Friedliche Koexistenz: TOPCON FUJIFILM

28. April 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Spiegellose DSLM X-T20 und Analog-SLR IC-1 AUTO

In einem Absatz zur Miranda-Geschichte war zu lesen: "Nach der Kowa, Miranda und Mamiya möchte ich noch eine Topcon." Hier ist sie, eine TOPCON IC-1 AUTO, die je nach Quelle zwischen 1973 und 1978 produziert wurde. Das „IC“ steht für „Integrated Circuit“ – Integrierter Schaltkreis –,der die Blendenautomatik der Topcon steuert.

Zum Betrieb der Topcon werden zwei 1,35 Volt Quecksilber-Knopfzellen benötigt, die schon seit langem nicht mehr produziert werden dürfen. Ersatz in Form so genannter Zink-Luft-Batterien gleicher Größe und Voltzahl ist mir pro Batterie rund 8 Euro ohne Porto zum Rumspielen einfach zu teuer! Stattdessen habe ich zwei passende 1,5 Volt Knopfzellen spendiert. Damit läuft die Topcon! Wieviel Fehlbelichtung die falsche Spannung - 3 statt 2,7 Volt - verursacht, weiß ich nicht. Sollte an Un-Genauigkeit für einen SW-Film in diesem Sommer aber reichen. Vielleicht spendiere ich der Topcon zum braven 2/50 mm Normalobjektiv noch ein 35 mm Weitwinkel. 

Die Topcon bildet dann zusammen mit der Revue SR/Konica FP und Miranda TM mein Sommer Analogprogramm. Die benötigten Filter für SW-Fotografie samt Filmen und Chemie sind vorhanden. Es müssen nur noch Adapter für die unterschiedlichen Filtergewinde besorgt werden.

Einen möglicherweise etwas besseren Primitiv-Filmscanner als meinen vorhandenen "Rollei" habe ich unlängst für 5 Euro vom Flohmarkt mitgenommen. Und kurz zu Ostern getestet. Von da her bin ich versorgt.

Jetzt muss ich nur noch auf den Sommer warten ;-) Und neben ein paar mit der TOPCON IC-1 AUTO aufgenommenen Fotos gibt es dann auch etwas TOPCON-Geschichte! 


Konica Color CV Compact Video Camera Model CV-303

24. April 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Vordigital = analog, aber faszinierend: Konica CV-303

Unser geschätzter Kollege Rodger L. Carter hat eine vergleichbare KONICA CV-301 von 1984 gelistet. 

Die CV-301 war zu ihrer Zeit die kleinste Videokamera der Welt, verwendete jedoch immer noch eine Bildaufnahmeröhre anstelle eines CCD- oder CMOS-Chips. Was gar nicht bemerkt wurde, denn die Bildaufnahmeröhre sitzt im Pistolengriff. Die CV-301 kann mit tragbaren VHS-, VHS-C-, CVC- und einigen anderen Rekordertypen verwendet werden, nicht jedoch mit Betamax.

Sollte die Konica CV-303 noch laufen und sich mit Strom versorgen lassen, möchte ich versuchen, ob man über einen einfachen USB-Digitizer an ein Video-Standbild kommen kann.

Auf Abbildungen bleibt die wahre Größe der CV-303 oft unerkannt, weshalb ich die Streichholzschachtel zum Vergleich mitfotografiert habe. Für 12 Euro inkl. Versand habe ich die interessante Konica CV-303 gerne mit in die Sammlung aufgenommen.

Der Blick durch den Sucher, Zoomen und Fokussieren haben etwas von einer hochwertigen Spiegelreflexkamera!


Fake Kameras

23. April 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Dreiste Minolta 7000/5000 Mogel-SLRs

Die Odette 7000 kommt der Minolta 7000 etwas näher, während die NaiKei eher eine "Minolta 5000" ist. Zur Odette 7000 gesellt sich jetzt noch eine weitere Grusel Minolta-Kopie.

NaiKei 1000-x, MeiKai tm AR-4367? Ja wie denn nun?

Ich habe Spaß an derartig dreisten Kopien in tiefst möglicher China-Billig-Plastik-Qualität ;-) Zu Tiefstpreisen versteht sich!

Versuche ahnungslosen Kunden auf den vermutlich aussterbenden Kaffee-Fahrten und Primitiv-Illustrierten Kamera-Schrott zu Wucherpreisen anzudrehen sind nicht neu. Nicht nur diese dreisten und wertlosen Minolta 7000/5000 Kopien gehören dazu. Neben diesen als SLR getarnten Primitivkameras treibt seit Jahren auch eine Kanomatic ihr Unwesen, die es in zahlreichen Nikon- und Canon-ähnlichen Namens- und Design-Varianten gibt.

Wie wäre es mit dieser Fake-"Nikon"?

Man beachte die phantastische Beschriftung der Kamera auf der Rückseite – ja: SADO ;-)

Diese Versuche ganz üble Kameras an den Mann/die Frau zu bringen, setzen sich in der Digitalkamerawelt fort…

Boris hat dazu den Beitrag „Blendgranaten“ verfasst und die „großartige“ Protax DC500T gewürdigt.

Ein Beispiel?

"SLR-Digitalkamera 1080P Spiegelreflexkamera 16X Zoom 3 Zoll TFT LCD Display Kit für 30 Euro"

  • Lens fixed lens F / 3.2, F = 7.6 mm
  • 16x digital zoom, zoom
  • 2.4 inch TFT - LCD LCD screen (160000 pixels, 4:3)
  • Static images jpeg/VGA, 1 m, 3 m, 5 m and 12 m, 16 m (interpolation)
  • Clips AVI 1080 p, 720 p VGA

Gott sei Dank hat dieser Plastik- und Elektronik-Sondermüll einen „furchtbaren“ Gegner: Das Smartphone!

Das nicht nur hochwertigen Kameras den Garaus gemacht hat, sondern diesen unnützen Kamera-Schrott gleich mit entfernt.

 


Elektronenblitz mit eingebauter Kamera…

15. April 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Dass eine Kamera einen eingebauten Blitz hat, ist ja nichts Besonderes

Aber in diesen Proportionen habe ich das noch nicht gesehen: Der Blitz nimmt optisch mehr Fläche ein als das primitive Fixfokus-Objektiv, das um 40 mm Brennweite haben dürfte. 

1975 präsentiert Keystone dieses Meisterwerk fürs Design-Gruselkabinett. Geladen wurde die 725 EFL mit 126er Kassettenfilm (Kodak Instamatic), der heute nicht mehr produziert wird. Negativformat 28 x 28 mm, 24 Aufnahmen pro Film. Die Belichtungssteuerung beschränkt sich auf zwei Blendeneinstellungen f/5,6 und f/22. Damit darüber niemand nachdenken muss, übernimmt ein Schieber mit der Aufschrift  „indoor“ „outdoor“ (Innen-/Außenaufnahme) diese Aufgabe…

Wie das aber belichtungsmäßig funktionieren soll?

Irgendwie passt das hinten und vorne nicht. Der abgebildete Film hat ASA/ISO 80. Was nach alter Sonnenscheinregel: Verschlusszeit gleich Kehrwert der Empfindlichkeit bei Blende f/16 also 1/80 s wäre. Bei Blende f/22 also 1/40 s. Ich vermute, dass diese Primitivkamera neben der festen Blende f/22 auch eine feste Zeit von 1/60 oder so hat. An einem trüben Tag wird der Film eben einfach unterbelichtet. Was bei der Qualität vermutlich keine Rolle spielte... Hauptsache, dass was drauf war ;-)

Der E-Blitz wird mit zwei 1,2/1,5 Volt Akkus/Battereien der Größe AA mit Energie versorgt. Eingelegt, Blitz auf "ON" und ausgelöst, zündet auch der Blitz!

 


KI – Künstliche Intelligenz (und Niedergang), Update

09. April 2019, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Gemeint ist die erschreckend (fast) perfekte Bildbereitung in den Smartphones in Kombination mit hochauflösenden vergleichsweise „leuchtenden“ Monitoren. 

Dazu genügt gewöhnlich ein schneller Seitenblick auf die Monitore der fröhlich knipsenden Mitmenschen. Wer sich an diese Auto-Bildqualität gewöhnt hat, kann sich mit den vergleichbaren zu kleinen Mäuse-Dunkelkinos der meisten Kameras der untergegangenen Konsumerklasse und wie oben schon geschrieben digitalen Kameras ohne und mit Spiegel der ersten Generationen nicht mehr anfreunden.

Im Praxisbeitrag zur Nikon D3000 aus dem September 2018 war unter anderem zu lesen: „Als 2009 vorgestellte Einsteiger-DSLR konnten Anfänger mit dem GUIDE-Modus auf dem Programmwahlrad der D3000 lernen, „wie kreatives Fotografieren“ geht. Mit einem sozusagen in die Kamera eingebauten Fotolehrbuch und anschließenden  Bildbearbeitungsmöglichkeiten direkt in der Kamera. Für eine zunehmende Anzahl Menschen, die ihre Freizeit- und Urlaubserinnerungen einfach nur ganz unkompliziert festhalten wollen, ist eines vollkommen überflüssig, ja lästig – Bedienungsanleitungen und Bildbearbeitungssoftware. Auch wenn sie in der Nikon D3000 und vergleichbaren Kameras der Mitbewerber gratis mit eingebaut sind. 

Das interessiert heute kein Smartphonebenutzer mehr

Das Bild hat gefälligst fertig auf dem Smartphone-Monitor so zu erscheinen, wie der „Aufnehmer“ es gerade gesehen hat. Details, Gesichter im Schatten hat das Gehirn „aufgehellt“, also muss die Kamera das automatisch auch machen. Ohne Nachdenken, ohne Nachbearbeiten. Den blassblauen Himmel vor Ort hat das Gehirn in einen tiefblauen Postkartenhimmel „umgearbeitet“. Also hat die Kamera das auch zu tun! Und aus dem auf dem zur Digitalkamera vergleichsweise großen Smartphonemonitor gezeigten Foto macht das Gehirn gleich noch die gewünschte „Postkarte“ von früher. Die sogleich in die sozialen Netzwerke „geschickt“ werden kann. Und die Automatiken der Smartphones werden immer weiter verbessert.

Das – Künstliche Intelligenz/KI – verstärkt in aktuelle Kompakt- und bessere Einsteigerkameras ohne und mit Spiegel (DSLM, DSLR) einzubauen ist möglich, wie es die April 2019 vorgestellte Canon EOS 250D /Rebel SL3 in den USA) zeigt, kommt aber zu spät. Was soll der Interessen mit einem eingeschränkten 4K Video und der serienmäßig vorhandenen Bluetooth-/WLAN-Schnittstelle, wenn er die Fotos/Videos vom Smartphone direkt ins Netz stellen kann? Und nicht noch von der Kamera aufs Smartphone übertragen muss.

Der Zug ist abgefahren und die Quittung ist längst da:

Aktuell berichtet dpreview.com: "CIPA's February 2019 report shows huge drop in global digital camera shipments" – "Der CIPA-Bericht vom Februar 2019 zeigt einen erheblichen Rückgang der weltweiten Auslieferung von Digitalkameras". Betrachtet man die drei Einzelgrafiken, hat sich der Versand an Konsumerkameras im Februar 2017 auf 2019 mehr als halbiert, bei Systemkameras mit Wechselobjektiven ist man von der Tendenz ebenfalls auf dem Weg der Halbierung.

Digital-Zoom

Vor nicht langer Zeit wurde hier die Interpolationssoftware „Topas Gigapixel AI“ vorgestellt. Die Qualität der Interpolationssoftware ist so gut, dass Vergrößerungen bis 600 Prozent immer noch hervorragend aussehen. Eine derartige Software ins Smartphone implementiert, kann ein vergleichbares Topaz Gigapixel AI dem unbedarften Smartphone-Knipser in Grenzen ein Telezoom ersetzen.

Aktuell hatte dpreview.com diesen Beitrag: EyeQ acquires image optimization company Athentech and its Perfectly Clear technology. Nach etwas Suchen landete ich bei der iPhone App „Perfectly Clear“. Die gibt es immer noch, und ich habe die aktuelle Version aus Neugier für keine 5 Dollar runtergeladen. All das dürfte nur der erste Anfang künstlicher Intelligenz – KI – im Smartphone sein.

Wie gut ist "Perfectly Clear"?

Ich konnte bei etlichen, fertig bearbeiteten Fotos keinen wirklichen Unterschied, eine Verbesserung erkennen. Die Erklärung ist simpel. Wer (wie ich) Spaß an EBV hat, benötigt derartige Bildberbesserungs-Software nicht. Wer aber wie Millionen Smartphone Knipser auf EBV Null Bock hat, ist mit "Perfectly Clear" und vermutlich zahlreichen vergleichbaren Programmen gut bedient. Und noch besser, wenn er von der Bildverbesserung dank im Smartphone eingebauter KI gar nichts merkt…

Fotograf überflüssig

Noch einen Schritt weiter, auf die Spitze treibt es eine neue Software, die man zu Recht als künstliche Intelligenz bezeichnen kann. Sie macht Fotografen überflüssig! „Malt sich bald jeder, der einen Stift gerade halten kann, seine eigenen Fotos?“ fragte das Fachmagazin Page.

Was auf diesem Gebiet möglich ist, kann in dieser Gallery angeschaut werden. Die Software zur Erzeugung der künstlichen Landschaften kann hier runtergeladen werden.


Casio-Oly-Camedia-Tokina-Flohmarktausbeute

30. März 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ob das jetzt so nötig war…

Aber für 2,50 Euro habe ich die angeranzte, aber funktionierende 4 Megapixel Casio QV-R40 gerne mitgenommen. Die QV-R40 wurde 2003 vorgestellt. Dass sie noch funktioniert, dürfte sie auch ihrem Metallgehäuse verdanken!

Alle Daten zur Casio in der deutschen Bedienungsanleitung

Der "Original" OLYMPUS CAMEDIA N-MH BATTERY CHARGER BU-100 für 1 Euro musste einfach mit!

Das universelle Pentax K-Bajonett…

… erlaubt den Einsatz diverser manuell zu fokussierender Objektive mit dem K-Bajonett. Hier das 5 Euro Tokina SD 35-200mm 1:4-5.6 auf der digitalen 6 Megapixel Pentax *ist D L2. Der interessante Brennweitenbereich wird durch eine miserable Naheinstellung allerdings deutlich eingeschränkt. 1,6 m Nahdistanz bei 35 mm ist einfach zu lang! Nur bei längster Brennweite 200 mm geht das Tokina bis 1,1 m Abbildungsmaßstab 1:4 "MACRO" ran.

Ein Gutes aber hatte das Tokina: Die oben gezeigte Casio und das Olympus-Ladegerät wurden mit der Pentax *ist D L2 und dem Tokina aufgenommen. Deren Sensor – bis jetzt gar nicht bemerkt – total dreckig war. Der wurde unverzüglich gereinigt, bevor die Pentax mit in die Osterferien geht, um das dort wartende 2,8-4/40-80 mm Pentax aufzunehmen!


Pentax Objektiv-Erweiterung

22. März 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm

Nach "100 Jahre Pentax" jetzt wieder mehr in Richtung Praxis…

Das hier gezeigte zwischen 1980 und 84 produzierte und vergleichsweise lichtstarke Pentax-Zoom ist aus sieben Linsen in sieben Gruppen aufgebaut wiegt ca. 395g. Abmessungen 76 x 66 mm (Länge/Durchmesser), 49 mm Filtergewinde. Bis zum Abbildungsmaßstab 1:4 kann dieses Objektiv eingesetzt werden.

Ich freue mich darauf das Original-Pentax Zoom erstmalig in den Osterferien auf die 6 Megapixel Pentax *ist D L2 montieren zu können, nachdem sich das von Lichtstärke gleiche und von der Brennweite ähnliche Sigma 2,8-4/35-70 mm leider als defekt erwiesen hat.

Bericht über das 2,8-4/40-80 mm Pentax je nach Lust und Laune ;-) 


Früher war alles besser – Pentax analog

18. März 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Beim (ewigen) Aufräumen gefunden

Die Mechaniker, die so eine vollmechanische Pentax Spotmatic nicht nur zerlegen, sondern auch reparieren und wieder komplett zusammensetzen konnten, dürften ihren Kaffeekonsum unter Kontrolle gehabt haben. Für ruhige Hände ;-)

Aber da war doch was! Pentax! Nach dem Flop mit dem defekten 2,8-4/35-70 mm Sigma auf der 6 Megapixel Pentax *ist D L2 geht die Pentax dieses Jahr wieder mit. Zusammen mit einem einwandfrei funktionierenden 5 Euro 1,7/50 mm Rikenon (Ricoh) vom Flohmarkt. Da ist echte Hand- und Kopf- und Fussarbeit angesagt: Manuelles Fokussieren und die starre Brennweite, die auf der Pentax zur 75 mm Brennweite wird. Eine gerne angenommenen Herausforderung.

Mehr Pentax?

Wer Zeit und Lust hat und nicht zu weit fahren muss: Für 5 Euro Eintritt gibt es am 24. März von 11.00 bis 16.00 Uhr auf der Fotobörse Gladbeck in der Mathias-Jakobs-Stadthalle neben einem großen Angebot an gebrauchtem überwiegend analogem Fotogerät auch eine Ausstellung über 100 Jahre Pentax.

Zum Foto oben

Das sind Dimensionen! Die gigantische einäugige Spiegelreflexkamera Pentax 6x7 für Mittelformatrollfilm, die der Kamerabezeichnung nach 6 x 7 cm Negative aufnimmt. Bestückt mit dem massiven Holzgriff, dem 3,5/55 mm (ca. 27 mm @KB) und einer Polaroidsofortbildfimrückwand. Vorgestellt wurde die Pentax 6x7 1969. Als extremen Gegensatz die 2011 präsentierte Pentax Q. Die vermutlich kleinste spiegellose Systemkamera der Welt. Ausgerüstet mit einem 1/2,3 Zoll 6,2 x 4,6 mm Sensor, der 12 Megapixel auflöst. Montiert ist das winzige SMC PENTAX 1:5.6 3.2mm FISH-EYE. Ein sehr spezielles und durchaus tückisches Objektiv. Man sollte meinen, beim Fisheye ist auch ohne großen Fokussieren von Nahbereich bis Unendlich alles scharf. Das Objektiv muss sorgfältig manuell mit Hilfe von Fokus-Peaking fokussiert werden, nur dann gibt es auch scharfe Fotos!


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk