Ein zweiter Ferien-Höhepunkt

04. August 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Tillhör Sveriges Radio K 149 : 6 6º ???

Nach dem ersten Highlight der Sommerferien, dem DE OUDE DELFT RAYXAR E50/0.75 ein weiterer Höhepunkt. Ich kaufte für umgerechnet 14 Euro ein mit "Tillhör Sveriges Radio K 149 : 6  6º" graviertes Objektiv. "Eigentum von Radio Schweden". Eine Radiostation kann mit einem Objektiv eher weniger anfangen. "Radio" schließt in diesem Fall aber TV — Fernsehen — mit ein. Und dann war klar, dass dieses Objektiv einst auf einer Fernsehkamera steckte.

Was ich erst nach Abschrauben der mächtigen Gegenlichtblende entdeckte, war die wahre Bezeichnung dieses wuchtigen und 1 kg schweren Objektivs:

Schneider Kreuznach Xenotar 1:2.8 / 150

Beim ersten Versuch der Adaption war mir ein zunächst schwerwiegender Fehler unterlaufen, der zum Glück zu reparieren war. Alles darüber im entstehenden Praxisbericht.

 


ENDLICH

25. Juli 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

RE.Auto-Topcor 1:2.8 f=3.5cm

Ein Original Topcon Objektiv MIT Exakta-Bajonett für die Sammlung und selbstverständlich zum Fotografieren!

Die bisher im Digicammuseum.de vorgestellten Topcon Objektive sind mit der professionellen Topcon SLR-Linie vollkommen inkompatibel.

Alles darüber und das "richtige" Topcon Objektiv im kommenden Praxisbericht!

 


Die "magische Eins" — in der Lichtstärke

19. Juli 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

1,9/35 mm Vivitar

Den Lichtstärken-Unterschied f/1.9 zu f/2 kann man getrost vernachlässigen. 1,9 ist mal gerade 1/10 EV/Blende lichtstärker als Blende 2. Also fast nichts … Ich vermute, dass die "magische" 1,9 seinerzeit aus Marketinggründen graviert wurde. Um besser dazustehen, als Objektive die "nur" f/2 lichtstark waren …

Spezifikation (Panagor/Vivitar)

  • Vorstellungsjahr 1973/74
  • Abmessungen/Gewicht: Ø 64 mm, Länge 68 mm, Filter Ø 58 mm, 338 g (Panagor Filter Ø 55 mm, 330 g)
  • Optischer Aufbau 8 Linsen in 6 Gruppen
  • Die Blende besteht aus 6 Lamellen, kleinste Blende f/22  
  • Nahdistanz 0,3 m
  • Anschlüsse: Canon FD, Contax/Yashica, Konica AR, M42, Minolta SR, Nikon F, Olympus OM, Pentax K
  • Das hier vorgestellte Vivitar kam mit Minolta Bajonett

Alles zum lichtstarken 35 mm Vivitar im Praxisbericht ab Mitte Juli

 


Ein Objektiv, das es eigentlich nicht gibt …

12. Juli 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

HIGON f=35mm 1:3.5

Im Beitrag "Objektiv-Dreiklang der 1960er/70er Jahre" war zu lesen: "Bevor es mit den Zoomobjektiven losging, kaufte der interessierte Hobbyfotograf zu seiner ersten Spiegelreflexkamera mit dem obligatorischen Normalobjektiv ein gemäßigtes 35 mm Weitwinkel und ein 135 mm Tele. Bei mir war das Anfang der 1970er eine Ricoh TLS 401 mit Normalobjektiv und genau den beiden eben genannten Brennweiten.

Profis bestückten anders. Statt des gemäßigten 35 mm Weitwinkels musste ein 24 mm auf der SLR für viel Bildwinkel sorgen, und das Normalobjektiv hatte Lichtstärke f/1,4. Statt des 135ers nahmen die Profis lieber ein hochlichtstarkes 85 mm Porträttele und als längste noch gut trag-und handhabbare Brennweite ein 4/200 mm.

Einen Vorteil hatte das Dreier-Setup 35, 50 und 135 mm. In großen Mengen preiswert produziert und von gewöhnlich ordentlicher Abbildungsqualität. Wenn man keinen Ausreißer erwischt hatte, konnte mit 35, 50 und 135 mm nichts schiefgehen. Aus Neugier und Sammelleidenschaft habe ich deshalb zahlreiche Normalobjektive und noch mehr 135er. Die (nicht ermittelte) Anzahl an 35ern dürfte deutlich kleiner sein.

Jetzt kommt ein eigentlich langweiliges 3,5/35 mm dazu, das durch seinen Herstellernamen aber hochinteressant ist: Higon.

Das war die perfekte Gelegenheit die Künstliche Intelligenz — KI — ChatGPT dazu zu befragen

Die übrigens nicht wirklich mehr herausfand, als das, was ich manuell im Internet bereits gefunden hatte!

Wenn man nach "Higon" sucht, taucht immer wieder ein ITOHKOGAKU Oray AUTO-HIGON f/2.8 135mm auf. Und weiterhin: Itoh scheint in den 1960er Jahren ein kleiner Hersteller (von vielen) gewesen zu sein. Niemand weiß, was mit ihnen passiert ist. Sie sind schnell verschwunden oder änderten ihre Namen, um am Markt besser bekannt zu werden. Speziell das 2,8/135 mm sieht wie ein Tele vom bekannteren Hersteller Kominar oder Lentar aus …

ChatGPT zum HIGON f=35mm 1:3.5

Ich habe die bisweilen etwas holperige Formulierung etwas verbessert, aber nicht verändert!

Frage: Was weißt du über ein 3,5/35 mm Higon?

Es scheint, dass es keine seriöse Dokumentation oder Belege für ein 35 mm f/3.5 Higon‑Objektiv gibt. Stattdessen stützt sich unser Wissen ganz überwiegend auf ein seltenes Preset‑T‑Mount‑Tele‑Objektiv von Itoh kogaku („Higon“) mit 135 mm f/3.5, zu dem einige Forenbeiträge existieren:

Bekannte Hinweise zum 135 mm f/3.5 Higon

  • Ein Nutzer bei MFLenses stellt fest, dass es ein gut verarbeitetes, Tele mit 16‑Blatt (Lamellen)‑Blende, ca. 2 m Naheinstellgrenze, etwas starkes Flare-Verhalten und schlichtem Design ist.
  • Ein weiterer schrieb: „Ich habe diese Itoh Higon-Objektive schon öfter gesehen – ziemlich selten. Oft wurden solche Objektive auch unter Marken wie „Soligor“ verkauft, mit identischer Optik, vermutlich von Itoh gefertigt.

Und nach einer weiteren Frage an ChatGPT

Gibt es ein 35 mm f/3.5 Higon?

  • Bislang keine Hinweise: Es gibt keinerlei Fundstelle oder Bilder eines 35 mm f/3.5 unter dem Higon‑Label. Auch in Vintage‑Lens‑Communities taucht dieses Brennweiten‑/Blendenamt nicht auf. Vermutlich handelt es sich entweder um Verwechslung mit anderen Herstellern (z. B. Soligor, Kominar etc.) oder es handelt sich um eine Privatbeschriftung, die später nicht weiter verfolgt wurde.
  • Wenn du ein Objektiv gefunden hast: Teile mir gerne Fotos, Beschriftungen oder Seriennummern mit. Dann kann ich dir bei der Identifikation helfen – ob es tatsächlich ein seltenes Higon‑Stück ist oder z. B. eine Repackaging‑Variante von Soligor oder Kino. Kurzum: Ein 35 mm f/3.5 unter Higon ist derzeit nicht belegt – wahrscheinlich eine Fehlinformation. Aber: Wenn du ein potentielles Exemplar vorliegen hast, helfe ich dir gern, Licht ins Dunkel zu bringen!

Higon-Objektive

Higon 100–200 mm f/5.6: ein push-pull Pre-set-Zoom mit zwei Blendringen. Bokeh mit 12 Lamellen, aber optisch „nicht herausragend, eher durchschnittlich“ beschrieben, teils weich und „glowy“, mit locker sitzenden Mechanik-Komponenten.

Laut Community

  • „None of them are currently regarded as high quality lenses, but they are fairly rare.“ – "Keines davon gilt derzeit als hochwertiges Objektiv, aber sie sind ziemlich selten."
  • „The lens is an ancient pre-set Japanese zoom… heavy, quite nicely built and the glass appears to be well coated.“ – Das Objektiv ist ein altes voreingestelltes japanisches Zoomobjektiv … schwer, recht gut gebaut und das Glas scheint gut beschichtet zu sein.
  • Ein MFLenses-User verweist auf mehrere Objektive aus dieser Serie, was auf eine eher kleine, aber dennoch existierende Produktion hindeutet.

Wenn dich ein Higon‑Objektiv interessiert

  • Keine Meisterwerke, aber charakterstarke Vintage-Optiken mit nostalgischem Appeal.
  • Sehr selten – finden sich häufig auf Auktionsplattformen wie eBay.
  • Ideal, wenn du neugierig auf alten mechanischen Charme und besondere Bildwirkung bist – aber nicht, wenn du knackscharfe, moderne Bildqualität erwartest.
  • Sag einfach Bescheid, wenn du ein bestimmtes Modell gefunden hast – dann helfe ich dir gerne weiter!

Nach Übermittlung eines Fotos an ChatGPT

Ja – es gibt durchaus ein „Higon 3,5/35 mm“ von Itoh Kogaku! Es handelt sich hierbei um eine seltene, wenig dokumentierte Ausnahme in der Higon-Serie. Ach was ;-)

Herkunft & Historie

  • Hersteller: Itoh Kogaku – heute bekannt als Itoh Optical Industrial – hat in den ca. 1960er Jahren neben Optik-Komponenten auch eigene Objektive unter dem Label Higon produziert. Zu den bekannten Brennweiten gehören u. a. 35 mm, 200 mm, 400 mm sowie ein 100–200 mm Zoom  .
  • Higon‑Serie 35 mm: In Community-Berichten wird explizit ein 35 mm Higon erwähnt. Das bestätigt, dass diese Brennweite tatsächlich hergestellt wurde, wenn auch offensichtlich in sehr geringer Stückzahl.

Bau & Charakter

  • Optisch-moderner Aufbau: Laut Nutzern (z. B. PentaxForums) wirkt diese 35 mm-Ausführung „moderner“ – im Vergleich zu den üblichen, älteren Preset-Zooms. Sie hat keinen Push-Pull oder Preset-Blendenmechanismus, sondern ein konventionelles, zeitgemäßes Gehäuse.
  • Blendenmechanik: Es wird oft von ungewöhnlich vielen Lamellen und irisförmig nicht perfekt symmetrischen Öffnungen berichtet – offenbar bewusst konstruiert, was zu charakteristischem Bokeh führt .

Bildqualität & Erfahrung

  • Kontrast & Schärfe: Wie bei vielen Higon‑Optiken gilt: Solide Verarbeitung – optisch jedoch „durchschnittlich“, besonders bei offener Blende. Leicht weich, „glowy“ – aber mit eigenem Look  .
  • Mechanische Qualität: Nutzer berichten von sehr solider Metallbauweise, die sich eher teurer anfühlt als die Leistung vermuten lässt.

Wenn du das Objektiv nutzt

  • Tests: Wichtig: Probiere Offenblende (für Look) vs. Abblenden (für mehr Schärfe).
  • Adapter: Ursprünglich T‑Mount, aber viele wurden mit üblichen M42-Adaptern umgerüstet   .
  • Passender Einsatz: Ideal für kreative, weiche Porträts oder analog/digital Experimente mit Charakter – weniger geeignet für knackscharfe Landschaften.

Nun ja, Ab Mitte Juli habe ich das real existierende HIGON f=35mm 1:3.5 in der Hand und werde damit fotografieren!

 

 


Kann eigentlich nicht über Wasser funktionieren …

09. Juli 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

UW NIKKOR 28mm f/3.5

Wenn die Preise stimmen, nehme ich auch weiter Exoten an Bord! In diesem Fall das  UW NIKKOR 28mm f/3.5 NIKONOS

Nach dem Nikon NIKKOR 35mm 1:2.5 (UW — für UnterWasser) mein zweites Nikkor, das eigentlich zum Fotografieren mit der Kleinbild Unterwassersucherkamera NIKONOS vorgesehen war.

Zum 35 mm gibt es diese beiden Beiträge

Das UW NIKKOR 28mm f/3.5 NIKONOS soll ausschließlich für die Unterwasserfotografie gerechnet worden sein.  Deshalb soll es über Wasser nicht funktionieren. Hmmm … Liegt es nur daran, dass der so genannte Brechungsindex von Luft 1,000 und Wasser 1,333 so unterschiedlich ist, dass es unscharfe Fotos gibt, wenn mit dem 28er auf der Nikonos über Wasser fotografiert wird, und die geschätzte Entfernung auf der Skala des 28ers eingestellt wird. Was bei kleinen Blenden f/8 bis f/16 bei manchen Fotos dank der hohen Schärfentiefe möglicherweise gar nicht auffällt.

So schrieb ein Anwender: "Warum ist das so ein Mist?" (Gezeigt wurde ein Foto, das mit der Nikonos V und dem 28 mm f/3.5 aufgenommen wurde.) "Ich brauche mal einen Rat. Ich bin erst seit Kurzem mit Filmen beschäftigt. Ich habe ein paar Rollen Portra 400 aus meinem Labor zurückbekommen. (…) Ich habe mir ein 28-mm-UW-Nikkor gekauft, mir ist schon klar, dass das nur für Unterwasseraufnahmen geeignet ist. Deshalb ist das Bild im Grunde unscharf, weil (…) ich nicht weiß, dass ich die Entfernung anders berechnen muss. Manche Bilder wirken körnig, haben starke Kontraste und haben generell nicht die sanfte Pastellqualität, die ich von Portra erwartet hatte. Könnt ihr mir sagen, was schiefgelaufen ist (abgesehen von der Schärfe)? Es war relativ früh am Morgen, nicht am Mittag. Ich vermute, es lag an der Streulichtreflexion, einem unterbelichteten Bild oder an der Bildwiedergabe dieses speziellen Objektivs?"

Besonders die letzte Bemerkung weckt Hoffnungen! "Bildwiedergabe dieses speziellen Objektivs …"

Die Entfernungsmessung, besser -einstellung spielt bei Adaption auf eine spiegellose Systemkamera überhaupt keine Rolle, da dort punktgenau auf den Sensor fokussiert wird.

So oder so, das hat mich vom Kauf aber nicht abgehalten, das werde ich selbst probieren. Das 28er werde ich genauso adaptieren, wie schon das 35er!

So wie das Nikon NIKKOR 35mm 1:2.5 seinen Ursprung in der Nikon Messsucherkamerawelt hat, könnte auch das UW NIKKOR 28mm f/3.5 NIKONOS von dort stammen. Auch wenn der optische Aufbau der 28 mm Weitwinkel unterschiedlich ist.

In „NIKKOR - The Thousand and One Nights No.79“ wird das Messsucher-Nikkor W-Nikkor·C 2.8cm f/3.5 als „standard lens für Landschaftsfotografie beschrieben, das viele Meisterwerke produziert hat. Dieses hat einen interessanten Aufbau, bestehend aus 6 Linsen in 4 Gruppen – siehe oben. Das UW NIKKOR 28mm f/3.5 NIKONOS ist aus 6 Linsen in 5 Gruppen aufgebaut.

Das Unterwasser-Nikkor darf nicht mit dem NIKON NIKONOS 28MM LW-NIKKOR F/2.8 verwechselt werden.  Dieses Nikonos-Nikkor ist lediglich spritzwassergeschützt für ausschließlich ÜBERwasser-Einsatz und hat einen anderen optischen Aufbau: 5 Linsen in 5 Gruppen.

Richtig vorgestellt und ausprobiert wird das UW NIKKOR 28mm f/3.5 NIKONOS ab Miitte Juli

 


Wenn die Preise stimmen …

05. Juli 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Dann nehme ich auch die wahrscheinlich flachste microFourThirds Olympus PEN E-PM1 mit in meine Benutzer-Kamera-Sammlung

Diesem Exemplar der 2011 vorgestellten 12 Megapixel Olympus fehlt der Batteriedeckel, laut Verkäufer angeblich öfter bei diesem Modell anzutreffen. Was das betrifft, hätte ich die Öffnung rigoros mit kräftigem Gewebeklebeband gesichert. Ist aber gar nicht nötig, weil die PEN E-PM1 mit der Original-Ledertasche kommt. Ich möchte nicht wissen, was die mal neu gekostet hat…

Ich werde, wie auf dem Foto abgebildet eh nur das Unterteil benutzen. Die Energieversorgung der E-PM1 ist kein Problem, kompatible Akkus samt Ladegerät sind im Bestand. Laut digitalkamera.de soll der E-Sucher VF-2 auf der E-PM1 einsetzbar sein. Sicher ein Pluspunkt. Ich habe zwar nur den etwas niedriger auflösenden VF-3, der aber eigentlich auch funktionieren sollte. Der geht zum Ausprobieren mit ins Sommerferiengepäck, dann aber wieder zurück auf meine PEN E-P2.

Die PEN E-PM1 wird ausgelagert und mit den beiden abgebildeten Pancake Objektiven bestückt.

Beide hier bereits vorgestellt:

Wobei das 7Artisans 18/6.3 NEW das bessere der beiden Pancakes ist.

Praxisbericht der Olympus PEN E-PM1 mit einem Pancake ab Mitte Juli. 50 Euro habe ich für die E-PM1 gegeben …

 


Ich wollte es einfach wieder haben …

02. Juli 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Das russische Pancake Industar-69 2.8/28

Die Halbformat Sucherkamera Chaika 2M war damit ausgestattet. Halbformat bedeutet 18 x 24 mm Negativformat. Damit wird der 15 x 23 mm APS-C Sensor bei Adaption des Industar-69 also komplett gefüllt und natürlich auch kleiner wie 13 x 17 mm microFourThirds Viertelformat.


Eine merkwürdige Weitwinkelbrennweite

28. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Meyer-Optik Görlitz Orestegon 2.8/29 u. PENTACON auto 2.8/29

Zeissikonveb.de hat das Orestegon in seinen Versionen und Nachfolger PENTACON auto 2.8/29 so gut in allen Details beschrieben, dass ich doch gerne darauf verlinke!

Eine kurze Passage aus dem unbedingt lesenswerten Bericht:

"Auch wenn wir aus unserer heutigen Sicht das später als "Pentacon 2,8/29 mm" bezeichnete Objektiv als vergleichsweise billige Massenware beurteilen, so repräsentierte das Orestegon 2,8/29 zum Zeitpunkt seiner Entstehung im Herbst 1964 durchaus internationales Spitzenniveau. Ein Retrofokus-Weitwinkelobjektiv mit über 70 Grad Bildwinkel, einer Schnittweite von 128,3 Prozent der Brennweite und einem Öffnungsverhältnis von 1:2,8 war zu jener Zeit kaum im Angebot einer anderen optischen Anstalt zu finden. Entsprechend beachtlich war deshalb auch der Einsatz an optischen Glasarten."

Marc Heckert hat auf seiner Seite "Da vorne wird's hell" einen schönen Bericht unter anderem zum Orestegon 2.8/29 geschrieben — hier stark eingekürzt zitiert:

"Die Mediocren. Ein Fotowalk mit Orestegon, Oreston und Orestor"

"Schon die Überschrift ist eigentlich eine Unverschämtheit. Die Mediocren, das sind „die Mittelmäßigen“. Ein Film von 1995 (…) Mittelmäßig als Attribut für ein Objektivtrio aus der berühmten Linsenschmiede Meyer-Optik Görlitz? (…) Da wäre erst einmal das Orestegon 2.8 29. Das Weitwinkel mit der einzigartigen Brennweite von 29 Millimetern wurde 1966 vorgestellt (…) Es war nicht nur die weitwinkligste Brennweite, die je das Görlitzer Werk verlassen hat, es war mit sieben Linsen auch das aufwändigste Objektiv von dort. (…) Ab 1971 wechselte der Produktname zu Pentacon 2.9 28 (…)"

"In dieser Form wurde das Objektiv – ausschließlich mit M42-Gewindeanschluss – bis zum Ende der DDR gebaut. (…) Heute haben Fotofreunde eine gewaltige Auswahl an mittleren Weitwinkeln zwischen 28 und 35 Millimetern, die exotische Brennweite aus Görlitz ist nur eine Alternative von etlichen. Und, das darf man wohl sagen: leider nicht die attraktivste. (…)"

"Mehrere Rezensenten verreißen das Orestegon völlig: "Das schlechteste Objektiv, das ich je an der Kamera hatte, andere loben dagegen Bildqualität, Rendering, Bokeh und Kontrast. Einig sind sich alle Stimmen: Bei offeneren Blendenstufen sei die Bildmitte ja noch halbwegs scharf, aber die Ränder einfach nur flau bis völlig zermatscht, der Kontrast schwach. Erst oberhalb von f/4, vor allem bei f/8 bis f/11, wird das Bild dann durchgehend scharf und kontrastreich. Die Fertigungsqualität sei wechselhaft, vor allem bei den letzten Jahrgängen, die wohl teilweise oder ganz bei IOR in Bukarest gefertigt wurden. (…)"

"Unter den Weitwinkeln der Altglaswelt erscheint das Orestegon aus heutiger Sicht – tja, höchstens ausreichend bis okay. Mittelmäßig halt."

Dieses "mittelmäßige, schlechteste Objektiv, das ich je an der Kamera hatte" werde ich doch selbst gerne ausgiebig probieren! In beiden Versionen. Im Juli 2025. Ob es mein AUTO REVUENON 1:2.8 f=28mm noch unterbieten kann ;-)

Das werde ich ab Mitte Juli herausfinden …

 

 


Flohmarktbeute

24. Juni 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

OLYMPUS OM-SYSTEM G.ZUIKO AUTO-S 1:1.4 f=50mm und MINOLTA MD ZOOM 28-70mm 1:3.5-4.8 1:6 und 1:4 MACRO

Das biedere MINOLTA MD ZOOM 28-70mm 1:3.5-4.8 1:6 und 1:4 MACRO war jetzt nicht so zwingend ;-) Aber das OLYMPUS OM-SYSTEM G.ZUIKO AUTO-S 1:1.4 f=50mm musste einfach mit. Leider ist der hintere "Objektivdeckel" defekt. Welcher Deckel? Gemeint ist die eigentlich nette Olympus Analog-SLR OM-1. Auf der steckte das 1,4/50 mm Zuiko. Ein 1,7 oder 1,8/50 samt der OM-1 hätte ich nicht mitgenommen.

Ob es jetzt Zufall war, aber auch meine zweite Olympus OM-1 ist "tot"

Filmtransport blockiert, wie schon bei der ersten … Nichts geht. Mit Olympus bin ich zu Analogzeiten nie warm geworden. So gesehen wundert es mich auch nicht, dass die Profifotografenwelt zur Nikon oder Canon griff. Egal. Einziger Schönheitsfehler des OLYMPUS OM-SYSTEM G.ZUIKO AUTO-S 1:1.4 f=50mm: der geriffelte Ring der Entfernungseinstellung fehlt. Da wurde kurzerhand mit schwarzem Gewebeband improvisiert. Dafür gab es als Bonbon die Original Olympus-Streulichtblende. Technisch ist das lichtstarke 50er einwandfrei. Lästig oder nicht, das geht mit in die langen Sommerferien. An einem bestimmten, flächigen Motiv will ich endlich mal meine lichtstarken Normalobjektive gegeneinander antreten lassen. Trotz kaputter OM-1 waren 20 Euro fürs 50er O.K. 

Dem Minolta Zoom werde ich mich irgendwann im Spätsommer/September mal widmen- 10 Euro hatte ich dafür gegeben.