Gummilinsen

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 21. Oktober 2021 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Dieser Begriff aus der Mottenkiste für Zoom-Objektive ist schon lange verschwunden. Aber für die auf dem Terrassen-Geländer aufgereihte Objektiv-Parade habe ich dann doch nochmal dazu gegriffen. Es ist schon enorm, was sich im Bereich der Objektive mit verstellbarer Brennweite bis heute getan hat. Wobei es mir ganz frühe Zoom-Objektive mit langen Brennweiten angetan haben. Das wird (m)ein Projekt für 2022!

Die Zoom Parade — von links nach rechts. Man beachte die Abmessungen und Gewichte!

  • Nippon Kogaku Japan Auto NIKKOR Telephoto-Zoom 1:4 f=85mm - 1:4.5 f=250mm, Prototyp von 1959, diese Version dürfte von 1969 sein, 2000 g
  • Nikon Zoom-NIKKOR.C Auto 1:4.5 f=80-200mm, Erstvorstellung 1973-75, 830 g
  • NIKKOR Z DX 50-250mm 1:4.5-6.3, 2020, 420 g
  • SOLIGOR ZOOM 1:4.5 f=70-235mm, vermutl. ganz frühe 1970er, 1420 g
  • Sun Auto Tele-Zoom F:4.8 f=85-210mm, vermutl. ganz frühe 1970er, 635 g

und im zweiten Vergleich

  • SOLIGOR TELE-ZOOM 1:5.6 f=180-410mm, vermutl. ganz frühe 1970er, 2028 g
  • SOLIGOR ZOOM 1:4.5 f=70-235mm, vermutl. ganz frühe 1970er, 1420 g

Dazu gesellen sich noch die langen Brennweiten TELE-Tokina 1:8 f=600mm (1900 g), TAMRON 6,9/200-500 mm (2660 g) und Nikon NIKKOR*ED 400mm 1:5.6 plus Nikon Telekonverter TC-301 = 11/800 mm, (1720 g).

Bevor ich mich daran mache, muss erstmal der zunehmend schmerzende Nacken kontrolliert und soweit möglich "gerichtet/repariert"werden ;-)

PS.: Abgelichtet wurden die Gummilinsen" mit der Porträt-Einstellung des iPhone 8 Plus …

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk