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Typisches Amateur-Setup der 1970er: 35 mm Weitwinkel, 50 mm Normalobjektiv, 135 mm Tele

23. Juli 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Die Kamera wurde gewöhnlich mit dem 50 mm Normalobjektiv verkauft. Und preiswert im Zweierset gab es das 35 mm Weitwinkel und 135 mm Tele, gewöhnlich mit Lichtstärke f/2,8. Dank heutiger Adaptierungsmöglichkeiten besonders auf spiegellose Systemkameras haben viele jahrelang ungenutzt rumliegende Objektve ein neues, zweites Leben bekommen. Nachteil: Nicht nur für hoch-lichtstarke Objektive werden heute teilweise maßlos überhöhte Preise verlangt. Da muss man wirklich auf die Jagd gehen, um für "artgerechte" Summen das eine oder andere Altglas an Land zu ziehen. Die drei abgebildeten Objektive lagen noch in einem mir genehmen Preisrahmen. Richtig billig wird's nur auf Flohmärkten – wenn die wieder öffnen …

Auf dem Foto zu sehen sind:

  • MINOLTA AUTO W.ROKKOR - HG 1:2.8 f=35mm
  • YASHICA JAPAN AUTO YASHINON-DX 1:1.7 f=50mm
  • TOKINA TELE-AUTO 1:3.5 f=135mm

Das Normalobjektiv habe ich nicht benutzt, mit dem 35er und 135er bin ich losgezogen. Praxisbericht folgt.


Endstation Scheune

20. Juli 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Das Foto ist nicht gestellt, arrangiert!

Trauriges Los?

Nicht wirklich. Denn was da im Trödel auf dem Tisch lag, fasse ich nicht mal mehr mit spitzen Fingern an. Spaßeshalber nach dem Preis zu fragen, selbst das habe ich mir geschenkt. Diese sucherlosen Kameras sind mit ihren gering auflösenden und dunklen bis trüben Monitoren nicht nur im Sommer bei viel Licht eine reine Zumutung. Die Probleme haben moderne Smartphones auch. Aber deren Monitore sind so gut, dass man dank hoher Auflöung und besserer Helligkeit auch am Tage das Motiv noch erkennt. Bis auf ganz wenige Ausnahmen gehören diese Kameras in die Box für Elektronikgeräte bei der örtlichen Müll-Sammelstelle …


Wiedergefunden … 21-35 mm Sigma

09. Juli 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Wer sucht der findet – das 3,5-4,2/21-35 mm Sigma

Lange „verschollen“, fand sich das hier unter „Pentax *ist D L2 - zum Zweiten...“ schon vorgestellte Zoom gut versteckt in einer Fototasche endlich wieder!

Musste das Zoom 2016 nur auf dem kleinen 15 x 23 mm APS-C Sensor der 6 Megapixel Pentax *ist D L2 DSLR zeigen, was es noch kann, wurde die Messlatte jetzt deutlich höher gelegt!

Ohne es auf dem Flohmarkt zu wissen, hatte ich seinerzeit für rund 5,50 Euro mit dem 21-35 mm F3,5-4 Zoom-Gamma von Sigma das 1979 erste Super-Weitwinkelzoom der Welt erworben! 

Nur fürs Foto wurde das Sigma 21-35 mm F3,5-4 Zoom-Gamma auf die 26 MP Fuji X-T30 montiert und lose auf die 16 MP Vollformat Nikon D4 gelegt. Probiert wird das Sigma nach Lieferung des Pentax K-/Nikon F-Adapters auf einem Neuzugang, der eine Pixeldichte von 50 MP im KB-Vollformat hat, und dann im richtigen Vollformat mit Adapter auf der D4.

Wichtiger Hinweis zum Pentax K-/Nikon F-Adapter 

Es muss die Variante mit Korrekturlinse sein, sonst geht auf der Nikon-DSLR die Unendlicheinstellung verloren. Und nach Auspacken sofort probieren, ob sich die Blende des Pentax-Objektivs schließen lässt. Keine Selbstverständlichkeit! Während sich das 2,8-4/40-80 mm Pentax K adaptiert auf der Fuji X-T30 einwandfrei betreiben ließ, blieb die Blende des 3,5-4,2/21-35 mm auf dem Nikon-Adapter offen. Der erste Gedanke, dass der Mitnehmer des Objektivs irgendwie schief steht, war keine gute Idee. Denn der Versuch den vermeintlich schiefen Mitnehmer zu richten, endete mit Bruch des Teils. Was sich als Gussteil erwies. Danach funktionierte die Blende … Reparieren werde ich da nichst, da das 21-35 jetzt abzublenden ist. Es soll auch nicht mehr auf eine Pentax DSLR und hat eh nur Größenordnung 5,50 gekostet.

Für andere Interessenten an einem Pentax K-/Nikon F-Adapter gilt: Sofort reklamieren und zurücksenden!

Praxisbericht des Zooms im Sommer


SanDisk Digital Photo Viewer

07. Juli 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

(Nicht nur) Heute vollkommen unnütz …

… aber digitalkamerageschichtlich interessant und deshab in die Sammlung aufgenommen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass SanDisk große Mengen seiner "Digital Photo Viewer For TV" verkauft hat. Mal abgesehen von der miserablen Auflösung von rund 750 x 500 Bildpunkte in PAL-/NTSC-Fernsehzeiten: Wer wollte den oft aus Neugier mit der neuen Digitalkameratechnik zusammengekipsten Mist wirklich in TV-Größe "bewundern". Wenn ich an die Bildreste, die in mancher Sammelkamera/Speicherkarte steckten Revue passieren lasse. Unsägliche Fotos vom FKK-Strand, diverse Haustiere, Partys?


Minolta Analog-Erweiterung und mehr

02. Juli 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Minolta SR-1 (1959) und SR-7 (ab 1962) black

Was steht im Intro dieser Seite?

Analog-Kameras in einem DIGITALKAMERA-Museum?

Mittlerweile haben es mir unbekanntere Hersteller analoger Kameras angetan: Aires bis Yashica. Wenn sie funktionieren, bekommen sie einen SW-Film, den ich selbst verarbeiten und digitalisieren kann. Noch lieber nehem ich natürlich Premiummarken wie Minolte. Die oben gezeigte SR-1 und die SR-7 funktionieren beide, ich gebe aber der profi-schwarzen SR-7 den Vorrang. Bestückt mit dem 2,8/35 mm Minolta, geladen mit SW-Film.

Alles über Minolta unter "2018: 90 Jahre Minolta"

Praxisbericht der SR-7 "black" in diesem Sommer

Minolta MC Adaption

So kann das alte Minolta 35er auch zeigen, was es heute noch drauf hat.

Adaptiert auf die 20 Megapixel Nikon Z50 DSLM. Auf ein Probieren des 2/55 mm Minolta MC, das auf der SR-1 steckte, werde ich verzichten, da dieses Objektiv, genauer der Blendenmechanismus, erst gereinigt werden muss. Die Blende hängt. Immerhin sind die Blendenlamellen nicht verölt …


Gut, dass kein Akku passte … Protax DC500

27. Juni 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Boris hat mit der Protax DC500T den Nachfolgers dieses Machwerks an Digitalkamera schon entsprechend gewürdigt: "Die Protax DC500T wurde ganz offenbar bewusst zur Täuschung der Kundschaft konzipiert."

Für deutlich zu viel Geld erhält man eine Kamera der allereinfachsten Kategorie. Insofern ist die Protax ein würdiger digitaler Nachfahre der unsäglichen Canomatics und ähnlicher - "NiKAi", "NIPPON" - Canon-, Minolta- und Nikon-Fakes, die man heute noch häufig auf Flohmärkten herumliegen sieht und im Internet angeboten bekommt:

Nepper, Schlepper, Bauernfänger …

Gott sei Dank musste ich der Protax DC500 kein Foto abringen, denn trotz einer wirklich großen Anzahl der unterschiedlichsten Digitalkamera-Akkus meiner Sammlung passte keiner in die Protax DC500 … Was sich sehr "bedauere" ;-) 

Ich wollte diesen üblen Blender, der vorgeben möchte eine Minolta der Zeitreihe zu sein, wie schon die Amköv in meiner Digitalkamera-Sammlung haben.


MINOLTA AUTO W.ROKKOR 1:2.8 f=35mm

16. Juni 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Wenn eine der beiden in den Ferien auf mich wartenden alten Minolta SLRs funktioniert, wird dieser Objektiv-Neuzugang im Vollformat getestet. Durch Belichten eines SW-Films, wie schon in den letzten Sommern, der am Urlaubsort selbst entwickelt und nach dieser Methode digitalisiert wird.

Laut Minolta SR LENS INDEX gibt es das 2,8/35 mm Objektiv in drei Versionen. Eine Version scheidet von vornherein aus, aber um welche der verbleibenden zwei Versionen es sich bei meinem Exemplar handelt, lässt sich vor Ort leicht am Durchmesser des Filtergewindes feststellen. 

Das erworbene Minolta-Weitwinkel wird auch per Adaption auf einer neuen DSLM mit 50 Megapixel Pixeldichte ausprobiert.

Praxisbericht diesen Sommer


Fotografieren in Coronazeiten

04. Juni 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Am Anfang (Mitte März) war zumindest ich fast gelähmt, und habe mich nur in den eigenen kleinen Garten getraut. Mittlerweile scheint die hoffentlich erste und einzige Corona-Welle durch. Dank der Einsicht und Disziplin einer hohen Anzahl Bürger der deutschen Bevölkerung.

Die Zeit wurde genutzt, so gut wie alles an "Altglas" mal adaptiert auf modernen Digitalkameras durchzuprobieren. Was die Häufung entsprechender Praxisberichte erklärt.

Was alte, sammelwürdige Digitalkameras angeht, ist die Luft raus. Schon mangels nachkommender Exponate. Was nicht an deren Verfügbarkeit liegt. Geben Sie in eBay unter „Suchen“ doch mal "digitalkamera vintage" ein und wählen Sie dann das von eBay vorgeschlagenen "digitalkamera rare". Mit den Prädikaten "rare", "very rare", "super rare", "extremely rare", "ultra rare" versehen, werden dort wahre Delikatessen an historischen Digitalkameras offeriert. Aber diese Kameras liegen nach meinen Beobachtungen schon Monat für Monat weiter in den virtuellen Regalen. Für die dort ausgerufenen Preise kaufe ich kein Altgerät mehr. Was natürlich jedem selbst überlassen bleibt!

Boris hat(te) mit seiner Philosophie, sich nur auf Flohmärkten nach interessantem Digital-Altgerät umzusehen, vollkommen Recht. Die Hoffnung dort den digitalen Picasso zu finden ist natürlich äußerst gering, aber letztlich immer der Antrieb für jeden Flohmarktbesuch. Wobei die Quelle Flohmarkt aktuell behördlich ja wohl noch verboten ist. Was aber einen positiven Effekt haben kann, dass sich während des erzwungenen Stillstands wieder genug Flohmarktkram (alte Digital-Kameras!) ansammeln können. Man wird sehen...

Ungeachtet dessen, warten in den Sommerferien ein paar alte Kameras auf mich: analog, wie digital!

Da ist unter anderem noch eine Kodak DC 210 von 1997, die ich auf jeden Fall mal probiere und eine 70 Euro Nikon D300, immerhin auch schon 13 Jahre alt.

Dazu gesellt sich noch etwas "Schräges" ;-)

Ein neues Spielzeug in der Stadt

„Expect the Unexpected – Erwarte das Unerwartete: digiFilm™ Camera by YASHICA“ 

Laut Internetseite trugen 6.935 Unterstützer sagenhafte 10.035.296 Hongkong-Dollar (1,16 Mio Euro!) bei, um dieses Kickstarter-Projekt zu verwirklichen. Rausgekommen ist die Yashica Y35, deren offiziellen Verkaufspreis ich nicht finden konnte. Die eBay-Angebote pendeln zwischen 170 und 400 Euro, mehrere Exemplare sind für 12,50 bis 120 Euro Stückpreis verkauft worden. Das 12,50 Euro Exemplar ist jetzt zuzüglich 6 Euro Porto in meinem Besitz. Ein risikoloses Vergnügen im Vergleich zum - aus meiner Sicht - teuren Totalflop "I'm Back"

Dieser mit digitalem "Film" zu ladenden Yashica Y35, die in der Yashica Electro 35 ein berühmtes Vorbild hat, werde ich mich im Sommer 2020 widmen! 

Bei der Yashica Y35 muss nach jeder Aufnahme der "Film" weitertransportiert, und der "Verschluss" per Schnellschalthebel gespannt werden. Das wird ein Spaß ;-)


AGFA family

28. Mai 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

AGFA-Irrsinn

>> Wir sollten uns (...) keine Sorgen machen. (...) Sowohl qualitativ, als auch preislich steht die digitale Fotografie mindestens für zehn, zwanzig Jahre nicht in direkter Konkurrenz zu der klassischen. << Aus: „AGFA EXPERTENTRAINIG (19)96, Nr. 4 – Die Zukunftsperspektiven“ 

Eine Fehleinschätzung mit katastrophalen Folgen: Am 31. Dezember 2005 ist AGFA zahlungsunfähig und stellt die Produktion von Filmen und Fotopapier ein. Nur der Markenname AGFA lebt weiter... Mit diesem Intro beginnt hier der Praxisbericht: „AGFA Digitalkameras, ein nachdenklich stimmendes Kapitel

AGFAs schlimmste Fehlentscheidung? Vermutlich.

Es gibt aber noch einen AGFA-"Klopper", die AGFA family. Wenn es im „Guiness-Buch der Rekorde“ je eine Rubrik für „Das falscheste Produkt am verkehrtesten Platz zum ungünstigsten Zeitpunkt“ gegeben hätte, der Eintrag wäre AGFA sicher gewesen! (Zitat Naturfotograf Fritz Pölking, gestorben 2007)

Bei Agfa Family handelte es sich um ein 1980 auf der photokina vorgestelltes Super-8-Kamerasystem von Agfa, mit dem man sowohl filmen, als auch fotografieren konnte. 

Da sich Filmkameras in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre durch die heraufziehenden Videokameras im Fotohandel immer schwerer verkaufen ließen, nahmen die Händler Anfang der 1980er Jahre Filmkameras aus ihrem Angebot.

Auf die schwarze Taste gedrückt, nahm die AGFA family durch ihr Fixfokus-Movaron 1,5/10 mm Super8-Filme mit den gewohnten 18 Bildern/s auf. Durch die Fixfokus-Konstruktion sollte von 0,8 m bis Unendlich alles scharf sein. Die Belichtungszeit für jedes Einzelbild des bewegten Films betrug immer 1/30 s. Drückte man statt der schwarzen auf die orangefarbene Taste, nahm die family Einzelfotos mit verwacklungsanfälliger 1/30 s Belichtungszeit auf. Die dabei so markiert wurden, dass der Film bei der späteren Vorführung im zum System gehörenden Projektor bei den markierten Einzelbildern anhielt. Einzelbilder und Markierung waren übrigens keine AGFA-Idee!

Woher AGFA den Optimismus nahm mit der AGFA family zu punkten, wusste im eigenen Haus wohl keiner so richtig… Was sollte qualitativ bei Fotos auf einer winzigen Fläche von 5,69 mm x 4,22 mm rauskommen? Im Vergleich zum 24 x 36 mm Kleinbildformat, dem Pocket-Kassettenfilm (Typ 110) mit 13 mm x 17 mm Fläche (heute das digitale FourThirds-/microFourThirds-Format!) oder dem Flop Kodak-Diskfilm mit 8 x 10,5 mm Fläche.

Aus Fotografensicht das interessanteste Zubehörteil dürfte ein erst 1981 lieferbarer, seitlich ansetzbarer Sofortbild-Zusatz gewesen sein, der mit Kodak Typ PR 10 Sofortbildfilm geladen wurde, der von den mit der family aufgenommenen Einzelbildern 6,8 x 9 cm Vergrößerungen lieferte. Deren Qualität möchte ich nicht gesehen haben…

Die AGFA family erwies sich als praktisch unverkäuflich. Die Zeit des Super-8-Films war vorüber, woran die zusätzliche Foto-Funktion nichts ändern konnte. Das System hatte mit den aufwendigen Kunststoffgehäusen für Kamera und Projektor immense Entwicklungs- und Produktionskosten verursacht, die wesentlich zum Untergang des Camerawerks München beitrugen.

Die komplette Geschichte zur AGFA family und das gesamte Zubehör ist in allen Einzelheiten bei Wikipedia nachzulesen nachzulesen. Zum Schluss nochmal Fritz Pölking:

"Gerüchteweise wollte sich der Verantwortliche für diesen am grünen Tisch konzipierten Flop AGFA family aus dem vierzehnten Stock der AGFA-Verwaltung stürzen. Sein Selbstmordversuch misslang, da sich die Kartons der unverkäuflichen family schon bis zum zwölften Stock stapelten…"


Designfragen

06. Mai 2020, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Gab es eine Vorlage für die "dicke Fuji"

Denn ich habe mich immer gefragt, wo das „großartige Design" der Fujifilm Fujix DS-300 wohl herkommt.

Boris hatte die DS-300 so beschrieben: "Diese Kamera ist ein Klotz von wahrhaft spiegelreflexoiden Ausmaßen. Fuji rühmte sich der Verwendung eines hochwertigen Verbundwerkstoffs beim Gehäuse, welcher aber von der Oberflächenstruktur her ein wenig an Bakelit erinnert und die Kamera noch altertümlicher wirken lässt, als das wegen ihres zerklüfteten Designs ohnehin schon der Fall ist."

Wir haben die DS-300 bereits mehrfach gewürdigt:

Beim Stöbern schließlich gefunden: "Design-Vorlage" muss die oben abgebildete Rollfilm Mittelformat Sucherkamera Fuji GA 645 Professional gewesen sein. Die GA 645 wurde 1995 vorgestellt!