"Arbeitspensum" 2022 – Adaption von Minolta MC-Objektiven auf die 24 MP Vollformat Nikon Z6 und die 20 MP Halbformat Z50

Teil 1 Normalobjektive

So schön die alten Minoltas sind, die meiste Zeit ihres "analogen" Restlebens verbringen sie unbenutzt in Boxen und Vitrinen. Ab und zu erbarme ich mich und legen einen Film ein, wie beispielsweise in die in der ersten, unteren Reihe stehende Minolta SR-7, die erste SLR des Weltmarkts mit in der Kamera eingebauter Belichtungsmessung. 

Die analoge Minolta SR-Reihe bleibt auch meine Sammel-Ausnahme. Die SR-3 ist nicht abgebildet und die fehlende SR-2 wird bei mir weiter duch Abwesenheit glänzen. Dafür werden einfach zu hohe Preise ausgerufen :-( Obwohl die SR-2 aus historischer Sicht hochinteressant ist. War sie mit dem Vorstellungsjahr 1958 noch vor der legendären Nikon F (1959) die erste ernsthafte japanische SLR mit Ambitionen.

Aber die schönen Objektive! Die leben ewig weiter, weil sie mit wenigen Einschränkungen auf spiegellose Systemkameras — bei mir von Fuji und Nikon — adaptiert und weiter verwendet werden können. Mit diesen alten Festbrennweiten fotografiert man irgendwie noch bewusster.

Was das angeht, habe ich die schönen Minolta MC Objektive aber viel zu stiefmütterlich behandelt.

Die gezeigten Brennweiten gehören alle auf die Vollformat Nikon Z6! Das wunderbare MACRO ROKKOR-QF 1:3.5 f=50mm hat seinen erfolgreichen Einsatz auf der modernen Systemkamera bereits hinter sich. Auf der 12 Megapixel Halbformat (15 x 23 mm APS-C Sensor) DSLR Nikon D300 und auf der spiegellosen 24 MP Vollformat Nikon Z6.

Und der Rest?

Da wären noch die Objektive

  • MC W.ROKKOR - SG 1:3.5 f=28mm
  • AUTO W.ROKKOR - HG 1:2.8 f=35mm
  • AUTO ROKKOR - PF 1:2 f=53mm
  • AUTO ROKKOR - PF 1:2 f=55mm
  • MC ROKKOR - PF 1:1.7 f=55mm

Die Menge der Normalobjektive – darunter mehre Exemplare doppelt – war nie geplant, die kamen ob gewollt oder nicht als Beifang. Teilweise mit derben Fallschäden – heißt eingedrücktem Filtergewinde. Aber alle noch funktionierend! Mit den SLRs meiner kleinen Minolta SR Sammlung, die ich in kleinen Praxisberichten gewürdigt habe:

Ein bisschen habe ich die alten Rokkore aber schon getestet:

Die drei Normalobjektive auf der Halbformat Z50

Test, Test, Test …

Über den "Versuchsaufbau" kann man sicher geteilter Meinung sein. Er war aber so aufschlussreich, dass sich der Sieger der drei Normalobjektive schnell rauskristallisiert hat!

Warum die Einschränkung aufs Halbformat? Um einen Eindruck der Objektivmittenschärfe bei verschiedenen Blenden zu bekommen, braucht es kein Vollformat! Abgesehen fordert die Z50 sogar mehr. Ihre Auflösung von 20 MP aufs Vollformat hochgerechnet, habe ich eine Pixeldichte, die einem 50 MP Vollformatsensor entspricht! Alle Fotos mit ISO 100 und Zeitautomatik. Speicherformat RAW/NEF. Die in Adobe Lightroom voreingestellte Schärfe wurde von Betrag 40 auf Null gezogen.

1:1 Crops, verschiedene Blenden

f/1,7 Minolta vs. Yashica

Nachdem ich die drei Normalobjektive durch hatte, stand der Sieger fest. Bei Offenblende ist das 1,7/55 mm je nach Sichtweise weich oder schlicht unscharf. Das nachträglich probierte YASHICA JAPAN YASHINON AUTO-DX 1:1.7 f=50mm "performt" bei Offenblende besser. Selbst bei Blende f/2,8 ist beim 1,7/55 mm Minolta immer noch ein Rest Weichheit. Bei f/5,6 ist es dann ein "normales" Objektiv ;-) Über die Abbildungsqualität bei Offenblende des 2/53 und 2/55 mm kann man sicher diskutieren. Ich halte das 2/55 mm für einen Hauch besser. Und bei f/2,8 ist es besser als das 2/53 mm. Damit werde ich nicht weiter testen. Wie weit sich das Bild bei Objektiven im 5 m bis Unendlichbreich wandelt, lasse ich mal offen. Der Hinweis aus dem Nahbereich genügt mir.

MC W.ROKKOR - SG 1:3.5 f=28mm im analogen Vollformat auf der Minolta SR-7

Mit dem ausgewählten AUTO ROKKOR - PF 1:2 f=55mm und den beiden Weitwinkeln MC W.ROKKOR - SG 1:3.5 f=28mm und AUTO W.ROKKOR - HG 1:2.8 f=35mm wird dann "anständig" fotografiert. Nicht mehr getestet. Alle dann natürlich auf der Vollformat Nikon Z6!

Ralf Jannke

 

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