Und weiter mit Konica …

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 28. August 2022 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

KONICA HEXAR AR 28mm F3.5

Im Blogbeitrag "Eigentlich kein Fundstück — KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 Pancake" hatte ich nochmal die Geschichte  "100 Jahre Konica? Lange verpasst! 125 Jahre Konica? Verpasst. 150 Jahre Konica? Dauert noch 5 Jahre…" verlinkt. Für diese Herstellergeschichte hatte ich 2018 eine schrottreife 5 Euro Konica FC-1 samt Pancake KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 erworben, worauf die Teile nach Veröffentlichung der Konica-Story vier Jahre in Vergessenheit gerieten. 

Diesen Sommer 2022 bei einer großen Aufräum- und Ausmistaktion tauchte die FC-1 wieder auf. Aber da war neben dem 40 mm Pancake, nein da ist doch noch mehr Konica! Also wurde nach den Ferien auch zu Hause nachgesehen und auch das KONICA HEXAR AR 28mm F3.5 "wiedergefunden" und auf die bewährte Fuji X-E1 adaptiert. 

Und was hat es mit der abgebildeten und merkwürdig gelabelten "Revue AUTO-REFLEX" an sich? Nun, Konica gravierte seine AUTO-REFLEX auf Wunsch auch als Revue AUTO-REFLEX für das ehemalige Versandhaus Quelle, das "seine" Kameras unter der Marke "Revue" vertrieb. Meines Wissens die einzige Spiegelreflexkamera des Weltmarkts, deren Format vom gewohnten 24 x 36 mm Kleinbild bei eingelegtem Film per Hebel auf 18 x 24 mm Halbformat umgestellt werden kann. Bei Filmknappheit ließen sich so statt 36 Aufnahmen auf den Standard Kleinbildfilm 72 Fotos belichten. Eine ausführliche Beschreibung der Technik hier.

Zurück zum KONICA HEXAR AR 28mm F3.5. Das wird jetzt auf der Fuji X-E1 "ausgeführt", wobei es sich dort wie ein Kleinbildobjektiv mit 42 mm Brennweite verhält. Der Praxisbericht ist in der Mache …

 

Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.

0 Kommentare

Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk