Sternschnuppen im August 2019

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 30. Juli 2019 - Wissen, Ausprobieren

Ab der ersten Augustnacht gibt es vermehrt Sternschnuppen. Höhepunkt ist die Nacht vom 13. auf den 14. August!

Eigentlich verrückt, eine derart schwere (1,3 kg) und auffällige Kamera mit in den Urlaub zu nehmen, aber...

Für genau zwei hochkarätige Einsätze ohne langes Rumtragen ging die D4 mit. Auch die Fuji X-T20 und zahlreiche andere Systemkameras bieten Intervall-Funktion, aber die zur partiellen Mondfinsternis am 16. Juli 2019 mit der D4 aufgenommenen Einzelbilder für die Timelapse-Sequenz wollte ich doch lieber mit der D4 und meinem "Ersatz" 3,5/20 mm UD Nikkor Superweitwinkel aufnehmen. Dazu hätte es die Vollformat D4 nicht bedurft. 

Vollformat wollte ich aber fürs nächste astronomische Ereignis haben!

In den ersten beiden Augustnächten können aus dem Sternbild Steinbock pro Stunde bis zu 15 Meteroiten als Sternschnuppen in der Erdatmosphäre verglühen. Vom 6. auf den 7. August gibt es die nächsten Sternschnuppen aus dem Sternbild Wassermann. Aus dem Sternbild Pegasus kommt in der Nacht vom 8. auf den 9. August die nächste Ladung Sternschnuppen.

Planeten-Freeware zum Auffinden und Anzeigen der Sternbilder

Stellarium ist ein kostenloses, quelloffenes Planetarium für ihren Rechner. Es zeigt einen realistischen 3D-Himmel, so wie man ihn mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop sehen kann.

Der Höhepunkt ist in der Nacht vom 13. auf den 14. August zu erwarten

Benannt nach dem Märtyrer Laurentius sorgen die „Laurentiustränen“ in dieser Nacht für bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde! Es sind Bruchstücke des Kometen 109P/Swift-Tuttle aus dem Sternbild Perseus – die Perseiden –, die als Sternschnuppen mit 60 km/s (216.000 km/h!) Geschwindigkeit in der Erdatmosphäre verglühen. Diese wiederkehrenden Perseiden sind bereits seit zwei Jahrtausenden bekannt! 

Alle Einzelheiten im „Sternschnuppen-Kalender

Auf der Internetseite „Perseiden Sternschnuppennacht 2019“ kann ich meinen Standort eingeben. Und dann vor Ort per Kompass/Smartphone-App festlegen, wohin die Kamera ausgerichtet werden muss.

Sonnenuntergang- und Aufgangszeiten…

… für den gewünschten Standort und die entsprechenden Augusttage oder besser -nächte habe ich hier abgefragt.

Also Kamera klarmachen und aufs Stativ!

Sicher empfehlenswert eine kurze, weitwinklige Brennweite. Bei mir wird es vom Bildwinkel extrem, da ich beabsichtige ein Fisheye mit 180 Grad Rundumsicht einzusetzen. In den Himmel gerichtet, werden daraus 360 Grad! Wobei in der Kamera die Funktion „Intervall-Aufnahme“ zum Einsatz kommt, die je nach Belichtungszeit alle 10 s vollautomatisch ein Bild macht. Bis zur so genannten „nautischen Dämmerung“, die hier (in Südschweden) im August um ca. 03.30 Uhr beginnt bzw. bis der Akku leer ist. Wobei der Nikon D4 Akku reichlich Kapazität hat. Diese "nautische Dämmerung" würde ich vielleicht etwas verständlicher als „Blaue Stunde“ bezeichnen! Die so genannte „Bürgerliche Dämmerung“, der Sonnenaufgang, beginnt eine Stunde später.

Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen…

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk