Wunderheilung?

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 17. Mai 2022 - Wissen, Reparieren

Eigentlich hatte ich meine wunderbare 11 Megapixel Vollformat Canon EOS 1Ds schon abgeschrieben :-( Nach Einsetzten eines geladenen Akkus nur wirre Fehlermeldungen. OK, traurig, Board oder was auch immer in der Elektronik hinüber.

Nachdem sich jetzt aber auch meine ebenso schöne 6 Megapixel Kodak/Nikon F5 DCS760 mit dem 19 x 27 mm APS-H Sensor, Cropfaktor 1,3 zu verabschieden schien, habe ich genauer hingesehen. Und nachgedacht. Fiel mir doch aus der Vergangenheit der Erwerb einer 2,7 MP Nikon D1 ein, die bei frisch geladenem Akku nur schwarze Bilder produzierte.

Ganz simpel gesprochen: Ein geladener Akku besagt – nichts! Wenn der Akku nämlich zu alt ist, lässt er sich gemeinerweise noch laden. Es scheint also alles in Ordnung zu sein. Aber: In die Kamera gelegt, bricht die Spannung dieses Akkus unter Last sofort zusammen. Im besten Fall fällt die Kamera komplett aus. Im schlechteren Fall „spinnt“ die Kamera nur.

So war es bei der Nikon D1. Ein neu gekaufter Akku, und die D1 funktionierte wie sie sollte.

Jetzt der gleiche Effekt bei der Canon EOS 1Ds. Ein neu gekaufter Akku erweckte die 1Ds wieder zum Leben! Allerdings mit einem Wermutstropfen: Schwarze Fotos :-( Aber zum Glück nur bei der Anzeige in der Kamera! „In echt“ sind die Fotos, so wie sei sein sollen – siehe oben. Mit dem Manko kann ich leben, weil die schwere EOS 1Ds nicht zu meinen Favoriten gehört. Und die Kodak DCS760? Trotz neuem Akku läuft sie nur so lala. Aber es hat noch zum geplanten Einsatz gereicht.

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums