Absturz

Die häufigste Ursache für Digitalkameradefekte sind Stürze. Diese können zu sehr vielfältigen Fehlern führen. Sprünge im Gehäuse oder ein geplatztes Display sind nur durch entsprechende Ersatzteile zu beheben und brauchen daher hier nicht weiter behandelt werden.

Die empfindlichste Komponente ist das Objektiv. Während bei einer Fixfokuskamera nicht viel kaputt gehen kann, hat jede Kamera mit Autofokus zumindest einen kleinen Motor, der die Linsen verschieben kann. Noch komplizierter wird es bei Kameras mit Zoom-Objektiv, vor allem wenn diese einen optischen Sucher haben. Hier verschiebt eine trickreiche Mechanik beim Zoomen sowohl die Linsen im Objektiv als auch die im Sucher. In der Objektiveinheit kann zudem noch eine Blende und ein Verschluss eingebaut sein, die ebenfalls elektronisch gesteuert werden. All dies macht das Objektiv zu einem hochkomplexen Bauteil. Wenn man Glück hat, hat der Sturz nur das Objektiv leicht zur Seite gedrückt und es lässt sich wieder gerade richten. Verklemmungen lassen sich so manchmal wieder lösen und das Objektiv kann durch den Motor wieder aus- und einfahren.

Weitergehende Defekte, die eine Zerlegung des Objektivs notwendig machen, sind sehr schwer zu reparieren und erfordern meist Ersatzteile, die man nur aus einem zweiten defekten Exemplar der gleichen Kamera ausbauen kann. Meine eigene Erfolgsbilanz in diesem Bereich ist eher bescheiden: Eine Nikon Coolpix 950 funktionierte nach meinem Eingriff ins Objektiv zwar wieder, gab aber nach ein paar Tagen erneut den Geist auf. Bei einer Canon PowerShot Pro 70 habe ich während des Zerlegens aufgegeben, weil der Aufbau der Mechanik zu komplex war.