Batterietricks II

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 03. Februar 2017 - Wissen, Ausprobieren, Reparieren

Kleiner Nachtrag zu „Batterietricks“

Zumindest die Ladegeräte professioneller Digital-SLRs bieten die Möglichkeit, Akkus nicht nur zu laden, sondern auch gezielt zu konditionieren. Auch wenn moderne NiMH-, Lithium-Akkus nicht mehr den gefürchteten Memory-Effekt der alten NiCD-Akkus haben, schadet es nicht, moderne Akkus von Zeit zu Zeit zu „erfrischen“. Durch häufiges Laden, nachdem sie selten völlig leer sind, lässt auch bei NiMH- und Li-ion-Akkus die Kapazität nach. Sie lassen sich je nach Alter in Grenzen wieder auffrischen.

Beim Kodak-Ladegerät für die Kodak DCS5xx/6xx/7xx DSLR-Linie gibt es einen Tippschalter „Condition“, beim Ladegerät für die Nikon D1-Serie heißt es „Refresh“, beim Gerät für die D2/D3-Linie „Calibrate“. Das sollte man aber nur machen, wenn Zeit ist, idealerweise über Nacht. Denn das Konditionieren kann ein paar Stunden dauern. Aber es lohnt sich! Was an Akkus nach dem Konditionieren keine Kapazität mehr hat, kann entsorgt werden.

Was Akkus zur Kodak DCS5xx/6xx/7xx-Linie angeht,

funktioniert das „Refreshen“ nur bei NiCD und NiMH-Akkus. Was heute als funktionierender (!) Ersatz verkauft wird, sind Lithium-Ionen-Akkus. Dazu folgenden Tipp:

Nominell haben die Li-ion-Akkus 7,2-7,3 Volt. Ein derartiger Li-ion-Akku auf dem Kodak Lader erreicht nach drei bis vier Stunden 8,7 Volt. Mehr wird es nicht, es ist also in diesem Fall unsinnig, die Akkus über Nacht stundenlang laden zu wollen. Unter drei Stunden ist nur was für den Notfall... Beim Laden der Li-ion-Akkus für die Kodaks ist mir übrigens noch nie aufgefallen, dass da etwas warm oder gar heiß wird.

Sollte ein (Kodak-) Akku beim Laden deutlich, gefühlt „glühend“ heiß werden, sollte man das Laden sofort beenden und den Akku entsorgen! Nach einem Tag Liegen außerhalb der Kamera hat der Li-ion-Akku immer noch 8,3 Volt, was zum Betrieb der Kamera ausreicht. Bis zur Selbstentleerung auf wieder 7,2-7,3 Volt vergehen mehrere Tage. Mit allem über 7,3 Volt laufen die Kameras. Zumindest eine Weile... Die Akkus der DCS5xx/6xx/7xx sollten also immer ganz gezielt vor dem Einsatz geladen werden. Und bei Nichtgebrauch immer aus der Kamera entnommen werden.

Zum „Trick“ einen alten, tiefentladenen NiCd-, NiMH-Akku für die Kodak DSLRs mit der Büroklammer und der 9 V Blockbatterie wieder zum Leben zu erwecken. Eine derartige „Anordnung“ lässt man nie unbeaufsichtigt! Manchmal genügt eine Minute, dass der Akku vom Kodak-Lader wieder akzeptiert wird. Und wenn sich nach fünf Minuten nichts tut, ist der Akku hinüber.

 

 

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk