Ein häufiger Defekt, insbesondere bei Kameras mit CF-Slot, sind verbogene Anschlussbeinchen. CF-Karten haben an der Vorderkante zwei Reihen mit winzigen Löchern. Der Steckplatz im Kameragehäuse besteht aus entsprechend vielen extrem dünnen Kontaktstiften. Führt man die Speicherkarte leicht verkantet ein und drückt sie dann in Position, kann es passieren, dass einer oder mehrere der Kontaktstifte verbogen werden.

Das äußert sich in Fehlern beim Speichern, in einem Kartenfehler beim Einschalten der Kamera oder schlimmstenfalls in einem Totalausfall.

Man kann den Defekt bei ausgebauter Speicherkarte meist schon von außen sehen, indem man mit einer Taschenlampe in den Slot hineinleuchtet und gleichzeitig hineinschaut.

Der Fehler ist meist schwer zu beheben, weil man an die umgeknickten Kontakte nur herankommt, wenn man die Kamera weitgehend zerlegt. Selbst wenn das gelingt, ist die Gefahr riesengroß, dass die Beinchen beim Geradebiegen abbrechen. Sie sollten unbedingt darauf achten, dass Sie nicht lange hin und her biegen, sondern den Kontaktstift in einem Arbeitsgang gerade richten. Wenn ein Stift abbricht, hilft eigentlich nur eine neue Kontaktleiste. Allerdings werden nicht alle Stifte benötigt. Es kann also passieren, dass die Kamera trotz eines fehlenden Stifts einwandfrei funktioniert.

Ist der Speicherkartensteckplatz wieder repariert, ist es eine gute Idee, die Kamera nur noch einmal mit einer ausreichend großen Speicherkarte zu bestücken und diese nie wieder auszubauen. Daten können ja auch per USB übertragen werden. Die Kontaktstifte würden es garantiert nicht überleben, wenn sie noch mal verbogen werden.

Ein weiteres Problem tritt bei SmartMedia-Karten auf. Diese gab es in der Anfangszeit mit 5V Betriebsspannung, später dann mit 3,3V. Die beiden Typen sind nicht austauschbar. Tut man es trotzdem, geht die Karte zwar nicht kaputt, die Kamera meldet aber einen Speicherfehler. Das ist also kein Defekt, kann aber häufig für einen gehalten werden. Abgesehen davon gelten SmartMedia-Karten als recht fehleranfällig, weil sie sehr dünn sind und daher häufiger als andere Karten versehentlich verbogen werden. Die offenliegenden, großen Kontaktflächen machen die Karten auch anfällig für statische Elektrizität - den großen Feind jeder Elektronik.