FUJIFILM X-T30 oder das Jahr 2020

Degradierung?

Ein hervorragender Autofokus und dann nur manuell zu fokussierendes Glas? Wie die hier schon vorgestellte Fujifilm X-T20 ist auch die X-T30 bestens zum manuellen Fokussieren diverser adaptierbarer Objektive beliebiger Hersteller/Anschlüsse geeignet.

Mit der im Mai 2019 vorgestellten spiegellosen 26 Megapixel Systemkamera ist das Digicam-"Museum" endgültig im Hier und Jetzt angekommen

2020 ist die digitalkameratechnische Vergangenheit weitgehend abgearbeitet, wobei ein Projekt "550 historische Digitalkameras aus fast 30 Jahren" nie ganz eingestellt wird! Das Ganze hat ja auch etwas vom Sammeln von Panini-Bildchen. Von gedacht 100 Bildchen, die zur Vervollständigung eines Panini-Sammelalbums benötigt werden, sind die fehlenden letzten 10 bis 5 Bildchen entweder gar nicht oder nur zu Kosten zu bekommen, die locker über der Gesamtgeldausgabe für die ersten 90 bis 95 Bildchen liegen... 

Das kann man getrost 1:1 auf das Sammeln alter Digitalkameras übertragen. Die Kodak DCS 100 als erste in Serie gefertigte DSLR der Welt, die erste Vollformat DSLR der Welt, die Contax N Digital oder die Stillbild-Videokamera Nikon QV 1000 sind entweder gar nicht oder wenn, nur zu astronomischen Kosten zu haben. Aber deswegen Frust schieben? Weit gefehlt! 

Der Reiz des Sammelns lässt nach, die Fotofreude nimmt zu, aber der "Jagdtrieb" funktioniert weiter. Aber nur noch auf ganz preiswerte Zufallstreffer, die nach den Sammeljahren erworbenen "Scan"-Fähigkeiten schnell in den oft eher Sperrmüllhaufen gleichenden kleinen Flohmärkten oder in der gigantischen Kameramenge eBay erfasst werden. Von dieser Seite her kann es noch ein paar Überraschungen geben.

Mit der Fuji X-T30 und jeder aktuellen Systemkamera - ob nun mit oder ohne Spiegel - zum Bildermachen loszuziehen, ist technisch keine Kunst. Etwas spannender ist da der Einsatz beispielsweise einer Nikon D1X aus 2001. Der Reiz liegt sicher auch in den Einschränkungen der alten Technik, die man halt kennen muss. Das kann aber keine Ausrede sein, denn Generationen von FotografInnen haben bewiesen, dass man mit den Kameras ihrer Zeit ansehnliche und bleibende Fotos aufnehmen kann!

Dem über rund 25 Jahre Jahre Digitalfotografie von Herstellerseite aber gerne widersprochen wurde. Geschickt und erfolgreich suggerier(t)en Anbieter und Erfüllungsgehilfen – Pardon – Fachmagazine und Influencer, dass nur mit dem jeweils neuesten Modell noch bessere Fotos gelingen würden. Was in den Anfangsjahren von der Auflösungsseite her ja auch gestimmt hat. Schließlich sollte der Konsument ja ständig Hardware und Druckerzeugnisse kaufen, kaufen, kau... Und willig folgte der Konsument, mich eingeschlossen – bis ca. 2015…

Jetzt, 2020, ist das Ganze etwas ins Stocken gekommen. Entweder knipst die Masse nur noch mit dem mittlerweile unverschämt guten Smartphone, hochwertige Kameras und Ausrüstungen werden dagegen achtlos abgestoßen und von weniger werdenden Interessent*Innen nur noch ganz gezielt gekauft. Wider dem Marketinggeschwätz und Heerscharen an bezahlten Influencern.

Zur FUJIFILM X-T30

Auf den 2019 am meisten angeklickten Seiten/Berichten in dpreview.com war Fujifilm gleich zwei Mal vertreten. Platz 1 erreichte die schon 2018 vorgestellte Fujifilm X-T3. Auf Platz 2 kam die Sony A6400, gefolgt von der Vollformat A7 III. Und auf dem vierten Platz folgt die Fujifilm X-T30. Einzige Spiegelreflexkamera ist auf Platz 9 die Vollformat Nikon D850.

Eigentlich hätte ich den Fuji X-T20 Praxisbericht per Copy-and-Paste übernehmen können, ein paar Produktfotos ändern und fertig…

Aber ein paar Verbesserungen bringt die X-T30 ja mit

Ich bin kein Joystick-Fan, aber den der X-T30 habe ich sehr schnell schätzen gelernt. Den der X-T30 attestierten „Fehler“ des zu leicht, heißt versehentlich zu betätigenden Q-Schalters wurde per Firmware-Update stillgelegt und auf eine andere Taste gelegt. X-T20 wie X-T30 habe ich so ähnlich wie möglich nach meinen Wünschen konfiguriert. Gefühlt scheint der X-T30 Autofokus noch einen Hauch bessser im Zupacken zu sein, als der der schon guten X-T20! Speziell beim chinesischen 1,8/85 mm Viltrox.

An "ernsthaften" DSLRs blieb nur meine geliebte Nikon D4 zusammen mit vier alten Autofokus-Objektiven mit "Stangenantrieb" übrig. Mein Fuji-Kamerareihe besteht jetzt trotz defektem E-Sucher aus meiner hochgeschätzten 95 Euro 16 Megapixel X-E2, einer gebrauchten 24 MP X-T20 und der als Vorführmodell erworbenen 26 MP X-T30. Bei erheblich weniger Schlepperei – meine Schulter macht nach fast 40 Jahren Arbeitsleben nicht mehr richtig mit –  liefern die spiegellosen Fujis das Gewünschte! Der Reiz des Vollformats ist nach der verkauften Nikon D800 und der behaltenen Nikon D4 für mich keiner mehr. Das, und noch mehr die Preisfrage waren der Grund sich vorrangig für Fuji und nicht (sofort) für Sony zu entscheiden. In dem Augenblick, wo die Zahl derer, die ihrer 2020 sieben Jahre alten Sony A7 überdrüssig geworden sind, so zunimmt, dass die Gehäusepreise entsprechend fallen, werde ich ich auch eine Vollformat Sony A7 in meinen Kamerapark aufnehmen!

Bandy-Training Damen Dezember 2019

Bandy

Der Vorläufer des Eishockeys oder wenn man so will Feldhockey auf Eis. Zwei Mal 11 SpielerInnen begegnen sich auf einer Fußballplatz-großen Eisfläche. Im Unterscheid zu Eishockey ist das Tor größer und Torwart/Torfrau haben im Spiel keinen Schläger. Gespielt wird mit einem pinkroten Hartgummiball, den der Tormann/-frau je nach Kraft übers ganze Spielfeld werfen kann. Im Gegensatz zu Eishockey lässt sich Bandy durch den Ball auf jeder zugefrorenen Fläche (See) spielen, dessen Oberfläche für den Puck des Eishockeys zu stumpf und uneben ist. Vielleicht auch eine Erklärung, wie Bandy entstanden ist.

Wie schon zum Jahreswechsel 2018/2019 fiel leider kein Spiel in die Weihnachtsferien 2019/2020. Aber trainiert wird immer. Ausgesucht hatte ich mir diesmal ein Training der Frauen. Da die Sonne in Südschweden um den Jahreswechsel herum gegen 15.30 Uhr untergeht, und das jeweilige Training zwei Stunden später beginnt, wird nachts gespielt. Unter Flutlicht. Was zusammen mit der weissen Eisfläche reichlich Licht suggeriert, tatsächlich aber ISO 12.800 verlangt, um mit dem 3,5-4,8/55-200 Fuji X mindestens 1/500 s Verschlusszeit zu bekommen. Im Nachhinein hätte ich es besser bei ISO 6400 belassen, denn unter den Bedingungen muss es dann doch ein Vollformatsensor sein oder eben Lichtstärke f/2,8 und besser! Trotzdem hatte ich die Nikon D4 zu Hause gelassen. Aber kein Grund die Fuji X-T30 deshalb wieder einzupacken. Die Einzelbilder fürs Tableau wurden nach Ausschnittfestlegung auf maximal 1800 Pixel Breite/Höhe reduziert. Was das Rauschen schon rein optisch reduziert. Abgesehen davon: Mit 1800 Pixel Breite und 1200 Pixel Höhe, lässt sich das Foto mit guter 150 ppi Auflösung 30 x 20 cm auf Papier belichten. Oder in der Tageszeitung vier- bis fünfspaltig breit drucken. Eine Grösse, die nur wenigen Zeitungsfotos vorbehalten ist!

Der letzte Tag des Jahres 2019

Blende f/1,0?

Ja, wird es bei Fujifilm geben. Als 1,0/50 mm Fuji X irgendwann in 2020. Hier steht f/1.0 für nicht erkennbar. Per Nikon F-/Fuji X-Adapter montiert war das 2,8/10,5 mm DX Nikkor, gerechnet für die kleinen APS-C Sensoren in Nikon DX DLSRs und DSLMs. Also auch perfekt für die Fuji X-T30. Fotografiert wurde mit Offenblende f/2,8, der Rest steht in der einmontierten Exif. Beeindruckender als dieses Einzelfoto ist aber immer eine Zeitraffer-/Timelapse-Aufnahme. Diese 8 Sekunden Sequenz ist das Resultat aus rund 380 Einzelaufnahmen. Für dieses Mal habe ich es bei 1.080 x 720p (3:2) HD Videoauflösung belassen…

In dieses Thema werde ich mich weiter einarbeiten. Ein Nachteil der Fujifilm X-T30 soll an dieser Stelle aber nicht verschwiegen werden. Die Sequenz musste kurzzeitig unterbrochen werden. Bei einstelligen Temperaturen nahe Null Grad wurden für die 380 Einzelbilder zwei Akkus benötigt. Wollte ich derartiges öfter mit Fuji machen, müsste es eine einstellige Fuji X-T1/2/3 sein – mit Batterieteil. Um Kapazität von drei Akkus zu haben!

Zu meiner Schande muss ich gestehen, mich erst im neuen Jahr intensiver mit der X-T30 beschäftigt zu haben. Was die Verschlusseinstellungen B und T bedeuten, ist mir noch aus Analogzeiten geläufig. B für Beliebig oder historisch richtiger Bulb für Blitz. Bulb für Glühbirne, exakter Blitzbirne bis zurück in die Anfangstage der Fotografie Blitz(licht)pulver. Der Fotograf öffnete den Verschluss, zündete das Blitzpulver/löste den Birnenblitz aus und schloss den Verschluss wieder. Oder B für eine Langzeitaufnahme mehrerer Sekunden Belichtungszeit. In Gedanken mitgezählt einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig oder drei Sekunden auf der Uhr. Wenn nicht nur mehrere Sekunden langzeitbelichtet werden soll, bieten viele analoge wie digitale Kameras neben B noch die Einstellung T für Time, Zeit. In dieser Einstellung öffnet der Verschluss bei der ersten Betätigung des Auslösers, um entweder nach Betätigung eines Hebels, Drehen am Verschlusszeitenrad oder nach dem zweiten Auslösen wieder zu schließen. Die zweite Auslösung ist in der T-Einstellung der Fuji C-T30 nicht nötig. Während die X-T20 in der T-Einstellung bei 30 Sekunden Belichtungszeit Schluss ist, fängt die X-T30 da erst an. Bis zu eingestellten 15 Minuten kann die X-T30 in der T-Einstellung belichten.

Was die oben beschriebene Akkulaufzeit betrifft, steht da auch noch meine großartige Nikon D4 zur Verfügung. Deren Akku hält bei solchen Aktionen wesentlich länger, je nach Bedingungen ggf. die ganze Nacht durch…

Die auffällige "Perlenkette" kurz über dem Horizont

"Im November 2019 brachte eine Falcon-9-Rakete von SpaceX 60 Starlink-Satelliten ins All. Anfang Jänner 2020 folgten weitere 60 Stück. Insgesamt umkreisen aktuell 182 Starlink-Satelliten unseren Planeten. Videos von Hobby-Astronomen zeigen, wie die Satelliten-Karawanen des Weltraumunternehmens über den Himmel wandern." Quelle futurezone

Ich glaube aber nicht, am 31.12.2019 zufällig diese Stelliten erwischt zu haben, sondern lediglich die blinkenden Positionslichter eines Flugzeugs… 

Dem oben abgebildeten RIKENON P 1:1.7 50mm RICOH…

… habe ich hier einen eigenen, kurzen Praxisbericht gewidmet. Und dabei auch kurz das 2,8/35-85 mm Vivitar Serie 1 erwähnt. Dem werde ich mich 2020 ausführlicher widmen. Wie auch der ganz preiswerten (ca. 65 Euro) MEIKE 25mm F/1.8 Prime Lens. Und und und…

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