Zuwachs für die elegante Fujifilm Hochformat-Digitalkamerareihe: MX-700, MX-2700, MX-1700 Zoom und ein Nachzügler: FinePix F601 Zoom

Von links nach rechts: MX-700, MX-2700, MX-1700 Zoom, FinePix 4700 Zoom, FinePix 6800 Zoom

Zwei (drei) Modelle dieser Baureihe wurden hier ja bereits im Sommer 2015 vorgestellt: Fujifilm Digital Camera FinePix 4700 Zoom (2000) und 6800 ZOOM (2001), sowie die Digital Camera FinePix M603 (2002).

Die M603 ist zwar auch „hochformatig“ gebaut, passt aber von ihrer Gedrungenheit und den Abmessungen rein optisch nicht so richtig in diese Reihe. Die FinePix 6800 Zoom war mit dem Aufdruck „DESIGN.BY.F.A.Porsche“ versehen. Das Design beeindruckte wohl auch Leica! Die „Ur Leica“ Digilux ist eine umgelabelte Fuji MX 700, die Leica Digilux Zoom eine Fuji MX-1700 Zoom und die Digilux 4.3 eine Fujifilm FinePix 4700 Zoom. Was sich übrigens sofort in unrealistischen Preisvorstellungen niederschlägt, wenn auf dem Fuji-Gehäuse der Schriftzug "Leica" prangt.

Der Nachzügler von 2002: Fujifilm FinePix F601 Zoom

Oben nur genannt, hier noch mal im Bild, die Fujifilm FinePix M603. Ebenfalls 2002 vorgestellt, hat es endlich ein Ende mit der empfindlichen und auf maximal 128 MB Volumen begrenzten Smartmediakarte. Die M603 kann wahlweise mit Compactflash- und xD-Karten bestückt werden. Bei der F601 muss ich noch zur maximal 128 MB starken Smartmediakarte greifen. F601 und M603 verwenden den gleichen Akku. Und neben der durch die Super-CCD deutlich höheren Auflösung sind auch die Sensoren von M603 und F601 empfindlicher! Neben der Grundempfindlichkeit von ISO 160 stehen bei voller Auflösung (6 MP) ISO 200 und 400 zur Verfügung. Reduziert auf 1 MP Auflösung sind sogar ISO 800 und 1600 möglich.

Fujifilm FinePix F610

Mit der F601 war übrigens das Ende der Hochformat-Design-Fujis immer noch nicht erreicht! Nach der vergleichsweise unförmigeren M603 kommt 2004 noch die F610, die dann nur noch auf xD-Karte speichert und aus den 6,3 Millionen Pixel des Super-CCD-Sensors 4.048 x 3.040 Bildpunkte = 12 MP erzeugen kann. Natürlich handelt es sich hierbei um eine Interpolation, die aber Dank des Super-CCD-Sensors in sehr guter Qualität anfällt.

Rechenbeispiele

Wenn die Auflösung von 6 auf 12 Megapixel hochgerechnet wird, ist das zwar eine Verdoppelung der reinen Zahl, aber keine Verdoppelung der Auflösung! 2.000 x 3.000 Pixel verdoppelt ergäben 2.000 x 2 x 3.000 x 2 = 4.000 x 6.000 = 24 MP! 6 auf 12 MP skaliert, entspricht einer Vergrößerung von gerundet 150 Prozent. Kein Problem, beispielsweise für Photoshop eine gute 6 MP Ausgangsdatei auf 12 MP hoch zu interpolieren. Durch die besondere Architektur des Fuji CCD-Sensors werden aus den 6 MP mehr als ordentliche 12 MP. Alles zum Fuji Super-CCD-Sensor wurde im ersten Erfahrungsbericht zu den Hochkant-Fujis geschrieben: "Fuji Fujifilm FinePix 4700 Zoom (2000), FinePix 6800 ZOOM (2001) und FinePix M603 (2002)"

Einen bebilderten Erfahrungsbericht über die Fuji FinePix F610 hat Boris Jakubaschk geschrieben.

Fujifilm MX-700 (1998), MX-2700 (5/1999), MX-1700 Zoom (10/1999)

Sehr wohl in die „echte“ Reihe der Hochformat-Fujis gehören die Modelle Fujifilm Digital Camera MX-700, Fujifilm Digital Camera MX-1700 Zoom und Fujifilm Digital Camera MX-2700. Alle speichern auf die papierdünne und empfindliche Smartmedia-Speicherkarte.

Fujifilm Digital Camera MX-700

Die 1,5 Megapixel MX-700 wurde 1998 vorgestellt. In dieser englischsprachigen MX-700 Broschüre können alle technischen Daten nachgelesen werden. Das hier gezeigte Exemplar wurde für 5 Euro als defekt erworben. Wobei sich der "Defekt" als vollkommen "toter", nicht wieder ladbarer Akku erwies! Weitere Details bei Boris Jakubaschk!

Fujifilm Digital Camera MX-2700

Im Mai 1999 wird mit der MX-2700 die erste echte (!) 2 Megapixel Konsumerkamera der Welt vorgestellt. „Echte“ 2-Megapixel? Die gab es in Form zahlreicher 1.600 x 1.200 Pixel Kameras doch schon vorher. Rechnet man deren Auflösung aus, ergibt sich ein Produkt von 1,92 Megapixel, das mathematisch unkorrekt auf 2 Megapixel aufgerundet wurde. Die Fujifilm MX-2700 löst vergleichsweise 1.800 x 1.200 Pixel = 2,16 Megapixel auf! Auch zur MX-2700 gibt es eine sehr schöne englische Broschüre mit allen technischen Daten.

Fujifilm Digital Camera MX-1700 Zoom

Im Oktober 1999 wurde die MX-1700 Zoom präsentiert. Boris Jakubaschk hat die Fuji MX-1700 Zoom bereits ausgiebig gewürdigt. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Boris für die gespendete Fujifilm MX-1700 Zoom!

Was ist bei diesen drei Modellen noch erwähnenswert? Das ist die gegenüber den Nachfolgern, wo höher auflösende SUPER-CCDs eingesetzt werden, die deutlich geringere Sensor-Empfindlichkeit der MX-700 bis MX2700: MX-700 ISO 100, MX-2700 ISO 120, MX-1700 Zoom ISO 125 fest eingestellt. Damit fällt mit diesen Fotografie bei wenig Licht ohne Blitz aus!

Tipp

Wenn man mit einer der hier vorgestellten Fujis loszieht, sollte man auf keinen Fall einen simplen Hand-Riemen vergessen. Zumindest mir sind diese Fujis allesamt zu glatt. Und schade, wenn so ein Teil auf den Boden knallt! Was bei mir aber immer zu Hause bleibt, das sind die Bereitschaftstaschen dieser Hochformat-Fujis. Allenfalls zum Transport zusammen mit weiteren alten Digitalkameras in einer Box. Durch das Taschendesign leidet die Eleganz der Kameras. Zu sehr erinnern die Fuji-Taschen an die unsäglichen Herrenhandtaschen, den "Detlef" eines Horst Schlämmer, den fiktiven Chefredakreur des ebenso fiktiven Grevenbroicher Tageblatts, verkörpert von Hape Kerkeling...

Ralf Jannke

Exotische, asiatische Version der Fujifilm MX-700

Erst beim genauen Hinsehen zu erkennen, die Beschriftung der Schalter mit japanischen (?) Schriftzeichen. Auch die Menüführung ist bis auf die erkennbaren Ausnahmen in lateinischer Schrift asiatisch. Die Sprache kann gewählt werden, wobei es sich meiner Kenntnis entzieht, welche Sprachen zur Verfügung stehen ;-) Japanisch, Chinesisch, Koreanisch? Spielt aber keine große Rolle, da sich die Menüführungen dieser Fujis gleichen, und man schnell rausgefunden, geraten hat, was was ist...

Wie bei den oben gezeigten Vergleichsbildern zu erkennen, ist die MX-700 etwas höher als ihre Geschwister, was am Li-Akku NP-100 liegt. Der ist bei sonst gleichen Abmessungen, gleicher Kontaktierung deutlich länger, höher als der NP-80, den es unter anderem auch als Toshiba PDR-BT1 und Kyocera BP-1100R gibt.

Beispielfotos, aufgenommen Mai 2016 mit der Fujifilm MX-700

Mein beliebtes Testmotiv auf dem Weg zum Goldfuß-Museum

Goldfuß Museum

Einmal im Jahr ist Museumstag, wozu alle Museen einladen. Die Wahl fiel auf das schon mal besuchte Goldfuß-Museum, "das mit seinen umfangreichen Sammlungen heute zu den wichtigsten paläontologischen Museen an deutschen Universitäten gehört." Die Paläontologie ist die Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter.

Das soll, muss an "Testaufnahmen" mit der Fujifilm FinePix 700 genügen. Als defekt gekauft hat(te) die FinePix 700 immerhin noch so viel Leben, dass diese Aufnahmen gelangen. Im Betrieb braucht sie Ewigkeiten "hochzufahren", der automatische Weißabgleich ist nicht zu finden, und die FinePix 700 wird im Betrieb sehr warm. Aber einen sehr lehrreichen Nebeneffekt bietet die FinePix 700 gratis: Das "Turnschuh-Zoom". Von denen, den (Turn)Schuhen ist fleißig Gebrauch zu machen, um mit der 3,2/8 mm = 35 mm @KB Festbrennweite das Motiv einzufangen.

Beispielfotos, aufgenommen mit der MX 2700, April 2016

Farblich vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Ich stehe auf satte Farben wie ein 1/3 EV unterbelichteter Kodachrome oder Fuji Velvia 50, der nur ISO 40 gehabt haben soll und mit ISO 50 eben analog das lieferte – wie die FUJIFILM MX-2700 digital.

Unbearbeitete 1:1 Ausschnitte

Für die Qualitätseinstellung "Fine", was einer noch maßvollen 7:1 Komprimierung der JPEG-Dateien entspricht, kein technisch gutes Ergebnis! Unbearbeitete 900 x 900 Pixel Ausschnitte aus den 1.800 x 1.200 Pixel Dateien der Fujifilm MX-2700.

Beispielfotos aus der Fujifilm FinePix F601 Zoom, Sommer 2016

Mit "Unendlich gut..." wurde in den 1950er/1960er Jahren eine Schokoladenmarke beworben. Eine gewisse Unendlichkeit gibt es auch in diesem Foto. Aber "unendlich gut"? Nein, das ist die Fujifilm FinePix F601 Zoom nicht. Man kann mit ihr auch heute noch fotografieren, aber wirklich letzten Spaß macht es nicht mehr. Was weniger an der Bildqualität als an der Bauart ("Hochformat") und der zu glatten Oberfläche der Kamera liegt. Dauernd die Angst, dass einem das Ding trotz Handschlaufe runterfällt. Kein richtiger "Grip". Zu schnell ist auch im Menü was Falsches eingestellt, im blödesten Fall statt 6 MP Auflösung nur 1,3 MP. Die übrigens automatisch aktiviert werden, wenn ISO 800 eingestellt werden. Vielleicht liegt es auch an der persönlichen Übersättigung an dieser Fuji-Baureihe, die Gott sei Dank jetzt abgeschlossen ist ;-) Innenaufnahmen, wenn nicht markiert, mit ISO 400.

Kreativum

Kreativum? Einfach auf die deutsche Fahne klicken.

Verzeichnung satt bei kürzester Brennweite. Bewusst nicht korrigiert, wie im nächsten Foto:

Volkswagen 1500

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