65 Jahre Zeitsprung! MINOLTA W.ROKKOR - QE 1:4 f=35mm auf der Minolta SR-1 zur CANON EOS M10

Ur-Ausgangspunkt für dieses Objektiv war meine Minisammlung der ganz frühen Minolta SR-Modelle

Noch vor der legendären Nikon F von 1959 hatte Minolta seine ausbaufähige System-Spiegelreflexkamera SR-2 1958 präsentiert. Erst danach kam 1959 die gewollt preiswertere SR-1, die als schnellste Verschlusszeit "nur" 1/500 s bot, die als Modell a, b, c bis 1961 gebaut wurde. Alles nachzulesen in: "Die Minolta Analog-Spiegelreflexlinie der SR-Modelle — Oder: Zwei, Eins, Drei, Sieben …" und Minolta SR-1. Dann gab es noch die SR-3 von 1960 und mit der SR-7 von 1962 bis 1965 in 3 Versionen die erste Spiegelreflexkamera der Welt mit eingebauter Belichtungsmessung.

Alle meine SR's wurden übrigens in Schweden gekauft. 1960 galt noch der arrogante Bann der deutschen Fotoindustrie, die damit drohten in den Fachmagazinen keine Anzeigen mehr zu schalten, wenn die es wagen sollten, für japanische Kameras zu werben. Hat den untergehenden deutschen Herstellern auch nicht geholfen … Die SR-2 fehlt in meiner Sammlung, weil ich nicht bereit bin, für eine Kamera, die praktisch nur "rumliegt" Sammlerpreise zu zahlen. Mit der SR-7 habe ich wenigstens einmal anlog fotografiert!

Ein Mauerblümchen – oder: "Das häßliche Entlein"

Zur oben abgebildeten Minolta SR1 passt das in seiner ersten Version 1960 vorgestellte MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 f=35mm, das ich trotz vorhandenem AUTO W.ROKKOR - HG 1:2.8 f=35mm zusätzlich erwarb. Die lichtschwächere Version dürfte deutlich preiswerter gewesen sein, als das doppelt so lichtstarke 35er. Wohl, um dem Minolta Fotografen eine Alternative zu bieten. Und gegenüber dem schnelleren 35er war das 4/35 nur ein braves Mauerblümchen oder eben "Das häßliche Entlein". Vermutlich aber aus Sammlersicht seltener. Sammeln bedeutete bei mir aber immer auch: BENUTZEN.  Statt stupide in einer Vitrine rumzustehen.

Spezifikation

  • Vorstellungsjahr 1960
  • Abmessungen/Gewicht: Ø 62 mm, Länge 36 mm, Filter Ø 55 mm, 206 g
  • Optische Aufbau 5 Linsen/Elemente in 4 Gruppen
  • Anzahl Blendenlamellen 8, kleinste Blende f/22
  • Nahdistanz 0,4 m

Jetzt das MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 f=35mm auf der spiegellosen 18 MP Canon EOS M10, 1:1 Crop 15,8 MP

1.800 Pixel

Beim Foto direkt in die Sonne ging das 65 Jahre alte 35 mm Weitwinkel mächtig in die Knie. Entsprechend "mächtig" wurde an den Adobe Lightroom gedreht/geschoben, um das fast als "Kunst" anzusehende Endergebnis zu generieren. Eine Erklärung für das Fingerabdruck-artige Gebilde habe ich nicht …

1.800 Pixel

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Das muss für jetzt genügen. Das kleine 15 x 23 mm APS-C Sensorformat bereitet dem 65 Jahre alten 35 mm Minolta Weitwinkel keine Probleme. Nur bei der gezeigten Gegenlichtaufnahme direkt in die Sonne ging es in die Knie. Auch hier wird noch mal der fehlende E-Sucher beanstandet, der bei der M10 auch nicht nachgerüstet werden kann. Das ist jetzt natürlich nicht Canon-spezifisch. Bei DSLMs, wo ein Nachrüsten möglich ist, ist der Aufsteck E-Sucher aber gewöhnlich so teuer, dass man es gleich lässt. Eine Lösung stelle ich im letzen Beitrag mit einem tollen Minolta Objektiven auf der M10 vor.

Ich sollte das historische MINOLTA W.ROKKOR - QE 1:4 f=35mm aber unbedingt im Hinterkopf behalten und im dunkleren, nebligen, trüben Herbst auf der Vollformat Nikon Z ausführen ;-) Weil da auch die wahrscheinlich etwas schwächeren Bildecken — Unschärfe, Vignettierung — nicht ausgeblendet werden …

Ralf Jannke, Juli 2025

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben