Wenn draußen kein Wetter ist…

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 15. Februar 2019 - Wissen, Ausprobieren

… zerlegt man halt eine Digitalkamera.

Um die es nicht unbedingt schade ist. Hier eine x-beliebige Medion. Eins sollte man bei solchen Spielerreihen unbedingt beachten!

FINGER WEG von den Blitzkondensator-Kontakten! (Im roten Kreis)

Und solche Kameras werden dann als (teil)defekt für 10/20 Euro als "Ersatzteilspender" angeboten… Derartige Kameras gehören entweder in die Gitterbox Elektronikschrott beim örtlichen Entsorger oder für einen Euro plus Portoübernahme ins Online-Auktionshaus. Bei nackten Systemkameras mit und ohne Spiegel dürfen es 10 bis 20 Euro sein. An hochkomplexen digitalen Kameras reparieren Bastler eher noch weiter kaputt, als die wieder ans Laufen zu bringen. 5x Ersatzteilspender mit 5x Sensor-Totalschaden = 5x zu entsorgender Elektronikschrott.

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1 Kommentare

Uwe friedrich

16. Februar 2019

Blitzkondensator entladen

Lieber Ralf Jannke,

sehr schöne Fußnote zum Digi-Schrott :-)

Den Blitz-Schlag beim Basteln kann man leicht umgehen, wenn man mit einen »1 KiloOhm Keramik-Widerstand« kurz den Kondensator überbrückt, dabei natürlich aufpassen, dass man nicht doch die Spannung in die Finger bekommt.

Diesen Widerstand gibt es im Elektronikfachhandel für kleines Geld. Falls bekannt, wollte ich nur anmerken.

Grüße aus Berlin, Uwe.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk