Einzige Möglichkeit mangels Wechselobjektiv an etwas weniger oder mehr Brennweite zu kommen, waren wie im Beitrag „Zeiss Ikon CONTAFLEX III und Vorsatzobjektive“ beschrieben, Vorsätze, die bei den Zeiss-SLRs per Bajonett montiert, bei den restlichen Kameras ins Filtergewinde des jeweiligen Objektivs geschraubt werden. Als Beispiel daneben die Minolta ER von 1963 dessen 45 mm Festbrennweite nach dem gleichen Prinzip mit Hilfe der gezeigten Vorsätze verkürzt oder verlängert werden konnte. Das Ganze bewegte sich meist in der Brennweitengrößenordnung 35 mm Weitwinkel bis 85 mm Tele. Die CONTAFLEX III konnte noch länger bis 115 mm.
Nachteil
Frank Mechelhoff schrieb zur CONTAFLEX: >> Als Hauptnachteil stellt sich bereits sehr früh der Zentralverschluß heraus, der als Bestandteil der Camera einen vollständigen Objektivwechsel nicht zulässt. Man kann bloß die vor der Blende liegenden Teile wechseln. (…) Die Objektivvorsätze sind aber schwer und können niemals die Qualität von hochklassigen Festbrennweiten des Hauses Zeiss erreichen. <<
Das lässt sich ziemlich sicher auf sämtliche Vorsätze der starren SLRs der restlichen Hersteller mit fest montierten Normalobjektiven übertragen. Wobei sich der Carl Zeiss Pro-Tessar 1:4 f=35 mm nicht als optische Katastrophe erwiesen hat. In den Zeiten, wo diese SLRs aktuell waren, begnügte sich der Fotograf, die Fotografin oft mit kleinen 9x13 cm Papierabzügen oder 10x15 cm Postkarten fürs Fotoalbum. Größen, wo gewisse Qualitätseinbussen durch die Vorsätze kaum auffielen …
Pressefotograf und Nikon Kenner Peter Braczko schreibt in seinem Fachbuch "Das Nikon Handbuch" zu den Nikkorex-Vorsatzlinsen: >> (…) noch eine Bemerkung zu den Vorsatzobjektiven. Diese lassen sich nur mit den ZentralverschlußKameras Nikkorex 35, Nikkorex 35-2, Nikon Auto-35 und Nikkorex Auto35 verwenden, deren optische Ausstattung sich nur auf ein fest eingebautes Normalobjektiv beschränkt. Mit den nur schwach vergüteten Vorsätzen lassen sich aber nur bescheidene Weitwinkel- und Teleperspektiven erreichen. Die Bildqualität kann nicht überzeugen. <<