Die Flohmarktsaison neigt sich dem Ende zu…

27. September 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

3,8-5,6/28-200 mm Tamron vom Flohmarkt

Für mich wenig nachvollziehbar haben die Meteorologen den 1. September jedes Jahres zum Herbstanfang deklariert. Dasselbe für die Jahreszeiten Frühjahr, Sommer und Winter. Für mich bleibt der Herbstanfang die Tag- und Nachtgleiche ab dem 21. September. So oder so, auf meinem kleinen „Privat-Flohmarkt“ ist der Herbst eingezogen. Digitalkameras der Dutzendware lagen nur noch als „Bückware“ rum, nach der ich mich nicht mehr bücke. Dazu noch mangels Akku eine unkontrollierbare HP-Kamera, die ich für die geforderten 20 Euro gar nicht, und funktionierend vielleicht für 10 Euro mitgenommen hätte.

Was aber nichts machte, denn ein vor Ort begutachtetes und zu Hause auch einwandfrei funktionierendes 3,8-5,6/28-200 mm Tamron mit Nikon F Bajonett habe ich für 8 Euro gerne mitgenommen. Das wird in Zukunft die ausgelagerte 6 Megapixel Nikon D50 zieren, soll aber auch mit der gleichauflösenden Nikon D70 mal auf Tour. Die D70 war Nikons erste halbwegs bezahlbare „Volks-DSLR“ und 2015 eine meiner ersten Sammel-DSLRs, die 2020 mal wieder gewürdigt werden soll. Auch wenn ich mich, was aktuelle Nikon DSLRs und überhaupt DSLRs angeht, dort mittlerweile zurückgezogen habe. Ausgewählte alte Nikon- und andere Kameras dürfen/müssen von Zeit zu Zeit mal an die frische Luft ;-) Die Nikon DSLRs zusammen mit dem 8 Euro Tamron vom Flohmarkt.

Deren Universalität stieß in Analog-Zeiten schnell an ihre Grenzen, wenn das Licht wegging, schnelle Verschlusszeiten gefordert waren und nur ein langsamer, feinkörniger ISO 100 Diafilm in die Kamera eingelegt war. Dieses Problem hat die Nikon D70 und unzählige Kameras ihrer Zeit nicht mehr. Entweder startete die Empfindlichkeit gleich bei ISO 200, und eine Steigerung auf ISO 400/800 verkraften auch die alten DSLRs problemlos. Da gab es bei 8 Euro für ein kompaktes 7-fach Zoom nichts zu überlegen. Wobei das 28-200 mm Tamron 20 Jahre alt sein dürfte. Und damit aus einer Zeit, wo sich noch wirklich nicht jeder eine digitale Spiegelreflexkamera leisten konnte…

Fujifilm/Polaroid Sofortbild 

Auch wenn ich die links abgebildete FUJIFILM instax 100 schon habe, bei 5 Euro nehme ich auch noch ein zweites Exemplar an Bord, wie auf dem Flohmarkt gefunden.

Geladen wird die 1999 vorgestellte instax 100 mit aktuell verfügbarem, so genanntem „Fuji Instax Wide“ Film, der Bilder von 62 x 99 mm Format liefert. Ein Doppelpack Fuji-Sofortbildfilm = 20 Aufnahmen für die instax 100 kostet 17,99 Euro, 90 Cent pro Bild… Rechnet man das Format mit der Brennweite der instax 100 – 95 mm – um, entspricht das etwa 40 mm Kleinbildbrennweite. Die Licht-„Stärke“ von f/14 wird durch die ISO 800 Empfindlichkeit des Sofortbildfilms etwas aufgefangen. Zeitautomatik mit Belichtungszeiten von 1/64 bis 1/200 s, die Kamera hat einen eingebauten Blitz.

Immer wieder verschoben, möchte ich mich neben Digital 2020 auch endlich dem Thema Sofortbildfilm widmen. Es macht von Zeit zu Zeit eben Spaß ein Bild nicht nur virtuell auf dem Monitor betrachten und in die sozialen Netzwerke stellen zu können, sondern real in der Had zu halten und ggf. gleich verschenken zu können.

Im Zusammenhang mit Fuji Sofortbildfilm und Fuji überhaupt möchte ich noch auf die Phoenix-Dokumentation/ZDFinfo erzählt in der Reihe "Firmen am Abgrund" hinweisen. Es geht um alteingesessene, lange erfolgreiche Unternehmen, die nahe am Bankrott waren und ein Comeback geschafft haben. Sehenswert warum und wie Fuji es im Gegensatz zu AGFA und Kodak geschafft hat zu überleben! Der Beitrag wird am 2. Oktober um 06.00 Uhr wiederholt. Vielleicht die Idee eine Aufzeichnung des Videos zur fast noch nachtschlafenden Zeit zu programmieren?

Interessant die Philosophie des langjährigen Fujifilm-Vorstandsvorsitzenden Shigetaka Komori, der trotz Produktion von Kosmetika und pharmazeutischen Produkten und der Übermacht des Smartphones am gedruckten Foto festhält. Ein Foto ist für ihn nur ein Foto, wenn man es in der Hand hält. Damit ist nicht das Betrachten entsprechender Monitore von Smartphone und Kamera gemeint! Mit am beeindruckendsten in der Dokumentation der Rettungsversuch tausender Fotos. Nach der Tsunami-Katastrophe im Nordosten Japans 2011 reinigten und restaurierten Heerscharen freiwilliger Helfer Papierbilder, um in Notunterkünften präsentiert den Besitzern die Möglichkeit zu geben, ihre Fotos wiederzuerkennen und zurückzubekommen. Das zeigt den hohen Wert, den Shigetaka Komori trotz Fujis Rettung durch Kosmetik und Pharma beimisst. Digitalkameras kamen in dem Beitrag nur ganz am Rande vor…

 


Photokina 2020 ohne Leica, Nikon, Olympus?

17. September 2019, Ralf Jannke - Wissen

Aus der Pressemeldung der Kölner Messe

„Schon bei der letzten photokina konnten mit dieser Konzeptanpassung wichtige Neuaussteller gewonnen werden. Auch der Anteil jüngerer Besucher ist seit zwei Veranstaltungen konstant gestiegen. Die Aufmerksamkeit für die photokina ist ungebrochen groß, ebenso wie die Vorfreude vieler Besucher und Aussteller auf die photokina 2020."

„Wir freuen uns über eine starke Nachfrage und Anmeldungen aus den neuen sowie den klassischen Segmenten von Unternehmen wie unter anderem Canon, CEWE, GoPro, Sony, Panasonic, Kodak Alaris, Sigma, Tamron, Carl Zeiss, Hasselblad, Hahnemühle, Arri, Rode Mikrophones, DJI und Insta360“, so Christoph Werner, Geschäftsbereichsleiter der Koelnmesse."

"Dem gegenüber stehen Absagen unter anderem von Leica, Nikon und Olympus.“

Auch wenn andere namhafte Hersteller 2020 noch teilnehmen: Geht es Leica, Nikon, Olympus so schlecht, dass sie sich die immensen Kosten einer Messe sapren, sparen müssen? Oder ist es mehr  der Niedergang, die nachlassende Bedeutung der einst größten Foto-Messe der Welt? Selbstverschuldet durch die aus meiner Sicht idiotische Verlegung vom Herbst ins späte Frühjahr eines jeden Jahres. Und das Jahr für Jahr?

Der Fotohandel hat längst reagiert

"Herbst ist Hausmesse-Zeit im Fotofachhandel – Mehr als 25 Hausmessen und Foto-Tage im Herbst 2019". Digitalkamera.de listet hier entsprechende Termine.


BRAUN NÜRNBERG Kameras

23. August 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Braun? Da war doch was...

"Und wieder kann nur vom Niedergang eines deutschen Kameraherstellers berichtet werden, dessen Name heute nur noch auf in Asien gefertigte OEM/ODM-Kameras gedruckt wird. In aller Kürze: 1915 als Carl Braun Camera-Werk in Nürnberg gegründet, wird die Kameraproduktion 1965 nach Fernost verlagert, 2000 Insolvenz. 2004 Umbenennung in BRAUN PHOTO TECHNIK GmbH. Quelle: Wikipedia, wo ausführlich über BRAUN NÜRNBERG berichtet wird." war im Praxisbeitrag über BRAUN NÜRNRBERG (Digital-) Kameras zu lesen...

Zu den völlig unwichtigen unter dem BRAUN-Label in Fernost auftragsgefertigten Digitalkameras kam jetzt noch eine echte BRAUN NÜRNBERG Analog Kamera

Eine Super Paxette I aus 1955, eine Mess-Sucherkamera mit gekuppeltem Entfernungsmesser. Die Super Paxette I hatte ein festverbautes Objektiv, hier ein Steinheil München Cassarit 1:2.8 f = 45 mm. Beim Nachfolger Super Paxette II konnte man das Objektiv wechseln. Die Paxette hat einen Zentralverschluss, der Zeiten von B, 1, 1/2, 1/5, 1/10, 1/25, 1/50, 1/100 und 1/300 s liefert. Nach über 60 Jahren funktioniert noch alles einwandfrei!

Eine ausführliche Auflistung der Paxette-Reihe ist hier in englischer Sprache zu finden.

 


Schöner Neuzugang: Pentax K200D von 2008

08. August 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Antike und Moderne ;-)

Zum Ablichten der Kameras für die Sammlung entferne ich gewöhnlich die Kamerariemen. Um ihn ggf. gegen einen Komfort-Riemen aus Moosgummi zu tasuchen, der beim Tragen nicht so auf die Schulter oder dauernd in den Nacken schlägt. Was hier nur unter Zerstörung des liebevoll selbstgemachten Riemens/Gurts im INKA-Anden-Style möglich wäre, der handangenäht ist! Hab ich so noch nie gesehen. Vielleicht ein Hinweis auf den Herkunft der Pentax? Nein, nicht aus Südamerika, sonders aus Polen! Leicht an der eingestellten Menüsprache zu erkennen. Diese Pentax wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit in unserem Nachbarland richtig und intensiv benutzt! Eine Kamera absolut nach meinem Geschmack!

"Schlanke" 50 Euro hat das 2008 vorgestellte 10 Megapixel Pentax K200D Arbeitstier gekostet. Mit IBIS: In-Body-Image-Stabilisation! So bezeichnet man heute die Bildstabilisierung, wenn dieser Komfort mit JEDEM Objektiv möglich ist, da die Stabilisation im Gehäuse stattfindet…

"Pentax ist es mit der K200D außerordentlich gut gelungen, eine Kamera zu bauen, die sich deutlich von der Masse abhebt. (...) Die Bildqualität geht ebenfalls in Ordnung und braucht sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken. (...) Einzig der Autofokus und die Speicherzeit trüben in bestimmten Situationen den ansonsten durchweg positiven Eindruck." lautete das Fazit zur K200D auf Deutschlands ältester Seite zum Thema Digitalkamera (gekürzt). Der Autofokus ist für mich von völlig untergeordneter Bedeutung. Wenn ich schnellen und sicheren AF brauche, liefern meine Fuji DSLMs und die Nikon DSLR D4 professionelle Resultate.

Eigentlich sollte die 6 Megapixel Pentax *ist D L2 aus 2006 als „Objektivtäger“ für die oben abgebildeten Objektve herhalten. Jetzt übernimmt die Pentax K200D. Die K200D wird die "Digitalrückwand" für ein manuell zu fokussierendes Ricoh Rikenon 1,7/50 mm P (ab 1985) mit Pentax K-Bajonett und das manuelle und lichtstarke SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm, das zwischen 1980 und 1984 produziert wurde. Entschleunigte Fotografie mit einem über 10 Jahre alten DSLR Schätzchen ;-)

Totgesagte leben länger!

Diese Pentax müsste längst hinüber sein… Statistisch gehen die Verschlüsse zwischen ca. 29.000 und 34.000 Auslösungen kaputt. Einzelne Exemplare überschreiten jedoch auch die 50.000 Auslöseungen. Die hier präsentiere K200D funktioniert bei aktuell fast 60.000 Klicks immer noch!

Kurzsteckbrief Pentax K200D

Die K200D ist 134 x 95 x 74 mm groß und ist mit 725 g deutlich schwerer als die Pentax *ist D L2 aus der Sammlung. Der K200D 23,6 x 15,8 mm APS-C CCD-Sensor löst maximal 3.872 x 2.592 Bildpunte, 10 Megapixel auf. Der Sensor ist beweglich und bietet neben einer Staubreduktionsfunktion Bildstabilisierung (SR-Shake-Reduction-System). 

Die K200D ist 134 x 95 x 74 mm groß und ist mit 725 g deutlich schwerer als die Pentax *ist D L2 aus der Sammlung. Der K200D 23,6 x 15,8 mm APS-C CCD-Sensor löst maximal 3.872 x 2.592 Bildpunte, 10 Megapixel auf. Der Sensor ist beweglich und bietet neben einer Staubreduktionsfunktion Bildstabilisierung (SR-Shake-Reduction-System). 

Speicherformat JPEG, Pentax-RAW oder Adobe DNG. Gespeichert wird auf SD-Karte. Sensor-Empfindlichkeit Auto-ISO 100 bis 400 oder manuelle Vorgabe ISO 100, 200, 400, 800 und 1.600. Lt. Digitalkamera.de soll die Mattscheibe wechselbar sein… Phasenvergleich-Autofokus mit 11 Sensoren. Energieversorgung über zwei CR-V3 Li-Batterien oder vier Akkus der Größe AA.

Alle Details zur Pentax K200D in der deutschen Bedienungsanleitung

Firmware

Selbige wurde von 1.0 auf Version 1.1 upgedated.

Große Überraschungen sind kaum zu erwarten, werkelt der vermutlich von Sony zur Verfügung gestellte Sensor nicht nur in der stabilisierten Alpha 200 sondern auch in der Pentax K200D.

Praxisbericht voraussichtlich im Herbst


Sternschnuppen im August 2019

30. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Ab der ersten Augustnacht gibt es vermehrt Sternschnuppen. Höhepunkt ist die Nacht vom 13. auf den 14. August!

Eigentlich verrückt, eine derart schwere (1,3 kg) und auffällige Kamera mit in den Urlaub zu nehmen, aber...

Für genau zwei hochkarätige Einsätze ohne langes Rumtragen ging die D4 mit. Auch die Fuji X-T20 und zahlreiche andere Systemkameras bieten Intervall-Funktion, aber die zur partiellen Mondfinsternis am 16. Juli 2019 mit der D4 aufgenommenen Einzelbilder für die Timelapse-Sequenz wollte ich doch lieber mit der D4 und meinem "Ersatz" 3,5/20 mm UD Nikkor Superweitwinkel aufnehmen. Dazu hätte es die Vollformat D4 nicht bedurft. 

Vollformat wollte ich aber fürs nächste astronomische Ereignis haben!

In den ersten beiden Augustnächten können aus dem Sternbild Steinbock pro Stunde bis zu 15 Meteroiten als Sternschnuppen in der Erdatmosphäre verglühen. Vom 6. auf den 7. August gibt es die nächsten Sternschnuppen aus dem Sternbild Wassermann. Aus dem Sternbild Pegasus kommt in der Nacht vom 8. auf den 9. August die nächste Ladung Sternschnuppen.

Planeten-Freeware zum Auffinden und Anzeigen der Sternbilder

Stellarium ist ein kostenloses, quelloffenes Planetarium für ihren Rechner. Es zeigt einen realistischen 3D-Himmel, so wie man ihn mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop sehen kann.

Der Höhepunkt ist in der Nacht vom 13. auf den 14. August zu erwarten

Benannt nach dem Märtyrer Laurentius sorgen die „Laurentiustränen“ in dieser Nacht für bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde! Es sind Bruchstücke des Kometen 109P/Swift-Tuttle aus dem Sternbild Perseus – die Perseiden –, die als Sternschnuppen mit 60 km/s (216.000 km/h!) Geschwindigkeit in der Erdatmosphäre verglühen. Diese wiederkehrenden Perseiden sind bereits seit zwei Jahrtausenden bekannt! 

Alle Einzelheiten im „Sternschnuppen-Kalender

Auf der Internetseite „Perseiden Sternschnuppennacht 2019“ kann ich meinen Standort eingeben. Und dann vor Ort per Kompass/Smartphone-App festlegen, wohin die Kamera ausgerichtet werden muss.

Sonnenuntergang- und Aufgangszeiten…

… für den gewünschten Standort und die entsprechenden Augusttage oder besser -nächte habe ich hier abgefragt.

Also Kamera klarmachen und aufs Stativ!

Sicher empfehlenswert eine kurze, weitwinklige Brennweite. Bei mir wird es vom Bildwinkel extrem, da ich beabsichtige ein Fisheye mit 180 Grad Rundumsicht einzusetzen. In den Himmel gerichtet, werden daraus 360 Grad! Wobei in der Kamera die Funktion „Intervall-Aufnahme“ zum Einsatz kommt, die je nach Belichtungszeit alle 10 s vollautomatisch ein Bild macht. Bis zur so genannten „nautischen Dämmerung“, die hier (in Südschweden) im August um ca. 03.30 Uhr beginnt bzw. bis der Akku leer ist. Wobei der Nikon D4 Akku reichlich Kapazität hat. Diese "nautische Dämmerung" würde ich vielleicht etwas verständlicher als „Blaue Stunde“ bezeichnen! Die so genannte „Bürgerliche Dämmerung“, der Sonnenaufgang, beginnt eine Stunde später.

Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen…


Loppmarknad, zu Deutsch Flohmarkt

22. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Da ich die Canon DIGITAL IXUS 70 bereits zwei Mal habe, habe ich das (dann) dritte Exemplar auf dem Flohmarkt liegen lassen. Nicht liegen gelassen habe ich die Olympus 35 EC, die dieses Jahr 50. Geburtstag feiert. Sie wurde 1969 vorgestellt. Die Praktica IV FB habe ich bereits als fast identische IV B, aber auf dem jetzigen Flohmarkt-Exemplar steckte ein lichtstarkes 2/50 mm Jena Pancolar mit M42-Schraubanschluss, das mein Interesse weckte.

Von Olympus analog nach digital…

Mit der Olympus mju II kommt dann der analoge Urahn der digitalen Olympus Camedia C-220 oder C-900 Zoom.


Innere Werte: Eine spiegellose Nikon für 69 Euro!

18. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nikon 1 V1 (2011)

Die Farbkombination Gehäuse/Objektiv ist etwas gewöhnungsbedürftig ;-) Daher die „inneren Werte“ der Überschrift…

Dadrunter eine möglicherweise recht reizvolle Kombination: Manuell zu fokussierendes 5,6/400 mm ED Nikkor per Adapter auf der V1. Resultat: 1080 mm Supertele-Brennweite.

Der Schluss-Satz im Praxisbericht der spiegellosen Nikon 1 J1 lautete: „Ausbauen werde ich mein spiegelloses Nikon "System" eher nicht. Vielleicht in ein paar Jahren, wenn der letze aufs Smartphone umgestiegen ist und seine V1 (mit E-Sucher!) verramscht...“

Das ging jetzt viel schneller als gedacht! Und erfüllt meine neu erstellte "DSLR-Kaufregel", die 1:1 auf ältere spiegellose Systemkameras übertragen werden kann: „Keine Kamera zum dreistelligen Euro-Betrag!“ Als beim Profianbieter eine Nikon 1 V1 für 69 Euro zu haben war, habe ich trotz der ungewollten Gehäusefarbe weiß direkt zugegriffen.

Mit den spiegellosen 15 x 23 mm APS-C-Sensor Fuji Gebrauchs (!) Kameras, einer neu hinzugekommenen 13 x 17 mm microFourThirds-Sensor Olympus OM-D E-M5 stellt die V1 mit dem noch kleineren 1 Zoll (Inch) 13,2 x 8,8 mm Sensor die von der Performance schwächste spiegellose Systemkamera in meinem „Park“ dar. Die dank ihrer Kompaktheit immer und gerne mal genommen wird!

Einen Praxisbericht zur sehr ähnlichen Nikon 1 J1 lesen Sie hier.

Den Praxisbericht zur Nikon 1 V1 reiche ich nach…


16. Juli 2019, partielle Mondfinsternis!

13. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Mondfinsternis zum Dritten

Nicht nur vom Dunst zeigte sich die totale Mondfinsternis am 27. Juli 2018 nicht als Jahrhundertereignis. Denn schon ein halbes Jahr später folgte am 21. Januar 2019 die zweite totale Mondfinsternis. Für das Bild habe ich mir bei Minus 5 Grad den A… abgefroren, wollte aber wenigsten ein Belegfoto. Wie vorher befürchtet, war durch den Dunst über der Stadt und die optische Lichtumweltverschmutzung in stark bewohnten Gegenden nicht mehr zu erwarten. Ich habe mich mit dem Schuss aus dem Garten begnügt…

Schon am 16. Juli 2019 gibt es die nächste Mondfinsternis!

Diesmal nur partiell, aber auch da dürfte es genug zu Gucken, Fotografieren geben. Vielleicht ist diesmal das Wetter gnädig, sprich klar. Und nicht zum Höhepunkt wie im August 2018 viel zu trüb :-(

Ich bin jedenfalls vorbereitet, und möchte mit den Erfahrungen aus 2018 mindestens eine weitere Zeitrafferserie erstellen und Einzelaufnahmen machen.

Um welche Uhrzeit sehe ich wo und was von der partiellen Mondfinsternis?

Unter anderem die Internetseite https://www.timeanddate.de/finsternis/karte/2019-juli-16 gibt mir die wichtigsten Daten. Oben abgebildet die Daten für meinen schwedischen Urlaubsort. Mit Wettervorhersage, Kompass- und Planeten-App bekomme ich den Rest.


Digitalkamera in Kinderhand

12. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Der umgekehrte oder doppelte Miniatur-Effekt

Mal nicht das Smartphone, der Junior bestand auf einer "richtigen" Kamera – Nikon 1 J1

Der Miniatur-Effekt lässt sich auf verschiedene Weise simulieren/erzeugen. Mit Hilfe von Software bereits in der Kamera (spez. Motivautomatik), nachträglich bei der Bildbearbeitung oder mit dem gezielten Einsatz eines in der optischen Achse verschieb- oder kippbaren Tilt-Shift-Objektivs. So entstehen Fotos der realen Welt, die durch Täuschung der Sinne zu einer Modelleisenbahn-Landschaft werden.

Gewöhnlich fotografiert man echte Motive, heißt richtige Menschen, Autos, die dann wie eine Spielzeuglandschaft aussehen... In diesem Fall wurden die Modelle noch weiter miniaturisiert, dass es schon fast wieder echt wirkt. Wobei der/die Hype dieser Fotografie auch schon vorbei ist. Die entsprechende Werbung eines Telekommunikatonsunternehmens ist doch schon ein paar Jahre alt.

Ich weiß nicht wie das der kleine Fotograf gesehen, gemacht hat, aber es passt. Ohne Wissen um die Technik, Physik, ohne Nachdenken, einfach Figürchen und Bus hingestellt, Kamera ausgerichtet und draufgedrückt. Vielleicht war das schon das ganze "Geheimnis". Ich bin als alter Sack zu blöd dazu ;-) Die Einser-Nikon kann man also bedenkenlos auch einem 10-jährigen in die Hand drücken. Fotos Nils.

PS.: Ich habe mal schnell nachgeschaut: Nikon 1 J1 wie V1 haben "nur" eine Motivautomatik "SCENE (mit Herz). Also wohl eine Vollautomatik, die versucht zu erkennen, welcher Art das Motiv ist. Es gibt keine direkt anwählbare Miniatureffekt-Automatik…


Kleiner Schatz vom Flohmarkt: E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm

06. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Das schon im „Fotoexpeditionsgepäck“ verstaute und fürs Foto neben dem E. Ludwig Meritar 2,9/50 abgebildete Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 mm hat ein nur von den Abmessungen etwas größeres Geschwister bekommen!

In zwei Praxisberichten

Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 mm I

Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 mm II

bereits gewürdigt, ist es mir noch nicht zufriedenstellend gelungen das sagenhafte „Seifenblasen-Bokeh“ des Meyer-Optik Görlitz Trioplans zuverlässig zu entdecken. Was diesen Sommer (2019) dann endlich gelingen soll.

Der Versuch dieses Meyer Trioplan wegen seines besonderen Bokehs neuaufzulegen und für einen vierstelligen Preis per Crowdfunding-Kampagne unters Fotovolk zu bringen, ging in die Hose. 10 Euro hat das oben abgebildete 2,9/50 mm Trioplan samt dranhängender Praktica IVb gekostet.

Dazu gesellt sich jetzt das ebenfalls dreilinsige E. Ludwig Meritar 2,9/50 fast identischer Daten. Es kommt vom Flohmarkt und hat 4 Euro gekostet. Mein Meritar ist mit einem Exa-Bajonett ausgerüstet, das Trioplan hat einen M42-Schraubanschluss. Also spendiere ich irgendwann noch einen Exa-/Fuji X- oder Exa-/microFourThird- Adapter.

Ausführliche Informationen und eine Liste aller Meritar-Versionen samt des Victar-Vorgängers sind hier zu finden. Bei meinem Exemplar müsste es sich um die Version von 1955 handeln.

Als „etwas wirr“ bezeichnete ein Forenuser das Bokeh des Meritars. Da hatte sich der Begriff „Seifenblasen-Bokeh“ möglicherweise noch nicht rumgesprochen ;-)

Das E. Ludwig Meritar 2,9/50 wird jetzt erst mal „archiviert“, geht aber in Zukunft sicher auch mal auf Tour!

Wichtiger Nachtrag nicht nur für das Meritar

Das Objektiv wurde gereinigt und sorgfältig auf Pilzbefall (Schimmel, Fungus) untersucht. Alles einwandfrei! Objetive mit Fungus auf keinen Fall einsetzen, weil der Pilz, die Sporen auf andere einwandfreie Objektiv "übersiedeln" können und die dann verseuchen…

Um Pilzbeläge zu entfernen, muss das Objektiv komplett zerlegt werden, um an die befallene(n) Linsen-/-oberflächen zu kommen. Auf was man sich da einlassen muss, wird in diesem Youtube-Video gezeigt.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums