Wir müssen leider draußen bleiben …

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 08. Dezember 2020 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nach mittlerweile umfangreichen Spielereien mit diversen Objektiven zeigt sich bei der Fuji DSLM ein kleiner Nachteil. Es geht um Millimeter.

Für eventuelle Fuji X-Interessenten

Die beiden in der Sammlung vorhandenen russischen Zeiss Biogon Nachbauten Jupiter-12 2,8/35 lassen sich weder in Leica M39 Schraubanschluss-Version noch mit (Nikon) Contax Messsucherkamera-Bajonett auf die Fuji X-E1 und vermutlich alle anderen Fujis mit X-Bajonett adaptieren. Die Hinterlinse dieser Objektivkonstruktion ragt so weit über das Ende des jeweiligen Adapters hinaus, dass diese Hinterlinse am Rahmen, der den Kamerainnenraum, genauer den Bildsensor umgibt anstößt. Zumindest diese beiden Jupiter-12 Versionen lassen sich nur auf die Nikon Z50 adaptieren weil sie den benötigten Platz bietet.

Wie sinnvoll das ist, kann man sicher hinterfragen. Aber ich habe mich halt in die Messsucherkamera-Objektive "verguckt" ;-) 

Wenn es um die reine Brennweite von 35 mm geht, finden sich natürlich genügend aufs Fuji X-Bajonett adaptierbare (Ur)alt-SLR-Objektive. Nikon und Leitz Messsucher-Objektive ließen sich montieren, scheiden aber aus Kostengründen aus. Alternative wäre noch das oben abgebildete Industar-69 2,8/28. Da stößt nichts an. Was neben der Bauweise auch daran liegt, das dieses 28er "Pancake" für sie russische Belomo Chaika II Halbformatkamera vorgesehen war. Halbformat = 18 x 24 mm statt 24 x 36 mm Vollformat … Dem Industar-69 muss ich auch noch genügend Aufmerksamkeit widmen …

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk