Bewertungen

15. Juli 2018, Boris Jakubaschk - Wissen, Sammeln

Vor ein paar Tagen wurde dem Kamerasteckbrief der Kodak C300 folgender Kommentar hinzugefügt:

„Super Kamera, die Bilder sind 1A. […] Über PC […] beste Qualität in Farbe und Schärfe.“

Ich habe kurz gezögert, diesen Kommentar freizugeben, weil ich da gänzlich anderer Ansicht bin. Allein aufgrund der technischen Rahmenbedingungen (Fixfokus, kleiner Sensor, lichtschwaches Objektiv, einfachste Bauart) ist die Kamera selbst den meisten Kompaktkameras deutlich unterlegen. Am Ende habe ich den Kommentar dann doch veröffentlicht, möchte aber hier kurz ein paar Sätze dazu loswerden.

Was sagt uns dieser Kommentar? Naheliegend wäre: „Die C300 ist eine großartige Kamera. Völlig unverständlich, warum jemand Tausende von Euros für so ein schwarz-professionelles Kameramonster ausgibt, wenn er auch mit der tollen und viel billigeren C300 losziehen könnte!“.

Eine andere Interpretation wäre: „Der Kommentierende hat keine Ahnung. Sieht doch jeder, dass die C300 eine furchtbare Kamera ist!“

Ich halte beides für falsch. Da ich nicht davon ausgehe, dass hier ein bezahlter Werbe-Troll für die längst ausverkaufte Kamera eines verblichenen Herstellers trommelt, dürfte die Wahrheit sein: Hier hat jemand geschrieben, der beim Fotografieren Wünsche und Vorstellungen hat, die die C300 ziemlich exakt erfüllt. Offenbar fotografiert er oder sie in Situationen, in denen die Kamera gut funktioniert und nutzt die Bilder auf eine Art, wo sie gut aussehen. Ich finde, es steht niemandem zu, das zu verurteilen oder lächerlich zu machen. Jeder soll sein Hobby so ausüben, wie er oder sie am meisten Spaß daran hat.

Was aber sind solche Bewertungen dann wert? Meiner Meinung nach so gut wie nichts, solange man zu wenig über denjenigen weiß, der da kommentiert. Wenn jemand eine technisch eher schwache Kamera (wie die C300) gut findet, kann es ein Einsteiger sein, der noch nichts Besseres kennt. Oder ein Senior, der sich nicht intensiver mit der Technik herumschlagen möchte und mit dem Gebotenen zufrieden ist. Oder ein Profi-Fotograf, der die Limitierungen genau kennt und sie bewusst zur Bildgestaltung einsetzt. Umgekehrt kann eine mäßige Beurteilung einer teuren Kamera tatsächlich darauf hindeuten, dass das Produkt Mängel hat. Es kann aber auch das Geschreibsel eines Wichtigtuers sein, der sich für besonders kompetent hält, wenn er etwas in die Pfanne haut, was alle anderen toll finden. Oder jemand, der sich mit der Kamera bös vergriffen hat und nun zu seiner großen Verärgerung feststellen muss, dass gutes Equipment noch keine guten Bilder macht.

Was ich damit sagen möchte: In den meisten Fällen wissen wir fast nichts über die Menschen, die ein Produkt bewerten. Meist wissen wir auch nichts über die Motivation, warum jemand ein Produkt bewertet. Und weil das so ist, sind die meisten Rezensionen isoliert betrachtet nur wenig hilfreich. Liest man viele Bewertungen durch, entsteht dann allerdings doch meist ein halbwegs differenziertes Bild – man muss sich die Mühe nur auch machen.

Das gilt nicht nur für die Leserkommentare auf digicammuseum.de, sondern selbstverständlich auch für das, was Ralf und ich hier so von uns geben. Wir schreiben frei weg von der Leber, was uns an den von uns beschriebenen Kameras so auffällt. Und das ist ohne Frage eingefärbt durch unsere jeweiligen Interessen, Erfahrungen und Vorlieben. Wer anderer Ansicht ist, ist jederzeit eingeladen, uns das über die Kommentarfunktion oder per Mail mitzuteilen. Wir freuen uns darauf.


Hohe Schlagzahl

14. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Finale

Im überarbeiteten Intro „500 Digital-Kameras von 1985 bis 2005: Was geht viele Jahre nach ihrer Vorstellung noch mit dem Altgerät?“ schon angedeutet, in diesem Blogbeitrag vor den Sommerferienmonaten noch etwas genauer.

Falls Sie sich in letzter Zeit über die Menge an "abgearbeiteten“ Digitalkameras gewundert haben sollten: Mein Bestreben ist es die Klasse der Konsumerdigitalkameras bis Jahresende durchzuhaben! Der Grund ist schlicht und einfach: "Ich kann die (meisten) Dinger nicht mehr sehen..."

Boris hätte es in „Jubiläum! 10 Jahre Digicammuseum.de“ nicht besser beschreiben können: "Inzwischen lasse ich die Finger von Geräten, die die Sammlung nicht bereichern können." 

Diese realistische Ansicht habe ich mir auch zu Eigen gemacht! Mittlerweile bleibt alles auf Flohmärkten liegen, was nichts mehr zur Geschichte der Digitalkamera beiträgt. Was bei mir an Kameras der Konsumerklasse jetzt noch vorhanden ist, wurde/wird mit erhöhter Geschwindigkeit bis Jahresende abgearbeitet.

Digicammuseum.de hat die Geschichte, Entwicklung der Digitalkamera von den Anfängen Mitte der 1980er Jahre, wo Fotos schon per Bildsensor erfasst, aber noch analog auf Video-Floppy (Diskette) gespeichert wurden, bis etwa 2005 umfassend abgebildet. Von AGFA bis Yashica, von der 640x480 Bildpunkte- bis zur Viele-Megapixel-Kamera gibt es zu rund 500 Modellen der Konsumerklasse Abbildungen, Beschreibungen und Sammelwerteinschätzungen. In zahlreichen Praxisberichten wurde gezeigt, was die Kameras Jahre nach ihrer Vorstellung heute noch an Bilddaten liefern. Bis Jahresende gibt es noch einen Rest an Digitalkameras dieser Klasse, dann ist für mich Schluss.

Und dann? Und Kameras nach 2005?

Es gibt Sammler, die nur Digitalkameras aus dem spannendsten Entwicklungszeitraum von ca. 1985 bis 2000 archivieren. Ich war da gnädiger und habe bis 2005 erweitert, mit ein paar jüngeren Ausnahmen. Das, was nach 2005, spätestens nach 2010 an Kompaktkameras vorgestellt wurde, kann man ob der Langeweile, Beliebigkeit und Austauschbarkeit fast komplett vergessen. "Schuld" ist das immer perfekter gewordene Smartphone, das die Kompaktkameraklasse zu Recht und in vielen Fällen sogar qualitativ überflüssig macht. Wer das nicht rechtzeitig erkannt hat, bleibt als Hersteller, Händler und Besitzer auf diesen Kameras, die niemand mehr will und braucht, ganz einfach sitzen.

2015 zieht sich Samsung nicht nur vom deutschen Fotomarkt zurück

Oktober 2017 schließt Nikon seine Fabrik für Kompaktkameras in Wuxi (China). April 2018 zieht sich Casio sich aus dem Kompaktkameramarkt zurück, Olympus wird 2018 sein Werk in Shenzhen (China) schließen. Die frühen Kompaktkameras sind interessant und sammelfähig, die letzten Generationen wie schon oben beschrieben so austauschbar, dass sie mich nicht mehr interessieren.

Anders verhält es sich mit der einen oder anderen Spiegelreflexkamera-ähnlichen Bridgekamera.

Da ist noch etwas "Luft" in der Sammlung. Diese Bridgekameraklasse hat auch neben dem Smartphone noch heute ihre Berechtigung! Besonders die Sony-Modelle DSC-F828 und DSC-R1 (eine DSLR mit nicht wechselbarem Zoom) haben es mir angetan – wenn der Preis stimmt. 125 Euro habe ich für die großartige Nikon D1X bezahlt. Nie käme ich auf die Idee mehr für eine der genannten Sonys zu investieren.

Und andere Kameras?

Meine aus Sammlersicht wertvollste DSLR ist aus dem Vorstellungsjahr 1992, die 1,5 Megapixel Kodak DCS200ci auf Basis der analogen Nikon F801s. Die werde ich sicher nicht mehr "quälen". Immer mal trotz der Schlepperei werde ich aber mit der 2 MP Kodak DCS620x von 1999 oder der großartigen 6 MP Kodak DCS760 von 2001 losziehen. Und, und, und…

Mein Vorbild ist da Andres Krappweis, der im Digicammuseum.de seine Lieblingskameras vorgestellt hat:

„Ich oute mich: Im Gegensatz zu den meisten Kollegen fahre ich nicht auf "neu, neuer, am neuesten" ab, sondern stehe auf gute alte oder gar "legendäre" Kameras. Sowas wie die Nikon D2Xs zum Beispiel. (…) Oder auch ganz einfache Geräte, wie die D200/300, D80/90, Alpha 700, oder - noch ein paar Jahre zurück - die EOS 10D und die Minolta Dynax/ Alpha/ Maxxum 7D. (…) Außerdem denke ich mir, wenn mir ein Bild gelingt, dann lag es mit Sicherheit nicht daran, dass ich mit dem neuesten und angesagtesten Equipment unterwegs war ;-)“

Ab 2019 haben bei mir die Systemkameras das Sagen

Die alten Schätze müssen immer wieder raus, damit sie sich nicht kaputtstehen! Das werden Größenordnung 25 Systemkameras und rund 10 Konsumer-/Prosumer-/Bridge-Digitalkameras aus meinem "erweiteren Kanon" sein. Wobei es nicht nur simple Updates werden, sondern auch die eine oder andere Adaption von (ur)alten Objektiven auf modernen Systemkameras. Und ich kann noch ein paar Systemkameras versprechen, die hier noch keine Berücksichtigung fanden.

Das schließt nicht aus, auch 2019 gelegentlich noch eine interessante Konsumer-Digitalkamera zu erwerben. Aber das werden nur noch Einzelstücke sein. Jetzt in den Sommer gehen auch nur Konsumerkameras mit, die auch einen zusätzlichen optischen oder Video-Sucher haben. Ich will das Motiv auch erkennen! Und nicht auf dem Monitor erraten!


Neue Rubrik Fotografieren

11. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Boris hat mit "Fotografieren" eine neue Rubrik erschaffen. Erstes Element dort ist "Objektive adaptieren". Was nach dem geplanten Abschluss der Konsumer-Digitalkameraklasse 2018 auch 2019 ein Thema wird. Dort wird gezeigt, welches alte/neuere Objektiv auf verschiedenen Kameras unter Umständen fast ein neues Leben bekommt. Oder wie manuell zu fokussierende Objektive mit Nikon-Bajonett durch Einsatz eines besonderen Konverters zu Autofokus-Objektiven werden. Oder Objektive mit FourThirds (FT) Bajonett auf spiegellosen microFourThirds (mFT) Systemkameras weiter verwendet werden können.

"Fotografieren" wird ganz sicher mit anderen Themen erweitert!


Niedergang?

10. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Frisch vom Flohmarkt: Nikon D3000, Vorstellungsjahr 2009

Den Gehäuse-Preis für die 10 Megapixel D3000 nenne ich am Schluss… Das lichtstarke 1,8/35 mm AF-S DX Nikkor passt nicht so ganz zum von Nikon einst wohl gedachten D3000-Kundenkreis. Ein übrigens völlig unterschätztes Objektiv. Eigentlich eine furchtbare Plastik-Anmutung, aber die inneren Werte! Obwohl nur für den 15 x 23 mm APS-C-/DX-Sensor gerechnet, zeichnet das 1,8/35 problemlos den 1,2-Crop Bereich einer Vollformat-Nikon aus. Im Notfall geht mit geringen Abstrichen sogar 24 x 24 mm Vollformat! Schärfe? Kein Thema – exzellent!

Zurück zur D3000

Die rot markierte Einstellmöglichkeit „GUIDE“ auf dem Programmwahlrad der D3000 zeigt einen Grund, warum das Smartphone jetzt auch beginnt Einsteiger-Systemkameras das Leben schwer zu machen.

Kamerakiller Smartphone

Welcher mäßig an Fotografie interessierter Gelegenheitsknipser geht wirklich in diese Menüs?

Als 2009 vorgestellte Einsteiger-DSLR konnten/sollten Anfänger mit dem GUIDE-Modus lernen, „wie kreatives Fotografieren“ geht… Ah ja ;-) Mit einem sozusagen in die Kamera eingebauten Fotolehrbuch und anschließenden  Bildbearbeitungsmöglichkeiten direkt in der Kamera. Ganz ohne zusätzliche EBV-Investitionen und Kenntnisse. Die anderen Hersteller bieten Vergleichbares.

Ich will doch nur ein bisschen knipsen…

Für eine Vielzahl Menschen, die ihre Freizeit- und Urlaubserinnerungen vollkommen unkompliziert und ohne Nachzudenken festhalten woll(t)en, ist eines vollkommen überflüssig, ja lästig: Bedienungsanleitungen oder gar überteuerte Kamerabücher. Auch wenn die Bedienungs-/Fotografieranleitung  in der Nikon D3000 und vergleichbaren Kameras der Mitbewerber gleich gratis mit eingebaut sind. 

Bildnachbearbeitung? Was ist das? Das akzeptiert heute kein Smartphonebenutzer mehr.

Das Bild soll, hat spätestens nach dem Auslösen auf dem Monitor so zu erscheinen, wie der/die FotografIn es gerade gesehen hat. Details, Gesichter im Schatten hat das Gehirn „aufgehellt“, also muss die Kamera das automatisch machen. Ohne an einer Kamera zu fummeln, um zuvor übers Programmwahlrad der Kamera die richtige Motivautomatik zu wählen oder im Menü die gut „versteckte" Schattenaufhellung zu finden. Den blassblauen Himmel vor Ort hat das Gehirn in einen blauen Postkartenhimmel „verwandelt“. Auch das soll die Kamera "merken" und entsprechend regeln. Und aus dem auf dem zur Kamera vergleichsweise großen Smartphone-Monitor gezeigten Foto interpoliert das Gehirn gleich die gewünschte 10 x 15 cm „Postkarte“ von früher. Die direkt in die sozialen Netzwerke „geschickt“ werden kann. All das erledigt das (gute) Smartphone! Wie sollen da einfache Kameras und mittlerweile sogar Einsteiger Digital-Spiegelreflexkameras wie eine Nikon D3000 mithalten?"

Das iPhone 2G wurde 2007 vorgestellt, das iPhone 3g 2008 und die Nikon D3000 2009. „Mein“ iPhone 4 ist von 2010. Da konnte (wollte?) wohl noch keiner der Kamerahersteller erkennen, wohin die Reise geht. Zumindest in der Konsumer- und DSLR-Einsteigerklasse. Wenn schon keine direkte Sendemöglichkeit der Bilder direkt aus der Kamera per Email oder in soziale Netze – dann könnte ich mit der Kamera ja auch telefonieren, was bis heute nicht geht –, dann aber WLAN-Anbindung/WiFi. Den richtigen Ansatz fand die Nikon Coolpix S800c von 2013, sowie die im gleichen Jahr vorgestellte Nikon D7100. Für die D7100 gib es den Adapter WU-1a, der für ca. 60 Euro Kamera mit Tablet oder Smartphone verbindet. Aber das kam bereits zu spät, und diese Fummelei akzeptiert kein Smartphone-Knipser. 

60 Euro sind vergleichsweise preiswert, denn der Nikon WT-1 (WirelessTransmitter) zur drahtlosen Bildübertragung, den es seit der Nikon D2H und entsprechend für die Nachfolger für D3 bis D5 gibt, kosten weit jenseits der 500 Euro. OK, das ist Profiequipment, was keine(n) SmartphonebesitzerIn tangiert. Diese aus falscher Sparsamkeit fehlende Übertragungsmöglichkeit hat aber die Konsumer- und zunehmend Einsteiger DSLR-/DSLM-Klasse ihrer Daseinsberechtigung beraubt. 

Nun ja, mir ist es egal, ich habe eine neun Jahre alte, äußerlich in bestem Zustand befindliche Nikon D3000 für unglaubliche 10 Euro bekommen. Wirklich neu ist sie nicht, denn die D3000-"Uhr" zeigt ca. 8500 Klicks (Auslösungen). Wie lautete die Überschrift in einem Blogbeitrag: „Eine DSLR für 5 Euro, geht das?“ Geht! Geht auch zwei Mal! Der D3000 musste ich nur noch 9 Euro zusätzlich für den fehlenden Akku spendieren…

Wer weiß wie es geht, kommt natürlich auch so weiter:

SD-Karte der Nikon D3000 (oder einer anderen Kamera) in den Adapter und schon sind die Fotos im iPad oder iPhone und können bei Bedarf bearbeitet und versandt werden.

In der Android-Welt, wo ich diese blödsinnige (NoName-)Mac-Adapter-Krücke nicht benötige, würde ich der Kamera eine Micro-SD-Karte im SD-Adapter spendieren und dann so in das Android Smartphone oder Tablet MIT Micro-SD-Einschub bringen. Bearbeitung ist kein Problem – hier Filterstorm – aber welcher Smartphoneknipser würde das machen?

Der Kreis derer, die Freude an Fotografie mit "richtigen" Kameras und späterer Bildbearbeitung haben, scheint immer kleiner zu werden. Mir ist es vollkommen egal, wer mit welcher Kamera gerade hantiert. Digital, analog, Polaroid, ja sogar mit dem Smartphone... Aber nur mit dem Smartphone? Wenn ja, nur ganz gezielt zum Beispiel mit der großartigen Retro-App Hipstamatic. Ansonsten für mich: Nein danke Smartphone. Ich habe auch das Gefühl, dass dieser kleiner gewordene Kreis wirklich Fotointeressierter sich auch nicht mehr jeden gebrauchten Mist und vor allen Dingen nicht mehr jede Neukamera zu Preisen andrehen lässt, die wenig später als so genannter Grauimport so unterboten werden, dass man sogar das Risiko eingeht, auf die offizielle Landesgarantie zu verzichten. Wo soll das enden? Ich bin gespannt wie das weitergeht!

Eine echte Daseinsberechtigung haben moderne Bridgekameras. Sie stellen eine Bereicherung dar. Was sogar eine überzeugte Smartphone-Anwenderin wie meine Schwester erkannt hat. (M)eine gar nicht so alte Nikon P510 bietet nun mal ein stabilisiertes 24-1000 mm Zoom. Was meine Schwester gerne nutzt. Denn da kann kein Smartphone mithalten! Wenn WLAN ein Thema wäre, müsste es der Nachfolger P520 sein, der per Adapter WLAN-fähig wird oder eine P600, die das WLAN eingebaut hat. Oder die obengezeigte Lösung fürs iPhone/Smartphone bzw. iPad/Tablet. Statt der Nikon Bridge darf es gerne auch eine entsprechende Canon Fuji, Panasonic, Olympus oder Sony sein…


Kein Fotolicht?

08. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

„Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul ;-) – Buch über Fotografie mit Digitalkameras für umsonst“ hieß ein Blogbeitrag.

Erste Hälfte Juli und nach über 70 von 100 Tipps kamen endlich die von mir bis dahin vermissten Tips  „Tricksen Sie schlechtes Wetter aus“ – „Erlaubte Tricks, die Fotos retten können, wenn das Wetter nicht mitspielen will.“ Und: „Mit Schwarzweiß Dramatik erzeugen“.

Was kann ich machen, um bei ungünstigen Tageszeiten- Licht- und sonstigen unglücklichen Situationen noch ein brauchbares Bild zu bekommen?

Kamera wegstecken? Zu einfach, wenn ich vor (Urlaubs-)Ort einfach nicht das Erhoffte vorfinde, die Locations in den wertvollsten Wochen des Jahres aber im Bild festhalten will – irgendwie…

Da helfen Ratschläge wie „Von ca. 10.00 bis 16.00 Uhr die Kamera weglegen, am frühen Morgen oder in der Dämmerung (Blaue Stunde!) wiederkommen kein bisschen weiter. Denn es gibt Hindernisse: Dauertrüber Himmel, die Familie, das Wetter, gerade keinen Bock, die Umstände… Ich bin kein Reisefotoprofi, der trotz sorgfältiger Recherche dann vor Ort stunden-, tagelang aufs richtige Wetter/Licht warten kann! Was bei den heutigen Kosten und Honoraren vermutlich auch nicht mehr funktioniert…

Was tun?

Weil es so profan ist, hab' ich mich fast nicht getraut das zu schreiben, aber in diesem Fall lohnt sich auch ein Blick in die diversen Einstellmöglichkeiten der Kamera!

Beispielhaft hier die Nikon D90 mit der Auswahl von "Bildqualität", "Bildoptimierung konfigurieren" und Brillant*". Die parallele Speicherung im Rohdatenformat (NEF/RAW) UND JPEG Normal sorgt dafür, dass ich immer noch ein "Original" habe – die Roh-Datei –, für den Fall, dass ich mit den Einstellungen in der Bildoptimierung übers Ziel hinausgeschossen bin, bzw. schlicht vergessen habe, das Ganze wieder auf "Normal" (oder so ähnlich) zurückzusetzen. Und bei "normalem" Licht unnatürlich aussehende Bilder bekomme. Statt JPEG Normal kann ich natürlich auch JPEG Fine wählen und statt "VI"/Brillant auch mit "LS/Landschaft experimentieren. Oder für SW-Fotografie gleich "MC"/Monochrome wählen. Wenn man mit den Filtereffekten OFF, Y(ellow = Gelb), O(range), R(ed = Rot) und G(reen = Grün) sollte man erst spielen, wenn Grundkenntnisse in (analoger) SW-Fotografie vorhanden sind… Nur ganz kurz: Mit einem Rotfilter vom Objektiv wird der blaue Himmel tiefschwarz wiedergegeben, die Wolken treten noch deutlicher, "strahlender" hervor. Wer es nicht so dramatisch will, nimmt stattdessen nur einen Gelbfilter. Oder eben den virtuellen Filter aus der Menüsteuerung. Und bei anderen Auswahlen eben die dazugehörigen Parameter Scharfzeichnung, Kontrast und so weiter. Wobei mir der Kameramonitor nicht exakt das zeigen wird, was ich hinterher auf dem Rechnermonitor zu sehen bekomme. Vorausgesetzt der Rechnermonitor ist einigermaßen eingestellt, im Idealfall kalibriert.

Aber: Spielen erlaubt, erwünscht!

Wenn das bei schlechtem, "falschen" Wetter/Licht immer noch nicht genügt, habe ich keine Skrupel der Sache per EBV noch weiter auf die Sprünge zu helfen. „Mit Schwarzweiß Dramatik erzeugen“ muss gar nicht so dramatisch sein. Von der einfachen, gewöhnlich langweiligen 256-Graustufenumwandlung bis hin zu ganz gezielten SW-Umsetzungen bietet die EBV alles, was man braucht! Und mehr…

Rohdatenentwicklung

Nichts gegen die Freeware Rohdaten-Konverter RawTherapee und darktable oder unter anderem das kostenlose Nikon Capture NX-D. Es mag an der Gewöhnung liegen, aber die in Lightroom auf Anhieb zu findenden Effekt- und Farbvorgaben, B&W Toned Presets und SW-Filtervorgaben sagen mir einfach zu! darktable bietet unter "Effektgruppe" immerhin Vignettierung, Körnung und einen Verlaufsfilter. Gibt es Vergleichbares gut versteckt in RawTherapee und den anderen? Liegt es nur an meiner Unkenntnis? Wer da Licht ins Dunkel bringen kann, ist herzlich per Kommentarfunktion dazu eingeladen! 

Wenn aber auch Lightroom nicht mehr hilft, das "falsche" Wetter/Licht zu korrigieren, kommt mein absoluter und kostenloser Favorit zum Einsatz:

Pixlr-o-matic

Enorme Kombinationsmöglichkeiten mit Pixlr-o-matic

Dieses unscheinbare Programm, das auf allen Plattformen und Smartphones (iOS/Android) läuft, ist mein Lieblingstool, wenn mir nicht mal eben wiederholbare Fotos von der vorgefundenen Licht-/Wetter-/Farb-Stimmung vor Ort einfach nicht zusagen.

Aber ist es nicht widersinnig das mit einem möglichst guten Objektiv und einer noch besseren Kamera aufgenommene Foto hinterher per Software zu verschlechtern?

Warum nicht, wenn das Foto auf diese Weise zum Bild wird... Und wenn es nur für einen selbst ist. Wenn die Veränderung das bringt, was ich glaube beim Aufnehmen gesehen, gefühlt zu haben. Zum Beispiel eine vorhandene Randabdunklung (Vignettierung), die die Kamerasoftware (Firmware) automatisch rausgerechnet hat, einfach wieder hinzuzufügen. Um den Blick des Betrachters so vielleicht stärker aufs Motiv zu lenken.

Es muss auch gar nicht die fehlende oder falsch stehende Sonne sein, auch drinnen kann das Hantieren mit Pixlr-o-matic fast Wunder bewirken. Richtiger Bildschrott lässt sich so natürlich nicht aufhübschen, aber man kann je nach Motiv ein bisschen "Wettergott" spielen oder die Bilder "altern";-) Erlaubt ist, was gefällt.

Eine Ladung Pixlr-o-matic-Beispiele gibt es demnächst, als die Nikon D2X bei Durchschnittswetter auf Tour musste…


Neuzugang DSLM – oder: Ein neues Leben für Uralt-Objektive

02. Juli 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Samsung NX11

Das rechte Foto zeigt meinen Neuerwerb, eine Samsung NX11 mit adaptiertem Asahi Opt. Co. JAPAN (Pentax) Auto-Takumar 1:2 f=55 mm, Baujahr Ende 1950er Jahre

Seifenblasen Bokeh?

Während es im trüben Januar 2018 auch draußen kein Problem war, das Motiv auf dem Monitor der Samsung NX100 mit dem adaptierten 20 mm Nikon-Superweitwinkel zu erkennen, könnte das im Sommer trotz des guten NX100-Monitors schon problematisch werden. Die NX100 könnte mit dem E-Sucher EVF10 erweitert werden, was aber völlig verrückt wäre. Dieser E-Sucher wird in den USA für rund 110 Euro angeboten. Ohne Zoll und Porto!

Das ließ sich doch ein bisschen per Milchmädchen-Rechnung preiswerter haben. Einfach (fast) dieselbe Kamera nochmal kaufen – mit eingebautem E-Sucher. In Form einer 60 Euro Samsung NX11, die fast die gleichen Daten hat wie die NX100. Der Sucher löst etwas über 900.000 Pixel auf, was zur Motivbeurteilung und -erfassung reichen sollte.

Die „Adapteritis“ kann man verspotten oder belächeln,

aber zur Entspannung, zum Zeitvertreib – warum nicht? Als Testkandidaten auf der Samsung NX11 und Olympus OM-D E-M10 sind geplant: 2,9/50 mm Meyer Görlitz Trioplan (M42), 1,4/35 mm Nikon, 1,8/85 mm Nikon und 3,5/35 mm Pentax Super-Takumar (M42) sowie ein Asahi Opt. Co. JAPAN (Pentax) Auto-Takumar 1:2 f=55 mm (Baujahr Ende 1950er Jahre). Aber alles zu seiner Zeit! Priorität haben erstmal zwei M42-Linsen. Ich bin selbst gespannt, was da noch rauskommt. Als Fernziel sollen Objektive mit M42-Schraubanschluss 2019 auch mal auf eine Vollformatkamera. Denn bei der Samsung mit ihrem 15 x 23 mm APS-C-Sensor und noch stärker bei der Olympus OM-D mit ihrem noch kleineren 13 x 17 mm microFourThirds-Sensor werden schärfemäßig schwächere Randbereiche der Objektive ja gnädig ausgeblendet.

Zum "Seifenblasen-Bokeh"

100 Jahre nach Vorstellung der ersten Version des Trioplans wurde das Meyer Görlitz 2016 per Kickstart-Kampagne neu aufgelegt. Es soll(te) für rund 1400 Euro unters Volk gebracht werden.

Wenn es dem/der LichtbildnerIn nicht gelingt, das eine oder andere Motiv ansprechend einzufangen, muss eben die "Geheimwaffe" Bokeh her. Für einen gefälligen Unschärfeverlauf vor hinter dem freigestellten Motiv. Wenn auch das nicht langt, muss eben ein „unverwechselbares, einzigartiges Seifenblasen-Bokeh" her. So kann man versuchen eine Eigenart, einen Optikfehler des simpel gebauten Meyer Görlitz-Dreilinsers in „Kunst“ zu verwandeln und zu vergolden. Wenn sich der fotografische Erfolg trotz "Seifenblasen-Bokeh" dann immer noch nicht einstellen will, wird das Kickstarterprodukt halt wenig gebraucht für 600 Euro angeboten…

Das sagenhafte "Seifenblasen-Bokeh" probiere ich dann doch lieber für 10 Euro! So viel kostete auf einem Flohmarkt die Praktica IVb, auf der das Meyer Trioplan aus den 1960er Jahren steckte. Dazu kommt noch ein Adapter nach Wahl. Mehr zum "Seifenblasen-Bokeh" in diesem Sommer.

Übrigens

Die dritte, zwischen zwischen 1966 und 1971 produzierte Version des 35 mm Pentax Takumars hat sich bei ein paar Testbildchen als "Langweiler" erwiesen. Was absolut positiv gemeint ist! Welches rund 50 Jahre Objektiv ist heute in der Lage auf einer Digitalkamera zu bestehen. Die 14 MP auf dem kleinen 15x23 mm APS-C-Sensor der NX11 auf 24 x 36 mm Vollformat hochgerechnet, ergäbe eine Pixelzahl von 35 Millionen Bildpunkten. Auch wenn die Ränder durch den kleinen Sensor abgeschnitten werden, 35 MP Pixeldichte fordern! Und da "performt" das 35er überraschend gut! Das ist eine andere "Kampfklasse" als der brave Meyer Görlitz Dreilinser…

Auch dazu mehr in diesem Sommer!


Eine DSLR für 5 Euro, geht das?

30. Juni 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Zuwachs in der FourThirds 4:3 Olympus Digitalspiegelreflexkamerareihe

Lange war es hier um die Olympus E-Reihe recht still geworden. Nach den Modellen E-300 (8MP, 2004), E-330 (7,5 MP, 2006), E500 (8 MP, 2005) und dem E-1 Flaggschiff von 2003 wurde jetzt eine E-420 (10 MP, 2008) in die Sammlung aufgenommen. Im Praxisbeitrag zur E-500 sind alle Olympus E-Modelle gelistet.

Zunächst ein kleiner Ausflug in die Welt der Fotobörsen und eBay

Bis zum Wechsel von Analog nach Digital (1997/98) und durch eBay (ab 2000) war ich regelmäßiger Besucher diverser Fotobörsen. Nach langer Pause schaue ich seit zwei Jahren wieder 1x pro Jahr bei meiner „Hausbörse“ rein. Die Möglichkeit auf einer Fotobörse ein gewünschtes Fotogerät sofort begutachten zu können, hat aktuell aber keine Chance mehr gegen ein online vom Profi-Anbieter erworbenes Gerät, das bei einem später festgestellten Defekt umgehend und kommentarlos gegen volle Kostenerstattung zurückgeben werden kann. Denn auf Fotobörsen werden gerne Preis verlangt, die nicht selten der Logik folgen, dass der Spitzen-PC XY Mitte der 1980er Jahre doch 10.000 DM gekostet hätte, und ein Angebot dieses teuren Geräts zu heute 500 Euro doch geradezu ein Schnäppchen wäre... Um dieses Prinzip (vergeblich) auf Kameras zu übertragen.

Ich war schon vor Jahren immer mal versucht, auf einer Fotobörse heimlich die eine oder andere Kamera  unsichtbar zu markieren. Um dann Jahr für Jahr zu kontrollieren: "Guck mal, liegt immer noch unverkauft auf dem Tisch..." Muss das schön sein, Sonntag für Sonntag seinen Tisch mit von der Preisgestaltung her unverkäuflicher Ware vollzustellen, um nach Börsenende den ganzen Kram wieder mitzunehmen. Monat für Monat, Jahr für Jahr... Sicher habe ich etwas übertrieben, aber zumindest mir kommt es so vor...

Und ein vergleichbares Bild beginnt sich jetzt in eBay abzuzeichnen!

Wer um Himmels Willen soll auf Fotobörsen anno 2018 das ganze Analogzeug noch kaufen? Oder übertragen: Wer soll in eBay das ganze Analog- wie Digitalzeug noch kaufen? Ich habe aktuell bei eBay einfach mal „digitalkamera“ ins Suchfeld eingegeben, um dann den Preis auf maximal 100 Euro zu setzen. Rund 12.000 Kameras aller Art wurden gelistet. Nach Wahl von „Bald endend“ habe ich 2000 Angebote mit Hochgeschwindigkeit durchgerollt. Keine 10 einigermaßen interessante Digitalkameras blieben übrig. Die Altersklasse 1995 bis 2000 ist extrem rar geworden. „Gewürzt“ wird das Ganze mit Konvoluten kaputt-/verbastelter Kameras. Zu Preisen, die mich staunen lassen: 10 Euro, 20, 50 Euro. Wer soll das kaufen oder bei der Komplexität der Geräte ernsthaft reparieren? Für so etwas gibt es doch die Gitterboxen für Elektrokleingeräte der lokalen Müllsammelstellen… Ich befürchte, dass es auch in eBay für das Prinzip der "Resterampe: Alles muss (zu Kampfpreisen) raus" schon zu spät ist… 

Es geht aber auch anders – sogar in eBay. Womit ich zurück zur Olympus E-420 komme.

Unglaubliche 5 - FÜNF - Euro hat dieses Olympus-Gehäuse gekostet. Einziger Makel: Die "Tür" der Speicherkartenaufnahme rastet nicht mehr. Was die Kamera nicht nur mit der Fehlermeldung „Speicherkartenfach offen“, sondern auch mit der Weigerung Bilder aufzunehmen quittiert. Ein Stück Klebeband löste das Problem auf die Schnelle, die E-420 arbeitet, als ob nichts wäre.

Schnell-Reparatur

Ich habe das eigentlich kräftige Gewebeband aber doch gegen einen stärker haftenden Typ ersetzt. Dabei bin ich auf Aluminiumband gestoßen, wie es möglicherweise Dachdecker und Installateure benutzen. Das Gewebeband kann noch so stark sein, die Federkraft des Speicherkartendeckels und besonders auch Batteriefachdeckel sorgen über die Zeit dafür, dass das Gewebeband sich sozusagen in Zeitlupe dehnt, bzw. der Kleber des Bands zu "schwimmen" beginnt. Erfolg: Die Klebung hält einfach nicht. Beim Aluband dehnt sich und rutscht nichts. Das klebt so penetrant, dass man es beim Entfernen nur stückchenweise wieder abbekommt. Konsequenz: Hält hervorragend, die Kamera – in diesem Fall die Olympus E-420 – bekommt eine kaum benutzte 2 GB xD-Speicherkarte und ins zweite Fach eine 4 GB CompactFlash-Karte. Speicherplatz für 120 plus 232 = 352 10 MP Dateien im Olympus Rohdatenformat. Um die verklebte Klappe nicht öffnen zu müssen, werden die Fotos dann halt per USB-Kabel in den Rechner kopiert. Geht auch kaum langsamer als über einen externen Kartenleser.

Nach der "Eingangskontrolle" wandert die E-420 aber erstmal ins Depot. Als Vorrat für 2019, wo bei mir praktisch nur noch System-Digitakameras eine Rolle spielen. Es mag noch vereinzelt eine Kompaktkamera auftauchen, aber diese Digitalkameraklasse beende ich 2018.

Vorgestellt wurde die E-420 2008. Eine E-410 war seinerzeit Ersatz zur E-510, als es mit leichtem FourThirds-Gepäck in den Urlaub ging.

Mehr zur 10 Megapixel Olympus E-420 2019!


Nikon Neuzugang

29. Juni 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nikon Coolpix 8400: Die (nur theoretisch) ausbaufähige "Pro(fessional)(Con)sumer-fast-System-Kamera"

Was hat die Nikon-Konstrukteure, Marketingleute geritten, als für diese Kamera den EN-EL7 kreierten. Einen Akku, der mit nur einer weiteren Kamera (Coolpix 8800) im Nikon-System kompatibel ist? Einen Akku, für den in GB/USA mit Porto bis weit über 100 Euro investiert werden müssen. Einen so exotischen Akku, für den selbst schwer zu findende Nachbauten 50 Euro kosten!

Die Idee, sich mit dem Batterieteil MB-CP10 helfen zu können, das preiswerte Akkus der Größe AA aufnimmt, erweist sich ebenfalls als Trugschluss. Das Batterieteil kostet mit Porto in GB/USA 300 – DREIHUNDERT – Euro!

Die eigentlich wichtige Gegenlichtblende Nikon HN-CP12 Lens Hood kostet Größenordnung 50 Euro. Die für Fisheye-, Weitwinkel- und Televorsätze benötigten Adapter  UR-14/15/16 und die dazugehörigen Vorsätze FC-E9, WC-E75 und TC-E3D gehen je nach Kombination bis über 300 Euro.

Ich frage mich wie lange die Anbieter glauben/hoffen das immer älter werdende Zeug 14 Jahre nach Kameravorstellung 2018 versilbern zu können… So bleibt die Coolpix 8400 eben eine Nikon ohne System!

Kennt jemand Bastel-/Frickellösungen, um einen anderen Akku passend zu machen?

Boris hat die Nikon Coolpix 8400 mit allen technischen Daten gelistet und ein paar Beispielfotos gezeigt. Er taxiert die Coolpix 8400 auf 53 Euro Gebauchs-/Sammelwert.

Ich habe inkl. Porto 30 Euro für meine Coolpix 8400 gegeben. Komplett im Original-Karton, in sehr gutem Zustand mit allen Papieren, Kabeln, Software, einem Akku, Ladegerät und zwei CompactFlash-Speicherkarten. In Anbetracht der Folgekosten für einen im schlimmsten Fall defekten, altersschwachen oder einfach nur zweiten Ersatzakkus, darf man auf keinen Fall mehr investieren als diese 30 Euro! Was dann auch auf die Nikon Coolpix 8800 zutrifft.


LoFi-Cam

28. Juni 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ich hatte schon Angst, dass die wichtigste Kamera für den bevorstehenden Urlaub nicht mehr eintrifft ;-) War es die Ahnung, dass England bei dieser WM endlich sein Elfmetertrauma überwindet? War wohl eher Zufall, aber die Kamera mit dem britischen Union Jack durfte noch in meine Sammlung, obwohl ich dieser Klasse eigentlich abgeschworen habe ;-) Die nehm’ ich doch glatt mit und bin ganz gespannt auf die 8 Megapixel-Fotos aus der „TEKNOFUN“…

Wer bietet die TEKNOFUN mit anderer Landesflagge? Würde mich nicht wundern, wenn der asiatische Hersteller die Frontseite mit gewünschter Flagge oder anderen Motiven bietet.

Mehr über dieses Meisterwerk des Digitalkamerabaus im Lauf des Sommers. 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums