Völlig sinnlos, aber "Haben-wollte" ;-)

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 16. Februar 2022 - Wissen, Sammeln

Canonflex RM

Im Beitrag "1949 bis 1960: Die kurze Geschichte des japanischen Kameraherstellers Aires" war zu lesen: "Nach einer reichhaltigen Digitalkamerasammlung, die die meisten Facetten dieser Kameraklasse erfasst haben dürfte, erfreuen mich gelegentliche Ausflüge nach „Analogien“ ;-)"

Jetzt war es wieder soweit. In diesem Sammel (?) Bereich gibt es tonnenweise belanglose Kameras wie unerschwingliche Sammelstücke, die gewöhnlich auf Nimmerwiedersehen in irgendwelchen Vitrinen verschwinden. Mich interessiert analog unbekanntere japanische Systemkamera-Technik, abseits von den Platzhirschen Canon, Minolta, Nikon, Olympus, Pentax und Yashica. Zur unlängst für 12 Euro erworbenen Miranda TM gesellt sich jetzt zur in der kleinen Mirandageschichte gezeigten Kowa und MAMIYA eine Aires 35. Wie die Kowa und MAMIYA mit einem fest eingebauten Objektiv und Zentralverschluss. Soweit diese Geschichte.

Jetzt kommt ein vom Herstellernamen her Hochkaräter, eine ganz frühe Canon Spiegelreflexkamera. Gerne hätte ich noch eine Canon F1, die mir aber einfach zu hoch gehandelt wird. Als "Ersatz" habe ich deshalb 2021 die manchmal als "Kleine F1" bezeichnete Canon EF gegönnt, die ich mit Film geladen auch ausprobiert habe.

Dazu kommt jetzt eine kleine Rarität, die in Deutschland wahrscheinlich selten bis gar nicht verkauft wurde. Eine Canonflex RM von 1962. Sollte der Verschluss funktionieren, werde ich der RM vielleicht einen Film gönnen! Ein Verschluss ist bei geöffneter Rückwand behelfsmäßig zu überprüfen. So hatte ich schnell gesehen, dass bei meiner Asahi Pentax H2 nur die Verschlusszeiten bis 1/125 s funktionieren. Dasselbe werde ich bei der Canonflex RM untersuchen.

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk