Kunst :-(

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 22. Juni 2018 - Wissen

Ist das Kunst, oder kann das weg?

schrieb Boris fast genau vor drei Jahren ganz zum Beginn unserer Blogreihe. Es ging/geht um defekte Bildsensoren, die entweder gleich komplett schwarze Bilder erzeugen oder die von Boris präsentierten "Kunstwerke".

Endlich kann ich dagegenhalten ;-) Wobei ich es besser hätte wissen müssen!

Der letzte "Vorhang",

produziert vom Sensorschaden der einmontierten Panasonic LUMIX DMC-TZ3. Eigentlich wollte ich diese Lumix und ihre Derivate auf Flohmärkten grundsätzlich liegen lassen. Nun habe ich mich für drei Euro doch erweichen lassen und wurde prompt bestraft. Wobei drei Euro ja eine verkraftbare Strafe sind. Also ab in die hinterste Ecke mit dieser LUMIX!

Eine nette Lumix habe ich noch, die funktioniert, aber nicht mal eben durch Druck auf den Knopf ausgelöst werden kann. Mehr darüber (voraussichtlich) im Herbst.

 

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2 Kommentare

Ralf Jannke

02. Juli 2018

Lieber Uwe Friedrich

Die Bezeichnung "Schandgehäuse" gefällt mir sehr gut!

Viele Grüße

Ralf Jannke


Uwe Friedrich

02. Juli 2018

»Violetter Star« bei DMC-TZ3

Lieber Ralf Jannke,

seit langem lese ich ja sehr gerne Ihren kritischen Blog zum Thema »digitale Kameras«.

Vor Jahren bekam ich eine DMC-TZ3 geschenkt, natürlich mit dem gestorbenen Sensor.

Dieser gab dann wunderbare surreale Bilder, die fast schon in den Kunstbereich gingen,

behaftet mit dem violetten Star, bei dem nur der Austausch der Netzhaut hilft. Natürlich war ich auf Grund der soliden Kamera vom Tod dieser sehr betrübt. Dann entdeckte ich, nach langer Suche im Netz einen Anbieter in den USA, der eben diese Sensoren für einen sinnvollen Preis anbot, ich traute mich, fünf zu ordern und die Opereration war dann sehr einfach, das war vielleicht auch der Einstieg in die Digi-Freude der Schandgehäuse … Auch konnte ich einige Freunde mit den verbliebenen Sensoren glücklich machen, diese hatten sich natürlich wegen Defekt sofort eine neue Kamera geleistet – so entsteht wahrscheinlich dieser ganze (bei ebay angebotene ;-) Müll. Leider verschwand der Anbieter des Austauschsensors sogleich wieder von der Bildfläche. Es ist wirklich sehr schade, dass eine so robuste und gut behäuste Kamera dann zum Wegwerfobjekt wird.

Beste Grüße, Uwe Friedrich.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk