AGFA ePhoto CL30 clik Dummies/Mockups

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 08. Oktober 2019 - Wissen

Die AGFA ePhoto CL30…

…gibt es in zwei Versionen.

Als AGFA ePhoto CL30 Clik wurde die Kamera 2000 vorgestellt. AGFA versuchte hier mit dem Speichermedium IOMEGA Clik Diskette einen eigenen Weg. Was sich allerdings von vornherein als als Fehlentscheidung, Flop erwies.  Mit ihren 40 MB Fassungsvermögen hatte die Clik Diskette keine Chance gegen diversen Speicherkarten mit ähnlichem und höherem Datenvolumen. Mit dem mechanisch anfälligen Laufwerk hatte man offensichtlich auch nichts von Dauer geschaffen. Gerne hätte ich ein paar Fotos mit der CL30 Clik gemacht, aber trotz originalverpackter Clik-Disk kamen nur "üble" Geräusche aus dem Laufwerk der AGFA :-( Dabei spielte es keine Rolle, ob die ePhoto CL30 Clik an einem Windows-, Apple Mac OS 9-, Apple Mac OS 10- oder Ubuntu-Linux-Rechner mit passender Software hing. So bleibt die CL30 Clik ein seltenes und interessantes Sammel-Dekorations-Stück.

Als Sponsor stellte Agfa dem Goethe-Institut ePhoto CL30 Cliks zur Verfügung, mit denen anlässlich der Expo 2000 in Hannover das Thema „Wasserwelten“ dokumentiert werden sollte. In einer Sonderaktion gab es die ePhoto CL30 Clik mit drei 40 MB Clik-Disketten für 1074 DM. Für die Clik-Disketten gab es auch einen fast 500 DM teuren PCMCIA-Adapter, der aber nur für Notebooks mit PCMCIA-Einschub und externe Apple Mac SCSI-Lesegeräte zu benutzen war. Eine Canon Powershot 600 oder Fuji DS300, die mit PCMCIA-Speicherkarten geladen werden können, können damit nichts anfangen. Was für ein Unsinn! Auch von dieser Seite war das Konzept der IOMEGA 40 MB Clik-Diskette zum Scheitern verurteilt.

Die AGFA CL30 gab es auch ohne "Clik" (Laufwerk). Und die wurde bereits ein Jahr vorher – 1999 – präsentiert. Wahrlich eine AGFA Marketing-Glanzleistung der ePhoto CL30 mit der modernen und robusten Compactflashs-Seicherkarte die anfällige ePhoto CL30 Clik hinterherzuschieben…

Beide ePhoto CL30-Versionen werden im großen Beitrag "AGFA Digitalkameras, ein nachdenklich stimmendes Kapitel" gewürdigt und auch mit der CL30 aufgenommenen Fotos präsentiert.

Aktuell (Oktober 2019) wurden jetzt in der Farbe "Grün" und Rot zwei funktionslose Dummies der AGFA ePhoto CL30 clik offeriert

Allerdings zu Startpreisen von 50 Euro, die mich den Geldbeutel gar nicht erst öffnen ließen. Statt für zwei Plastikteile 100 Euro aufwärts zu investieren, wurde dem Anbieter der Mockups im Stillen fürs Zeigen gedankt, ein kostenloser Blick ins Datenarchiv getan und Photoshop gestartet. Rausgekommen ist die oben gezeigte Ahnung, wie die "bunten" AGFA ePhoto CL30 clik Modelle, die so nie auf den Markt kamen, ungefähr ausgesehen haben.

Die eine Farbvariante war in der Anzeige als Rot angegeben, die zweite als "Grün", das meinem Farbempfinden aber eher Blau war. Entsprechend habe ich als Farbvorlage für das "grüne" – äh – blaue ePhoto CL30 clik-Mockup die existierende blaue AGFA ePhoto 780c gewählt. Und für die grüne Variante stand eine beliebige Konsumerkamera, die es tatsächlich in Grün gibt, Modell.

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk