Canon EOS 450D und 1100D Funktionstest 2025 von Christian Zahn

Canon hat im Laufe von etwa 20 Jahren unzählige dSLRs gebaut, nach dem Baukastenprinzip entstanden vermutlich mehr Modelle, als der Markt letztlich vertrug. Die zwei sehr ähnlichen Kameras habe ich hier bereits 2023 gezeigt:

Ende 2025 habe ich sie aus der großen Canon-Sammelbox hervorgeholt und wieder ausprobiert.

Passend zu Christians Funktionskontrolle der beiden Canons EOS 450D und EOS 1100D hier zuvor noch mal die im Digicammuseum.de darunter vorgestellten Modelle der EOS 3xx- und 4xxD-Reihe:

Jetzt zu Christian: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Canon EOS 450D und 1100D sind sich sehr ähnlich, die 1100D erschien etwa drei Jahre nach der 450D und ist letztlich eine „abgespeckte“ 450D, bei der einige Funktionen weggelassen und einige Tasten anders angeordnet und belegt wurden. Jedoch verwenden die Kameras unterschiedliche Akkus, außerdem hat die 450D ein vom Akkufach getrenntes Speicherkartenfach, bei der 1100D kommt die Karte unten neben den Akku.

Der optionale Hochformatgriff für die 450D nimmt zwei Lithium-Akkus auf. Wie bei den preiswerteren Canon-Kameras üblich zeigt das Statusdisplay den Zustand beider Akkus gemeinsam an, welcher der beiden Akkus leer ist oder gar beide, wird nicht einzeln ausgewiesen. Die Kamera hat zwei Gurtösen, der Hochformatgriff hat eine weitere Öse, so daß die Kamera für Portraitfotografen griffgünstig im Hochformat getragen werden kann.

Die Bedienbarkeit beider Kameras ist den meisten anderen Canon dSLRs so ähnlich, daß Umsteiger von anderen Modellen nur wenig ins Handbuch sehen mußten.

Der Bildpuffer der 1100D ist ziemlich klein, es passen nur wenige RAWS hinein, dann bricht die Serienbildrate auf die Schreibleistung der SD-Karte zusammen. Dafür kann die 1100D aber auf die damals recht neuen SDXC-Karten bis 2TB Größe schreiben, die 450D kennt nur SDHC-Karten bis 32 GB. Allerdings dürften sich nur die wenigsten Benutzer damals Speicherkarten von 64GB oder mehr gekauft haben, sie waren teilweise teuer als die Kamera!

Die Empfindlichkeit der 1100D kann automatisch oder manuell von 100 bis 6400 ASA eingestellt werden, die 450D kann diesen Bereich nur manuell vorgewählt abdecken, automatisch wählt sie 200 bis 800 ASA.

In beide Modelle ist kein Glas-Pentaprisma, sondern lediglich ein leichtes und preiswertes Pentaspiegel-System eingebaut. Die AF-Punkte werden durch winzige rote LEDs im Sucher markiert, sie leuchten bei erfolgreichem Fokussieren kurz auf. Der in der 450D eingebaute Eye-Start-Sensor fehlt der 1100D.

Die UVP der EOS 450D betrug ca. 750 Euro ohne Objektiv. Der heutige Gebrauchtpreis liegt bei etwa 50-100 Euro je nach Zustand, Zahl der Auslösungen und Lieferumfang.

Die UVP der EOS 1100D betrug ca. 550 Euro mit Setobjektiv 18-55 IS II. 2025 ist der Gebrauchtpreis auf etwa 75 bis 150 Euro gesunken.

Alle Beispielaufnahmen entstanden bei 100 bzw. 200 ASA, gespeichert als CR2, konvertiert mit Canon DPP, bearbeitet mit Photoshop CS4. Die Größe wurde auf 1500 Pixel bikubisch verkleinert.

Fazit 2025

Beide Kameras ließen sich ohne „Murren“ nutzen, Akkus und Speicherkarte einlegen, Datum und Uhrzeit einstellen und schon waren sie bereit.

Die Bildqualität der 560D/1100D ist heutzutage durchaus noch als gut zu bezeichnen. Bei „Schönwetter“ ISO100/200 gibt es an den Bildern kaum etwas auszusetzen. 12 Megapixel reichen auch heute durchaus noch für etliche fotografische Aufgaben. Lediglich die niedrige AF-Geschwindigkeit und die bescheidene Serienbildrate in Verbindung mit den kleinen Bildpuffern machen die Kameras nicht zu meiner „ersten Wahl“. Wenn man heutzutage mit solch betagten Spiegelreflexkameras herumzieht, dann sollte man Action oder Sport meiden und sich auf relativ statische Motive beschränken. Schon der Abbruch des Hauses war ein wenig zu schnell, beim Abreißen der Dachkonstruktion fehlte mir ab und an ein entscheidender Moment, weil der Schreibpuffer voll war.

Christian Zahn, Dezember 2025

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben