„Wunderkameras“, „Pixel-Mogelklasse“, „Pixel-Hokuspokus“ Reaktivierung V

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 03. März 2023 - Wissen, Ausprobieren

Sigma SD10

Abgebildet meine beiden einzigen Objektive mit Sigma SA-Bajonett, ein "digitales" SIGMA ZOOM 18-50mm 1:3.5-5.6 DC und ein "analoges" SIGMA ZOOM 28-80mm 1:3.5-5.6 HF MACRO. Trotz der Brennweitenüberschneidung ein interessantes Pärchen, denn mit 18 mm Brennweite habe ich 31 mm Weitwinkel @KB — die Sigma SD10 hat einen etwas kleineren 13,8 x 20,7 mm APS-C Sensor, was Cropfaktor 1,7 bedeutet —, und das subjektiv wertigere 28-80 mm entspricht im KB-Format dann einem 48-136 mm Zoom. Mein zweites Exemplar mit Nikon F Bajonett hinterließ auf der 12 MP Nikon D90 und der 36 MP Vollformat Nikon D800 einen sehr guten Eindruck!

Mit der Sigma SD10 und den beiden Zooms werde ich in den Osterferien losziehen

Es ist schon wieder viel zu lange und über drei Jahre her, dass ich das letzte Mal mit der Foveon-Sensor-bestückten Sigma SD10 fotografiert zu haben – 2019. Es wird Zeit für ein Update dieser interessanten Nischenlösung, was den sehr speziellen Dreischicht-Sensor betrifft, über dessen tatsächliche Auflösung sich trefflich streiten lässt! Mit meiner Sigma SD10 und der Polaroid X530 bin ich aus Sammlersicht ausreichend "versorgt", was den exotischen Foveon-Dreischicht-Sensor betrifft.

Was von Sigma nach den digitalen Spiegelreflexkameras an spiegellosen Systemkameras OHNE Wechselobjektiv kam, kommt für mich weder vom — in meinen Augen — schauerlichen "Kachel-Design" der Quattro-Modelle noch von den abgerufenen eBay-Preisen für eine DP1/2/3/s/Merrill in Frage. 55 Euro habe ich für die SD10 bezahlt. Die "richtigen" DSLMs mit Objektiv-Wechselmöglichkeit wie meine Panasonic G2 DSLM haben 25 Euro gekostet, Olympus erste spiegellose microFourThirds Systemkamera PEN E-P1 gerade mal 30 Euro. O.K. beide Kameras haben die in den Praxisberichten beschriebenen Defekte, sind aber voll fototauglich! Die einwandfrei funktionierende Samsung NX11 DSLM kam für 60 Euro in den Pool. Selbst die großartige Fuji X-E1 blieb mit 95 Euro zweistellig.

Ich freue mich auf meine Sigma SD10!

Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.

0 Kommentare

Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk