Heia Safari auf Flohmärkten

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 18. April 2024 - Wissen, Sammeln

Beute ;-)

Aluboxen kaufe ich nur auf kleineren Flohmärkten! Als Sammler kann man davon nicht genug haben ;-) Kosten 5 Euro.

Und auf der Box?

Die großartige Nikon Coolpix 8800 von 2004: 8 Megapixel, stabilisiertes KB-äquaivalentes 35-350 mm 10-fach Zoom, Kosten 15 Euro, aber ein schwerwiegender Nikon-selbstgemachter Makel. "Was hat die Nikon-Konstrukteure, Marketingleute geritten, als sie für diese 2004 vorgestellte 8 Megapixel Kamera Coolpix 8400 den Akku EN-EL7 kreierten? Einen Akku, der mit nur noch in der Coolpix 8800 Verwendung findet. Einen Akku, für den in GB/USA mit Porto bis weit über 100 Euro investiert werden müssen. Einen so exotischen Akku, für den es keine Nachbauten gibt!" Den für die CP 8800 angebotenen Nikon MB-CP11 Akku-/Batteriegriff kann man getrost vergessen. In dem sind nicht nur Kontakte vergoldet, auch der Preis ist "vergoldet". Bedeutet so überhöht, dass er uninteressant ist … Für mich egal, ich habe noch zwei oder drei Akkus EN-EL7. Aber das muss man halt wissen!

Und das Objektiv?

Ein Sigma AF TELE 1:5.6 f = 400mm MULTI-COATED APO mit Canon EOS-Anschluss lasse ich für 6 Euro auf keinen Fall liegen. Bei einem auf dem Flohmarkt nicht erkennbaren Elektronik-Totalschaden ein verschmerzbarer Verlust! Was bei diesem Exemplar nicht der Fall war! Aber auch hier muss man um eine Einschränkung wissen. Mit Einführung des modifizierten Canon EF-S Bajonettes für die APS-C Sensor gerecheten Objektive, wurde die Kamerasoftware/Firmware (bewusst/gewollt?) so geändert, dass beispielsweise dieses 400 mm Sigma bei entsprechenden Canons nur mit Offenblende zu betreiben ist. Sobald man auf f/8 abblendet, klappt der Spiegel hoch und die EOS blockiert mit einem ERR99. Uneingeschränkt einsetzbar ist das 400er auf der EOS 1D, vermutlich auch 1Ds – habe ich nicht probiert – und den ersten EOS-DSLRs D30 und D60. Wahrscheinlich auch auf der 10D, denn die hat noch nicht den EF-S Anschluss. Bei meiner 300D und 20D – ERR99.

Auf der 13,5 Megapixel Vollformat Kodak DSLR von 2004, der DCS ProSLR/c mit Canon EOS-Bajonett läuft das 400 mm Sigma übrigens auch störungsfrei! Grundlage für die Kodak DCS ProSLR/c waren seinerzeit die SIGMA SD9 und SIGMA SD10.

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk