Und sind dabei natürlich nicht die Ersten
Man beachte das "professionelle" Setup auf dem Küchentisch und die gekonnte Bildführung beim Ablichten meiner Wurstfinger auf der Maus mit der Raspberry-Kamera ;-)))
Im Original 3.280x2.464 Bildpunkte = 8 Megapixel. Der einmontierte 1.024x768 Pixel Screenshot lässt die grafische Raspberry-/Unix-Oberfläche erahnen.
Die Youtube-Sucheingabe von: "building a digital camera from analog" bringt zig Videos, die mehr oder weniger gekonnte Versuche zeigen, wie ich aus Analogkameras eine digitale Messsucher- oder Spiegelreflexkamera machen kann
Vielfach auf Basis des Mikrocomputers Raspberry PI plus Raspberry-Kamera. An so etwas wollte ich mich einfach auch mal versuchen. Was angesichts des vorhandenen DSLR-/DSLM-Parks natürlich reiner Nonsens ist. Aber die Herausforderung reizt mich. Auch wenn es mit den kleinen/winzigen Sensoren der Raspberry-Kameras sehr große Cropfaktoren, extreme virtuelle (scheinbare) Brennweitenverlängerungen gibt.
Bei microFourThirds habe ich einen Cropfaktor 2, bei Nikon 1 DSLMs bereits 2,7, und bei der Pentax Q mit ihrem kleinen 1/2,3" 6,2 x 4,6 mm CMOS-Sensor steigt der Cropfaktor auf 5,6! Der Bildausschnitt bei 20 mm KB-Brennweite entspricht dann KB-äquivalenten 112 mm. Auf 20 mm kann ich zurückgreifen! Wobei mein katastrophal schlechtes 18 mm Sigma dann auch noch ginge, weil die miserablen Ecken ja weg sind! Das wären dann KB-äquivalente 103 mm Brennweite — bei einem Cropfaktor von 5,6 …
Um zu starten, mussten natürlich erstmal der erforderliche Raspberry PI Mikrocomputer und ein Kameramodul her. Preis um 60 Euro dafür. Dazu kamen dann noch diese Adapter:
- USB-auf-USB-micro
- USB-Mehrfachstecker/Verteiler
- HDMI-auf-HDMI-mini
- HDMI-auf-VGA-Monitor
Stromversorgung, Netzteile sind in Form diverser Smartphone-Ladegeräte überreichlich vorhanden. Und schließlich noch das Wichtigste: eine mindestens 8 GB große microSD-Speicherkarte, auf der das Unix-Betriebssystem für den Raspberry PI installiert wird. Komplettiert wird das Ganze zum Start mit einem (alten) PC-Monitor, Tastatur, Maus und USB-Verteiler.
Theoretisch lässt sich der Raspberry auch drahtlos installieren, womit ich mich nach wenigen vergeblichen Versuchen aber nicht weiter abgegeben habe.
Mit der problemlos nach Anweisungen mit dem Unix-Betriebssystem zu bestückenden microSD-Karte und den oben beschriebenen Zutaten ging das Aufsetzen des Mikro-Computers erstaunlich komfortabel und problemlos. Karte in den Slot geschoben, Monitor eingeschaltet, Tastatur und Maus angeschlossen und erst dann den Stecker der Stromversorgung einstecken. Und dann warten, bis das Betriebssystem komplett hochgefahren ist — fertig. WLAN- und Kamera-Einrichtung: problemlos!
Was nicht funktionierte, das war das "Durchschleifen" der Maus mit meiner uralten Apple-Tastatur. Kann man mit leben! Tastatur, Maus, und Speicherkartenleser gehen jetzt über einen USB-Verteiler. Nicht gelungen war mir das Anlegen der Ordner „Screenshots“ und „Fotos“ auf die microSD-Karte mit dem Betriebssystem. Die Ordner sind da, aber nicht oder versteckt auf der microSD. Die Ordner sind aber samt der darin enthaltenen Fotos vorhanden. Die Fotos lassen sich problemlos auf eine CompactFlash- oder SD-Karte im USB-Leser ziehen/kopieren. Das genügt zum Experimentieren vollkommen!
Vor den mitunter notwendigen Befehls-Eingaben am Unix-Prompt/Terminal habe ich seit seligen MS DOS-Tagen keine Scheu. Ansonsten wirkte die Raspberry-Unix-Oberfläche sofort vertraut. Apple Mac mit Betriebssystem OSX lassen grüßen. Schließlich auch nichts anderes, als ein hochprofessionelles und superkomfortables Unix-Betriebssystem.
Das ist natürlich nur der Anfang. Welche Raspberry-Kamera ist die richtige, um das Bild einer alten Analogkamera einzufangen, wie mache ich das Ganze in der Energieverorgung autark (Powerbank?) und so weiter und so weiter … Bis ins Letzte werde ich es eher nicht treiben, aber ich bin schon neugierig, wie sich der Raspberry samt Kamera über ein Smartphone steuern lässt.
Cropfaktor/Brennweite
Der Sensor der Camera V2 hat eine Diagonale von 4,6 mm. Daraus errechnet sich ein Cropfaktor von 9,3! Mit 18mm KB-Brennweite bekomme ich den Auschnitt einer KB-äquivalenten Brennweite von 168 mm … Damit ist klar, dass das Ganze nur auf etwas Spielen und Experimentieren hinauslaufen kann. Zur sinnvollen Adaption der alten Objektive sind reichlich Adapter und spiegellose Systemkameras unterschiedlicher Sensorgrößen und kleiner Cropfaktoren vorhanden. Den Analog-Objektivschätzen wird so ein quasi unendliches Leben geschenkt.