluss gestattet. Hier ein M42 AUTO YASHINON-DX 1:1.7 f=50mm. Von meinen drei Petri SLRs funktioniert nur das Modell TTL mit M42 Objektivschraubanschluss. Die Verschlüsse der Petri Flex V und Petri Penta V6 (1965) sind defekt :-(
Spezifikationen
Was das angeht, ist im Internet wenig zu finden … Stellvertretend oben 2 Petri-Normalobjektive. Das siebenlinsige ORIKKOR F2 50mm ist ein gesuchtes Sammlerobjektiv …
Fürs 200er ergaben sich durch Nachmessen diese Daten:
- Ø 61 mm, l 200 mm, Filter Ø 55 mm, 500 g
- Optischer Aufbau unbekannt
- Anzahl der Blendenlamellen unbekannt, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 3 m
Da werden Erinnerungen wach!
Analoge 18x24 mm Halbformat Olympus PEN F und die digitale Wiedergeburt PEN E-P1
Das 200er passt in seiner Schlankheit auch prima auf die PEN E-P1 und – natürlich nur davorgelegt – auf die Ur Olympus PEN F. Zu der ich kein Objetiv besitze. Was angeboten wird, beginnt bei 100 Euro Sammlerpreisen … Einfach zu hoch. Zudem ist die analoge PEN nicht mehr ganz in Ordnung.
REVUE/Petri 1:4 f=200mm auf der Olympus OM-D E-M1, ISO 400, Blende f/4 oder f/5.6, rechts 1:1 aus 16 MP
Das soll im Viertelformat erstmal genügen …
In der Mitte der 1:1 Crop aus den 16 MP der Olympus OM-D E-M1. 400 mm Brennweite sind mir dann doch etwas zu lang. Auf 300 mm bei Adaption auf der Fuji X-E1 verzichte ich. Mit Lichtstärke f/4 wird das manuelle Fokussieren auf der Fuji zum Glücksspiel. Also das 200 mm REVUE/Petri auf die Vollformat Nikon Z6!
REVUE/Petri 1:4 f=200mm auf der Nikon Z6, 1:u1 Crop aus 24 Megapixel
Ein erster Anflug von Herbst!
Bei uns ist es immer der Aroniabeerenbusch vorm Haus, dessen Blätter beginnen sich als Erstes zu verfärben. Vom Stativ, zwei Zwischenringe 11+18 mm, Stativ, ISO 2000, Blende f/11. Farblich natürlich mit Adobe Lightroom nach Geschmack nachbearbeitet.
Genug!
Was von der Schärfe her wirklich ordentlich aussieht, zeigt aber nicht die Klimmzüge beim Fotografieren. Das REVUE/Petri 1:4 f=200mm hat sich als extrem streulichtempfindlich erwiesen. Trotz der Gegenlichtblende musste ich durch Abschatten per Hand die Überstrahlung wegbekommen. Was natürlich nur vom Stativ aus ging.
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Die wirklich extreme Streulichtempfindlichkeit degradiert das REVUE/Petri 1:4 f=200mm dann doch nur zum Sammelobjekt(iv). Dieses 200er werde ich nicht mehr benutzen!
Ralf Jannke, September 2024
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 27.09.2024 |
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