Goldene Nikon Zeiten

16. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Noch ein langweiliges Normalobjektiv mehr …

Was diese Brennweite angeht, ist das Normalobjektiv DAS "Kit-Objektiv", das aus Preisgründen zur analogen Spiegelreflexkamera jahrzehntelang obligatorisch war. Prompt kam meine erste Nikon, die Nikkormat FT2 1977 mit dem 2/50 mm Normalobjektiv. Es braucht seine Zeit (Jahre ;-), um die Stärken dieser "langweiligen" Brennweite zu erkennen und zu erarbeiten.  Im Vergleich zum jetzt gut 20 Jahre obligatorischen 3,5-5,6-6,3/18-55 mm "Plastik"-Kitzoom zur Halbformat 15x23 mm APS-C Sensor Digital-SLR ist das 50er mit f/1,7-2 rund 4 bis 8 x lichtstärker. Dazu kommt der "kreative Zwang", sich mit der festen Brennweite auseinandersetzen zu müssen/wollen, als nur profan am Zoomring zu drehen …

Was hier gleich gelistet wird, sind sind nur die lichtschwächeren Nikon Varianten mit f/1,8 und f/2. Es gab bei mir in der Vergangenheit noch ein 1,4/50 mm AF, und aktuell im Bestand ist noch ein 1,8/50 mm AF-D und das Nikon NIKKOR 55mm 1:1.2. Dazu gesellen sich zahlreiche weitere Normalobjektive der unterschiedlichsten Hersteller. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier die Nikon f/1,8 f/2 Normalobjektive:

Ob die Reihenfolge jetzt so genau stimmt, ist unerheblich …

Aber warum jetzt noch ein weiters Nikon Normalobjektiv?

Es war für einen guten Zweck! Der Besitzer ist gestorben und hat seiner pflegebedüftigen Frau ein wüstes Konvolut aus analogen Canon SLRs mit dem alten FD Bajonett hinterlassen, darunter einige Objektive mit FL-/FD-Bajonett. Dazu unter anderem noch zwei originalverpackte, nie benutzte analoge EOS 3000N, zwei ebenfalls originalverpackte Nikon 50 mm Normalobjektive und und und … Die aktuell hippe Canon AE-1 sowie die wirklich immer noch erstklassige Canon F1 New mit Motorantrieb hat samt lichtstarkem 2/24 mm Canon FD für einen moderaten Preis den Besitzer gewechselt. Ich selbst hatte zunächst den chinesischen Nachbau der zweiäugigen deutschen 6x6 Rolleiflex, gelabelt als Revue (ehem. Versandhaus Quelle) und die Revue Solar 100 (= Cosina E1 Solar OEM) samt superlichtstarkem Revuenon (Tomioka) 55mm 1:1.2 gekauft. Um dann noch das lichtstarke Canon FL 35mm 1:2.5 und das hier gezeigte Nikon zu erwerben. Beides Objektive, die ich in 2024 ausprobieren werde. Die Erlöse der Teile gehen als Spende an einen Kindergarten!

Und die "goldenen" Nikon Zeiten?

Korrekter wohl die Zeiten der aufwändigen Objektiv-Kartons "in Gold". Diese Karton-Farbe ist bei Nikon wohl vorbei ;-) Ob auch Nikons "goldenen Zeiten" vorbei sind, möchte ich nicht beurteilen. Jahrzehntelang hieß die Reihenfolge der Profi-SLR Hersteller: Nikon, Canon und Minolta. In den 1990ern übernahm Canon die Führung, Minolta musste 2006 aufgeben, aber: Sony war offensichtlich gut beraten die Minolta-Reste zu übernehemen. Heute dürfte Sony die Führungsrolle haben und danach CaNikon. Oder NiCanon? ;-)

 


Frühe Canon SLR-Objektive

09. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sie haben einfach was, diese ganz frühen Canon Objektive

Bei 20 Euro für ein sichtlich kaum oder möglicherweise sogar unbenutztes CANON LENS FL 35mm 1:2.5, da konnte ich nicht widerstehen. Von der Lichtstärke passt es prima in diese Reihe der schon vorhandenen Objektive:

Dazu habe ich noch diese beiden Objektive genommen:

 

Und perfekt passt es in unsere kleine, aber feine Reihe von Canon FL-Objektiven:

Christian Zahn hat in seinem Praxisbericht "Canon FX Analog-SLR mit FL 50mm, adaptiert an die Nikon Z5" die passenden aber nicht ganz identischen Bajonette des alten Canon FD-Kamera-/Objektivschluss' ausführlich beschrieben. Wichtig die Passage "Adapterprobleme mit dem FL 50 mm", denn die Adaptierung nicht nur auf die Vollfomat Nikon Z ist nicht ganz ohne Tücken!

Und wenn es um Canon Kameras und Objektive geht: Diese Seite ist ein MUSS! CANON CAMERA MUSEUM!

Der netten CANON LENS FL 35mm 1:2.5 werde ich mich aber erst 2024 widmen …

 


105mm Bonotar vs. 105mm Tamron

03. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ein nicht ernst gemeinter Wettbewerb

Es geht auf Weihnachten, das Jahresende zu! Bis dahin habe ich diverses Altglas erneut probiert. Übrig geblieben sind zwei sehr interessante 105 mm Kurzteles, die beide bereits im Vollformat auf der 24 Megapixel Nikon Z6 probiert wurden:

Jetzt die beiden Objektive, adaptiert auf die spiegellosen Systemkameras 16 Megapixel Halbformat Fuji X-E1 und die 16 MP Viertelformat Olympus OM-D E-M1.

Systemkamera?

Im Spätsommer und Herbst wurde reichlich Altglas auf der spiegellosen 45 Megapixel Nikon Z7 "getestet". Ergebnis: Viel Lärm um Nichts, alles halb so wild! Was schon auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6 "performte", bricht bei 45 MP mit bis jetzt mit zwei Ausnahmen nicht ein:

Also wird jetzt nach Lust, Laune, Sonnenstand, Windrichtung, Mondphase ;-) ins Regal gegriffen, um Altglas wahlweise auch auf dem 15x23 mm APS-C-/Halbformat-Sensor der 95 Euro Fuji X-E1/X-T10 oder dem 13x17 mm microFourThirds-/Viertelformat-Sensor der 175 Euro (o. Batterieteil) Olympus PEN E-P2 oder OM-D E-M1 "auszuführen".

Beides immer noch prima DSLMs, wobei die vor 10 Jahren 2013 vorgestellte OM-D E-M1 besonders mit dem Batteriegriff regelrecht in die Hand gebaut ist. Und mit solchen Kameras und nettem Altglas sind auch die Black Week spurlos an mir vorüber gegangen! Und wer zum Jahresbeginn die Preise wieder Richtung UVP anhebt, macht bei mir sowieso Null Umsatz …

Ja das Halbformat blendet Randunschärfen, Vignettierung und Verzeichnung großzügig aus, im Viertelformat ist davon nichts mehr vorhanden. Und dennoch fordern die kleineren Sensoren! Wenn man die Pixeldichten hochrechnet, entsprechen die 16 MP der Fuji einem 40 MP Vollformatsensor, bei der 16 MP Olympus OM-D E-M1 gar einem 63 MP Kleinbildsensor! Damit wird das geliebte Altglas immer gefordert! Außerdem hat die Olympus einen unbestreitbaren Vorteil, ihr Sensor ist stabilisiert!

Drei oder vier Linsen genügen …

Das sind zwei sehr interessante 105 mm Kurztele. Das offensichtlich seltene AUTO tamron 1:2.5 f=105mm wird im Internet kaum angeboten, und das dreilinsige FEINMESS DRESDEN Bonotar 1:4,5/105 mm V ist eine Alternative zum ebenfalls dreilinsigen Meyer-Optik Görlitz 100mm 1:2.8, das zwischen 4- und 500 Euro liegt! Der völlig überteuerte Neu-/Nachbau wird für sagenhafte 999 Euro angeboten … Die aktuellen eBay-Preise fürs Bonotar bewegen sich zwischen 40 und 90 bis weit über 100 Euro. Tatsächlich verkauft wurden die Bonotare für 30 bis 50 Euro. Einziger Nachteil des Bonatars ist die viel zu große Nahdistanz von 1,7 m.

Praxisberichte fertig oder noch "in Arbeit" ;-)

 


Fuji Allerlei

27. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Aus meinen Sammelanfängen 2016/2018 …

"Tokioer Allerlei, oder „Fujis, wie Sand am Meer“..." lautete die Überschrift zum Praxisbeitrag aus 2016/2018

Darin nur gezeigt, aber nicht benutzt, die 2001 vorgestellte 2,1 Megapixel FUJIFILM DIGITAL CAMERA Fuji FinePix 2300

Jetzt, wo es aufs Jahresende zugeht, habe ich für umgerechnet 10 Euro inkl. Versand noch ein zweites, lt. Verkäuferangaben funktionierendes Exemplar erworben. Eine 16 MB SmartMediakarte liegt bei.

Diese Fuji werde ich in den Weihnachtsfeiertagen ausprobieren. Obwohl ich überhaupt keine Lust mehr auf diese uralten Digitalkameras habe … Aber mit Vorstellungsjahr 2001 stammt die FinePix 2300 noch aus den spannenden Anfangstagen der Digitalkamerageschichte! Die Bezeichnung "2300" und Auflösungsangabe "2,1 MEGA PIXELS" sind natürlich falsch! 1.600 x 1.200 Bildpunkte ergeben 1,9 Megapixel. Aber vor 20 Jahren deklarierten alle Hersteller ihre 1.600 x 1.200 Pixel Kameras als 2 Megapixel-Modelle. 

 


Lichtstarke Zoom-Objektive seit 50 und mehr Jahren

21. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Den Alters-Rekord meiner Sammlung hält das VOIGTLÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36mm….82mm

Als erstes Zoom-Objektiv der Welt fürs 24x36mm Kleinbildformat wurde das VOIGTLÄNDER ZOOMAR 1:2.8 f=36mm….82mm 1959 vorgestellt und ging 1962 in den Verkauf. Ausführlich beschrieben und in zwei Praxisberichten vorgestellt

Lichtstärke wird/ist nie unmodern. Dazu gab es noch einen Beitrag "Jahrzehnte-alte, lichtstarke 2,5-3,5;2,8;2.8-4;4/35-70 mm Zoom-Objektive im Vergleich", der mit dieser Bemerkung endete: „Canon und Pentax hatten ein spannendes FD 35-70mm f/2.8-3.5 S.S.C und ein SMC M 35-70mm F2.8-3.5. Wenn davon über die Zeit noch etwas in einem überschaubaren Preisrahmen auftaucht, bin ich einer kleinen Fortsetzung durchaus nicht abgeneigt."

Jetzt war es soweit! Ein CANON ZOOM LENS FD 35-70mm 1:2.8-3.5

Canon schrieb zum lichtstarken Zoom: „Das erste Zoomobjektiv der Welt, das vom 35 mm Weitwinkel des Kleinbildformats ausgeht. Ein neu entwickeltes Zoomsystem mit zwei Linsengruppen erreicht eine Bildqualität, die der eines Objektivs mit einer Brennweite entspricht. Dieses Objektiv ist ein Pionier unter den vielen Weitwinkelzoom-Objektiven von Canon, die nach diesem Objektiv kamen. Dieses Objektiv ist mit vielen Merkmalen ausgestattet, wie z. B. einer großen Blendenöffnung von f/2,8-3,5, einem für den allgemeinen Gebrauch geeigneten 2-fachen Zoomfaktor und einem Makro-Mechanismus für Nahaufnahmen mit einer Brennweite von 0,3 m. Dieses Zoom wird in die Geschichte der modernen Optik eingehen.“

Na ja … Aber es passt prima zu seinem Nikon-Pendant 2,8/35-70 mm. Ich bin gespannt!

Bezahlt habe ich 40 Euro, was mein absolutes Limit war! Für den beschriebenen und gezeigten Zustand wären 20 Euro angemessen gewesen. Die Preisspanne geht etwas über 200 (!) Euro (gewerblich) bis runter auf – tatsächlich verkauft –  unter 10 Euro. Was dann aber ein Exemplar war, dessen Linsen gereinigt werden mussten. Der Rest zwischen 60 und 70 Euro. Christian Zahn hat unlängst den Beitrag "Nikon Z7 und drei besondere Objektive: MINOLTA W.ROKKOR-QH 1:4 f=21mm, MINOLTA W.ROKKOR-QE 1:4 f=35mm, MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135mm" kommentiert: "Die Entwicklung der geforderten Preise von Profi-Anbietern und Privatverkäufern hat meines Erachtens nach seit etwa 2020/2021 erheblich die Bodenhaftung verloren." Absolut meine Meinung! Wenn ich aktuell so „in die Bucht“ — eBay — schaue, scheint bei vielen Gebrauchtfotogräte-Preisen statt Rückgang oder Stillstand Hochpreispolitik zu herrschen. Dabei frage ich mich, ob viele Anbieter tatsächlich verkaufen, oder nur mal schauen wollen, was ihr gebrauchtes Zeug denn noch wert ist. Um dann nicht registrieren zu wollen, dass ihr Teil Kamera/Objektiv xyz bereits x mal angeboten, aber zu den aufgerufenen Preisen nicht verkauft wird. Dabei genügt ein Blick in die Rubrik "Nur anzeigen" und zwei Häkchen bei "Beendete Angebot" und "Verkaufte Artikel", um festzustellen, zu welchen realistischen Preisen die Geräte tatsächlich ver- und gekauft wurden. Wobei Christian Zahn mit seiner Zeitangabe 2020/2021 Recht hat. Die Mehrzahl meines gewollten Altglas' stammt aus diesen Jahren und davor!

Praxisbericht zur CANON ZOOM LENS FD 35-70mm 1:2.8-3.5 hier

 


Nikon Geburtstag

16. November 2023, Ralf Jannke - Wissen

NIKKOR – Nikon Objektive feiern 90. Geburtstag!

1932 ließ Nippon Kogaku K.K. — Nikon — die Marke "NIKKOR" registrieren. Die Bezeichnung für Objektive aus dem Hause Nikon. 1933 wurde die erste Lieferung von Aero-Nikkor-Objektiven für die Luftbildfotografie verschickt. Nikon ist einer der wenigen Hersteller der Welt, der seinen Objektiv-Herstellungsprozess mit der Produktion von optischem Glas beginnt! Aus Nikonrumors.com

Warum zum 90. Geburtstag nicht einfach mal mit einen Exoten gratulieren?

Mit meinem interessantesten und nutzlosesten Nikon-Objektiv, dem einstigen Spezialisten für Medizin, Wissenschaft und Forschung Nippon Kogaku Japan Medical-NIKKOR Auto 1:5.6 f=200mm. Nikon hat unzählige Spitzen-Objektive, hier einfach mal gegen den Strich bürsten ;-) Um die Gelegenheit zu nutzen, gleich einen frischen Praxisbericht zum Medical-NIKKOR zu verfassen. Der kommt! Ansonsten:

Herzlichen Glückwunsch Nikon!


Ausverkauf? Traurige Realität …

12. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Aufruf in einer kleinen WhatsApp-Gruppe: „Erbschaft“ eingetroffen. Was soll ich damit?

Was da nur ansatzweise abgebildet ist, das sind vermutlich wenig bis unbenutzte Analog-Kameras. Und Labor-Kram, den niemand mehr will … Die Geräte teilweise in Originalverpackungen, die nach unserer Kontrolle nie zuvor geöffnet wurden, die flammneuen Kameras also nie einen Film gesehen haben :-(

Die Gerätschaften "abgeladen" von der entfernten Verwandtschaft bei einem befreundeten Fotografen nach dem Motto: "Du bist doch Fotograf. Der Besitzer ist gestorben und die Witwe weiß nicht, was sie mit dem Zeug soll … Kannst du dich darum kümmern." Nach Sichtung vermuteten die Anwesenden, dass es sich beim Vorbesitzer möglicherweise um einen krankhaft kaufsüchtigen Menschen gehandelt haben könnte. Es ist halt wie es ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Was soll man in Digitalzeiten mit dem Kram anfangen?

O.K. es wechselten die Besitzer eine im Zustand erstklassige Canon F1 NEW samt 2,0/24 mm Canon FD, ein kleiner, nie benutzter Canon Thermosublimationsdrucker samt Farbfolien und Papier und die oben gezeigten REVUE Kameras des ehemaligen Versandhaus Quelle. Das in Fernost im Auftrag produzieren und mit der Hausmarke REVUE labeln ließ. Die zweiäugige REVUE 6x6 Mittelformat-Spiegelreflexkamera ist nichts anderes als die chinesische Seagull-Kopie der deutschen Rolleiflex. Bei der KB-SLR handelt es sich um eine entweder von Ricoh oder Cosina produzierte und entsprechend gelabelte Kamera mit universellem Pentax K-Bajonett. Obwohl ich die zweiäugige Seagull (vom Flohmarkt) bereits habe, habe ich dieses flammneue Exemplar für meine weiteren Analog-Mittelformat-SW-Rollfilm-Experimente mit Kusshand genommen. Und die Kleinbildfilm-SLR. Die stellt einen technologisch vom Markt nicht angenommenen Irrweg dar. Solarzellen im Prismendach sollten für die Energieversorgung der Belichtungsmessung sorgen. Was bei Auslieferungszustand vermutlich einwandfei funktionierte, jetzt aber "tot" ist. Nachdem die REVUE Solar 100 rund 30 Jahre unbenutzt irgendwo in einem dunklen Schrank stand :-( Hochspannend das Normalobjektiv, ein ultralichtstarkes REVUENON 55mm 1:1.2.

Der REVUE Solar 100 und dem tollen Normalobjektiv in Neuzustand habe ich hier einen eigenen Beitrag gewidmet!

Und wo wird das Zeug enden? Beim lokalen Fotohändler, der das Ganze vermutlich zum Ramschpreis nehmen wird, um mit den wenigen wertvolleren Geräten etwas Gewinn zu generieren …


Frontlinsenschaden

06. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Wie stark wirkt sich so eine Beschädigung der Frontlinse auf die damit aufzunehmenden Fotos aus?

So gering, dass sich mit den Einschränkungen, die nur bei ganz genauem Hinsehen und zu kleinen Blenden, die man in der Digitalfotografie nicht nutzt (!), zu sehen sind, problemlos leben lässt. Und noch mehr, wenn es sich um ein im Kamera-System höher angesiedeltes Objektiv von Neukosten um 900 Euro handelt, das risikolos vom Profi-Anbieter mit Rückgaberecht für 220 Euro ins Haus kam.

Auflösung und ausführlicher Bericht HIER

 


In diese Richtung hatte ich bewusst gedacht: Trash (Müll, Abfall)

03. November 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Colorfilmentwicklung "quick and dirty" … Und das mit völlig überlagerten Filmen

Genau in diese Richtung hatte ich gedacht, gern schrottig. Aber dann mit passenden Motiven. Das hier war nur mein erster Test!

Wichtigste Zutat: bis zu 20 Jahre abgelaufene und sicher falsch gelagerte Farbrollfilme. Das war jetzt der erste Farbentwicklungsversuch mit der Chemie, die nicht zwingend bei konstant 38 Grad durchgeführt werden muss. Die ohne Prozessoren und dergleichen kaum konstant einzuhalten ist.

Aber der Chemiesatz von CineStill gestattet einhaltbare Entwicklungstemperaturen runter bis 22 Grad. Der CineStill COLOR SIMPLIFIED 2-BATH PROCESS heißt übersetzt nicht ohne Grund: "Vereinfachter 2-Bad Farb-Entwicklungs-Prozess".

Qualität? Für meine Experimente mit abgelaufenen Filmen nebensächlich. Ich bin sicher, das CineStill bei frischen Farbfilmen gute Ergebnisse liefert. Bei der extrem guten Farbwiedergabe der modernen Digitalfotografie, investiere ich eh keinen Cent in aufwändiges Gerät für die analoge Filmentwicklung und völlig überteuerte Filme. Farbe mache ich nur noch solange, bis die letzten Farbfilme aufgebraucht sind. 

Danach nur noch SW. Das ist eine ganz andere Kampfklasse! Und ganz klar leichter zu handeln. Und eben doch etwas anderes, als die problemlose Konvertierung von Farbe nach SW mit Adobe Lightroom, Photoshop & Co.

 


Etwas längerfristige Weihnachtsvorbereitungen ;-)

27. Oktober 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Ein bisschen Astrofotografie für den Hausgebrauch

Ganz sicher steige ich nicht tief in die Astrofotografie ein. Aber auch ohne Teleskop und Nachführeinrichtung geht einiges mit Bordmitteln. Ich will ja "nur" den Sternhimmel und Ausschnitte (ein, zwei Sternbilder) davon. Und dazu genügen Kamera, ein stabiles Stativ und vorhandene Objektive:

  • 1,4/35 mm Nikon Nikkor
  • Nikon NIKKOR Z 40mm 1:2
  • 1,2/55 mm Nikon Nikkor
  • 1,4/58 mm Minolta Rokkor

Frisch erworben gesellt sich dazu ein TTArtisan 7,5mm f/2,0 Fisheye mit Z-Bajonett und ein mit 60 Euro wirklich preiswertes TTArtisan 25mm f/2. Dazu kommt noch ein 7Artisans 24mm f1.4, das etwas auf sich warten ließ, jetzt aber auch im Bestand ist. Alles Objektive fürs Halbformat. Nachdem ich gesehen habe, dass die Z7 im 16x24 mm DX-Modus 19,5 MP liefert, ist das für meine Zwecke völlig ausreichend! Wobei das 24er den 5:4 Crop-Modus der Nikon Z7 fast ausfüllt …

Sehr verlockend noch das 7Artisans 35mm f0.95, aber "das läuft nicht weg" ;-) Jetzt ist erstmal ausreizen, was da ist!

Fisheye und 25er liegen zusammen bei ca. 190 Euro

Mit dem superlichtstarken 24er, werden es dann 332 Euro. Dafür gibt es bei Nikon mit Z- Bajonett nur maximal ein Objektiv – O.K. mit AF … So werde ich es auch in Zukunft halten! Und bei Autofokus-Wunsch nach Suche, ob Objektiv X iregendwo getestet wurde, neben Nikon auch bei Rollei/Viltrox vorbeischauen! Die Kombintion oben im Foto hat noch eine besondere Bedeutung. Nach der "Nikon Z7 Weitwinkel-Battle", was in Kürze freigeschaltet wird, gibt es noch eine Fortsetzung "Nikon Z7 Weitwinkel-Battle II". Wo die drei oben abgebildeten Objektive die Hauptrolle spielen. Das bisher Einzige, was ich bei TT/7 Artisans zu kritisieren habe, das sind die unbrauchbaren Frontdeckel des 7,5 mm Fisheyes und den 24ers. Das Fisheye wird zum Transport in ein Mikrofasertuch gewickelt und kommt so in einen kleinen Lederbeutel. Auf das 24er kommt ein 49 mm Schnappdeckel, und gut ist.

Im Herbst in Schweden gelassen, bei der „Astronomie“ natürlich auch dabei, das 2/35 mm Canon FD "konkav" und das 1,4/50 mm Canon FD. Ich bin wirklich gespannt, bei welchem Objektiv und bei welchen Bedingungen (Blende) die besten punktförmigen Sternabbildungen rauskommen und nicht spaßig anzuschauende "Ufos". Denn die Offenblende konnte ich bei den beiten Canon FD Objektiven für diesen Bereich der Fotografie vergessen. Zu dem Thema habe ich mir jede Menge angelesen, was in den Weihnachts- und folgenden freien Tagen ausgiebig probiert wird.

Überhaupt Objektive

Gerne habe ich als wieder Nikon-Fan aber ohne Fanboy-Brett vorm Kopf in den letzten zwei, drei Jahren noch etliche Original Nikon F Manuell-Fokus-Objektive an Bord genommen. Dabei aber immer auf die Preise geachtet. Was da aktuell so angeboten wird, dürfte bei den geforderten Preisen von Jahr zu Jahr immer unverkäuflicher werden. Dazu kam die glückliche Fügung einer wunderbaren Canon F1 Ausrüstung. Minolta steuerte ein 4/21 mm Non Retrofokus Superweitwinkel sowie das dreilinsige 135er bei. Von 2,8/8 mm  Fisheye Nikkor bis 400 mm ED Nikkor und 500 mm Reflex Nikkor ist alles an Bord. Das lässt mich mittlerweile völlig entspannt bei eBay und in die Sterne reinschauen.

Spannend wird, wie gut die oben genannten China-Objektive mit extremen Brennweiten und hohen Lichtstärken "performen"

Wenn ich auf den Linsenschnitt des 25 mm TT Artisans schaue, fällt sofort die große Hinterlinse auf. Gute Voraussetzung für den Sensor einer Digitalkamera. Und das 7,5 mm TT Artisan hat einen aufwändigen Aufbau aus 11 Linsen in 2-3 Gruppen! Offiziell für den 15 x 23 mm Halbformatsensor ausgelegt, lässt sich in der Nikon Z7 auch mit 1:1 (24 x 24 mm) und 5:4 (30 x 24 mm) experimentieren, wenn noch etwas mehr aufs Foto soll. Auch das 7Artisans 24mm f/1,4 ist aufwändig aufgebaut. Alles natürlich mit manueller Fokussierung und Arbeitsblendenbetrieb. Aber zu Preisen, die viele alte Nikon MF Objektive noch älter aussehen lassen, die adaptiert auf die Nikon Z auch nur Arbeitsblendenbetrieb gestatten. O.K. Nikon MF Nikkore sind alle fürs volle 24 x 36 mm Kleinbildformat gerechnet …

Ich freue mich auf ein paar früh dunkle und hoffentlich sternklare  Winternächte.

Glatt übersehen — shame-on-me: Christian Zahn hat ein 7artisans 7.5mm f/2.8 Fish-eye an der Vollformat Nikon Z5, der Halbformat (15x23 mm APS-C Sensor) Fuji X-E2 und an der microFourThirds (13x17 mm Sensor) getestet.

 

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk