Flohmarkt Nikon COOLPIX S31

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 25. September 2024 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ich weiß nicht mehr, wann ich die weiße Nikon COOLPIX S31 von einem Flohmarkt mitgenommen habe. Sie hat einfach ein unübersehbar anderes, ja gefälliges Design als das übliche Chrom-Einerlei, was da je nach Flohmarkt kistenweise rumliegt. Und die S31 ist unterwasserfähig! Ich meine, die S31 hätte trotz trotz Restenergie des Akkus zu Hause dann kein Leben mehr gezeigt. Fast hätte ich die vermeintlich tote S31 entsorgt. Gut, dass ich's nicht getan habe, denn …

Ich hatte aus den Ferien die ausgelagerte Nikon COOLPIX S1000pj mitgebracht. Um noch etwas genauer hinzusehen, ob ich die nicht doch geöffnet bekomme, da der "pj" nicht fokussiert. Das "pj" in der Kamerabezeichnung steht für ProJector, Projektor. Diese Nikons haben einen winzigen Beamer, VGA-Projektor im Gehäuse eingebaut, mit dem die aufgenommenen Fotos zum Beispiel als Partyspaß über eine Entfernung bis 2 m auf eine helle Wand projiziert werden können. Eine Idee, die keinen Anklang fand. Aber für eine Digitalkamerasammlung interessant. Hier der dazugehörige Praxisbericht.

Aber was hat die COOLPIX S1000pj mit der S31 zu tun?

Obwohl vier Jahre auseinander, wird der gleiche Akku in beiden Nikons verwendet. Den Akku also aus der S1000pj entnommen und in die S31 geschoben, erwachte die S31 sofort zum Leben!

Also wird es einen kleinen Rundgang mit der Nikon COOLPIX S31 geben.

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk