Fake Kameras

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 23. April 2019 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Dreiste Minolta 7000/5000 Mogel-SLRs

Die Odette 7000 kommt der Minolta 7000 etwas näher, während die NaiKei eher eine "Minolta 5000" ist. Zur Odette 7000 gesellt sich jetzt noch eine weitere Grusel Minolta-Kopie.

NaiKei 1000-x, MeiKai tm AR-4367? Ja wie denn nun?

Ich habe Spaß an derartig dreisten Kopien in tiefst möglicher China-Billig-Plastik-Qualität ;-) Zu Tiefstpreisen versteht sich!

Versuche ahnungslosen Kunden auf den vermutlich aussterbenden Kaffee-Fahrten und Primitiv-Illustrierten Kamera-Schrott zu Wucherpreisen anzudrehen sind nicht neu. Nicht nur diese dreisten und wertlosen Minolta 7000/5000 Kopien gehören dazu. Neben diesen als SLR getarnten Primitivkameras treibt seit Jahren auch eine Kanomatic ihr Unwesen, die es in zahlreichen Nikon- und Canon-ähnlichen Namens- und Design-Varianten gibt.

Wie wäre es mit dieser Fake-"Nikon"?

Man beachte die phantastische Beschriftung der Kamera auf der Rückseite – ja: SADO ;-)

Diese Versuche ganz üble Kameras an den Mann/die Frau zu bringen, setzen sich in der Digitalkamerawelt fort…

Boris hat dazu den Beitrag „Blendgranaten“ verfasst und die „großartige“ Protax DC500T gewürdigt.

Ein Beispiel?

"SLR-Digitalkamera 1080P Spiegelreflexkamera 16X Zoom 3 Zoll TFT LCD Display Kit für 30 Euro"

  • Lens fixed lens F / 3.2, F = 7.6 mm
  • 16x digital zoom, zoom
  • 2.4 inch TFT - LCD LCD screen (160000 pixels, 4:3)
  • Static images jpeg/VGA, 1 m, 3 m, 5 m and 12 m, 16 m (interpolation)
  • Clips AVI 1080 p, 720 p VGA

Gott sei Dank hat dieser Plastik- und Elektronik-Sondermüll einen „furchtbaren“ Gegner: Das Smartphone!

Das nicht nur hochwertigen Kameras den Garaus gemacht hat, sondern diesen unnützen Kamera-Schrott gleich mit entfernt.

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk