Ertrunkene Daten
- 14. April 2017 - Ausprobieren, Reparieren
Vor einer Weile berichtete Ralf von einer Nikon Coolpix 4300, die wohl einige Zeit auf dem Grund der Nordsee zugebracht hatte, bevor sie ins Netz eines Fischers geriet. Inzwischen ist auch die Speicherkarte aus dieser Kamera bei uns gelandet.
Wie in den Bildern oben zu sehen, sieht die Speicherkarte rein optisch deutlich besser aus als die Kamera, in der sie steckte. Ein beherzter Versuch, die Karte einfach in ein Lesegerät zu stecken, hatte erwartungsgemäß keinen Erfolg.
Ich wählte daher einen etwas vorsichtigeren Ansatz und habe die Karte erstmal vorsichtig geöffnet. Im Inneren befand sich immer noch Feuchtigkeit. Das Platinchen enthält zwei Chips: Links im Bild ist der Speichercontroller zu sehen, rechts der eigentliche Flash-Speicher.
Nach einer gründlichen Reinigung kam die Speicherkarte dann unters Mikroskop. Dazu diente das hier beschriebene Aldi-Mikroskop von Traveller.
Wie auf den Bildern deutlich zu sehen ist, hat die in der Karte verbliebene Feuchtigkeit ganze Arbeit geleistet. Obwohl sie mit bloßem Auge gar nicht so übel aussieht, sind die Leiterbahnen und vor allem Durchkontaktierungen stark korrodiert. Mit dieser Platine ist wohl nichts mehr zu retten.
Eine kleine Chance, an die gespeicherten Bilder zu kommen, gäbe es theoretisch noch: Man könnte versuchen, den Speicherchip auf eine intakte, baugleiche CF-Karte zu transplantieren. Leider fehlt mir dazu nicht nur die passende Karte, sondern auch Werkzeug und Erfahrung im SMD-Löten. So findet der Versuch, die Daten zu retten und eventuell den früheren Besitzer der Kamera ausfindig zu machen, an dieser Stelle ein vorläufiges Ende. Die Speicherkarte behalte ich aber - vielleicht findet sich ja mal eine Lösung...
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