Nikon Neuzugang

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 29. Juni 2018 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nikon Coolpix 8400: Die (nur theoretisch) ausbaufähige "Pro(fessional)(Con)sumer-fast-System-Kamera"

Was hat die Nikon-Konstrukteure, Marketingleute geritten, als für diese Kamera den EN-EL7 kreierten. Einen Akku, der mit nur einer weiteren Kamera (Coolpix 8800) im Nikon-System kompatibel ist? Einen Akku, für den in GB/USA mit Porto bis weit über 100 Euro investiert werden müssen. Einen so exotischen Akku, für den selbst schwer zu findende Nachbauten 50 Euro kosten!

Die Idee, sich mit dem Batterieteil MB-CP10 helfen zu können, das preiswerte Akkus der Größe AA aufnimmt, erweist sich ebenfalls als Trugschluss. Das Batterieteil kostet mit Porto in GB/USA 300 – DREIHUNDERT – Euro!

Die eigentlich wichtige Gegenlichtblende Nikon HN-CP12 Lens Hood kostet Größenordnung 50 Euro. Die für Fisheye-, Weitwinkel- und Televorsätze benötigten Adapter  UR-14/15/16 und die dazugehörigen Vorsätze FC-E9, WC-E75 und TC-E3D gehen je nach Kombination bis über 300 Euro.

Ich frage mich wie lange die Anbieter glauben/hoffen das immer älter werdende Zeug 14 Jahre nach Kameravorstellung 2018 versilbern zu können… So bleibt die Coolpix 8400 eben eine Nikon ohne System!

Kennt jemand Bastel-/Frickellösungen, um einen anderen Akku passend zu machen?

Boris hat die Nikon Coolpix 8400 mit allen technischen Daten gelistet und ein paar Beispielfotos gezeigt. Er taxiert die Coolpix 8400 auf 53 Euro Gebauchs-/Sammelwert.

Ich habe inkl. Porto 30 Euro für meine Coolpix 8400 gegeben. Komplett im Original-Karton, in sehr gutem Zustand mit allen Papieren, Kabeln, Software, einem Akku, Ladegerät und zwei CompactFlash-Speicherkarten. In Anbetracht der Folgekosten für einen im schlimmsten Fall defekten, altersschwachen oder einfach nur zweiten Ersatzakkus, darf man auf keinen Fall mehr investieren als diese 30 Euro! Was dann auch auf die Nikon Coolpix 8800 zutrifft.

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk