Bedienungsanleitungen

14. Januar 2024, Ralf Jannke - Wissen

Gelegentlich landen Anfragen wie diese in unserer Mailbox:

„Ich habe eine Xyz-Digitalkamera geerbt. Leider ohne Bedienungsanleitung und Ladekabel … Könnte ich bitte eine Kopie der Anleitung per mail in PDF erhalten? Und welches Lade-/Datenkabel benötige ich?“

Was Bedienungsanleitungen betrifft, haben wir sicher einige Exemplare. Vorausgesetzt, die Kameras kamen in Originalverpackung mit allen Papieren, Kabeln und Software als Spende in unsere Sammlung. Spende? Wir nehmen interessante Digitalkameras mittlerweile nur noch als Spende, Schenkung gegen einen symbolischen Preis (5 Euro) und Erstattung der Portokosten entgegen. Wer da mehr erwartet: eBay. Der größte Teil der unserer Kamerasammlung kam aber „nackt“ von Flohmärkten und ähnlichen Gelegenheiten. Also ohne Papiere, Kabel und so weiter. Weder der Seitenadmin noch ich haben die Zeit eventuell vorhandene Bedienungsanleitungen zu digitalisieren, zu scannen.

Die Frage nach Bedienungsanleitungen lässt sich aber sehr einfach beantworten. Die Internetseite https://www.manualslib.com bietet unzählige Anleitungen zum Download als PDF. Was in Manualslib nicht zu finden ist, dürfte anderweitig schwer zu finden sein. Manualslib hat sich über viele Jahre als zuverlässige Quelle erweisen!

Abgesehen davon: Viele Digitalkameras haben ganz ordentliche Menüs in wählbarer Sprache. Dass es meist auch ohne Bedienungsanleitung möglich ist, die Kamera in Betrieb zu nehmen.

Oben abgebildet zwei typische Datenkabel. Die rot markierten Anschlüsse gibt es heute noch. Diese Kabel sind sicher zu bekommen. Problematisch wird es, wenn exotische Stecker dran sitzen …

Was Datenübertragungskabel betrifft, sind die bei Kameras mit Wechselspeicherkarte eigentlich überflüssig. Ein preiswerter Universalkartenleser ist die bessere Wahl, um die Bilder aus der Kamera-Speicherkarte in den Rechner zu bekommen. Und Datenkabel bringen auch nur etwas, wenn die Kamera vom Rechner als externes Laufwerk erkannt wird.

 


Roaring Sixties ;-)

10. Januar 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Drei ganz frühe Telezoom-Objektive aus den Anfang 1960er Jahren …

Es gab auch eine Welt neben Nikon ;-) Diese drei Objektive sind im Bestand:

  • 1962: SUN TELE ZOOM F 4.5 110-180mm
  • 1961: TAMRON ZOOM f=95-205mm 1:6.3
  • 1961: YASHINON-R ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6

Dazu gesellt sich noch ein weiteres Zoom, das zusammen mit den drei in einen frischen Praxisbericht eingehen wird.

 


Yahoo Digital Camera

03. Januar 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sammeln von seltenen Digitalkameras? Aber nur, wenn die Preise stimmen!

So tauchte im schwedischen eBay-Ableger Tradera diese Yahoo Digital Camera auf. Zum Flohmarkt-Wühlkistenpreis von 5 Euro würde ich die für die Sammlung  immer nehmen. Ganz sicher aber nicht für rund 110 Euro. Die eBay-Preise liegen ähnlich, wobei ein Exemplar für 80 Euro sogar verkauft wurde …

Für eine Kamera mit unterirdischer Auflösung von 352 x 288 Bildpunkten und der ziemlich sicheren Unmöglichkeit mangels altem Rechner an die Bilder des Festspeichers zu kommen, so miserabel die auch sein mögen …

Während Yahoo noch existiert, ist AmericaOnline – AOL – heute Geschichte …

Zur AOLPhotoCam


Die hatte ich schon immer im Hinterkopf ;-)

30. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Im Weihnachtsblog war zu lesen: "Und ja, es gibt über die Feiertage doch noch zwei historische Digitalkameras! Eine FUJIFILM DIGITAL CAMERA Fuji FinePix 2300 von 2001 und die schicke KonicaMinolta X1 von 2005. Letztere habe ich dann dreimal. Exemplar Nr. 1 läuft manchmal, Exemplar Nr. 2 blinkt beim Startversuch nur hektisch. Exemplar Nr. 3? Mal sehen, ob sich #3 bequemt noch ein paar Bildchen aufzunehmen?"

Vorweg: X1 Nr. 3 läuft! Praxisbericht.

Und weiter im Blog: "Neben diesen beiden Kameras gibt es fürs neue Jahr noch eine frisch erworbene, sehr interessante Digitalkamera von 2009 mit Alleinstellungsmerkmal!"

Die mir bisher immer zu  teuer war: Beginnend bei ca. 100 Euro inkl. Porto bis über 250 Euro. 

Die Rede ist von den Nikon Coolpix S1xxxPJ-Modellen. Das "PJ" steht für ProJector. Heißt, diese Nikons haben einen kleinen Beamer, VGA-Projektor, mit dem die aufgenommenen Fotos über eine Entfernung bis 2 m auf eine helle Wand projiziert werden können.

Als im schwedischen eBay-Ableger Tradera  eine von der Fotofunktion laufende S1000PJ mit Akku und Ladegerät ohne Speicherkarte für 37 Euro zu haben war, habe ich zugegriffen.

Diese "Bildwerferei" in einem abgedunkelten Raum über kurze Entfernungen (1 m Bilddiagonale) mit 640x480 Bildpunkten VGA Auflösung ist natürlich nur eine nette Spielerei, aber für eine Digitalkamerasammlung, die ja viele Facetten zeigen soll, ist diese Nikon Coolpix ein hochinteressantes Exponat!

Praxisbericht der Coolpix im neuen Jahr!


Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins neue Jahr 2024

23. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen

Was ist zu sehen?

Ein kleiner Querschnitt Digitalkamerageschichte

Es werden mit jedem Jahr weniger historische Digitalkameras, die in eBay oder auf Flohmärkten auftauchen. Seitengründer Boris Jakubaschk schrieb unlängst: "Die Flohmärkte sind weitgehend tot, da findet man nichts brauchbares mehr." Die Kameras, die in den Anfangsjahren des Sammelns den eigentlichen Sinn eines Museums für Digitalkamera-Geschichte ausmacht haben. Aus den spannenden Geburtsjahren der ersten Hälfte der 1990er bis 2000 tauchen immer weniger bis gar keine Kamera mehr auf. Die sind in anderen Sammlerhänden oder längst im Elektroschrott entsorgt. Ich hatte irgendwann mal ganz "lose" 2005 als mein Sammlungsende festgelegt, woraus natürlich nichts geworden ist ;-) Was auch O.K. ist, denn schließlich stellte Panasonic 2008 die erste spiegellose Systemkamera der Welt vor. Und die DSLM hat heute das Sagen! Wer sich für die ganz frühen Kameras interessiert, muss unbedingt die Seite unseres amerikanischen Sammler-Kollegen Rodger L. Carter besuchen. Wobei Rodger konsequent 1999/2000 aufgehört hat zu sammeln.

Der Bestand, die Sammlung des Digicammuseum.de kann die Geschichte der Digitalkamera nie vollständig abbilden, aber ganz sicher sehr umfassend. Von der filmlos aber noch analog auf spezielle Diskette speichernden Video-Stillbildkamera über unzählige Konsumer- und Bridge-Digitalkameras, digitalen Spiegelreflexkameras von den Kodak-Anfängen 1991 bis zur Vollformat DSLR ran an die 2020er. Unser Bestreben war immer mit möglichst jeder funktionierenden Digitalkamera der Sammlung wenigstens 1x zu fotografieren. Statt nur langweilige Kamera-Abbildungen und Beschreibungen zu zeigen.

Die digitale Spiegelreflexkamera wird mittlerweile immer schneller durch spiegellose Systemkameras mit 13 x 17 mm microFourThirds-, 15 x 23 mm Halbformat APS-C- und 24x36 mm Kleinbildvollformasensor verdrängt.

Der größte „Verdränger“ ist aber das Smartphone

Die Qualität in Kombination mit KI – Künstlicher Intelligenz – ist nicht erst seit 2023 derart gut, dass es die komplette Konsumerdigitalkamera-Klasse ins Grab geschickt hat — zu Recht! Und selbst der Systemkamera mit oder ohne Spiegel macht das Smartphone das Leben schwer.

Der Reiz an uralten Digitalkameras ist bei mir weitgehend verflogen

Was nicht bedeutet, dass ich im Internet und auf Flohmärkten nicht die Augen offenhalte, wenn da mal etwas uraltes, historisches auftaucht. So kamen 2023 gleich zwei seltene Sharp Digitalkameras in die Sammlung. Allerdings nicht vom Flohmarkt! Eine DIGITAL VIEWCAM VL-DX10, von Abmessungen und Aufbau ganz klar eine Videokamera, die auch Stillbilder = Fotos auf MiniDV Videoband speichern kann. Die aber mangels Energieversorgung durch den nicht mehr lieferbaren Akku bzw. exotische Kabelanschlüsse nicht mehr in Betrieb zu nehmen ist. Deutlich spannenderer ein zweites Sharp Modell: VN-EZ1 mpeg-4, das als erste Stillbild-/Video-Digitalkamera der Welt Videos (mpeg4) komprimieren konnte! Und auf vorhandene SmartMedia-Karten speichern kann!

Was auch ein Thema ist: Datenspeicherung! Denn mit jedem weiteren Jahr wird es immer unmöglicher Kameras ohne Wechselspeicherkarten ihre Bilder aus dem Festspeicher abzuringen. Dazu fehlen Übertragungskabel, Uralt-Software und die dazugehörigen Uralt-Rechner.

Was heute acht- und schutzlos in Pappkartons geschüttet auf Flohmärkten landet, ist in der Regel uninteressante Digitalkamera-Massenware. Letztlich Elektronik-Schrott. Da reicht mittlerweile der trainierte Blick, um nur noch äußerst selten zuzugreifen.

Als extrem dankbar hat sich in den letzten zwei Jahren aber „Altglas“ erwiesen

Die oben gezeigten Systemkameras sind für das Weihnachts-Foto allesamt mit "Altglas" bestückt, Das Ernst Leitz Wetzlar Hektor 13,5cm 1:4,5 auf der Vollformat Nikon Z7 schießt dabei den Vogel ab. Es wurde 1937 produziert!

Altglas?

Historische, eben (ur)alte Objektive für spiegellose Messsucherkameras (Canon, Contax, Leica, Nikon) und längst nicht mehr existierende Spiegelreflexkamerahersteller. Trotz mitunter sehr speziellen Objektivanschlüssen gibt es fast für jedes Objektiv-Bajonett Adapter, die dem wunderbaren „Altglas“ mit besonderem Charme ein neues, zweites Leben auf der spiegellosen Systemkamera schenken. Was sich mittlerweile aber als Nachteil erweist, denn viele Anbieter in eBay sind in dem irrigen Glauben, ihr Altglas nicht nur für Apothekenpreise anbieten, sondern sogar dafür losschlagen zu können.

Was Preiswahnvorstellungen betrifft, scheint es sich immer noch nicht rumgesprochen zu haben, dass man in eBay ganz links unter „Kategorie“ ziemlich weit unten die per Häkchen aktivierbaren Felder „Beendete Angebote“ und „Verkaufte Artikel“ findet. Nur dort bekommen man einen Eindruck, zu welchen realistischen Preise die Teile wirklich verkauft wurden ... Für mich sind und bleiben die Linsen Jahre-, Jahrzehnte-alte Objektive. Die große Freude machen, ja! Die ich in der Vergangenheit gerne, aber grundsätzlich nur zu vertretbaren Preisen erworben habe. Was aktuell "in der Bucht" (eBay) angeboten wird, kann mehrheitlich weiter in den virtuellen Regalen verstauben.

Eine Sache noch zu Objektiven generell

Bei meinen Experimenten mit Altglas hatte ich bereits öfters bemerkt: "Gefühlt wird aktuell jede Woche irgendein neues Objektiv vorgestellt. Wer soll die eigentlich alle kaufen?"

Mit dieser Ansicht lag ich weit daneben! 

Ich habe einfach mal www.digitalkamera.de "befragt" und unter dem Menüpunkt "Objektive" 2023 durchsucht. 2023 wurden nicht im Wochentakt Objektive präsentiert, tatsächlich sind es im Durchschnitt fast genau zwei Objektive pro Woche! Digitalkamera listete bis zum 8. Dezember 102 Objektiv-Neuvorstellungen. Schaut man kurz in die nikonrumors.com, dann sind 104 und mehr Objektive in 52 Jahreswochen längst erreicht. Da muss die Frage erlaubt sein: "Wer soll diese neuen, oft sehr teuren Objektive eigentlich alle kaufen?"

Es gibt aber noch eine weitere Preis-Idiotie: Seit Jahren abgelaufene, überlagerte Farbfilme

Eigentlich noch schlimmer als die Mondpreise für alte Objektive sind die Folgen eines weiteren Hypes: Analoge Fotografie. Vorweg: Bei 98 plus x digitaler Fotografie, schaffe ich im Jahr gefühlte 2 minus x analoge Fotografie. Weil es Spaß macht und "erdet". Kein — Pardon — digitales Ratatatattt mit 10 Bilder aufwärts pro Sekunde, sondern Muße und Entschleunigung. Nach 36 Fotos ist der Kleinbildfilm voll, der Rollfilm je nach Format schon nach nur 12 oder 8 Aufnahmen. Aber Film ist eben die Voraussetzung für analoge Fotografie!

Was sich da von den geforderten Preisen abspielt, spottet jeder Beschreibung. Da werden für uralte Farbfilme regelrechte Wucherpreise verlangt. Gerne auch mit Hinweisen versehen, das angebotene Material wäre angeblich jahrelang Tiefkühl-gelagert gewesen. Was Frische, Brauchbarkeit suggerieren soll, aber kein Mensch nachprüfen kann. Ganz einfach: Finger weg von Angeboten mit Wucherpreisen! Ich kaufe meine weniger werdenden KB Farbfilme nur auf Flohmärkten! Da bin ich sicher, dass die jahrelang falsch gelagert wurden ;-) Wenn die abgelaufenen Farbfilme nicht gerade aus den Tropen kommen, wo sie bei 30+ Grad "schmorten", kann etwas Entwarnung gegeben werden. In einem noch kommenden Beitrag habe ich etwas recherchiert, was bei abgelaufenen Filmen hinsichtlich Belichtungskorrektur zu beachten ist. Dennoch kein Grund, Wucherpreise für Farbfilme zu zahlen! Ansonsten: SCHWARZWEISS. Da gehen die Preise noch einigermaßen …

"Influenza" ;-)

Was über die letzten Jahren von Jahr zu Jahr immer spurloser an mir vorübergezogen ist: "Beeinflusser" — Influenza. Pardon, ich meinte natürlich "Influencer", nicht die schwere Grippe. Wobei Krankheit ja auch gut zu dieser Influencer-Seuche passt ;-) Süffisant grinsende Allwissende, die mir ein bisschen zu oft versichern, dass ihnen das zum Testen überlassene Gerät natürlich nur leihweise zur Verfügung gestellt wurde. Es müsse nach dem Test zurückgeschickt werden. Wer's glaubt …

Zukunft

Seit die Sony A9III Video- — Pardon — System-Digitalkamera mit ihrem so genannten Global-Shutter Verschluss vorgestellt wurde, der bis 120 Bilder pro Sekunde ermöglicht, wird Unsinn abgesondert wie: Der Tod des Verschluss’, will sagen "Der Tod aller alten/anderen Kameras" und die Konsequenz  “No good photos were taken before this camera existed!” – “Vor der A9III konnte man keine guten Fotos aufnehmen. "Ah jaaaaa", hätte Loriot dazu gesagt ;-)

Obwohl ich nach obiger Ansicht mit dieser Kamera ja eigentlich keine Bilder mehr aufnehmen kann, habe ich 2023 nach langer Überlegung und ganz gewollt eine über 5 Jahre quasi uralte spiegellose 45 Megapixel Vollformat Systemkamera erworben. Gebraucht vom seriösen Profianbieter, versteht sich. Mit Rückgabemöglichkeit und 12 Monaten Garantie.

Also: Einfach weiter Freude am Hobby Fotografie haben. Der Markt ist voll mit gutem Fotogerät! Mit etwas Geduld und genauem Hinsehen lassen sich trotz der beschriebenen "Apothekenpreis"-Zustände tolle und preiswerte Kameras, Objektive und Zubehör finden — fürs neue Jahr 2024 und die weitere Zukunft.

Und ja, es gibt über die Feiertage doch noch zwei einigermaßen historische Digitalkameras! Eine FUJIFILM DIGITAL CAMERA Fuji FinePix 2300 von 2001 und die schicke KonicaMinolta X1 von 2005. Letztere habe ich dann dreimal. Exemplar Nr. 1 läuft manchmal, Exemplar Nr. 2 blinkt beim Startversuch nur hektisch. Exemplar Nr. 3? Mal sehen, ob sich das bequemt noch ein paar Bildchen aufzunehmen? Man wird sehen. Neben diesen beiden Kameras gibt es fürs neue Jahr noch eine frisch erworbene, sehr interessante Digitalkamera von 2009 mit Alleinstellungsmerkmal!

Über die Weihnachtsfeiertage Ruhe und Entspannung, und fürs neue Jahr Zufriedenheit, Gesundheit und immer Fotofreude wünschen:

Boris Jakubaschk, Ralf Jannke und Christian Zahn

 


Intensiv benutzt!

20. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Als Liebhaber schwer gebrauchter Objektive, den auch ein Kratzer auf der Frontlinse nicht schockt oder stört, kommt zu Weihnachten noch ein wirklich nettes Nikon Objektiv in den Altglaspark!

Nach meinem "Zauber" Nikon NIKKOR 20mm 1:3.5, dem exzellenten Profi Sport- und Reportage Nikon NIKKOR Z 24-70mm 1:4 S, jetzt noch ein weniger bekannter Nikon Klassiker, ein Nikon NIKOR 85mm 1:2.

Zum Vergleich der optische Aufbau des Vorgängers Nikon NIKKOR 85mm 1:1.8 und jetzt der Nachfolger Nikon NIKKOR 85mm 1:2

In "der Bucht" wird das 2/85 mm MF Nikkor üblicherweise für 180 bis über 200/300 Euro angeboten, aber für tatsächlich öfters unter 100 Euro verkauft. Ich habe jetzt umgerechnet 66 Euro für ein stark gebrauchtes Exemplar investiert. Wenn sich das Filtergewinde noch richten und sich die Stelle mit dem eingedrückten Gewinde wegschleifen lässt, kommt später noch eine Geli aufs 85er … 

Das "kleine" 85er muss irgendeinen besonderen Ruf gehabt haben, der in Nikon-Analogzeiten vollkommen an mir vorbeigegangen ist. Als braver Amateur, für den ein 1,4/85 mm unerreichbar war, kam mir das wuchtige 1,8/85 mm einfach professioneller vor ;-)

Jetzt "schau'n mer mal", was das 2/85 mm Nikkor anders kann als sein Vorgänger — in den kommenden Feiertagen.

 


Goldene Nikon Zeiten

16. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Noch ein langweiliges Normalobjektiv mehr …

Was diese Brennweite angeht, ist das Normalobjektiv DAS "Kit-Objektiv", das aus Preisgründen zur analogen Spiegelreflexkamera jahrzehntelang obligatorisch war. Prompt kam meine erste Nikon, die Nikkormat FT2 1977 mit dem 2/50 mm Normalobjektiv. Es braucht seine Zeit (Jahre ;-), um die Stärken dieser "langweiligen" Brennweite zu erkennen und zu erarbeiten.  Im Vergleich zum jetzt gut 20 Jahre obligatorischen 3,5-5,6-6,3/18-55 mm "Plastik"-Kitzoom zur Halbformat 15x23 mm APS-C Sensor Digital-SLR ist das 50er mit f/1,7-2 rund 4 bis 8 x lichtstärker. Dazu kommt der "kreative Zwang", sich mit der festen Brennweite auseinandersetzen zu müssen/wollen, als nur profan am Zoomring zu drehen …

Was hier gleich gelistet wird, sind sind nur die lichtschwächeren Nikon Varianten mit f/1,8 und f/2. Es gab bei mir in der Vergangenheit noch ein 1,4/50 mm AF, und aktuell im Bestand ist noch ein 1,8/50 mm AF-D und das Nikon NIKKOR 55mm 1:1.2. Dazu gesellen sich zahlreiche weitere Normalobjektive der unterschiedlichsten Hersteller. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier die Nikon f/1,8 f/2 Normalobjektive:

Ob die Reihenfolge jetzt so genau stimmt, ist unerheblich …

Aber warum jetzt noch ein weiters Nikon Normalobjektiv?

Es war für einen guten Zweck! Der Besitzer ist gestorben und hat seiner pflegebedüftigen Frau ein wüstes Konvolut aus analogen Canon SLRs mit dem alten FD Bajonett hinterlassen, darunter einige Objektive mit FL-/FD-Bajonett. Dazu unter anderem noch zwei originalverpackte, nie benutzte analoge EOS 3000N, zwei ebenfalls originalverpackte Nikon 50 mm Normalobjektive und und und … Die aktuell hippe Canon AE-1 sowie die wirklich immer noch erstklassige Canon F1 New mit Motorantrieb hat samt lichtstarkem 2/24 mm Canon FD für einen moderaten Preis den Besitzer gewechselt. Ich selbst hatte zunächst den chinesischen Nachbau der zweiäugigen deutschen 6x6 Rolleiflex, gelabelt als Revue (ehem. Versandhaus Quelle) und die Revue Solar 100 (= Cosina E1 Solar OEM) samt superlichtstarkem Revuenon (Tomioka) 55mm 1:1.2 gekauft. Um dann noch das lichtstarke Canon FL 35mm 1:2.5 und das hier gezeigte Nikon zu erwerben. Beides Objektive, die ich in 2024 ausprobieren werde. Die Erlöse der Teile gehen als Spende an einen Kindergarten!

Und die "goldenen" Nikon Zeiten?

Korrekter wohl die Zeiten der aufwändigen Objektiv-Kartons "in Gold". Diese Karton-Farbe ist bei Nikon wohl vorbei ;-) Ob auch Nikons "goldenen Zeiten" vorbei sind, möchte ich nicht beurteilen. Jahrzehntelang hieß die Reihenfolge der Profi-SLR Hersteller: Nikon, Canon und Minolta. In den 1990ern übernahm Canon die Führung, Minolta musste 2006 aufgeben, aber: Sony war offensichtlich gut beraten die Minolta-Reste zu übernehemen. Heute dürfte Sony die Führungsrolle haben und danach CaNikon. Oder NiCanon? ;-)

 


Frühe Canon SLR-Objektive

09. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sie haben einfach was, diese ganz frühen Canon Objektive

Bei 20 Euro für ein sichtlich kaum oder möglicherweise sogar unbenutztes CANON LENS FL 35mm 1:2.5, da konnte ich nicht widerstehen. Von der Lichtstärke passt es prima in diese Reihe der schon vorhandenen Objektive:

Dazu habe ich noch diese beiden Objektive genommen:

 

Und perfekt passt es in unsere kleine, aber feine Reihe von Canon FL-Objektiven:

Christian Zahn hat in seinem Praxisbericht "Canon FX Analog-SLR mit FL 50mm, adaptiert an die Nikon Z5" die passenden aber nicht ganz identischen Bajonette des alten Canon FD-Kamera-/Objektivschluss' ausführlich beschrieben. Wichtig die Passage "Adapterprobleme mit dem FL 50 mm", denn die Adaptierung nicht nur auf die Vollfomat Nikon Z ist nicht ganz ohne Tücken!

Und wenn es um Canon Kameras und Objektive geht: Diese Seite ist ein MUSS! CANON CAMERA MUSEUM!

Der netten CANON LENS FL 35mm 1:2.5 werde ich mich aber erst 2024 widmen …

 


105mm Bonotar vs. 105mm Tamron

03. Dezember 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ein nicht ernst gemeinter Wettbewerb

Es geht auf Weihnachten, das Jahresende zu! Bis dahin habe ich diverses Altglas erneut probiert. Übrig geblieben sind zwei sehr interessante 105 mm Kurzteles, die beide bereits im Vollformat auf der 24 Megapixel Nikon Z6 probiert wurden:

Jetzt die beiden Objektive, adaptiert auf die spiegellosen Systemkameras 16 Megapixel Halbformat Fuji X-E1 und die 16 MP Viertelformat Olympus OM-D E-M1.

Systemkamera?

Im Spätsommer und Herbst wurde reichlich Altglas auf der spiegellosen 45 Megapixel Nikon Z7 "getestet". Ergebnis: Viel Lärm um Nichts, alles halb so wild! Was schon auf der 24 MP Vollformat Nikon Z6 "performte", bricht bei 45 MP mit bis jetzt mit zwei Ausnahmen nicht ein:

Also wird jetzt nach Lust, Laune, Sonnenstand, Windrichtung, Mondphase ;-) ins Regal gegriffen, um Altglas wahlweise auch auf dem 15x23 mm APS-C-/Halbformat-Sensor der 95 Euro Fuji X-E1/X-T10 oder dem 13x17 mm microFourThirds-/Viertelformat-Sensor der 175 Euro (o. Batterieteil) Olympus PEN E-P2 oder OM-D E-M1 "auszuführen".

Beides immer noch prima DSLMs, wobei die vor 10 Jahren 2013 vorgestellte OM-D E-M1 besonders mit dem Batteriegriff regelrecht in die Hand gebaut ist. Und mit solchen Kameras und nettem Altglas sind auch die Black Week spurlos an mir vorüber gegangen! Und wer zum Jahresbeginn die Preise wieder Richtung UVP anhebt, macht bei mir sowieso Null Umsatz …

Ja das Halbformat blendet Randunschärfen, Vignettierung und Verzeichnung großzügig aus, im Viertelformat ist davon nichts mehr vorhanden. Und dennoch fordern die kleineren Sensoren! Wenn man die Pixeldichten hochrechnet, entsprechen die 16 MP der Fuji einem 40 MP Vollformatsensor, bei der 16 MP Olympus OM-D E-M1 gar einem 63 MP Kleinbildsensor! Damit wird das geliebte Altglas immer gefordert! Außerdem hat die Olympus einen unbestreitbaren Vorteil, ihr Sensor ist stabilisiert!

Drei oder vier Linsen genügen …

Das sind zwei sehr interessante 105 mm Kurztele. Das offensichtlich seltene AUTO tamron 1:2.5 f=105mm wird im Internet kaum angeboten, und das dreilinsige FEINMESS DRESDEN Bonotar 1:4,5/105 mm V ist eine Alternative zum ebenfalls dreilinsigen Meyer-Optik Görlitz 100mm 1:2.8, das zwischen 4- und 500 Euro liegt! Der völlig überteuerte Neu-/Nachbau wird für sagenhafte 999 Euro angeboten … Die aktuellen eBay-Preise fürs Bonotar bewegen sich zwischen 40 und 90 bis weit über 100 Euro. Tatsächlich verkauft wurden die Bonotare für 30 bis 50 Euro. Einziger Nachteil des Bonatars ist die viel zu große Nahdistanz von 1,7 m.

Praxisberichte fertig oder noch "in Arbeit" ;-)

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums