Samsung NV15

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 21. Oktober 2018 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ;-)

Der Streifen Tesafilm auf der Front-/Oberseite hält den nicht mehr einrastenden Blitz in eingeklappter Position. Man könnte ihn auch dauerhaft draußen lassen, sieht aber blöd aus… Die Blitzer der Kompaktkameraklasse benutze ich so gut wie nie.  

Neulich getextet: Leb wohl Kompaktkameraklasse... Nicht ganz!

So wie die wirklich ansehnliche Vivitar ViviCam 8027 darf auch die 2007 vorgestellte, hochelegante Samsung NV15 noch in meine Sammlung, die eigentlich den Zeitraum 1985 bis 2005 abdeckt. Das Samsung-Design ist so zeitlos, dass ich es 11 Jahre später in der zur Photokina vorgestellten Vollformat-Kompaktkamera Zeiss ZX1 wiederfinde!

Die 96 x 60 x 19 mm kompakte und 152 g schwere Samsung NV15 bietet 10 Megapixel Auflösung, eine Art Touchscreen sowie ein Schneider-Kreuznach VARIOPLAN ZOOM gelabeltes 2,8-5,2/7,3-21,9 mm (34-102 mm @KB) 3-fach Zoom. Dazu kommt noch der elektronische Verwacklungsschutz ASR, der aus einem (möglicherweise unterbelichteten) Foto mit kurzer Verschlusszeit, das für Schärfe sorgen soll und einer zweiten länger (= richtig, aber möglicherweise verwackelt) belichteten Aufnahme ein scharfes Bild errechnet. Was es auszuprobieren gilt. Gespeichert wird komfortabel auf SD-Karte.

So wenig, wie ich diese Kameraklasse mag: Die Samsung NV15 kann durchaus mit einem Smartphone verwechselt werden, was unauffälliges Fotografieren ermöglicht, da sich die Leute ans Smartphone-Knipsen mit ausgestrecktem Arm gewöhnt haben... Ein Vorteil!

Ausführlicher Praxisbericht mit hochaufgelösten Bildern ab Jahreswechsel 2018/2019

Aufgenommen im Oktober, Ronneby/Belkinge/Südschweden

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk