Verdrehte Nikons ;-)

Nach, nein besser neben der 1,3 MP Fujifilm Fujix DS-300 und der 1,3 MP Kodak/Canon EOS 1n/DCS 3c waren die Nikon Coolpix Modelle C950 (2 MP), C700 (2 MP) und C990 (3 MP) meine ersten höherauflösenden und trotz ihrer „Herkunft“ – Konsumer-Digitalkameras – auch ernsthafteren Digitalkameras. Mit „brauchbaren“ Pixels, die sich bei der 1:1/100 Prozent Monitorwiedergabe nicht gleich als Pixelmatsch präsentieren! Dazu erweiterbar mit besser gerechneten Objektiv-Vorsätzen und externem Blitz, habe ich 1999/2000 damit ausgiebig in Urlauben und Freizeit fotografiert. Die Fuji DS-300 war verkauft und die riesige Canon einfach (im Urlaub) viel zu auffällig und unkomfortabel. Grund genug, diese Nikon-Linie hier ausgiebig zu würdigen! 

Verdrehte Nikons?

Gemeint ist das von Casio mit der QV 10 1995 erstmals gezeigte Bauprinzip, wo die Kamera aus zwei gegeneinander verdrehbaren Teilen besteht. Ein Teil beherbergt Objektiv und wenn vorhanden den Durchsichtsucher, der andere Teil Monitor, Bedienelemente, Batterien, Speicherkarte und so weiter. Auch Minoltas Erstling, die Dimâge V ist so aufgebaut. 

Nikon griff diese gute Idee Casios auf und baute eine ganze Reihe Kameras nach diesem Prinzip, von denen ich einige (wieder) besitze. Von denen auch ein großer Teil den unschätzbaren Vorteil eines simplen, aber “richtigen" Suchers hat, mit dem ich auch bei hellstem Tages-/Sonnenlicht mein Motiv erkenne!

Von links nach rechts: Casio QV10, Nikon Coolpix 900, Minolta Dimage V

Coolpix 900

Angefangen hat es 1998 mit der Coolpix 900, die 1280 x 960 Pixels = 1,3 MP bietet. Das 2,4-3,6/5,8-17,4 mm (38-115 mm KB-äquivalent) 3-fach Zoom, besser der Brennweitenbereich kann per Weitwinkel- und Fisheyevorsatz erweitert werden. Weitwinkel bedeutet in diesem Fall ca. 24 mm Brennweite, bezogen auf Kleinbild. Der Fisheyevorsatz gestattet den Einsatz als so genanntes Rundbildfisheye mit 180 Grad Bildwinkel in alle Richtungen oder so genanntes Vollformat-Fisheye, das unabhängig von den Abmessungen die ganze Film-, bzw. Sensorfläche auszeichnet. Diese Fisheye-Variante hat seine 180 Grad über die Formatdiagonale, horizontal sind es „nur“ ca. 135 Grad. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag: "Für Fotos der besonderen Art: Fisheye-Objektive"

Zu dem Coolpix-Objektiv-Vorsätzen gibt es weiter hinten noch mehr Informationen.

Alle Daten zur Coolpix 900

Englische CP 900 Bedienungsanleitung

Mein CP 900-Exemplar ist leider defekt – Sensorschaden :-(

Neben Ricoh mit seiner RDC-4200 und RDC-4300 bauten auch andere Hersteller nach diesem Prinzip. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit fallen mir da noch die der Ricoh baugleiche Philips ESP-80, die Pentax Optio X und die Kyocera Finecam Modelle SL300R und SL400R ein. Im weiteren Sinn kann man auch einige Sony Cybershot-Modelle und die AGFA ePhoto 1280 und 1680 dazuzählen.

Coolpix 950, Coolpix 700, Coolpix 800

Von links nach rechts: Nikon Coolpix 950 und Nikons "starre" Preis-Alternativen Coolpix 700 und Coolpix 800

Coolpix 950

Neben der auf 1600 x 1200 Pixels = 2 MP gestiegenen Auflösung bietet der Sensor der 1999 vorgestellten Coolpix 950 gegenüber den „müden“ ISO 64 der Coolpix 900 die Einstellungen: dEF (ISO 80), ISO 100, +1 (ISO 200) und +2 (ISO 400). Speichern der Fotos in mehreren (komprimierten) JPEG-Qualitäten und unkomprimiert als TIFF. Zum Fisheye- und Weitwinkelvorsatz gesellt sich ein Televorsatz.

Technische Daten der C950

Einziger Schwachpunkt der Coolpix 950: Wie jetzt bereits mehrfach erwähnt finden sich nicht nur bei Olympus, sondern auch bei Nikon gebrochene Häkchen am Batteriefachdeckel. Der Deckel muss anderweitig fixiert werden, dann läuft die jeweilige Kamera gewöhnlich einwandfrei! Mit meiner ersten CP 950 habe ich 1999 den kompletten Sommerurlaub und einen Trip in den hohen Norden Europas fotografiert. Und war bei letzterer Location froh um die ISO 400 Einstellung der CP 950!

Englische CP 950 Bedienungsanleitung

Eindrücke aus dem berühmten Eishotel in Jukkasjärvi, das Winter für Winter neu gebaut werden muss. Auf eine Übernachtung hatte ich allerdings verzichtet ;-) Dazu die Kirche von Kiruna. Gefühlt gab es zu der Jahreszeit von 24 Stunden vielleicht 3 Stunden Dämmerlicht. Von Tageslicht kann man da nicht sprechen. Der Rest war Nacht. Immerhin reflektierte der Schnee ordentlich Licht. Es hat für die ISO 400 Einstellung der Coolpix 950 gereicht. Von der Farbwiedergabe, vom Weißabgleich, vom Rauschen gibt es da nichts zu kritisieren. Da hat die Coolpix 950 zum (mathematisch eigentlich falschen) Millenniumwechsel vor 15 Jahren ganze Arbeit geleistet. Ohne die Bilder aufwändig nacharbeiten zu müssen!

Ein ganz anderes "Arbeitsgebiet". In diesem Fall wäre mehr Tele(vorsatz) sehr nützlich gewesen. Die mit Digitalzoom gemachten Bildchen waren reine, persönliche Erinnerungsfotos. Aber für ein paar Eindrücke vom Geschehen vor Start und im Fahrerlager in Anderstorp/Schweden hat es gereicht. Die Siegerehrung wurde übrigens geblitzt. Per stärkerem SB-?? – ich weiß nicht mehr welcher SB – und der Nikon-Originalschiene und dem Original-Blitzkabel für die Coolpix 950. Das Foto des amerikanischen Straßenkreuzers wurde mit der Coolpix 950 und dem Original Coolpix Fisheyevorsatz FC-E8 aufgenommen.

Coolpix Sparversionen 700 und 800

Parallel zur Coolpix 950 bot Nikon 1999 als Preisalternative zwei ebenfalls 1600 x 1200 Pixel auflösende, aber abgespeckte und „starre“ Modelle mit Coolpix 950 Innenleben an.

Coolpix 700

„Starre“ Bauweise der 1999 vorgestellten Coolpix 700 mit 2,6/6,5 mm (35 mm KB-äquivalent) Festbrennweite, die ebenfalls Objektiv-Vorsätze aufnimmt. Die Belichtung wird ausschließlich über Programmautomatik gesteuert. ISO-Bereich und Speichermöglichkeit (JPEG/TIFF) identisch zur CP 950! 

Englische CP 700 Bedienungsanleitung mit allen Daten

2000 ging meine erste 2 MP CP 700 parallel zur 3 MP CP 990 auf die Kanalinsel Guernsey mit. Denn nur mit der CP 700 konnte ich die gewünschten Infrarotfotos aufnehmen, die 3 MP Coolpix 990 hatte ihre Infrarotfähigkiet verloren! Die hier gezeigte CP 700 wurde lt. Vorbesitzer auf einen Fliesenboden fallengelassen. Trotzdem hat die CP 700 noch Leben. Es ist etwas fummelig, aber den Drehschalterkranz mit einem Finger fest angedrückt und mit dem zweiten Finger ausgelöst, funktioniert die C700 einwandfrei! Vergnügen an alter Technik pur für 10 Euro! Hier ein paar absolute Spezialitäten aus der (ersten) C700: Digitale Infrarotfotos von 2000, aufgenommen auf der Kanalinsel Guernsey.

Coolpix 800

Gegenüber der CP 700 wurde der ebenfalls 1999 eingeführten CP 800 ein 3,5-4,8/7-14 mm (38-76 mm KB-äquivalent) 2-fach Zoom spendiert. ISO-Bereich und Speichermöglichkeit (JPEG/TIFF) identisch zur CP 950!

Alle technischen Angaben zur CP 800 in deutsche Sprache und die englische CP 800 Bedienungsanleitung.

(Coolpix 990), Coolpix 880, Coolpix 995, Coolpix 4500

Nikon Coolpix 880 als "Platzhalter" für die fehlende Coolpix 990, Coolpix 995, Coolpix "999", Pardon 4500

Coolpix 990

Hauptunterschied zur CP 950 ist mit der Coolpix 990 im Jahr 2000 die Steigerung der Auflösung auf 2048 x 1536 Pixels = 3 MP. Außerdem können Videos ohne Ton mit 15 fps in 320 x 240 Pixel QVGA-Größe und im MOV-Format – pro Video 40 s aufgenommen werden.

Englische CP 990 Bedienungsanleitung mit allen technischen Angaben

Die CP 990 habe ich nicht mehr. Ihre Stelle nimmt die gerne auch als „Baby“-990 bezeichnete Coolpix 880 ein, die ich gleich vorstelle. 

Mit der CP 990 habe ich 2000 den Sommerurlaub auf der Kanalinsel Guernsey festgehalten und bei dieser Gelegenheit die damals noch bescheidenen Videofähigkeiten ausprobiert. Eine Handvoll Fotos und eine kleine, nachträglich vertonte 1 Min 320 x 240p Mäusekino-Video-Sequenz aus der CP 990 – das Original ist 9 min lang – möchte ich nicht vorenthalten. Um sich beim Video auch gleich für den Anfängerfehler zu schämen den Golfer versehentlich im HOCHFORMAT gefilmt zu haben ;-)

Geometrische Bildkorrektur

Im Foto des historischen Brauereiwagens ist die Verzeichnung nicht korrigiert. Hervorgerufen durch den 24 mm (bezogen auf Kleinbild) Weitwinkelobjektivvorsatz WC-E63 auf der Coolpix 990. Ob man die Verzeichnung nun drin lässt oder korrigiert, ist sicher auch Geschmacksache. Im vorletzten Foto "Number Nineteen" wurde die tonnenförmige Verzeichnung per EBV rausgerechnet. Das kann durchaus so extrem werden, wie beim Beispielbild "vorher – nachher" der Kapelle mit den Grabsteinen. Außerdem geht bei der Prozedur beim Zuschneiden Bild verloren... Mehr über die Original Nikon Coolpix Objektivvorsätze weiter hinten im Text.

Coolpix 880

Wie seinerzeit die einfacher ausgestatteten CP 700/800 als Alternative zur CP 950, war die „starre“ 3 MP Coolpix 880 2000 Nikons Alternative zur CP 990.

Englische CP 880 Bedienungsanleitung mit allen technischen Angaben

Rundgang über den Flohmarkt mit der Coolpix 880

Alle Fotos mit der Coolpix 880 und dem per Adapter Ring UR-E2 montierten 24 mm (@KB) Weitwinkel-Vorsatzobjektiv WC-E24. Programmautomatik, ISO-Automatik. Nachbearbeitung mit Photoshop, bevorzugt Schatten-/Lichter-Funktion, um die Schatten aufzuhellen. Was dank der guten Datenqualität der Coolpix 880 problemlos möglich war.

Rechtes Foto 1:1 Ausschnitt aus dem 3 MP Foto der Coolpix 880 – einfach draufklicken.

Foto der historischen Miniralwasser-Abfüllanlage auf dem Flohmarktgelände "Ronneby Brunn" (Brunnen). Rechts 1:1 Ausschnitt – einfach draufklicken.

Coolpix 995

2001 kommt mit der Coolpix 995 das Update der CP 990 mit gleicher Auflösung, aber 4-fach Zoom und höherer Sensorempfindlichkeit, wo jetzt zwischen ISO 100, 200, 400, 800 und Auto gewählt werden kann.

Ausführliche Beschreibung der Coolpix 995

Englische Bedienungsanleitung der Coolpix 995

Coolpix 4500

Eigentlich eine „CP 999“, ist die CP 4500 von 2002 der letzte Vertreter der CP 9xx-Reihe. Die „Vier“ in der Produktbezeichnung lässt es schon ahnen: 2272 x 1704 Pixel = 4 Megapixel Auflösung.

Je 35 s 320 x 240p QVGA-Videoaufzeichnung MIT Ton!

Ausführliche Beschreibung der Coolpix 4500

Englische CP 4500 Bedienungsanleitung

Kein Schwedentrip ohne Besuch des in Wald und Kyrkö Moor (Kyrkö Mosse) gelegenen Autofriedhofs des småländischen Torfstechers Åke Danielsson.

Dort verrotten rund 120 Autos aus den 1950er bis 1970er Jahren, die Danielsson gesammelt und einfach neben der alten Landstraße und im Wald abgestellt hat – mit Wissen und Duldung der schwedischen Behörden. Nach seinem Tod im November 2000 blieb das Gelände frei zugänglich und sich selbst überlassen. Sollten Sie je nach Südschweden kommen und den Waldschrottplatz besuchen wollen, die komplette Dokumentation samt aller Geodaten kann in meinem 3 Euro eBook "Rotten Places: Autowracks mit Kultstatus - Der etwas andere Fototrip nach Schweden" nachgelesen werden.

Zur Komplettierung der aktuellen Story über die verdrehbaren Nikon Coolpix-Modelle ging diesmal die Coolpix 4500 auf den Autowaldfriedhof mit.

Die Mehrzahl der Fotos wurde mit dem aufgesetzten Weitwinkelvorsatz WC-E24 aufgenommen. Mit Auto-ISO, Programmautomatik und auf Null reduzierter kamerainterner Nachschärfung. Gespeichert wurde in voller Auflösung 2272 x 1704 Pixel = 4 Megapixel und der besten JPEG-Qualität. Natürlich sorgte Vandalismus für den Zustand der Wracks, aber die Natur erledigt den Rest. Bis 2050, glauben die Behörden, soll von den Autos nichts mehr übrig sein... Hier eine kleine Bild-Auswahl:

ZWISCHENSTOPP: Original Nikon Coolpix-Objektiv-Adapter, besser Vorsatzobjektive

Von links nach rechts: Nikon Coolpix 800 mit TC-E2 Televorsatz, Coolpix 4500 mit WC-E24 Weitwinkelvorsatz – vor der Coolpix 4500 der Step Down Ring UR-E2 für die Coolpix 880 –, Coolpix 880 mit UR-E2 und WC-E63 Weitwinkelvorsatz.

Bis auf die beiden Modelle CP 2500/3500 können die gleich genannten Vorsatzobjektive auf ALLEN hier beschriebenen Modellen verwendet werden – siehe oben! Gegebenenfalls mit Adapterring! Der heute kaum zu findende und hoch gehandelte Fisheyevorsatz FC-E8 ist mir allerdings einfach zu teuer. Mir genügt die Erinnerung, ihn 1999/2000 gerne gebraucht zu haben! Es gibt auch einen Fisheye-Nachfolger FC-E9, der für andere Coolpix-Modelle passt. Wenn man sich für Coolpix-Vorsatzobjektive interessiert, muss man sich unbedingt schlaumachen, was passt, welchen Adapter man ggf. benötigt! Bezahlbar und interessant sind die beiden Weitwinkelvorsätze WC-E24 und der voluminösere, aber optisch bessere WC-E63. Um die WW-Vorsätze auf die Coolpix 880 und vergleichbare Nikons, die mit Objektiv-Vorsatz erweitert werden können, zu montieren, braucht es (bei der CP 880) den Ring UR-E2! Bis auf die CP 700 passen die beiden Weitwinkel-Vorsätze auf alle CP9xx Modelle und die CP 4500! Nicht ganz so „prickelnd“ ist der Televorsatz TC-E2 (2x), da ich damals bei den Coolpixen eher mehr Weitwinkel als mehr Tele vermisst habe ;-) Preise: Der TC-E2 hat 20 Euro gekostet, die beiden WW-Konverter je 30 Euro. Bereits mein absolutes Limit für heute eigentlich unnützes Sammlerspielzeug. Gerne werden die drei letzt genannten Konverter auch als "Rarität" jenseits der 50 Euro angeboten. Viel Erfolg, sage ich da nur ;-)

Vorbereitungen für einen Infrarotfotorundgang mit der Lichtschacht-bestücktem Coolpix 950 und dem Fisheyevorsatz EC-F8. Um den IR-Filter unterzubekommen, wurde aus einer entsprechenden Folie ein kreisrundes Stück ausgeschnitten. Schablone war das gute, alte 2 Markstück. Wir lagen noch vor dem Euro ;-)

Um das Thema Coolpix-Vorsatzobjektive abzuschließen, darf der Hinweis nicht fehlen, dass der jeweilige Konverter per Kameramenü auch angewählt werden muss! Dort fällt auch die Wahl, ob ich wie bei den IR Fotos, die mit der Coolpix 950 und dem Fisheye-Vorsatz FC-E8 aufgenommen wurden, eine Rundbildfisheyeobjektiv-Abbildung möchte oder das volle Format gefüllt. Lesen Sie dazu bitte die Zeilen zur Coolpix 900 und die Links.

Coolpix 2500 (2 MP) und 3500 (3 MP)

Beide sozusagen in sich verdrehbar, sind die 2002 vorgestellten Modelle CP 2500/3500 deutlich anders, als die CP 9xx-Modelle. CP 2500/3500 haben auch keinen optischen Sucher. Hier die Daten:

Coolpix 2500

CP 2500 Technik und Daten

Englische CP 2500 Bedienungsanleitung

Coolpix 3500

3 MP-Variante der CP 2500

Sensorempfindlichkeit ISO 50, Auto bis ISO 200. Ausschließlich Programmautomatik. 

Englische CP 3500 Bedienungsanleitung

Im Archiv gefunden: zwei Beispielfotos, aufgenommen mit der Coolpix 2500

2004 mit der Nikon Coolpix 2500 fotografiert. Mit vorgehaltenem Filter war selbst IR möglich. Und bei der Fast-noch-Nachaufnahme aus der Hand um 05.30 Uhr früh muss sich die Coolpix 2500 auch nicht verstecken!

Die Design- oder Luxusvarianten dieser Coolpixreihe und zwei Mitbewerber

Von links nach rechts: Nikon Coolpix SQ (3 MP), Coolpix S4 (6 MP), (die Coolpix S10 fehlt, da nicht in meinem Besitz!), Pentax Optio X (5 MP), Kyocera Finecam SL 400R (4 MP). Über die Pentax und die Kyocera wird es später einen eigenen Bericht geben.

Das Konzept der (super)flachen Kameras, die erst bei Gebrauch "groß" werden, hatte nicht nur Nikon gefallen. Nikon Coolpix SQ und Coolpix S4 – mit Sensordefekt leider nur "Dekoware" – und darunter Kyocera Finecam SL 400R.

Nikon Coolpix SQ mit übler Beule von einem Sturz, aber voll funktionierend! Daneben Coolpix S4.

Coolpix SQ

2003 wird die 3 MP Luxus-Design-Variante „SQuare“, die quadratische Nikon SQ vorgestellt, die Coolpix 3500 Technik enthalten soll. Wie dieser fehlt der SQ auch der Sucher.

Englische CP SQ Bedienungsanleitung

Coolpix S4

2005 kommt die 2816 x 2112 Pixel = 6 MP Coolpix Nikon S4. Die S4 kann 640 x 480p Videos mit 15 B/s und Ton aufnehmen. Gespeichert wird jetzt auf SD-Karte. Ausgestattet ist die S4 mit einem starken 3,5/6,3 - 63 mm (38 - 380 mm @KB) 10-fach Zoom. Es gibt keinen einfachen Sucher mehr, das Motiv wird auf dem 2,5" TFT LCD Monitor mit 110.000 Bildpunkten erfasst. Die D-Lighting-Technologie der S4 sorgt für eine Angleichung zwischen hellen und dunklen Bildbereichen. Die Belichtung erfolgt ausschließlich per Programmautomatik.

Englische Coolpix S4 Bedienungsanleitung

Coolpix S10

2006 findet die Reihe der verdrehbaren Nikons mit der Coolpix S10 ihr Ende.

Englische CP S10 Bedienungsanleitung

Im Gegensatz zur S4 hat die S10 einen höher auflösenden 2,5" TFT LCD Monitor mit 230000 Bildpunkten und die 640 x 480 Pixel VGA-Videos haben mit 30 B/s die doppelte Aufnahmefrequenz. Die Empfindlichkeit des S10-Sensors kann bis ISO 800 verstärkt werden, bei der S4 endet der Bereich bei ISO 400. Außerdem bietet die S10 gegenüber der S4 CCD-Shift, besser bekannt als „Antiwackel“. Bis zu einer gewissen Grenze können so Verwacklungsunschärfen durch zu lange Verschlusszeiten ausgeglichen werden. Die S10 wird deutlich seltener angeboten. Und dann gewöhnlich zu Preisvorstellungen, dass ich verzichte! Man muss nicht jede Coolpix sammeln ;-)

Finale

Obwohl nicht unpraktisch, wo doch heute angeblich so viele „User“ nach einem Klappmonitor schreien, konnte sich diese Coolpix-Bauart nicht halten. Möglicherweise lag es aber auch an der aufwändigen = teuren Fertigung und weniger am Käufergeschmack.

Aktuell 2015 fotografiert habe ich mit der 3 MP Coolpix 880 und der 4 MP C4500. Besonders letztere hat mir auf Anhieb so gefallen, dass ich gleich einen Ersatzakku spendiert habe! Wenn ich die Verrenkungen sehe, die heute (nicht nur) die Smartphonefraktion macht, um mit ausgestrecktem Arm wild in der Gegend rumzuknipsen und auf dem tageslicht- oder gar sonnenlicht-beschienenen Monitor mal wieder – NICHTS – zu sehen... Was für ein Schwachsinn und was eine Wertvernichtung, Kameras wie beispielsweise die Coolpix 4500 achtlos so zu verramschen! Um nicht missverstanden zu werden: Ich fotografieren gerne mit dem iPhone und bin ein Hipstamatic-Fan!

Ja, das iPhone ist IMMER dabei. Aber so „schlimm“ ist es wirklich nicht, statt der dicken DSLR oder schlankeren Systemkamera ohne Spiegel mal eine „anständige“ und gerne ältere Digitalkamera mitzuführen, mit der ich Dank gewöhnlichem, optischem Sucher auch noch am Strand ein Motiv nicht nur errate, sondern gezielt ins Bildfeld einpassen kann. Wobei gelegentliche „Blindfotografie“ = Lomografie durchaus Spaß macht ;-)

Und „gute“ 2 bis 4 MP reichen allemal fürs 20x30 cm und größer Foto in Papierform, statt seinen 24 MP Kram ständig 1024 x 768 Pixel groß im Internet zu „veröffentlichen“...

Ralf Jannke

Kommentare (1)

  • MC
    MC
    am 25.05.2023
    Ja!! - Insbesondere der letzte Absatz kann ich nur immer wieder unterstreichen…

    Ich habe mir neben der 990, 4500 nun auch vor 2 Jahren die S4 in mein Sammelsurium für 30€ einverleibt, was einfach dem Drehsystem geschuldet war.
    Mit 10-fachem Zoom, großem Bildschirm und 6 MP wurden sichtbare Fortschritte gemacht. Geblieben - den Entwicklern sei gedankt, ist die zuverlässige AA-Batterieversorgung, diesmal mit stabilem Batteriedeckel. Leider kann ich die vielen Vorsatzoptiken der 990 und 4500 nicht mehr verwenden - Schade eigentlich, aber dafür gibt es ja ein „fettes“ 10-fach-Zoom. Optische Vergleichstest stehen noch aus.

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