Fish-Eye 4/3 F3.8 8mm oder auch 8mm f/3.8 C Mount CCTV, Startrails

Meine weiterhin hoch in Ehren gehaltene spiegellose Systemkamera zum Einstieg 2018 in die Fotografie schnell und unregelmäßig bewegter Motive: Die 2013 vorgestellte 16 Megapixel FUJIFILM X-E2. Die Kamera schwer gebraucht, der E-Sucher von Anfang an defekt, haben sich die 95 Euro bis heute allemal bezahlt! Leider, leider hat diese X-E2 diese Tage ihren Geist ganz aufgegeben :-( Dachte ich. Aber in der Zwischenzeit ist ein Wunder eingetreten! Eigentlich unnötiger Ersatz ist schon in der Pipeline. Mehr dazu weiter unten.

Auch wenn die Nikon DSLMs Z50 und Z6 mein aktuelles Systemkamera-System bilden, kommt diese Fuji X-E2 und ihr Vorgänger X-E1 (Vorstellungsjahr 2012) immer wieder zum Einsatz.

Jetzt im Herbst ist es wieder soweit, die X-E2 geht mit. In den Sommerferien wieder auf den Geschmack gekommen, wurden im Juli/August ein paar Zeitraffervideos erstellt. Mit meiner neben der 16 MP Vollformat DSLR Nikon D4 (390.000 Auslösungen) zweiten Lieblings-Nikon D300, die von einer unbekannten Anzahl Vorgänger auch über 200.000 Auslösungen auf der Uhr hat  ... Die Anzahl der Auslösungen der Fuji X-E2 kann nur der Service ermitteln ... Auf der Nikon D300 hatte ich auch meinen Edelstein, ein gigantisches 2,8/8 mm Fisheye Nikkor. Den ich nach einer ungeschützen Nacht im Freien (ohne Regen!) aufwändig trocknen musste!

Geht es auch kleiner und leichter? Geht!

Wie zum Start und hier auf der spiegellosen 1 Zoll Sensor Nikon 1 J1 DSLM gezeigt …

O.K. das 2,8/8 mm ist 1,9 x so lichtstark … In diesem Beitrag wurde auch die oben auf der roten J1 montierte Alternative samt Umbau beschrieben. Lt. Bezeichnung ist das Fish-Eye 4/3 F3.8 8mm (oder 8mm f/3.8 C Mount CCTV) eigentlich fürs 4/3 microFourThirds Format vorgesehen. Vom Objektivlabel ist bei meinem Exemplar nichts mehr übrig, da ich die vignettierende Streulichtblende entfernt habe.

Auch Christian Zahn hat ein vergleichbares 7artisans 7.5mm f/2.8 Fisheye gleich an drei Kameras ausprobiert: Fuji X-E2, Nikon Z5 und Olympus Pen-F.

Ursprünglich sollte ein superlichtstarkes MEiKE 4K 190 Grad 2.0/6.5 erworben werden. Was mit microFourThirds Anschluss aber unausgepackt sofort Retour ging, da ich nicht darauf geachtet hatte, dass weder meine schöne Olympus OM-D E-M5 noch die stylische Olympus PEN E-P2 die Möglichkeit bieten, Fotos in übers Kameramenü wählbare Intervallen aufzunehmen. Es bräuchte Zusatzgerät. Es soll zwar einen Trick geben, die OM-D E-M5 in eine Art Intervall-Modus zu zwingen. Ich habe die Manipulation gar nicht erst probiert. Also 125 Euro nach bester Milchmädchenrechnung gespart ;-) Und zum eh vorhandenen 4/3 F3.8 8mm gegriffen! Zur Ehrenrettung Olympus': Auch die Fuji X-E1 bietet keine Intervallfunktion, erst der Nachfolger X-E2!

Specification

  • M4/3 (mFT) oder C Mount
  • Bildwinkel 180 Grad, kleinste Blende f/16, Blende: 6 Lamellen
  • Optischer Aufbau 6 Linsen in 5 Gruppen
  • Nahdistanz 1 m 
  • Gewicht 160g
  • Farbe schwarz

Beispielfotos Fuji X-E1

Bei Bedarf – um die schwarzen Ecken zum Verschwinden zu bringen – wurde von 3:2 Seitenverhältnis auf 16:9 gewechselt.

Das winzige 8 mm Fisheye liefert! Jatzt wird es spannend, was bei Nacht und Offenblende geht. Ganz wichtig noch zu erwähnen: Das 8 mm muss OHNE den Kamera-"Käfig", OHNE das Rigg betrieben werden! Sonst sind neben dem Rig die Finger garantiert mit im Bild. Ich hatte bei diesem 8 m Fisheye auch das Gefühl, dass es nach hinten schaut! Was bedeutet, dass der Bildwinkel über 180 Grad liegt!

Fuji X-T10

Da durch den großen Altglasbestand meine spiegellosen Systemkameras mittlerweile je nach Lust und Laune und gleichberechtigt reihum verwendet werden, habe ich Ersatz für die X-E2 geholt – in Form einer mir bestens bekannten, vertrauten und bereits ausführlich im Praxisbericht beschriebenen Fuji X-T10. Erstaunt hat mich die Preisstabilität im Bereich DSLM. Meine dann zweite X-T10 hat ungefähr das gleiche gekostet, wie meine erste X-T10 2019. Und der 2022 Preis lag unter den X-E2 Bodies! Und Fuji AF-Objektive? Aktuell ist das nur das FUJINON ASPHERICAL LENS XC 35mm 1:2. Wenn, kommt da vielleicht noch eine kompatible Viltrox Festbrennweite dazu …

Unnötiger Ersatz für die vermeintlich kaputte X-E2

Was war passiert? Ich hatte meine X-E2 selbst "blindgeschaltet". Durch versehentliche und priorisierte Wahl des E-Suchers, der bei meinem Exemplar defekt ist. Ergebnis: Es war nicht nur kein Motiv erkennbar — logisch –, es war auch die komplette Einstellung der X-E2 via Monitor ausgefallen. Nach vielem Probieren habe ich die X-E2 mit großem Bedauern "stillgelegt". Einige Tage danach hatte ich bei einem letzten Versuch einfach einen Akku eingelegt und die Kamera eingeschaltet. Und? Bis auf den defekten E-Sucher lief alles, wie gewünscht. Ich musste nur Datum und Uhrzeit und ein paar andere Dinge eingeben — fertig.

Wie meine ebenfalls sehr geschätzte Olympus OM-D E-M5 löst die X-T10 16 Megapixel auf, hat durch den größeren 15 x 23 mm Halbformat-Sensor (APS-C) aber große Vorteile bei hohen ISO-Empfindlichkeiten. Und verfügt im Unterschied zur Olympus und zur ebenfalls vorhandenen und geliebten Fuji X-E1 den zum Verfolgen bewegter Motive entscheidenden Phasen-Autofokus. Auch wenn der Phasen-AF bei der Adaption von manuell zu fokussierendem Altglas keine Rolle spielt. Dafür punktet die OM-D E-M5 mit einem stabilisierten Sensor. Wie meine zum Glück wieder lebende X-E2 bietet die X-T10 die bessere Kantenanhebung (Peaking) in wählbarer Farbe, bei mir gewöhnlich Rot.

So wie es aussieht, werde ich die Fuji X-E2 samt dem Fisheye dieses Beitrags kurzerhand auslagern … (PS.: Habe ich gemacht! Ausgelagert …)

Hier gibt es einen aktuellen Praxisbericht 2022 zur Fuji X-T10

Extremperspektive …

Eine der Herbstzeitlosen im Vorgarten hatte es sich in den "Kopf" gesetzt:

ICH WILL DA DURCH!!!

Durch den "Blätterwald" Oder: Brüder (Schwestern) zur Sonne zur Freiheit ;-) Ich habe überlegt, ob ich der Herbstzeitlosen helfen soll. Nein, lass der Natur ihren Lauf! Eigentlich braucht diese Pflanze nur noch 5-10 mm zu wachsen. O.K., wenn man von unten nach oben schaut,  war die Auswahl nicht einfach. Für die Perspektive sorgte das hier vorgestellte 8 mm Fisheye auf der Fuji X-E2. Als Unterlage diente ein Bohnensackstativ. Zu dem Thema gab es Frühjahr 2021 einen Blogbeitrag. Für eine gewisse Bildkontrolle sorgte die WiFi-Verbindung Fuji X-E2 via entsprechender Fuji-App aufs Smartphone. Was die Qualität angeht, ist da sicher noch Luft nach oben. Die Einzelzellen auf dem 16 MP Sensor der Fuji X-E2 haben einen Abstand (Pixelpitch) von 4,8 µ. Ohne Beugungsunschärfe müsste von der Theorie 2 x Pixelabstand Blende f/9,6 möglich sein. Ich habe das Fisheye gleich auf f/16 abgeblendet und die Entfernung auf 0,1 m festgelegt. O.K. zur Demonstration hat's gereicht. Gleich neben dem Fisheye-Ausschnitt der Anblick der Blüte, wie sie durch das Loch im Blatt wächst …

Das sind Abmessungsunterschiede ;-)

Nippon Kogaku Japan Fisheye-NIKKOR Auto 1:2.8 f=8mm auf der Nikon DSLR D2x gegen Fish-Eye 4/3 F3.8 8mm oder auch 8mm f/3.8 C Mount CCTV auf der spiegellosen Fuji X-E2.

Beispielfotos Fuji X-E2

Einsam wacht – die ganze Nacht …

Hier kann ich's wagen. Die Fuji einfach die ganze Nacht auf dem Stativ stehen und automatisch fotografieren zu lassen. In der Stadt völlig unmöglich, da würde alles gestohlen …

Es wird Nacht …

Mein allererster Startrailversuch

Startrails

Kleiner Nachtrag zu den Sternspuren, englisch Startrails

In einem schwedischen Magazin wurden ISO 400, Blende f/2,8 und 30 s Belichtungszeit für die Einzelbilder genannt, aus denen entsprechende Software die fertigen Sternspuren verrechnet.

Eine andere Quelle schreibt richtig, dass man auch eine lange Belichtung machen kann, ohne aber eine Belichtungszeit zu nennen. Denn was ist „lange“? 1 min, 5 min oder 1/2 Stunde? Und weiter: Es bietet sich an, einzelne Belichtungen mit jeweils 30 Sekunden zu machen, damit der Vordergrund nicht überbelichtet ist. In der Anleitung aber mit Blende f/5,6 auch bei ISO 400. Soweit O.K., aber auch hier fehlt ein Hinweis, wie viele Belichtungen man denn machen soll …

Deshalb hier meine Werte für die Fuji X-E2

Sensorempfindlichkeit ISO 3200, Blende f/5,6, 25 s (versehentlich) Belichtungszeit. Ob 25 oder 30 s Belichtungszeit war letztlich unerheblich. Denn ich habe zwei Fehler gemacht:

Fehler Nr.1

  • „Long Exposure N(oise)R(eduction)“ stand auf ON. Zur Belichtungszeit von 25/30 s addierte die Kamera 30 s für die Berechnung. Sobald „Long Exposure N(oise)R(eduction)“ auf OFF steht, ist diese Extrazeit weg!

Fehler Nr. 2

  • Durch die Kameraprozessorzeit von ca. 30 s hatte ich in Interval 1 min 30 s „spendiert“. Unnötig! 5 Sekunden reichen bei der X-E2. Durch die 30 s Belichtung plus 30 s Rechenzeit plus 1 min 30 s Interval waren die Abstände der Einzelaufnahmen so hoch, dass das Startrailprogramm eben keine Spur – Trail – rechnen konnte, sondern die Einzelpunkte (Sterne) Punkt für Punkt auf einen Kreis legte. Egal – wieder was gelernt! Fürs nächste Mal!

Software/Freeware zum Berechnen der Trails war StarStax 0.71 für Mac OSX.

BINGOOOO ;-) Jetzt passt es!

Errechnet aus 129 Einzelfotos a 30 s Belichtungszeit, Interval 5 s, ISO 3200, Blende f/5,6

Qualitäts- und sonstiger Eindruck

Fuji X-E2 (95 Euro) und China-Fisheye (70 Euro): Ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis!

Ralf Jannke, Spätsommer/Herbst 2022

 

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