Jetzt wird alles adaptiert, was nicht niet- und nagelfest ist

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 06. Juli 2024 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ein Meisterwerk der Feinmechanik ;-)

Der präziseste Adapter, den ich je gebaut habe ;-)

Mit Wellpappe, Doppelklebeband, Nagelschere und so weiter ;-) Aber: funktioniert. Im Spätsommer wird das Ganze dann richtig gebaut! Es musste jetzt sein, weil die Neugier groß war. Das Objektiv sitzt auf – in Kennerkreisen heißt es – dem ROBOT. Eine Motorkamera, deren Filmtransportmotor per Federwerk aufgezogen wird. Was für rund 20 Fotos reicht. Dann muss neu aufgezogen werden. Bei einem schnellen Finger nicht schlecht!

Der ROBOT belichtet 24x24 mm Negative/Dias auf Kleinbildfilm. Sie ist ein Erbstück meines Vaters, der damit in der ersten Hälfte der 1950er Jahre in Moskau war, wo Bundeskanzler Adenauer erfolgreich um Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen bat.

Der ROBOT?

Beim Hersteller war DIE Kamera immer DER maskuline ROBOT ;-)

Neben dieser Reise hat der/die ROBOT später einen Sturz über die Steintreppe einer Burg überstanden. Es war kein freier Fall, sondern „nur“ Stufe für Stufe eine Steintreppe … Gerettet hat Kamera und Objektiv die große metallene Gegenlichtblende die entsprechend verformt die Energie vernichtet hat.

Und jetzt nach über 50 Jahren wollte ich das Objektiv digital probieren, denn ich habe Anfang der 1970er das letzte Mal mit der ROBOT fotografiert … Im späteren Sommer geht es dann mit einer anständigen Adaption weiter …

Ein Praxisbericht mit der Geschichte zur ROBOT wird über diesen Sommer entstehen!

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk