Kaufen Sie auch Kameras – Update

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 15. April 2024 - Wissen

Weil es offensichtlich nicht gelesen und immer wieder angefragt wird … Nochmal der Hinweis auf Verkaufs-Anfragen ans Digicammuseum.de

Die Regale des Digicammuseum.de sind gut gefüllt. Die Geschichte, Entwicklung der Digitalkamera von den Anfängen Mitte der 1980er Jahre, wo Fotos zwar noch analog, aber bereits filmlos auf Disketten gespeichert wurden bis in die Neuzeit der spiegellosen Systemkameras ist mehr als hinreichend dokumentiert. Ohne Anspruch auf (Kamera-)Vollständigkeit, was praktisch unmöglich ist. Die selten gewordenen Digitalkameras aus dem Zeitraum Mitte der 1990er Jahre bis 2000 tauchen anno 2024 kaum noch auf.

Das wissen unbedarfte Anwender nicht, bzw. es darf ihnen auch vollkommen gleichgültig sein. Wenn diese Leute dann die alte Digitalkamera des Verwandten finden, wird gelegentlich bei uns angefragt: „Kaufen Sie auch Kameras?“

Klare Antwort: Digicammuseum.de nimmt Digitalkameras nur als Spende gegen Übernahme der Versandkosten (Paketaufkleber als PDF) entgegen

Nur in Ausnahmefällen bieten wir für eine etwas interessantere Kamera einen symbolischen Preis von 5 bis 15 Euro plus die Portoübernahme.

Was Anfrager*Innen machmal zu ärgern scheint. Da wird offensichtlich mehr Geld fürs alte, doch wertvolle Schätzchen erwartet. Wir verweisen dann einfach weiter an eBay. Dort lässt sich auch ganz schnell feststellen, wie realistisch eine Preisvorstellung ist, wenn man nach Eingabe der Bezeichnung der anzubietenden Kamera in die eBay-Suche die Häkchen bei "Bendete Angebote" "Verkaufte Artikel" setzt.

Was Schenkung, Spenden angeht

Auf diesem Weg sind mittlerweile mehrere alte Digitalkameras ins Museum gekommen, statt im Elektronikschrott der örtlichen Müllsammelstelle zu landen. Wir versehen diese Geräte dann nach Wunsch des Spenders mit "Spende von Frau/Herrn Gabi/Franz Mustermann", "Spende von F.G." oder "Spende aus Entenhausen". Die Apple QuickTake 100 ist aus dem Vorstellungsjahr 1994 sehr interessant, und hat auch einen gewissen Sammler-Wert. Sie kam als "Spende aus der Moselstadt Trier". Die knuffelige FUJIFILM FinePix DIGITAL CAMERA A204 ist aus dem Jahr 2002. Und das blaue Etwas? Eine primitive Kopie der 2 oder 3 Megapixel Fuji Q1 mit 640x480 Pixel VGA Sensor – "Spende aus Neustadt".

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk