Pentax K200D (2008)
Antike und Moderne ;-)
Zum Ablichten der Kameras für die Sammlung entferne ich gewöhnlich die Kamerariemen. Um ihn ggf. gegen einen Komfort-Riemen aus Moosgummi zu tasuchen, der beim Tragen nicht so auf die Schulter oder dauernd in den Nacken schlägt. Was hier nur unter Zerstörung des liebevoll selbstgemachten Riemens/Gurts im "INKA-Anden-Style" möglich wäre, der hand(an)genäht ist! Hab ich so noch nie gesehen. Vielleicht ein Hinweis auf den Herkunft der Pentax? Nein, nicht aus Südamerika, sonders aus Polen! Leicht an der eingestellten Menüsprache zu erkennen. Diese Pentax wurde in unserem Nachbarland richtig und intensiv benutzt!
Im Beitrag "Obsolet? Farewell DSLR…" hatte ich geschrieben: "DSLRs (…) kaufe ich nur noch zu niedrigen zweistelligen Eurobeträgen. 50 Euro hat die 2008 vorgestellte 10 Megapixel Pentax K200D gekostet. Mit IBIS: In-Body-Image-Stabilisation! So bezeichnet man die Bildstabilisierung, die jedes Objektiv stabilisiert.
"Pentax ist es mit der K200D außerordentlich gut gelungen, eine Kamera zu bauen, die sich deutlich von der Masse abhebt. (...) Die Bildqualität geht ebenfalls in Ordnung und braucht sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken. (...) Einzig der Autofokus und die Speicherzeit trüben in bestimmten Situationen den ansonsten durchweg positiven Eindruck." lautete das Fazit zur K200D auf Deutschlands ältester Seite zum Thema Digitalkamera (gekürzt). Der Autofokus ist für mich von untergeordneter Bedeutung. Wenn ich AF brauche, liefern meine Fuji DSLMs und die Nikon DSLR D4 professionelle Resultate.
Im ersten Anlauf sollte die 6 Megapixel Pentax *ist D L2 aus 2006 als „Objektivtäger“ für die oben abgebildeten Objektve herhalten. Um das manuell zu fokussierende Ricoh Rikenon 1,7/50 mm P (ab 1985) mit Pentax K-Bajonett und das lichtstarke SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm (1980-1985) schließlch auf die K200D zu montieren. In der Zwischenzeit habe ich jedoch anders entschieden. Mehr dazu weiter unten.
Totgesagte leben länger…
Diese Pentax müsste längst hinüber sein… Statistisch gehen die meisten K200D-Verschlüsse zwischen ca. 29.000 und 34.000 Auslösungen kaputt. Einzelne Exemplare überschreiten jedoch auch die 50.000 Auslösungen. Die hier präsentiere K200D funktioniert bei aktuell fast 60.000 Klicks immer noch!
Wir machen alles von Hand…
Die Pentax merkt und fragt! Dass ein Objektiv ohne Chip und Übetragung montiert ist. In diesem Fall das 2,8-4/40-80 mm, wo man/Frau sich dann für eine Brennweite entscheiden muss – 40 mm.
Manuelle Objektive mit Pentax K-Bajonett auf der digitalen Pentax
Die Pentax K200D-Bedienungsanleitung schreibt dazu:
„AV (Blendenvorwahl = Zeitautomatik) – Objektive mit manueller Blende wie z.B. Reflexobjektive (nur Objektiv) – Aufnahmen sind möglich mit der gewählten Blende, aber Belichtungsfehler können auftreten. Im Sucher erscheint [F--] als Blendenwert.“
„M-Modus Manuell – Alle Objektive – Aufnahmen sind möglich mit der gewählten Blende und Verschlusszeit. Im Sucher erscheint [F--] für den Blendenwert. Wenn die Schärfentiefe geprüft wird (optische Vorschau), schaltet sich die Belichtungsmessung ein. Eine Belichtungsprüfung ist möglich.“
Hmm… So ganz bin ich daraus nicht schlau geworden... Nach Kontrolle, ob sich die Blende auch auf den am Blendenring des Objektivs eingestellten Wert durch entsprechendes Schließen bildet, scheint da eine Zeitautomatik zu wirken. Es irritiert aber sehr, dass die Belichtungszeiten irgendwie nicht wirklich folgen. Auch aus diesem Grund wurde der Gang mit den ganz oben gezeigten MF-Objektiven verzichtet.
Kurzsteckbrief Pentax K200D
Die K200D ist 134 x 95 x 74 mm groß und ist mit 725 g deutlich schwerer als die Pentax *ist D L2 aus der Sammlung. Der K200D 23,6 x 15,8 mm APS-C CCD-Sensor löst maximal 3.872 x 2.592 Bildpunte, 10 Megapixel auf. Der Sensor ist beweglich und bietet neben einer Staubreduktionsfunktion Bildstabilisierung (SR-Shake-Reduction-System).
Speicherformat JPEG, Pentax-RAW oder Adobe DNG. Gespeichert wird auf SD-Karte. Sensor-Empfindlichkeit Auto-ISO 100 bis 400 oder manuelle Vorgabe ISO 100, 200, 400, 800 und 1.600. Lt. Digitalkamera.de soll die Mattscheibe wechselbar sein… Phasenvergleich-Autofokus mit 11 Sensoren. Energieversorgung über zwei CR-V3 Li-Batterien oder vier Akkus der Größe AA.
Alle Details zur Pentax K200D in der deutschen Bedienungsanleitung
Sie wurde von 1.0 auf Version 1.1 upgedated.
Das interessante 2,8-4/40-80 mm Pentax konnte seine hohe Qualität bereits auf der FUJIFILM X-T20 beweisen. Das 1,7/50 mm Rikenon wird 2020 auf die Fuji X-T30 adaptiert.
Was bleibt dann für die Pentax K200D noch übrig?
Digital nicht geeignet!
Erstmals habe ich ein Objektiv des Prädikats "digital nicht geeignet" erwischt. Während primitive 50 mm Dreilinser der Anfang 1960er Jahre mühelos auf der 24 MP Fuji X-T20 “performen", zeigt das für 29 Euro frisch erworbene “analoge" (Vollformat) PENTAX-F ZOOM 1:3.5-4.5 28-80mm, das eigentlich meine 10 MP Pentax K200D zieren sollte, gewaltige Schwächen. Es "bricht" auf der K200D vollkommen ein. Dass es auch anders geht, zeigt das etwa gleich alte Canon 3,6-5,6/28-80 USM auf der 13,5 MP Vollformat Kodak DCS ProSLR/c.
Irgendwie widersinnig oder auch nicht, dass es in der astronomischen Menge an Objektiven Exemplare gibt, die vollkommen unabhängig von Brennweite, Bauart und besonders Alter auch auf der aktuellen, hochauflösenden Digitalkamera laufen. Und gleichzeitig Vertreter, die auf der 6 MP Kamera technisch noch brauchbare Fotos liefern, sich aber auf der 10 MP Kamera aus dem gleichen Haus als "Flaschenboden" erweisen.
So wird das 3,5-4,5/28-80 mm irgendwann 2020 auf die 6 Megapixel Pentax *ist DL2 montiert. Die Pentax K200D ging mit dem braven SMC PENTAX DAL 1:3.5-5.6 18-55mm AL Kitzoom in die die Unterwasserwelt des Sealife(s)…
Sealife 3,5-5,6/18-55 mm Pentax, 10 Megapixel, ISO 400/200
Sealife 3,5-5,6/18-55 mm Pentax, 4 Megapixel, ISO 1600/(2500)
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Das war jetzt nicht gerade der "Große Praxisreport", aber die K200D sollte vor Jahresende unbedingt noch vor die Tür ;-) Um das Maximum aus der 2008-DSLR zu holen, speicherte die Pentax K200D im Rohdatenformat *.pef. Im Gegensatz zu Rohdaten anderer Kameras erschienen mir die RAWs der K200D weniger scharf, deutlich weicher. Auch bei den Außenaufnahmen mit nur ISO 200/400. Statt es bei Lightroom wie sonst bei Schärfe 25, oder maximal 30-40 zu belassen, wurde der Regler diesmal auf 60 geschoben. Um nicht unfair zu sein: Das trübe Wetter draußen, ISO 1600/2500 im dunklen Sealife, die Bewegung der Fische, beginnende Verwacklung trotz IBIS und das Fotografieren durch dicke Glasscheiben sind keine ideale Grundvoraussetzung zum Nachweis der Schärfeleistung von Objektiv und Kamera.
Warum die alte DSLR keinen mehr hinter dem Ofen vorlocken kann, zeigte mir dieser kurze Ausflug wieder sehr deutlich. Meine K200D war im Sealife die einzige "richtige" Kamera. Der Rest? Unschwer zu erraten – Smartphone… Und das Ganze ist mittlerweile vollkommen Orts- und Jahreszeiten-unabhängig. Eine DSLR von 2008 hat 2019 nur noch Sammler-/Liebhaber-Niveau. Selbst nur wenige Jahre alte DSLRs wandern mittlerweile in "die Bucht" (eBay).
Zwei letzte Canon DSLR-Wünsche hatte ich noch für meine Sammlung, die sich mittlerweile erfüllt haben. Damit und den vorhandenen DSLRs ist die Geschichte dieser Kameraklasse gut abgebildet. 2020/2021 wird die DSLR als Kameraprinzip wohl das Ende ihres Lebenszyklus' erreicht haben. Richtig "abgearbeitet" werden müssen nur noch die beiden "neuen" Canon-DSLRs. Dazu gesellen sich aus Jubiläums- und anderen Gründen noch drei weitere DSLRs, aber das war es dann für 2020! Nach 40 Jahren analoger/digitaler Spiegelreflexkamerafotografie haben spiegellose Systemkameras hier ausgiebig gewürdigter Hersteller übernommen! DSLR in Zukunft nur für ganz wenige Spezialfälle und ansonsten nur noch aus Nostalgie.
Ralf Jannke, Dezember 2019
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Autor: | Ralf Jannke |
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Erstellt: | 27.12.2019 |
K200D
Spiegelreflexkamera
Markteinführung: April 2008
Neupreis: 749 €
Geschätzter Wert: 108 € ?Wert nach Alter: 0 €
Wert nach Nutzen: 108 €
Wert nach Sammlungsrelevanz: 0 €(Erklärung)
Bajonett für Wechseloptiken
Sensor: CCD mit 10 MP, APS-C
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