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Ein Mauerblümchen vom Flohmarkt …

30. Mai 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

CANON LENS FL 200mm 1:4.5

Um Fotobörsen mache ich seit Jahren einen Riesenbogen

Wenn ich mich schon erinnere: "Dafür MUSS ich aber xx/x Euro nehmen …" Allzuoft Zeug, das gefühlt jahrelang von Fotobörse zu Fotobörse geschleppt und wieder mitgenommen wird — unverkauft … Bei den verlangten Fotobörsen-"Fest"-Preisen kaufe ich grundsätzlich nur bei eBay beim gewerbemäßigen Profi-Anbieter mit Reklamations- und Rückgaberecht. Oder eben zu "Kampfpreisen" wo bei erst zu spät/zu Hause festgestellter Fehlfunktion/Defekt das finanzielle Risiko gering ist.

Irgendwie scheint man Teile zu "Mitnahmepreisen" nur noch auf unscheinbaren, unwichtigen und nicht zu großen Flohmärkten zu finden. Die Wahrscheinlichkeit nichts zu finden ist natürlich groß. Aber in diesem Fall fand sich diese nette CANON LENS FL 200mm 1:4.5 aus dem Vorstellungsjahr 1966 mit Original Lederköcher für 12 Euro. Die Schaumstoffpolsterung im Köcher war zu Staub zerfallen, aber das war es auch schon an Mangel.

Die Produktionszeit-bedingte (1966) Nahdistanz von 2,5 m wird leicht umgangen, indem man einen kleinen/kurzen Zwischenring einsteckt, der in jede Hemdtasche passt.

Fotorundgang mit dem 200mm Canon FL demnächst nach Zeit, Lust und Laune …

 


Vom Flohmarkt: Welta Belmira

22. Mai 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

So wie im Hintergrund stellte sich die Photoshop KI die 1950er Jahre vor ;-)

zeissikonveb.de schrieb: (Welta) Belmira — Die verhinderte Volks-Meßsucherkamera?

Ich werde nichts zitieren, den Bericht von Marc Kröger MUSS man komplett lesen!

Zu meinem Flohmarktexemplar

Ich habe es für einen Fünfer mitgenommen. Mit blockiertem Filmtransporthebel und trotz eingedrückten Filtergewinde. Eigentlich hatte ich vor das nette Carl Zeiss Jena Tessar 2,8/50 auszubauen, um es dann auf meine spiegellosen Systemkameras zu adaptieren.

Es kam aber anders! Ein Sprüh mit der Allzweckwaffe WD-40 Multifunktionsspray — oder auch Männerparfüm genannt ;-)) — löste sich die offensichtlich nur durch ewiges Liegen verklebte Filmhebeltransportmechanik. Nach der Behandlung wird ein Film transportiert, Entfernungseinstellung und unverklebte Blende funktionieren, die Verschlusszeiten scheinen plausibel. "B" ist Bulb/Beliebig, was aber nur zur Kontrolle der Blende wichtig war. Wie genau die schnellen Verschlusszeiten sind, ist unerheblich. Ich werde die Belmira nur mit — wenn ich noch einen finde — abgelaufenem Farbfilm oder frischerem SW-Film laden.

Was kontrolliert, gereinigt werden müsste, das ist die Messsuchereinheit. Ich werde davon wahrscheinlich absehen, und nur mit kleinen Blenden und großen Schärfentiefen, die ja auf dem Objektiv angezeigt werden, knipsen.

Aber erst in den mit jeder Woche mehr herbeigesehnten langen Sommerferien …

Für einen Eindruck, was ein Tessar kann, verweise ich auf: "Nikon Z6 Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50"

 


Olympus E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=100mm zum Dritten

15. Mai 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Analoges 18x24 mm Halbformat auf digitales 24x36 mm Vollformat?

Nachdem das 60 Jahre alte 100 mm Tele sowohl im mFT-Viertelformat auf der 16 Megapixel Olympus OM-D E-M5 als auch auf der 16 Megapixel Halbformat Sony NEX-6 hervorragend abgeschnitten hat, zum Schluss noch die Königsklasse Vollformat.

Es wird interessant sein, wie stark das fürs analoge 18x24 mm Filmformat gerechnete Olympus E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=100mm im 24x36 mm Vollformat der Nikon Z 6/7 vignettiert. Oder hat es gar Reserven? Kann eigentlich nicht sein. Einen 19x27 mm APS-H Sensor – den nur die Leica M8/M8.2 haben – würde das 100er sicher noch füllen, aber 24x36 mm?

Was durch Spielen aber schnell feststellbar war!

Im ersten Versuch wurde das noch auf dem PEN-F/microFourThirds-Adapter steckende 100er einfach lose in den Leica M/M39-/Nikon Z-Helicoid gelegt und durch den Sucher geschaut. Große Überraschung: KEINE extreme Beschneidung, keine schwarzen Bildecken, aber unscharf. Weil die beiden Adapter zusammen zu dick sind und wie ein Zwischenring wirken.

Im zweiten Versuch dann einfach den PEN F-/microFourThirds-Adapter abgebaut und das 100 mm direkt auf den Leica M/M39-/Nikon Z-Helicoid gelegt/gehalten, und diesmal auf den Klappmonitor der auf dem Stativ montierten Nikon Z7 geschaut und vorsichtig fokussiert: Volltreffer!

Ja, bei genauem Hinsehen sind die „schwächeren“, abgedunkelten äußersten Bildecken nicht zu übersehen. Aber das Foto wurde mit Offenblende f/3,5 aufgenommen. Und selbst, wenn die Ecken bei Abblenden nicht (ganz) verschwinden: Das Olympus E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=100mm wird auch im Vollformat ausprobiert!

Praxisbericht in Arbeit

 


Flohmarktzeit

11. Mai 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

SUPER ALBINAR SC AUTO 1:2.8 f=135mm

Warum nicht mal wieder ein 135er? Ich habe davon ja nur ganz wenige ;-)

Was machte das ALBINAR interessant?

Natürlich der Preis von 7 Euro für einen sehr guten Zustand und die Nahdistanz von 1m! Damit schlägt das etwas kompaktere Albinar sogar mein sehr gutes TAMRON 1:2.5 135mm CLOSE FOCUS, das "nur" bis 1,2 m dicht ans Motiv kann, dafür aber einen Hauch lichtstärker ist: Blende f/2,5 statt f/2,8.

Schnelltest auf der Nikon Z6, Offenblende, 1 m Motivdistanz

Vielversprechend! Mehr vom ALBINAR demnächst …

 


Eine Bridgekamera von 2008

27. April 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Casio Exilim Pro EX-F1

Da saß der Colt vielleicht ein bisschen zu locker ;-) Als mir diese 6 Megapixel Bridgekamera mit KB-äquivalenten 2,7-4,6/36-432 mm 12-fach Zoom von 2008 in Topzustand für 30 Euro über den Weg lief …

Ich habe sie auch nur genommen, weil sie einen E-Sucher hat. Nach der Praktica Luxmedia 16-Z21S bitte keine Superzoom-Bridge mehr ohne E-Sucher. Die Casio ließ sich aber parallel zur unlängst gespendeten Panasonic Lumix DMC-FZ50 noch vertreten ;-)

Praxisbericht kommt …

 


Meyer-Optik Görlitz Tele Megor 1:5.5/250

22. April 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Endlich mal etwas anderes, als die ewig gleichen 135 mm Tele … Natürlich nur von der Brennweite her ;-)

Dass es zwei vom Design unterschiedliche Tele Megore geworden sind, hat sich einfach so ergeben ;-)

Die Brennweite und Lichtstärke ist nicht so ungewöhnlich. In "Armee der Klon-Objektive“ wurde ein 5,5/250mm Tokyo Koki (Tokina) gezeigt. Und mit einer F.B.R TELEPHOTO LENS 300mm F:5.5 habe ich fotografiert.

Zum Meyer-Optik Görlitz Tele Megor 1:5.5/250

Marco Kröger hat mit „Die Telemegore“ eine so umfassende Aufstellung verfasst, dass ich mir „Arbeit“ ersparen kann und sehr gerne Marco Kröger zitiere!

Marco Kröger: „Telemegor – das steht für "Teleobjektiv Meyer Goerlitz“.“ „Ich habe aus dem „ö“ ein „oe“ gemacht, damit es besser passt ;-) „Diese seit den frühen 1930er Jahren gebaute Reihe damit gehört zu den Pionieren dieser speziellen Bauart langbrennweitiger Objektive.“

„Die Telemegore 1:5,5 mit 18, 25, 30, 40 cm Brennweite wurden 1932 erstmals auf der Leipziger Frühjahrsmesse präsentiert, aber nur für Mittel- und Großformat 6,5 x 9 bis 13 x 18 cm.“

„Neben den Typen für das Großformat konnten im Jahre 1939 folgende Telemegore für die (Kleinbild-Spiegelreflexkameras) Exakta, Primarflex und Reflex-Korelle geliefert werden: Tele-Megor 1:5.5 f=15, 18 UND 25 cm“ Horst Neuhaus – siehe unten – schreibt dazu: Schon 1936 war der komplette Satz zur (Kleinbild SLR) Kine Exakta lieferbar! Kurz vor Produktionsende folge im Jahr 1941 noch die längste Version mit 40cm.“

„Heute kann freilich weder die Lichtstärke noch die Bildleistung sonderlich begeistern. Es handelt sich schlichtweg um eine ziemlich betagte Konstruktion. Das 150er beispielsweise ist selbst abgeblendet weich; ja geradezu flau. Es wurde nach dem Kriege auch nicht mehr lange gefertigt.“

Das wird dann Hauptgegenstand des späteren Praxisbeitrags! Wenn es nicht unscharf, sondern nur weich und flau ist. Kein Problem für die EBV!

Nochmal Marco Kröger: „Im Fassungsdesign folgten auch die Meyer-Objektive dem Zeitgeist. Die Vorkriegsobjektive hatten durchgängig eine verchromte Messingfassung. Mit Beginn der Neufertigung nach Kriegsende wurde nur noch Aluminium für die Fassungen verwendet. In der Namensgebung der traditionellen Fernobjektive gibt es eine Veränderung: aus Tele-Megor wird Telemegor ... Ab etwa 1952 erhielten auch die Meyer-Objektive den „Berg- und Tal“-Fokusring. Ab etwa 1956 gab es die ersten schwarzen Fassungen. Noch eine Meyer-Besonderheit gilt es anzumerken: alle Objektive mit längeren Brennweiten (über 100 mm) wurden von Beginn an bis weit in die 1970er Jahre immer einschließlich einer passenden Sonnenblende ausgeliefert!“

Die nach zeissikonveb.de zweite, nicht minder wichtige Internetquelle: PHOTO but MORE von Horst Neuhaus

Auch diese Seite widmet den Meyer-Optik Görlitz Objektiven eine umfassende Darstellung!

Horst Neuhaus schreibt zu den Telemegoren: „Das ehemals "längste" 24cm-Telemegor erhielt mit Beginn der Neufertigung eine veränderte Fassung; zugleich wurde dessen Brennweite auf 250 mm verlängert. Das Fassungsdesign entsprach der des um 1952 neu entwickelten Telemegor 1:5,5/400. Die Stativaufnahme war nun drehbar; die Schreibweise änderte sich von "Tele Megor" in "Telemegor". Im Sammlerjargon wird diese Bauform auch "schlanke Version" genannt.“ „Bei allen Tele-Megor-Objektiven handelt es sich um 4-linsige Telekonstruktionen. Hier noch ein Hinweis für die Lamellenzähler: die Telemegore sind durchweg mit nahezu kreisrund schließenden Blenden ausgestattet. Beim Telemegor 150 habe ich 14 Blendenlamellen gezählt.“

Welches nehmen?

Der optische Aufbau ist identisch. Das Aluminium natur TELE MEGOR ist auf jeden Fall älter als das schwarz lackierte/eloxierte Telemegor. Dieses Exemplar müsste laut M. Kröger ab 1956 sein. Die Aluminium natur Variante ist auf jeden Fall von vor 1952. Denn erst ab diesem Zeitpunkt bekam der Entfernungsring das typische Berg-und-Tal Design. Keins der beiden 250er trägt die Gravur "V" für vergütet. 

Ich entscheide nach Zustand der Linsen, Funktion der Blende und Leichtgängigkeit des Entfernungsrings. Das war schnell entschieden! Die schwarze Version hat M42 Anschluss, die Chrom Exakta-Bajonett. M42 ist gleichbedeutend mit M42-/Nikon Z Helicoid, was die viel zu hohe/große Nahdistanz von 3,5 m deutlich verbessert. Außerdem läuft der E-Ring besser …

Wenn ich es noch schaffe, mache ich noch ein paar Testfotos.

 


Und noch ein Kilfitt-Objektiv

15. April 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Kamerabau-Anstalt-Vaduz Kilfitt-Makro-Killar D 1:3,5/40

In diesem Fall war die Kamera der "Beifang" …

Auf keinen Fall werde ich hier die spannende Kilfitt-Geschichte abkupfern, das kann ein Horst Neuhaus auf seiner deutschsprachigen Internetseite PHOTO but MORE viel besser!

Gerne zitiere ich ihn aber erneut! Horst Neuhaus schreibt:

„Bekannt wurde Heinrich Wilhelm, Heinz Kilfitt (…) mit seinen hervorragenden Makro- und Fernobjektiven. 1948 entstand in der Kamera-Anstalt Vaduz (Liechtenstein!) das vierlinsige Kilar 2,8/40 mm - ein Tessar-Typ, später zu den Makro-Kilaren weiterentwickelt. 1954 stellte er das weltweit erste 35mm Makro-Objektiv vor, das 4cm-Makro Kilar. (…)“

„Bei seiner Entwicklung 1948 in Liechtenstein war das vierlinsige Kilar 2,8/40 bzw. 3,5/40 kein ausgesprochenes Makroobjektiv. Ein solch spezieller Anwendungsbereich war damals noch unüblich. Allerdings waren die hervorragenden Makroeigenschaften des Typs Tessar-Triplet durchaus bekannt. So war es denn Kilfitt vorbehalten, 1954 mit dem Makro-Kilar erstmals ein Universalobjektiv für die fotografische Verwendung vom Nahbereich bis Unendlich vorzustellen.“

Von dem Makro-Objektiv gab es zwei unterschiedliche Versionen:

  • Das Makro-Kilar E für einen größten Abbildungsmaßstab 1:2 ist von Unendlich bis 10 cm einstellbar.
  • Das Makro-Kilar D für einen größten Abbildungsmaßstab 1:1 erreicht mit einem doppelten Schneckengang-Auszug eine Einstellentfernung bis 5 cm.

Praxisbericht ab Ostern

 


Ich wollte immer ein 35er mit Lichtstärke f/2,5 haben — von Nikon ;-)

13. April 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

NIKONOS IV

Die Spezialkamera in ihrem Element! Aber nicht nur so eben unter der Oberfläche. Diese Nikonos IV (1980) ist für Tiefen bis 50 m und längere Tauchgänge ausgelegt. Beim Tauchen geht aber auch mal etwas verloren wie 1970 die ins Foto montierte Nikonos II (1968), die 8 Monate auf dem Meeresgrund verbrachte, bis sie noch funktionierend (!) wiedergefunden wurde. Alle Dichtungen hatten standgehalten...

Erfunden hatte die NIKONOS der französische Unterwasserpionier Jaques-Yves Cousteau, der zusammen mit dem belgischen Ingenieur Jean de Wouters die Calypso Camera entwickelte. Nikon hatte vor 1963 das Design und die Patente gekauft, um die Calypso fortan selbst als NIKONONS zu vermarkten. Bei der Gelegenheit wich auch das 35 mm Objektiv mit Lichtstärke f/3,5 der Calypso dem doppelt so lichtstarken Nikon NIKKOR 35mm 1:2.5, Gegenstand dieses Beitrags. Eine NIKONOS II und IV habe ich einst selbst besessen und auch benutzt …

Höhepunkt der Nikonos Unterwasserkameraserie war die Nikonos RS Spiegelreflexkamera. Die wiederum als Basis für die digitale Kodak/Nikonos RS DCS 425/435 diente, wobei nicht ganz sicher ist, ob die Kamera dabei wasserdicht im Sinne tauchfähig blieb oder nur "extrem spritzwassergeschützt" für harte (militärische) Einsätze vorgesehen war.  Die DCS 425/435 ist auf Seite 11 der (Kodak) DCS Story von Kodak Entwickler Jim McGarvey zu besichtigen.

NIKONOS Nikon NIKKOR 35mm 1:2.5

Eine NIKONOS werde ich nicht mehr kaufen, aber als das Nikon NIKKOR 35mm 1:2.5 einzeln angeboten wurde, habe ich zugegriffen. Ich bin einfach neugierig, ob sich dieses Objektiv auf eine spiegellose Systemkamera adaptieren lässt. Es soll irgendwo einen sündteuren Adapter geben, ich werde mich aufs Basteln beschränken ;-)

Optischer Aufbau

Zum Vergleich der Aufbau des Nikon LENS SERIES E 35mm 1:2.5

Warum überhaupt so ein exotisches NIKKOR? Weil seine Konstruktion, exakt der optische Aufbau uralt ist! Die Brennweite von 35 mm mit Lichtstärke f/2.5 gab es bei Nikon bereits 1952 für die Messsucher-Nikons. Das Nippon Kogaku Japan W-NIKKOR 1:2.5 f=3,5cm hat den gleichen optischen Aufbau wir das NIKKOR 35mm 1:2.5.

Mehr über die NIKONOS Spezialität ab Ostern 2025

 


Mein erstes Kilfitt-Objektiv

10. April 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Heinz Kilfitt München Kilar 1:3.5 / 90 C

Meist wird der ungewöhnliche Name "Kilfitt" mit einem Makro-Kilar 3,5/40 mm Objektiv in Verbindung gebracht. Ein interessantes, wie gewöhnlich teuren Objektiv von Sammlerstatus. Die Preise bewegen sich zwischen 200 und 400 Euro. Tatsächlich verkaufte Exemplare liegen um 200 Euro. Der vollständige Hersteller-/Objektiv-Name lautet: "Kamerabau-Anstalt-Vaduz Kilfitt - Makro - Kilar D/E 1:3,5/4cm Made in Liechtenstein" Lichtenstein? Objektivbau? Wird gerne mal mit Italien verwechselt ;-)

Auf keinen Fall werde ich hier die spannende Kilfitt-Geschichte abschreiben, das kann ein Horst Neuhaus auf seiner deutschsprachigen Internetseite PHOTO but MORE viel besser!

2022 gab es im Digicammuseum.de den Beitrag „Faszination Superlichtstärke

Darin auch diese Passage: "Ich fand in einem alten Magazin dieses 1,2/240 mm ZOOMATAR (obwohl es kein Zoomobjektiv ist). Es wiegt irre 11 kg und ist 32,4 cm lang. Es sollte für Kameras bis 6x9 cm Format einsetzbar sein, z.B. eine Pentax 6x7. Aber irgendwie passt das überhaupt nicht: Brennweite, Wahnsinns-Lichtstärke und so große Filmformate. Ich fand es trotzdem interessant! Dieses Objektiv hatte noch einen kleineren „Bruder“ ein ZOOMATAR 1,3/180 mm. Dazu war aber immerhin herauszufinden, dass es für ein Format von 21,4 mm Diagonale, was 12,8 x 17,1 mm ergibt, vorgesehen war. Also praktisch micro/FourThirds = 13 x 17 mm. Hochspannend so ein Objektiv mal ausprobieren zu können. Aber derartige Edelsteine verstauben, verpilzen in irgendwelchen Sammlervitrinen oder Tresoren …

In diesem Beitrag geht es aber nicht um diese Kilfitt-"Lichtbomben" und auch — noch — nicht ums Makro-Kilar 3,5/40 mm, sondern um ein für mich nicht minder interessantes Heinz Kilfitt München Kilar 1:3.5 / 90 C Mit M39 Leica Schraubanschluss.

Im Vergleich zum 1954 präsentierten Makro-Kilar 3,5/40 mm sind die Informationen zum Kilar 3,5/90 extrem dünn gesät. Dessen Produktionsstart müsste zwischen 1954 und dem Beginn der Produktion des längerbrennweitigen Makro Kilar 90 mm 1959 liegen, denn zu dem Zeitpunkt wurde die Fertigung des vierlinsigen 3,5/90 mm eingestellt. Es soll zwischenzeitlich auch Versionen gegeben haben, die aus nur drei Linsen aufgebaut waren.

Zum "normalen" 90er schreibt Horst Neuhaus: "Gleichfalls aus Münchener Fertigung - und eine der frühen Kilfitt-Schöpfungen - war das Kilar 3,5/90. Zwar hat das Objektiv Leica LTM (M39) Gewindeanschluss, doch es war zur Verwendung mit den Kilfitt-Spiegelkästen Kilarskop und Kilarflex vorgesehen, obwohl es auch einen Fokus-Schneckengang hat. (…)"

Statt des Spiegelkastens konnte auch ein M39-Zwischenring montiert werden. Das macht die Adaption zum Kinderspiel, denn das Ganze braucht nur noch in den Leica M-/M39-/Nikon Z- oder Sony E-Helicoids geschraubt werden.

Als ein Exemplar Heinz Kilfitt München Kilar 1:3.5 / 90 C für 65 Euro Startpreis angeboten wurde, wollte es merkwürdigerweise niemand, und es wechselte für 65 Euro in meinen Besitz. Angeboten wird das 3,5/90 mm Kilfitt für 150 bis 250 Euro, verkauft für 80 bis 100 Euro. Übrigens nicht zu verwechseln mit dem 2,8 oder 3,5 Makro-Kilar mit 90 mm Brennweite. Das wird aktuell in den USA zu astronomischen 400 bis 800 Dollar angeboten. 

Mehr zum Heinz Kilfitt München Kilar 1:3.5 / 90 C mit M39 Leica Schraubanschluss im mit Beispielfotos illustrierten Praxisbeitrag ab Ostern.

 


Fröhliche und erfolgreiche Flohmarkt-Jagd

07. April 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Auf Fotobörsen, wo Anbieter ohne Sicherheit (Stichwort Rückgabe!) Online-Auktionspreise verlangen, kann ich seit Jahren sehr gut verzichten. Ich kaufe in eBay fast nur bei Profianbietern mit Rückgaberecht oder eben zu Tiefstpreisen auf uninteressant erscheinenden Flohmärkten, wo es egal ist, wenn ein Teil trotz Sichtkontrolle dann doch mal nicht einwandfrei funktioniert. Der Fairnis halber: Nach den Premiumherstellern CaLeiMiNikOlyPentax sucht man auf unbedeutenden Flohmärkten vergeblich.

Im Beitrag: "OPTICA-MAKINA K.K AUTOMATIC 1:2.8 f=24mm" war zu lesen: "Ich schaue auf Flohmärkten, wenn verpackt, immer in die Köcher, was da wohl für ein Objektiv drinsteckt. Japanische Noname 50 mm, 35 mm und 28 mm sind nicht mehr so interessant – kommt immer auf den Preis an –, aber ein nach damaligen Maßstäben 24 mm Superweitwinkel nehme ich auch heute noch mit.

Jetzt auf dem Flohmarkt lagen offen ein MC SOLIGOR WIDE-AUTO 1:2.8 f=28mm und das großartige A. Schacht Ulm Travegon 1:3.5/35 R. 28 sind nicht 24 mm, aber das Soligor machte einen guten Eindruck. Auch wenn ich gleich merkte, dass dessen Blende nicht schließt … Aber bei 7,50 Euro ist es mir das Risiko eines Reparaturversuchs wert. Zur Probe habe ich unsere nächtliche "Kirmes-/Disko-Kiefer" hinter der Terrasse mit – natürlich – Offenblende abgelichtet. Hier ein Kurzcheck.

Das 35 mm Schacht in Neuzustand wanderte nach kurzer und erfolgreicher Technik-Kontrolle umgehend ins Osterferien-Equipment! Dem will ich mit Muße genug Aufmerksamkeit widmen. Warte ich mit Spannung doch auf die "Ergebnisse". Denn da schwärmte ein glücklicher Anwender:

"Dieses Objektiv ist fantastisch. Es ist so scharf und hat etwas Magisches, das selbst durchschnittliche Bilder wie Kunstwerke aussehen lässt. Ich verwende es nie bei Blende 3,5, da ich in meiner Landschaftsfotografie die Tiefenschärfe brauche. Bei Blende 8 oder 11 schlägt es jedoch alle meine neuen Canon-Objektive. Ich habe es auch mit meinem Topcon 35mm 2,8 verglichen, und es ist deutlich besser. Es ist mein einziges Weitwinkelobjektiv mit scharfen Ecken."

Das werde ich mir selbst ansehen!

Das 35 mm Schacht liegt in eBay zwischen 60 (M42 Anschluss) und 170 (Exakta) Euro. Den Vogel abschießen Versionen mit Messsucher Leica M39 Schraubanschluss wo bis 700 Euro verlangt werden. Tatsächlich verkauft wurden M39 Exemplare zwischen 100 und 200 Euro … Da habe ich doch mit Kusshand 7,50 Euro investiert.

Erfahrungsbericht um die Ostertage