Wer suchet, der findet

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 10. Juni 2024 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Aber nicht auf Fotobörsen und großen Flohmärkten

Man muss auf die kleinen nicht spezialisierten Märkte. Beute vom zweiten Juni-Wochenende ein gutes Telezoom 75-300mm 1:4-5.6 SIGMA APO DG und ein sehr interessantes Vivitar 100mm 1:3.5 AUTO FOCUS MACRO. Das Sigma kam zusammen mit einer heute wertlosen Canon EOS 700 für 20 Euro, das Makro für 10 Euro.

Bei den Preisen ein überschaubares Risiko. Zuhause beide Objektive auf die Canon EOS 1D und 20D montiert — volle Funktion. Die beiden Objektive werde ich an den Ferienort "exportieren" und dort je nach Zeit und Lust auf der EOS 50D probieren. Die beiden Objektive bleiben ausgelagert, da ich sie hier nicht brauche.

Und zum Aussehen des Sigma-Zooms?

Ich bevorzuge das ausgeschwitzte (weiße) Wachs der TPU-Oberfläche gegenüber den grässlich klebenden TPU-Varianten! Mit einem bisschen Silikon könnte man das Weiß weitgehend zum Verschwinden bringen … OpticalLimits hatte dieses Zoom sogar getestet! Das Vivitar-Makro gab es übrigens auch als Cosina 100/3.5, von Pentax, Phoenix, Promaster, Soligor and Voigtländer.

Mehr dazu irgendwann im Juli

 

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1 Kommentare

Al.Ter

22. Juni 2024

Hallo Herr Jannke,

haben Sie evtl. ein probates Mittel gg. das Übel der klebrigen Oberflächen?

Habe hier eine leider damit verunstaltete Nikon F90X und einen Sony-Video8-Camcorder - scheußlich…

Hi

Keine wirkliche Chance. Ich habe 20 Jahre mit dem Material gearbeitet – TPU. Thermoplastisches Poly-Urethan. Inlineskater bestehen aus TPU. Sowohl der Schuh, der ja einem harten Skischuh ähnelt, als auch die weicheren Rollen. Und jetzt kommt es: Bestimmte TPU-Typen – die Kamera-„Belederung“ – lassen sich in irgendwelchen fernöstlichen Garagen zusammenkochen. Und die fangen früher oder später an zu hydrolisieren (der Fachausdruck), sich zu zersetzen. Und dann kommt es zu diesem ekelhaften Kleben. Einzige Abhilfe, die aber auch nie lange hält: Talkum-Puder. Alternativ könnte man die Flächen noch mit schwarzem Panzergewebeklebeband zu kleben. Sieht Sch … aus, aber die klebende Kamera sieht ja eh auch schon Sch … aus.

Ralf Jannke


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk