Die Überschrift passt gleich in doppelter Hinsicht. Nach dem ersten, irgendwann veräußerten Exemplar der Olympus E-300 ist jetzt wieder ein (zweites) Exemplar in meiner Sammlung. Die E-300 ist nach der für professionellen Einsatz ausgelegten E-1 von 2003 die zweite FourThirds SLR in der Olympus-Reihe, die als Einsteigerkamera 2004 vorgestellt wurde.

Der professionellen E-1 haben wir gleich mehrere Praxisberichte gewidmet

• Die erste digitale Spiegelreflexkamera im FourThirds (FT) Sensor-Format: Olympus E-1 (2017)
• Olympus E-1 zum Zweiten (2020)
• Mit der Olympus E-1 zum Braunkohle-Tagebau (2020)
• 2021 hat Christian Zahn die E-1 in einem sehr ausführlichen Bericht gewürdigt. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Passage: "Digitale automatische Bildkorrekturen und ihre Probleme"
• Im September 2023 ist es soweit: Die Olympus E-1 feiert ihren 20. Geburtstag! (2023)

Praxisberichte zur Olympus Evolt E-300

• Der erste Praxisbericht zur Olympus Evolt E-300 (2004) ist 6 oder 8 Jahre alt
• Christian Zahn hat die Olympus E-300 2021 sehr ausführlich beschrieben

Zuvor noch schnell die Links der der E-300 bei flüchtigem Hinsehen sehr ähnlichen, aber hochinteressanten E-330. Oben der Gehäuse-Direktvergelich und die Schnittzeichnungen von E-300 (Mitte) und E-330 (rechts)

Olympus E-330, die vierte DSLR von 2006 und gleichzeitig die weltweit erste DSLR mit Liveview!

• Olympus E-330 (2006) 2016
• 2006 die erste – wahlweise – "spiegellose" Systemkamera der Welt mit Live-View: Olympus E-330 (2020)

In letzter Zeit kommen häufiger Angebote über alte Digitalkameras an das Digicammuseum.de. Darunter auch mal Anfragen etwa im Sinn „Ist das vielleicht ein seltener Prototyp?“

Was den Zeitwert alter Digitalkameras angeht, hat sich Admin und Seiteninitiator Boris Jakubaschk die Mühe gemacht in der Rubrik "Kameras" zu fast allen Kameras unserer Sammlung nach einem bestimmten Schlüssel Schätzpreise, den heutigen Restwert, zu ermitteln.

Ein Beispiel

Da wird eine Digitalkamera X angeboten, für die auf unserer Seite ein Restwert von 19 Euro angeben wird. Was der Anbieter leicht selbst hätte herausfinden können … Tatsächlich erworben wurde die Kamera X auf einem Flohmarkt für nur 10 Euro! Wie weit Boris Jakubaschks Schätzpreise mit der Realität übereinstimmen, lässt sich in eBay relativ schnell ermitteln. Indem man einfach schaut, für was Kamera X tatsächlich verkauft wurde. NICHT, was für Kamera X verlangt wurde! Und so wird Kamera X für Größenordnung 30 bis 90 Euro angeboten. Häufig versehen mit dem Hinweis „NUR FÜR TEILE – UNGETESTET/Esatzteile. Was sich halt besser anhört als "defekt". Tatsächlich verkauft wurden Exemplare für 20 bis 40 Euro. Um jeweils 20 bis 40 Euro Porto und ggf. Zoll dazuaddieren, denn alle Angebote kamen aus den USA …

Unsere Antwort auf Angebote alter Digitalkameras ist ganz einfach

Digicammuseum.de nimmt uns interessierende Digital-Modelle gerne als SPENDE zu niedrigen symbolischen Preisen und Übernahme der Portokosten in die Sammlung auf. Eine Antwort, die offensichtlich nicht jedem zu gefallen scheint. Die Lösung ist für Anbieter denkbar simpel: Einfach mit seiner Preisvorstellung selbst sein Glück in eBay – mittlerweile Verkaufsprovisionsfrei (!) – oder eBay-Kleinanzeigen versuchen …

So freute sich beispielsweise Frau W., ihre gespendete Fuji DS-7 gegen Portoübernahme in unserem Museum gut aufgehoben zu wissen. Nach dem gleichen Verfahren sind jetzt eine funktionierende Olympus E10, die hier präsentierte Olympus E-300 in Top-Zustand und zwei Olympus FourThirds-Objektive in Neuzustand als Spende in unserem Museum eingetroffen. Vielen Dank dafür an Matthias Müller aus Rostock! Wobei wir immer nachfragen, ob Name/Ort des Spenders komplett genannt werden sollen, oder eben nur Frau/Herr X.

Wir haben es nicht nötig, irgendetwas abzuzocken!

Alle Beispielfotos wurden nach der "Wiederentdeckung" mit dem OLYMPUS DIGITAL 18-180mm 1:3.5-6.3 36-360mm equiv auf der E-300 aufgenommen. Situationen, wo die ramponierte Frontlinse zu den oben gezeigten Überstrahlungen führt, sind eben zu vermeiden. Oder irgendwie in der "Bildkomposition" unterzubringen ;-) Manchmal hilft auch schon eine kleine Positionsänderung!

Die Olympus Evolt E-300 ist im ersten und bisher einzigen Praxisbericht von 2015/2017 so gut beschrieben, dass ich mich hier eigentlich nicht wiederholen muss. Eventuelle "Neuigkeiten", wie die etwas merkwürdige Bezeichnung "Evolt" hatte unlängst Christian Zahn als Abkürzung von Evol(u)t(ion) eklärt, die bei Olympus aber bald wieder verschwand und für entsprechende Nachfolgemodelle kurz "E" plus Kamerabezeichnung/-nummer endete.

Ziemlich zu kurz gekommen waren im ersten Praxisbericht mit der E-300 aufgenommene Beispielfotos. Deshalb oben frische Bilder. Die 8 Megapixel der Olympus E-300 überfordern das 18-180 mm Zoom in keinster Weise! Und dazu das Wissen, dass die ISO-Automatik der E-300 ihren Namen nicht verdient und in der angebotenen Form wertlos ist. Also manuelle IS= 400/800 Vorwahl, wenn die Brennweite lang (180 mm/360 mm) und die Verschlusszeiten ebenfalls (zu) lang werden.

Mehr ist nicht zu sagen, es hat wirklich Spaß gemacht, mit Olympus zweiter, fast 20 Jahre alten FourThirds-DSLR eine Fotorunde zu drehen.

Doch, es gibt noch etwas nachzutragen!

An Harald Lenz, der den zur Olympus E-300 gehörenden OLYMPUS POWER BATTERY HOLDER HLD-3 spendete!

Der HLD-3 nimmt zwei Akkus auf, was die Betriebszeit der E-300 beträchtlich verlängert und die Kamera um einen hochwillkommenen Hochformat-Auslöser erweitert!

Ralf Jannke, Mai 2023