Panasonic FourThirds FT Spiegelreflexkamera Lumix DMC-L1
Überraschendes Detail – der Blitz
Nach einem Druck auf die Entriegelungstaste springt der Blitz heraus, was ja keine Überraschung ist. Sieht aber komisch aus… Ein Defekt? Nein gut durchdachtes Detail! In dieser Position ist indirektes Blitzen möglich. Auch wenn der Blitz nicht leistungsstark ist, für eine niedrige, weiße Zimmerdecke und ISO 400 könnte es reichen. Oder gegen einen von Hand gehaltenen Reflektor. Erst auf einen weiteren Druck auf die Entriegelungstaste springt der Blitz in die erwartete, gewöhnliche Position…
Und die "Leica Digilux 3"?
War richtig "Arbeit" die schwarze Oberkappe der Panasonic zu verchromen und die Belederung abzuschleifen ;-) Und nach dem roten Leica-Punkt zu suchen und den drauf zu kleben. Die "Leica Digilux 3" wurde natürlich per Photoshop aus der baugleichen Panasonic Lumix DMC-L1 zusammengebastelt…
Und wie sich das für ein kompatibles FourThirds-System gehört, steckt auf der Panasonic ein 3,5/35 mm Olympus Makro-Objektiv.
Eigentlich eine „überflüssige“ Kamera, denn:
„Was die DMC-L1 mit der Olympus E-330 gemeinsam hat“ – „(…) die DMC-L1 hat das gleiche Objektivbajonett (was ja nichts besonderes ist…), das gleiche Spiegelgehäuse, den gleichen Autofokus- und Belichtungsmessungs-Sensor wie die Olympus E-330. In beiden Kameras arbeitet der gleiche Panasonic (Bild) Sensor.“ schrieb dpreview.com im April 2007. Gleichzeitig ein interessanter, kompletter Test der Panasonic DMC-L1!
Nach der Ostern 2016 vorgestellten (im Inneren also weitgehend gleichen) Olympus E-330, die nicht ohne Grund Einzug in meinen Kanon der (ca.) 30 Lieblingsdigitalkameras fand, jetzt…
…das Panasonic-Pendant Lumix DMC-L1
Kommandozentrale (links) und Liveview-Modus (rechts)
Die für meinen Geschmack „schönere“ Kamera wurde 2006 vorgestellt, ist 146 x 87 x 80 mm groß und wiegt betriebsbereit 530 g. Der 17,3 x 13,0 mm CMOS-Sensor im 4:3 FourThirds-/FT-Format löst maximal 3.136 x 2.352 Bildpunkte = 7,5 Megapixel auf. Pixelabstand, Pixelpitch 5,5 µm. Ultraschall-Selbstreinigungsfunktion. Sensorempfindlichkeit ISO 100 bis 1600. Speicherformat komprimierte JPEG oder Rohdaten (RAW) auf SD-Karte.
Digitale Spiegelreflexkamera mit Spiegelsucher mit 95 % Bildabdeckung, 18 mm Augenabstand und Dioptrienausgleich (-3,0 bis +1,0 dpt). Dazu 2,5" TFT LCD Monitor mit 207.000 Bildpunkten für Liveview und Menüsteuerung und Bildwiedergabe.
Objektivanschluss FourThirds – FT
3-Punkt-Autofokus mit manueller oder automatischer Wahl des Fokussierfeldes. Einzelbild-Modus (AF-S) oder Schärfenachführung (AF-C), Der AF arbeitet zwischen 0 bis 19 LW.
Serienaufnahmen mit 3 B/s bei höchster Auflösung. Bei 2 B/s maximal 6 Bilder hintereinander im RAW-Modus oder unbegrenzt beim JPEG-Format.
Erwähnenswert im Kurzsteckbrief noch der in zwei Positionen rastende Einbaublitz mit Leitzahl 10 (ISO 100), der indirektes Blitzen gestattet – siehe oben. Stromversorgung 1 x Li-Ion Akku Panasonic CGR-S603E.
Firmware
Immer ein Thema bei älteren Kameras. Oft hatten die Vorbesitzer wohl Angst, die jeweils aktuelle Firmware in die Kamera zu installieren. Ich habe nicht gezählt, wie viele Firmware-Updates ich an meinen Kameras durchgeführt habe. Noch NIE ist dabei etwas schiefgegangen, wenn man sich an die Anleitungen hält. Und man verschenkt nicht selten Kamera-Leistung, die eine neue Firmware der Kamera einhaucht. Außerdem bügeln Firmwareupdates Fehler in der Kamerasteuersoftware aus, die möglicherweise (noch) niemand entdeckt hat!
Was kann diese Panasonic L1 nicht?
Die Belichtungswerte im Sucher anzeigen. Das war der "Preis" für die 60 Euro, die ich für die L1 gegeben habe – eine defekte, tote Sucheranzeige. Womit ich bei dem guten Display oder im Liveview-Modus problemlos leben kann.
Panasonic DMC L1 Programm- (P) und Blendenautomatik (S)
Ja wo "issi" denn?
Zum unbeschwerten Losziehen spricht überhaupt nichts gegen Einsatz der Programmautomatik. Ein tolles Motiv dann bei genügend Zeit mit Bedacht und einer gewünscht, gezielten Blende abzulichten, ist durch Wechsel von Programm- auf Zeitautomatik mit Blendenvorwahl ja schnell erledigt. Soll dazu eine gewünschte Verschlusszeit oder gewollte Über-/Unterbelichtung kommen, kann die Belichtung korrigiert oder gleich ganz manuell belichtet werden.
Alternativ lassen sich viele Programmautomatiken auch shiften, um ein anderes Blenden-/Zeitpaar zu wählen. Voraussetzung, man findet die Programmautomatik…
Denn die ist bei der Panasonic DMC L1 nicht mit einem "P" auf dem Moduswahlrad markiert. Erste Aufklärung brachte die - verhasste - Bedienungsanleitung. Man solle in Einstellung A (=Aperture-/Blendenvorwahl = Zeitautomatik) den Blendenring des Objektivs einfach auf den kleinsten Wert stellen und verriegeln. Das Olympus-Zoom hat aber keinen Blendenring... Darauf, dass man in diesem Fall einfach per Einstellrad an der Kamera bis auf den kleinsten Blendenwert stellen kann, bin ich erst später gekommen. Ein Klick weiter und voila: Da ist sie, die vermisste Programmautomatik. Das hätte man ja kurz im Manual erwähnen können... OK, vielleicht habe ich es nur nicht gefunden, nicht weitergelesen.
Und wenn man dann bei aktivierter P-Automatik das große Einstelrad auf der Kameraoberseite auf eine Verschlusszeit dreht, wechselt das Ganze in Blendenaustomatik S für Shutter/Verschluss und versucht die passende Blende einzustellen, wenn man nicht völlig aus dem Belichtungsbereich raus, sprich die Blende nicht weiter zu öffnen oder zu schließen ist. Gut versteckt und umständlich, finde ich.
2,8-3,5/14-54 mm OLYMPUS ZUIKO DIGITAL
Um der 7,5 Megapixel Panasonic FourThirds-DSLR Lumix DMC-L1 von 2006 etwas Professionelleres zu bieten als das zwar kompakte und gute, aber banale 3,5-5,6/14-42mm Olympus Kit-Zoom mit Plastik- Pardon Kunststoffbajonett, kommt mit dem Olympus 2,8-3,5/14-54 (erste Version) ab sofort meine erstes und einziges „High Grade“-Objektiv in den Linsenpark.
Ich hätte der L1 auch das bereits vorhandene 3,5-5,6/14-45 Olympus FT verpassen können, das Zoom hat 2016 im „Dauer-Sandstrahlgebläse“ des in den Dünen versunkenen Leuchtturms Rubjerg Knude, Nord-Jütland/Dänemark aber doch gelitten. Zum Glück war die seinerzeit eingesetzte Kamera gegen Staub abgedichtet, eine Olympus E1.
Jetzt also ein lichtstarkes 2,8-3,5/14-54 mm – in der ersten Version
Vorgestellt 2003 zusammen mit Olympus erster FourThirds DSLR E1 wird das lichtstarke Zoom zwischen Standard und „Super High Grade“ (besonders hochwertig/Profi-Objektiv) als „High Grade“ (hochwertig, hohe Qualität) Objektiv gelistet. Fünf Jahre später musste das Zoom neugerechnet werden, um das Fokussieren im Liveview-Modes der neuen Olympus FourThirds-DSLRs E-420, E520 und E-30 zu gestatten, wo permanenter AF benötigt wird.
Optischer Aufbau der beiden Varianten
Auch wenn dem 14-54 mm Zoom in einem Test bescheinigt wurde, bei längeren Brennweiten erst durch Abblenden gute Werte zu erreichen, habe ich ohne zu zögern zugegriffen. Das aktuelle microFourThirds 2,8/14-42 mm hat die kürzere Endbrennweite und beginnt gebraucht bei 500 Euro. Dann doch die vergleichbare FT-Version für 125 Euro! Was es mit der Offenblendtauglichkeit auf sich hat, habe ich nicht explizit getestet. Sondern einfach die P-Automatik gewählt und die L1 in Kombination mit ISO-Automatik machen lassen…
Viele Menschen wohnen aus Kosten- und anderen Gründen in vergleichbaren Anlagen
Das ist aber keine Wohnanlage!
Wer seine Ferien mehrfach in Skandinavien verbracht hat, wird einen Riesenbogen um "Individualurlaub in derartigen Ferien- und Hotelburgen" machen. Und dabei gerne auf deutsche "Annehmlichkeiten" wie Park- und Strandbenutzungsgebühren verzichten. Der lässt die vielfach schöne deutsche Nord- wie Ostsee aus genau diesen Gründen links liegen, was eigentlich schade ist.
Dass mein negativer Eindruck vor Ort nicht so ganz verkehrt sein konnte, zeigte eine zufällig gesehene Folge „NDR2 Landpartie“, wo man durch geeignete Kamerastandpunkte/Bildwinkel die hässliche Wirklichkeit dieser Location so professionell und gekonnt wie möglich ausblendete…
Ist es wirklich nur die Sprachbarriere, die die Leute im Land bleiben lässt? Den Strand des gleichen Meeres gibt es über etwas Landweg oder eine Fährüberfahrt umsonst. Zumindest in Süd-Jütland (Dänemark) findet man auch Menschen, die Deutsch nicht nur verstehen, sondern auch noch sprechen. Ältere Schweden sprechen vereinzelt Deutsch. Ansonsten wird ausgezeichnet Englisch gesprochen. Und Einkaufen? Norwegen ist schweineteuer. Wer sich aber in Dänemark/Schweden je nach Land bei ALDI, Lidl und Netto (die dänische Kette mit dem Hund) selbst versorgt, bleibt auch von den Urlaubskosten im Rahmen. Genug davon…
Beispielfotos, aufgenommen mit der Panasonic Lumix DMC-L1 und dem 2,8-3,5/14-54 mm: 7,5 Megapixel Auflösung
4 Megapixel
Qualitätseindruck
Was soll man über die Panasonic Lumix DMC-L1 schreiben?
Eine 7,5 Megapixel Fotomaschine, die auch 12 Jahre nach ihrer Vorstellung 2018 großen Spaß macht! Und das für lächerliche 60 Euro Gehäusekosten! Ein passendes 3,5-5,6/14-42/45 mm FT ist für 40 bis 70 Euro zu haben.
Dennoch werde ich der oben genannten im Inneren fast baugleichen Olympus E-330 den Vorzug geben. Es ist nicht die bei dieser Panasonic L1 fehlende Sucheranzeige! Die Olympus punktet mit Klappmonitor, reichlich vorhandenen Akkus und dem dazugehörigen Olympus-Ladegerät.
Ralf Jannke, Herbst 2018
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 25.11.2018 |
Lumix DMC-L1
Spiegelreflexkamera
Markteinführung: September 2006
Neupreis: 1950 €
Geschätzter Wert: 76 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 76 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 0 €(Erklärung)
Bajonett für Wechseloptiken
Sensor: CMOS mit 7.5 MP, 4/3"
Beschreibung der Lumix DMC-L1
Technische Daten
Firmeninfo Panasonic
Kommentare (2)
Harald Lenz
am 23.10.2018Das obere Rad ist nämlich kein Programmwahlrad, sondern ein Zeitenrad mit (A)utomatikstellung, der Blendenring hat ebenfalls eine A-Stellung. Zwei Mal A ergibt somit P - wie früher bei der Minolta X-700 (z.B.).
Die Krücke mit dem Drehrad musste dann aus Kompatibilitätsgründen geschaffen werden.
Zur Akku-"Problematik": Digilux 1 / Lumix LC5 und Digilux 2 / Lumix LC1 verwenden den gleichen Akku. ;)
Harald Lenz
am 27.10.2018Das vierte (14-50 f/3.8-5.6) hat keinen Blendenring, weil die zugehörige Kamera DMC-L10 ein anderes, "normales" Bedienkonzept hatte (die L1 war ja als Leica konzipiert, die L10 nicht).