Die ersten 100-200mm Telezoom-Objektive aus den 1960er Jahren
Meine drei (vier/fünf) historischen Tele-Zoomobjektive
Nummer eins bzw. vier ist ausgelagert, Nikons erstes Telezoom, das 4-4,5/85-250 mm Nikkor, Produktionsstart 1959 mit der Nikon F. Nummer fünf und sechs waren noch in der Post … Diesem gewaltigen Zoom-Nikkor – im Foto noch auf der Halbformat Nikon Z50 – werde ich mich trotz der Schlepperei erneut im Sommer wenigstens 1x auf der Vollformat Nikon Z6 widmen.
Wer kam nach dem Nikon Zoom?
Sowohl mein TAMRON ZOOM f=95-205mm 1:6.3 als auch mein YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6 sind aus dem Vorstellungsjahr 1961. 1962 wurde das SUN TELE ZOOM F 4.5 110-180mm vorgestellt. Dazu gesellen sich noch ein Canon und Minolta 100-200 mm Zoom.
Diese Zooms wurden bereits in Praxisbeiträgen gewürdigt
Baugröße, Abmessungen = Lichtstärke?
Vom Filtergewinde-/Frontlinsendurchmesser ist nur bedingt auf die Lichtstärke zu schließen. Aber einen Hinweis liefern die Abmessungen schon. Das Yashinon hat ein 55 mm Gewinde und wiegt 542 g, das Tamron hat einen Filterdurchmesser von 58 mm und wiegt 660. Das SUN benötigt 67 mm Filter und wiegt ohne Gegenlichtblende 1111 g. Geht man von f/6,3 aus, ist das SUN doppelt so lichtstark, wie das Tamron und Yashica. Wobei mir die beiden "kleinen" Zooms eher wie Lichtstärke f/8 vorkommen ;-)
Was/wer fehlt noch?
Diese im Unterschied zu den zahlreichen lichtstärkeren 3,5-4,5/70/75/80-200/205/210 mm MF-Zooms preiswerte 5,6/100-200 mm Brennweite wurde auch von unabhängigen Fremdherstellern angeboten. Als preiswertes Autofokus-Zoom habe ich für meine digitalen Sammel-SLRs von Konica/Minolta und Sony ein MINOLTA AF ZOOM 100-200mm 1:4.5 (22) im Bestand.
1962 wurde das MINOLTA AUTO ZOOM ROKKOR 80-160mm 1:3.5 vorgestellt. Ein selten anzutreffendes und hochinteressantes Objektiv, das schon in die Richtung moderner, lichtstarker Telezooms geht. O.K. mit 160 mm Telebrennweite ist es ein bisschen kurz. Durch den Sammler-Vitrinen-Status scheidet es durch entsprechende Kosten eh aus. Wenn man aber vom 100-200 mm Brennweitenbereich der oben genannten Zooms ausgeht, lässt sich noch ein CANON LENS FL 100-200mm f/5.6 von 1966 ausmachen. Das mir inklusive USA-/Japan-Porto viel zu teuer war. Stattdessen gibt es in diesem Beitrag den vom optischen Aufbau baugleichen Nachfolger mit dem neuen FD-Bajonett CANON ZOOM LENS FD 100-200mm f/5.6 von 1971. Zu vertretbaren 29,99 Euro …
Und nochmal Minolta
Subclub.org schreibt zum 5,6/100-200 Minolta: Diese kostengünstigere Alternative zu Minoltas teuren Zoomobjektiven mit automatischer Blende kam 1965 auf den Markt. (…) Dieses Objektiv spielte jahrzehntelang eine wirtschaftliche Rolle im Objektivarsenal von Minolta und wurde schließlich das am längsten laufende Objektiv von Minolta – natürlich mit kosmetischen Änderungen auf dem Weg (…). Das 100-200 war Minoltas erstes One-Touch-Zoom und ist auch aufgrund seines mit Kunstleder überzogenen Zoom-/Fokusrings (…) ungewöhnlich! Artaphot.ch schreibt: "Das Minolta 5.6/100-200 mm ist das Zoom mit der längsten Produktionszeit im Minolta-SR-System. Eingeführt 1965, wurde dieselbe optische Aulegung auch in der MD-III-Variante von 1981 verwendet; (…) Das 5.6/100-200 mm blieb über Jahre hinweg im Lieferprogramm." Es gibt sieben Varianten!
Obwohl ausdrücklich mit — "Das Objektiv hat leichten Pilz" — beschrieben, habe ich das erste 100-200 mm Minolta Zoom erworben. Das wird dann meinem leicht verpilzten, einst Flohmarkt-feuchten SIGMA MIRROR ULTRA-TELEPHOTO 1:8 f=500mm sowie dem ebenfalls mit kaum erkennbarem Pilz befallenen VOIGTLÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36mm….82mm Gesellschaft leisten. Was das Thema Fungus, Linsenpilz angeht, gibt es im Internet reichlich Ansichten, Beseitigungs- und Reparaturanweisungen. Einen sicheren Beweis, dass andere "gesunde" Objektive durch den Einsatz von befallenen Linsen tatsächlich infiziert werden können, konnte ich für diese natürlich plausible Theorie nie finden.
Zur Beseitigung oder wenigstens Minimierung von Fungus bis zum Stillstand las ich nach etwas Recherche dieses: "Das befallene Objektiv wird in den kalten (!) Backofen auf einen Rost ungefähr in der Mitte des Ofens gelegt. Dadurch wirkt später die Hitze gleichmäßig auf das Objektiv. Erst nach Schließen der Backofentür werden 80°C eingestellt und der Backofen eingeschaltet. KEINE Umluft! Dadurch werden Backofen und Objektiv gleichmäßig und langsam erhitzt. Wenn die 80°C erreicht sind, läßt man das Objektiv eine Stunde in dieser trockenen und heißen Atmosphäre und schaltet dann den Ofen aus. Die Ofentür bleibt zu! Erst wenn der Backofen auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, wird der Backoffen geöffnet und das Objektiv entnommen. Dieses Verfahren hat weder meinem Voigtländer noch meinem Sigma geschadet. Auch wenn es vielleicht mehr Glauben ist, zumindest hat der Linsenpilz in den beiden Objektiven nicht mehr zugenommen! Also geht auch das 100-200 mm Minolta in den Backofen ;-)
Pilz oder nicht Pilz?
Bei genauer Inspektion sieht die Störung im Minolta eher "ölig" aus. Keine Pilzfäden. Egal, das Minolta hat 1,5 h bei knapp unter 70 Grad im Backofen zugebracht. Und komisch, sowohl bei meinem 2,8/36-82 mm Voigtländer und dem 8/500 mm Sigma Spiegelobjektiv hatte ich das Gefühl, dass diese Objektive irgendwie feucht waren. Und auch jetzt wieder beim Minolta Zoom. Egal, nach 1,5 Stunden im Backofen sind die Objektive garantiert trocken! Und benutzbar. Auch das Minolta.
Und Olympus, Pentax?
Olympus hatte ein Olympus Zuiko Zoom 1:5 f=100-200mm für die 1963 vorgestellte 18x24 mm Halbformat PEN F, was als Sammlerobjektiv von den Kosten (für mich) uninteressant ist … Im Kleibildäquivalent hat das Zoom eine Brennweite von 144-288 mm
Ein Pentax Super-Multi-Coated Takumar-Zoom 85-210mm F4.5 mit M42 Schraubanschluss wurde erst zwischen 1971 und 1975 produziert. Aber die wenigen Exemplare sind mir zu teuer, und ich möchte für diesen Beitrag in den 1960er Jahren bleiben.
Glatt vergessen habe ich noch das lichtstärkere Nikon Zoom-NIKKOR-C Auto 1:4.5 f=80-200mm, dessen erste Version 1969 vorgestellt wurde. Es soll das erste Telezoom der Welt gewesen sein, dem Festbrennweitenqualität bescheinigt wurde! Meine Version wurde zwischen 1973 und 1975 produziert. Nicht nur auf der 24 MP Halbformat Fuji X-T20 exzellent, auch im Vollformat auf der Nikon Z6! Die KB-äquivalente Pixeldichte der X-T20 entspricht einem 60 Megapixel 24x36mm Vollformatsensor! Das Zoom muss ich unbedingt mal auf die 45 MP Nikon Z7 daptieren.
Ein erster, schneller Vergleich auf der 16 Megapixel Halbformat Fuji X-T10, 1:1 Crops 8,3 MP
Kleine Fehlerkorrektur in der Beschriftung: Das Yashinon hat eine Brennweite von 90-190 mm, NICHT 90-180 mm!
Die Fuji X-T10 hat einen Pixelabstand/Pixelpitch von 4,8 µ. Heißt Beugungsunschärfe beginnt laut Theorie bei 4,8 µ x 2 = Blende 9,6. Die f/16 wird noch verkraftet. Wer da sichergehen will, sollte es bei f/11 belassen. Beim jeweils letzten Foto der beiden Reihen wurde der Kontast duch die bekannte Photoshop-Tastenkombination "Auto-Farbton" Apfel-(Windows CTRL)-Shift-L deutlich verbessert. Das ist bei der Offenblende natürlich genauso möglich! Möglicherweise passt zu einem Motiv aber mehr Weichheit, Duftigkeit? Es wurde nichts extra nachgeschärft!
Wer ist besser?
Ich würde dazu neigen, das Tamron eine Winzigkeit vor dem Yashinon zu sehen. Da das Tamron aber bereits mit drei Beiträgen gewürdigt wurde, kommt das Yashinon in den nächsten Monaten verstärkt dran! Das SUN ist mir zu schwer, dem werde ich mich irgendwann in 2024 (Sommer?) nochmal widmen. Und neben dem Yashinon sind dann erstmal die beiden anderen Zooms von Canon- und Minolta dran.
Die (ca.) 100-200mm Telezoom-Klasse, optischer Aufbau
Spezifikationen
TAMRON ZOOM f=95-205mm 1:6.3
- Vorstellungsjahr 1961
- Abmessungen/Gewicht, Länge 185-225 mm, ø 61 mm, 660 g, Filtergewinde 58 mm
- Optischer Aufbau 7 Linsen in 6 Gruppen
- Einring-Zoom
- Die Blende besteht aus ? Lamellen, kleinste Blende f/32
- Nahdistanz < 2 m
- Minolta SR/MC/MD-Bajonett
- Hier liegt ein Prospekt zum Tamron
YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6
- Vorstellungsjahr 1961
- Abmessungen/Gewicht, Länge 172-213 mm, ø 57 mm, 542 g, Filtergewinde 55 mm
- Optischer Aufbau 7 Linsen in 6/4 (?) Gruppen
- Einring-Zoom
- Die Blende besteht aus 6 Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz < 2 m
- M42 Schraubanschluss
SUN TELE ZOOM F 4.5 110-180mm
- Vorstellungsjahr 1962
- Abmessungen/Gewicht, Länge 185-230 mm, ø 77 mm, 1111 g, ohne Gegenlichtblende, Filtergewinde 67 mm
- Optischer Aufbau unbekannt
- Einring-Zoom
- Die Blende besteht aus ? Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 4,5 m
- M42 Schraubanschluss
CANON LENS FL 100-200mm 1:5.6
- Vorstellungsjahr 1966
- Abmessungen/Gewicht, Länge 173 mm, ø 64 mm, 650 g, Filtergewinde 55 mm
- Optischer Aufbau 8 Linsen in 5 Gruppen
- Einring-Zoom
- Die Blende besteht aus 8 Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 2,5 m
- Canon FL-Bajonett
CANON LENS FD 100-200mm 1:5.6 (das vorgestellte Exemplar)
- Vorstellungsjahr 1971
- Abmessungen/Gewicht, Länge 174 mm, ø 66 mm, 820 g, Filtergewinde 55 mm
- Optischer Aufbau 8 Linsen in 5 Gruppen
- Einring-Zoom
- Die Blende besteht aus 8 Lamellen, kleinste Blende f/22
- Nahdistanz 2,5 m
- Canon FD-Bajonett
MINOLTA ZOOM ROKKOR 1:5.6 100-200mm
- Vorstellungsjahr 1965
- Abmessungen/Gewicht, Länge 175 mm, ø 58 mm, 535 g Filtergewinde 52 mm
- Optischer Aufbau 8 Linsen in 5 Gruppen
- Einring-Zoom
- Die Blende besteht aus ? Lamellen, kleinste Blende
- Nahdistanz 2,5 m
- Minolta SR(MC/MD)-Bajonett
Vor der Praxis
Das schwere SUN TELE ZOOM F 4.5 110-180mm ist vielleicht für den Frühsommer 2024 geplant. Der "Dreier-Wettbewerb" soll mit dem YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6 und der CANON LENS FD 100-200mm 1:5.6 von 1971 beginnen, die auf die 24 MP Nikon Z6 adaptiert werden. Wir wollen ja nicht übertreiben ;-) Das MINOLTA ZOOM ROKKOR 1:5.6 100-200mm geht wechselweise auf die 16 Megapixel Viertelformat microFourThirds DSLM Olympus OM-D E-M1 und die 16 MP Halbformat Fuji X-T10. Weil die Olympus für mich im manuellen Fokussieren deutlich sicherer ist und einen stabilisierten Sensor für verwacklungssichere Fotos aus der Hand hat. Die Fuji einfach deshalb, um etwas mehr Sensorfläche zu haben und mein Minolta SR-/MD-/Nikon Z-Adapter derzeit rund 1000 km weg von Bonn liegt ;-) So oder so, rechnet man die 16 MP der Olympus auf 24 x 36 mm hoch, entspricht die Pixeldichte einem 63 Megapixel Vollformat-Systemkamera. Und bei der Fuji sind es auch immerhin 40 KB-äquivalente Megapixel!
Lästige Fleißarbeit Teil 1 – Es war eh kein Outdoor-Fotowetter ;-)
Alle Bücherregal-Fotos mit der Nikon Z7 vom Stativ. Mit ISO 800, Zeitautomatik und Selbstauslöser. Bis auf den Vignettierungsvergleich 1:1 Crops aus 45 MP. An den Fotos wurde nichts nachgeschärft!
CANON LENS FD 100-200mm 1:5.6
YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6
Canon
YASHINON
CANON vs. YASHINON Vignettierung
Erster Zwischenstand
Schaut man auf die Randabschattung, Vignettierung, wurde beim Yashinon – wer immer das im Auftrag gebaut hat – an den Linsendurchmessern gespart. Sonst würden die Ecken nicht so sichtbar dunkel sein. Und die Vignettierung bei Abblenden auf f/16 nochmals zunehmen. Was ich im Hinterkopf behalte, wenn mal Effekt gefordert sein sollte. Von der Schärfe geht das Yashinon voll in Ordnung! Bei Offenblende wie schon auf der Fuji X-T10 sehr weich, bei f/11-16 in Richtung Schulnote 2 Minus ;-) Und – große Überraschung – in der linken, oberen Formatecke ist das Yashinon besser als das Canon! Interessante Beobachtung beim Canon, die f/16 Aufnahme ist weniger scharf, als die mit f/11. Beugung? Oder doch nur – wahrscheinlicher – trotz Stativ Verwacklung … Die beiden alten Zooms werde ich nicht mehr mit der 45 MP Z7 malträtieren, die gehen mit der 24 MP Z6 in die Botanik ;-)
Ich hab' eigentlich keine Lust auf weitere Bücherregal-Testaufnahmen. Das trifft auch auf das 100-200 Minolta zu, das vor dem ersten Einsatz zum Ent-Pilzen erstmal in den Backfen musste. Um dann wahlweise auf den Halbformat DSLMs Canon EOS M10, Fuji X-T10 oder der Viertelformat Olympus OM-D E-M1 probiert zu werden.
Test-Trio komplett!
Ich will die braven, alten Zooms nicht "überanstrengen". Und so gehen das Canon und das Yashinon zu einem weiteren "Bücherregaltest" nur auf die 24 MP Nikon Z6 outdoor.
Das nette Minolta wird abwechselnd auf meine mittlerweile 16 Megapixel Viertelformat (mFT) Lieblings-Olympus OM-D E-M1 und die 16 Megapixel Halbformat (APS-C) Fuji X-T10 montiert.
Fleißarbeit Teil 2, nochmal Vignettierung, Nikon Z6 24 MP Vollformat, Fuji X-T10 16 MP Halbformat
Da mein Minolta SR-/MD-/Nikon Z-Adapter aktuell außer Reichweite ist, musste die Halbformat Fuji X-T10 ran. Was natürlich entsprechende Konsequenzen hat. Um den gleichen Ausschnitt des Regals zu haben, wurde mit dem Minolta Zoom mit ca. 140 mm Brennweite fotografiert. Und selbstverständlich blendet das 15x23 mm APS-C-Sensor Halbformat im 24x36mm Vollformat unübersehbar abgeschattete Bildecken und Randunschärfen aus! Aber ich wollte einen ersten Eindruck haben … Was erstaunte: Trotz praktisch konstanter Beleuchtung die ganz unterschiedliche Motiv-Farbwiedergabe. O.K es sind unterschiedliche Kameras und ganz unterschiedlich aufgebaute Bildsensoren!
Die Motivecken unten rechts und oben links – Nikon Z6 mit dem Canon und Yashinon, Fuji X-T10 mit dem Minolta Zoom, Blendenreihe
Wer keine Lust auf die Vergleichsbildchen hat – ich auch nicht mehr ;-) – darf diese Kapitel gerne überspringen und gleich zum Fazit des Bücherregaltests gehen!
Ach ja, fokussiert wurde immer auf die Bildmitte und die Rücken der historischen US Foto Jahresbände …
CANON ZOOM LENS FD 100-200mm 1:5.6, 200 mm Brennweite, unten rechts, f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16
YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6, 190 mm Brennweite, unten rechts, f/6 - f/8 - f/11 - f/16
MINOLTA ZOOM ROKKOR 1:5.6 100-200mm, 140 mm Brennweite auf der Halbformat Fuji X-T10, unten rechts, Blende f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16
CANON ZOOM LENS FD 100-200mm 1:5.6, 200 mm Brennweite, oben links, f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16
YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6, 190 mm Brennweite, oben links, f/6 - f/8 - f/11 - f/16
MINOLTA ZOOM ROKKOR 1:5.6 100-200mm, 140 mm Brennweite auf der Halbformat Fuji X-T10, oben links, Blende f/5,6 - f/8 - f/11 - f/16
"Bücherregal"-Fazit
Ich kann schauen, wie ich will, von der Abbildungsschärfe in den Ecken schlägt das unscheinbare, brave YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6 das 5,6/100-200 mm Zoom des renommierten Herstellers Canon! Entweder war dieses Canon-Zoom prizipiell nicht gut, oder mein Zoom ist ein Montags-Exemplar. Das Canon werde ich nicht mehr benutzen …
Konsequenz: Aus dem Dreiervergleich ist ein Zweiervergleich geworden, die beiden zierlichsten und leichtesten Tele-Zooms ziehen ins Finale!
Trotz der unübersehbaren Vignettierung geht das schlanke Yashinon auf der Nikon Z6 auf Außeneinsatz. Je nach Licht mit Blende f/8 bis maximal f/11. Das nicht minder schlanke 5,6/100-200 mm Minolta geht bevorzugt auf die Olympus OM-D E-M1 mit ihrem stabilisierten Sensor und der gegenüber der Fuji X-T10 viel, viel besseren Manuell-Fokussierung. Auf der Crop 2 Viertelformat Olympus dann natürlich als interessantes 5,6/200-400 mm!
Vignettierung rausrechnen
Yashinon bei 190 mm Blende f/11. Bitte nach Klick auf das Foto auf die Nummerierung der Datei achten!
- 01 ist ohne EBV
- 02 +0,7 EV Belichtung angehoben, Tiefen 70% angehoben
- 03 +0,7 EV Belichtung angehoben, Tiefen 70%angehoben Schwarz -50%Prozent
- 04 +0,7 EV Belichtung angehoben, Tiefen 70%angehoben Schwarz -50%Prozent Vignettierun +80%
Was "richtig" ist, entscheiden Motiv, Belichtung, Geschmack und so weiter
Wenn es sich nicht gerade um vollflächige Motive handelt, lenkt eine leichte Vignettierung den Blick sogar aufs Hauptmotiv.
Beispielfotos MINOLTA ZOOM ROKKOR 1:5.6 100-200mm, Olympus OM-D E-M1, 1.800 x 1.350 Pixel
Ja, ja, das zweite Foto ist trotz Stativ vewackelt … Mir hat der kleine Windstoß trotzdem gefallen. Verbessert mit Topaz Sharpen AI, "Motion Blur" (Bewegungsunschärfe).
1.800 x 1.350 Pixel
Zum Zaubern reicht's immer! YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6, Nikon Z6, 3.000 x 2.000 Pixel
1.800 x 1.200 Pixel
1:1 Crop aus 24 Megapixel, 3.000 x 3.000 Pixel
Das im roten Kreis ist kein Objektivfehler, sondern der in Unschärfe liegende Aufkleber auf der Fensterscheibe! Und dafür, dass ich durch eine Doppelglasscheibe fotografiert habe, ist die Abbildungsqualität des Yashinons wirklich gut!
Qualitäts- und sonstiger Eindruck
Es ist mehr oder weniger alles gesagt und gezeigt. Tatsächlich gibt es zwei Sieger. Trotz seiner Vignettierung hat das YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6 eine trotz des Alters (62 Jahre!) erstaunlich gute Abbildungsqualität. Leider ist der Zoom-Mechanismus recht schwergängig, da müsste das uralte Fett ausgetauscht werden. Was ein Zerlegen des Zooms bedeuten würde, was ich natürlich nicht riskiere! Aber die Silbermedaille ist dem Yashinon sicher! Gold geht an das MINOLTA ZOOM ROKKOR 1:5.6 100-200mm! Eine Bronzemedaille würde vermutlich an das TAMRON ZOOM f=95-205mm 1:6.3 gehen, wenn ich es jetzt erneut probiert hätte … Die CANON LENS FD 100-200mm 1:5.6 war/ist enttäuschend.
Das Minolta werde ich sicher immer mal mitnehmen. Einstweilen auf der Olympus OM-D E-M1 und später den Vollformat Z-Nikons. Auch wenn der E-/Zoomring keine Friktion (mehr) hat, was allenfalls auf dem Stativ stören kann, wenn das Minolta-Zoom zu stark geneigt wird. Und trotz der mitgekauften Schwäche — Pilz oder Verkittungs-/Vergütungsprobleme — hat das Zoom von 1966 den gleichen Charme wie meine Minolta-Exoten:
- Non-Retrofokus MINOLTA W.ROKKOR-QH 1:4 f=21mm, MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 f=35mm, MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135mm (Dreilinser!)
- das lichtstarke MINOLTA AUTO ROKKOR-PF 1:1.4 f=58mm
Einen je nach Fotografierweise Nachteil haben die 100-200 mm Zooms aber. Ihre miserable Nahdistanz im Bereich 2 bis 2,5 m. Wer es dichter ran und lichtstärker wollte, war in den 1960er Jahren mit einer 2,8 oder 3,5/135 mm Festbrennweite vermutlich besser bedient! Was auch an der großen Zahl angebotener 135 mm MF-Objektive erkennbar ist. Bei mir haben sich über die Jahre etliche 135er angesammelt. Ich hatte ja immer ein halbes Schachbrett = 32 Felder/Objektive vermutet. Es sind aber "nur" 21 135 mm Teles …
Das MINOLTA ZOOM ROKKOR 1:5.6 100-200mm geht mit in die Osterferien, um dann ein Update nachzuliefern, illustriert mit ein paar Fotos im Vollformat.
Kleiner Pentax Nachtrag
Wenn schon Tele-Zooms aus 196x, dann muss es ein Asahi Opt. Co (Pentax) Super Takumar-Zoom 1:4.5/70-150 sein. Das wurde 1964 vorgestellt! Wenn mir das mal zu einem vertretbaren Preis über den Weg läuft, geht es mit in meine Sammlung …
Ralf Jannke, Januar 2024
Neuen Kommentar schreiben
Autor: | Ralf Jannke |
Mail senden | |
Erstellt: | 5.02.2024 |
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!