Kyoei Optical Co. Ltd. Super-Acall 135mm f:3.5
Ich hab’s mit 135 mm Teleobjektiven ;-)
135 mm Teles gibt es wie Sand am Meer. Für die klassische Messsucherkamera Typ Leica/Contax und später Canon/Nikon war das 135er die längste Brennweite, die noch mit dem Messsucher fokussierbar war. Alles was länger war, benötigte einen Spiegelkasten, die die Messsucherkamera oder englisch Rangefinder Camera zur Spiegelreflexkamera machten.
Wer in den 1960ern/1970ern seine erste Kleinbildspiegelreflexkamera kaufte, musste das obligatorische 50 mm Normalobjektiv mit erwerben. Als erste Erweiterung kam dann gewöhnlich ein gemäßigtes 35 mm Weitwinkel „für etwas mehr drauf“ dazu und das 135 mm Teleobjektiv. Letzteres war kompakter, leichter, lichtstärker und preiswerter zu fertigen, als die beginnenden 70/80/90/100-200 mm Zooms. Entsprechende Mengen an manuell zu fokussierenden 135 mm Teleobjektiven existieren heute. Die Kunst ist, die besonderen zu finden.
Und so ein Exemplar ist mir jetzt ins Netz gegangen!
Es handelt sich um ein Kyoei Optical Co. Ltd. Super-Acall 135mm f:3.5 mit M39 Leica Messsucher Schraubgewinde und interessanter Geschichte. In der Reproduktion einer Broschüre ist das 135er auch zusammen mit einer M42-Spiegelreflexkamera abgebildet. Das Kyoei Optical Super-Acall muss es also auch mit M42-Anschluss gegeben haben.
Und wie immer unter verschiedenen Namen: Accura, Amanda De Luxe, Berolina, Cunor, Soligor, Komura, Kuribayashi, Petri, Telesar. Was ich keine Lust hatte zu recherchieren.,
Spezifikation, soweit bekannt
- Hersteller ist vermutlich Komura, Vertreiber Kyoei Optical Co.
- Vorstellungsjahr nicht bekannt, vermutlich 1960er
- Abmessungen/Gewicht: l 106 mm, Filter Ø 46, 465 g
- Optischer Aufbau unbekannt
- Die Blende besteht aus 12 Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 1,5 m (1:9)
Interessante Bemerkung im Internet: Die Blendenlamellen sind nicht besonders gut geschwärzt. Im Blendenbereich von f/4 - f/11 ist die Blendenöffnung rund, aber mit Einschnitten, Kerben. Erst bei f/16 - f/22 ist die Blendenöffnung kreisrund. Das könnte fürs Bokeh interessant sein ;-)
Vorwahlblende mit festen Werten 3.5, 4, 5.6, 8, 11, 16 und 22. Durch Drehen des Blendenrings sind aber stufenlose Werte (Video?) möglich.
Der Fokussierweg beträgt 320 Grad. Die Front dreht dabei nicht mit! Der gesamte Linsenblock wird bewegt.
Es gibt Exemplare, wo die Entfernung nur in Feet (Fuß) graviert ist.
Bei meinem Exemplar werde ich später Hand anlegen müssen, es wirkt reichlich verdreckt.