Batterietricks

02. Februar 2017, Boris Jakubaschk - Ausprobieren, Reparieren

Wer sich mit älteren Kameras befasst, hat typischerweise auch mit Akkus zu tun, die häufig genau so alt sind und die vor allem sehr lange nicht benutzt wurden. Meine jüngsten Neuzugänge haben mich dabei mit zwei typischen Phänomenen konfrontiert:

Fall 1:

Meine Akkus für die Nikon D1 ließen sich zu meiner großen Freude anstandslos laden und die Kamera lief mit einem frisch geladenen Akku scheinbar tadellos. Nach ein paar Stunden in der (abgeschalteten) Kamera trat aber plötzlich ein Fehler auf: Der Akku wurde immer noch als randvoll angezeigt, die Kamera reagierte wie gewohnt, das Auslösegeräusch war unverändert - aber alle Aufnahmen komplett schwarz. Ich rechnete schon mit einem Defekt von Verschluss oder Sensor.

Batterietricks

Entfernung/Abstand der einzelnen Fotodioden, Pixel auf dem Sensor – neudeutsch „Pixelpitch“

27. Januar 2017, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Zuschmieren von Details durch zu geringen Fotodioden-/Pixelabstand (Pixelpitch). Zur Verdeutlichung bei hoher Sensorempfindlichkeit von ISO 1600. Bitte auf die Ausschnitte klicken/tippen. Das komplette Motiv jeweils einmontiert.

Aufmerksamen Lesern ist vielleicht nicht entgangen, dass mittlerweile bei den meisten Kameras die Entfernung/Abstand der einzelnen Fotodioden, Pixel auf dem Sensor – neudeutsch den „Pixelpitch“ angegeben wird.

Entfernung/Abstand der einzelnen Fotodioden, Pixel auf dem Sensor – neudeutsch „Pixelpitch“

Speicherkarten

19. Januar 2017, Boris Jakubaschk - Sammeln

Die einen bunt bedruckt, die anderen in schlichtem Schwarz, dafür aber mit einem dekorativen Kontaktfeld - Speicherkarten werden von den meisten zwar eher unter "Nebenkosten der Digitalfotografie" verbucht, sind aber ein schönes Beispiel für die technische Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte.

Immerhin liegen zwischen der typischen Smart-Media-Karte mit 4 MB vom Ende der 1990er Jahre und einer aktuellen SD-Karte mit 128 GB ein ein Faktor von über 32000 in der Kapazität. Musste man damals für eine halbwegs brauchbare Urlaubsausstattung an Speicherkarten sehr tief in die Tasche greifen, reichen heute wenige Euro für tausende von Bildern. Karten jenseits von 16 GB bekommt man in der Praxis eigentlich nur mit Videos voll.

Ich habe mal alle Karten zusammengesucht, die sich in meiner Sammeltätigkeit so angehäuft haben und eine Galerie daraus zusammengestellt.


Ein wenig Statistik

01. Januar 2017, Boris Jakubaschk - Sammeln

Die erfreulichste Nebenwirkung einer Homepage wie dieser sind natürlich die daraus entstandenen Kontakte zu anderen Fotografen und Sammlern. Außerdem kann man Freunden, Verwandten und Kollegen damit sein Hobby recht plastisch erklären.

Gelegentlich werfe ich aber auch einen Blick auf die Zugriffsstatistik – schließlich verbindet man mit der ganzen Arbeit an der Homepage auch die Hoffnung, dass das gelegentlich jemand liest. Und da hat sich im letzten Jahr durchaus bemerkenswertes getan. Die täglichen Besucherzahlen stiegen fast kontinuierlich von knapp unter 300 im Januar auf über 450 im Dezember. Kumuliert auf das ganze Jahr haben digicammuseum.de 135000 Menschen besucht und dabei über 800000 Seiten angeschaut.

Ein wenig Statistik

Bereits über 500 Rückmeldungen!

11. Dezember 2016, Boris Jakubaschk - Sammeln

Am Ende jedes Kamerasteckbriefs gibt es eine kleine Umfrage, die sich an jene Besucher richtet, die diese Kamera einmal besessen haben. Nach einem guten halben Jahr haben bereits über 500 mitgemacht. Erstmal ein herzliches Dankeschön dafür!

Einige Erkenntnisse aus den Rückmeldungen habe ich auf der Statistikseite zusammengefasst. Außerdem gibt es in den Listendarstellungen der Kameras nun eine kleine Auszeichnung für Kameras, zu denen ich besonders viele Rückmeldungen bekommen habe.

Bereits über 500 Rückmeldungen!

Wiederentdeckung

03. Dezember 2016, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Die Tage habe ich meine völlig unterschätzte Canon PowerShot S90 „wiedergefunden“. Auch wenn sie mit Baujahr 2009 nicht mehr als „sammelswert“ einzustufen ist, ist diese Kamera kein Wunder, dass mit etwas Nachdenken bei dem einen oder anderen unnötige  Kaufräusche verflogen sind. Was es mit der merkwürdigen Bildschirmanzeige "CHDK" (rechtes Foto) auf sich hat, ist Gegenstand eines späteren, ausführlichen Blogbeitrags.

Mit der PowerShot S90 habe ich eine hemdtaschentaugliche 3648 x 2736 = 10 Megapixel Kamera, die bis auf die Videofähigkeit (nur 640x480 Pixel VGA) jedes Smartphone schlägt – theoretisch. Denn die Anzahl Knöpfchen = Einstellmöglichkeiten ist eher etwas für einen erfahrenen Systemkamera Anwender. Die Smartphone-Knipsfraktion dürfte das nur abschrecken.

Wiederentdeckung

Kodak DC 25 komplett

24. November 2016, Ralf Jannke - Sammeln

Fotos (von oben nach unten): Kodak DC 25 auf ihrer Originalverpackung. Beachten Sie bitte den DM-Preis! Dadrunter zwei Screenshots aus der Kodak-Software Mac OS Version. Dann noch ein frisch aufgenommenes Bild in Originalgröße 493 x 373 Pixel und zum Schluss meine (Fast-) Lieblingskameras ;-)

Ich gehöre nicht zu den Sammlern, die nur originalverpackte, im Idealfall nie benutzte Kameras kaufen. Im Gegenteil, ich nehme auch "nackte" Kameras, die schwer gelitten haben, wie das unten gezeigte Beispiel, eine Fuji FinePix F650 für 2 Euro vom Flohmarkt. Die übrigens noch funktioniert! Links oben im Bild meine ramponierte Olympus Camedia C-2100 Ultrazoom und rechts unten eine weitere "Spezialität", die mit einem abgesägten Nagel auszulösende Camedia C-5060 Wide Zoom, deren Weitwinkeleinstellung zur "Festbrennweite" wurde, weil auch die Zoomwippe fehlt... Mit beiden Camedias lässt sich noch fotografieren!

Kodak DC 25 komplett

Blitzreparatur

25. Oktober 2016, Boris Jakubaschk - Reparieren

Die Fuji FinePix 4900 Zoom lag schon seit über einem Jahr bei mir herum. Nachdem ihr bei einem Kurztest nur ein beleidigter „Zoom error“ zu entlocken war, hatte ich sie erst mal links liegen gelassen – wohl wissend, dass die Zerlegung einer Ultrazoom-Kamera meist kein Vergnügen ist.

Jetzt habe ich kurzerhand etwas Anderes ausprobiert: Mit den Daumen auf der Frontlinse habe ich den inneren Objektivtubus (also den Teil, der herausfahren sollte) erst vorsichtig und dann ziemlich kräftig kreisförmig in alle Richtungen gedrückt. Die Idee war, eventuelle Fremdkörper im Spalt rund um den Tubus soweit zusammenzudrücken, dass er wieder freikommt und herausfahren kann. Nach ein paar Runden hörte ich zweimal ein knackendes Geräusch, als wäre etwas mechanisch eingerastet.

Zu meiner großen Überraschung kam das Objekitv beim anschließenden Einschalten heraus. Dabei gab es zwar ein paar sehr besorgniserregende Geräusche, die sich aber nach mehrmaligem Aus- und Einschalten legten. Ob diese „Reparatur“ von Dauer ist kann ich noch nicht sagen, aber immerhin kann ich diese High-End-Kamera aus dem Jahr 2000 jetzt ausprobieren. Einen Eintrag in der Datenbank habe ich ihr schon mal spendiert, Beispielbilder folgen noch.


Bewertungsmaßstab für alte Kameras

09. Oktober 2016, Boris Jakubaschk - Ausprobieren

Ich spekuliere mal, wie die meisten Besucher wohl auf diese Homepage stoßen: Manche werden die Modellbezeichnung einer Kamera bei Google eingeben, die sie früher mal hatten. Oder aber sie haben eine alte Kamera in die Hände bekommen und versuchen gerade herauszufinden, was man mit dem alten Schätzchen noch anfangen kann.

Für letztere Gruppe – und auch für jeden langjährigen Digitalkameranutzer – dürfte eine neue Funktion in digicammuseum.de recht spannend sein: Bei jeder Kamerabeschreibung im Menü „Kameras“ gibt es nun in der rechten Spalte eine Grafik mit diversen Kreisdiagrammen. Diese geben auf einen Blick Aufschluss darüber, was man mit dieser Kamera auch heute noch anfangen kann. In der ersten Zeile zeigen sechs Diagramme die Stärken in den sechs fotografischen Disziplinen Makro-, Portraitaufnahmen, Dokumentation des Familienlebens, Reise-, Sport- und Tierfotografie. In der zweiten Zeile ist zu sehen, wie gut Aufnahmen dieser Kamera für die Ausgabe auf einem Bildschirm, ein gedrucktes Foto, ein Fotobuch mit ganzseitigen Bildern oder ein großformatiges Poster geeignet sind.

Da die Diagramme die gesamte Digitalkamerageschichte abdecken sollen, muss man sie etwas großzügiger lesen, insbesondere bei älteren Kameras. Ich schlage so in etwa folgende Interpretation vor:

100% (grüner Vollkreis): Sehr gut geeignet, kann sich mit jeder aktuellen Kamera bei „haushaltsüblichen“ Aufgabenstellungen problemlos messen. Aber natürlich gibt es Spezialisten, die es noch besser hinbekommen. Und bei Kameras mit Wechselbajonett gilt die Bewertung nur bei einem optimal auf die Aufgabe zugeschnittenen Objektiv (oder mehreren).

75% (gelbgrüner Dreiviertelkreis): Sehr gut geeignet, wobei es insbesondere unter jüngeren Semestern oder höherklassigen Kameras natürlich noch Luft nach oben gibt.

50% (gelber Halbkreis): Gut geeignet. Für den Hausgebrauch macht die Kamera in dieser Disziplin ordentliche Bilder. Wenn man genau hinschaut, sieht man leichte Defizite, die aber im Fotoalbum wirklich nicht stören.

25% (roter Viertelkreis): Immer noch einigermaßen geeignet. Bei älteren Kameras kann man vermuten, dass sie zu ihrer Zeit ziemlich gut war. Seither hat sich die Technik aber natürlich weiterentwickelt. Bei neueren Kameras ist es allerdings ein Indiz für eher schwache Performance in dieser Disziplin.

0% (grauer Kreis): Das wird nichts. Für diese Disziplin ist die Kamera von heutigen Ansprüchen aus betrachtet einfach nicht geeignet. Sehr alte Modelle waren zu ihrer Zeit allerdings möglicherweise durchaus brauchbar. Aufschluss gibt hier der beschreibende Text.

Hier ein Beispiel: Dieses Diagramm gehört zur Panasonic Lumix DMC-TZ5, eine kompakte Reisezoomkamera von 2008. Sehr gute Ergebnisse liefert sie vor allem bei Makroaufnahmen und sie ist eine gute Familien- und Reisekamera. Tieraufnahmen gehen ebenfalls gut und mit leichten Abstrichen auch Portraits. Für Sportaufnahmen ist sie allerdings (wie fast alle Kompaktkameras) völlig ungeeignet. Dass die Bewertung als Familien- oder Reisekamera nicht besser ausfällt, liegt daran, dass neuere Kompaktkameras bei höherer Auflösung ein besseres Rauschverhalten zeigen und man mit Spiegelreflexkameras und geeigneten Objektiven noch bessere Bilder hinbekommt.

Die Bilder dieser Kamera sind mit 9 Megapixeln natürlich für den Bildschirm und Fotodrucke mit 15x10 cm bestens geeignet. Für vollformatige Bildern im DIN-A4-Fotobuch reicht die Auflösung ebenfalls (wenn auch mit wenig Reserven, wenn man das Bild beschneiden möchte) und auch für ein großes Poster reicht die Auflösung bei leicht reduzierter Druckauflösung gut aus.

Die Diagramme werden größtenteils aus den technischen Daten der Kamera abgeleitet. Da aber so manche Kamera nicht die Bildqualität erreicht, die maximal möglich wäre, gibt es Korrekturfaktoren, mit denen ich Negativausreißer ins rechte Licht rücken kann. Eine weitere Information steckte bisher in den technischen Daten noch nicht drin: Wie gut ist das Handling einer Kamera, die Einschaltzeit bis zum ersten Foto, Fokussier- und Auslösezeiten sowie die Dauer bis zur nächsten Aufnahme. All das wird nun in eine Zahl kondensiert, die in manchen Disziplinen in die Bewertung mit einfließt. Diese Korrekturzahlen werden nirgends angezeigt, weil sie sehr erklärungsbedürftig wären. Falls Sie allerdings bei Ihrer Lieblingskamera den Eindruck haben, dass sie im Vergleich zu anderen Modellen zu schlecht wegkommt – melden Sie sich. Wenn ich das nachvollziehen kann, werde ich die Stellschrauben entsprechend justieren.

Ich sehe die Bewertungsfunktion als „Work in Progress“. Nicht mit allen Algorithmen bin ich bereits vollkommen zufrieden. Ich freue mich daher über Anregungen und Hinweise aller Art. Ich werde vermutlich an der einen oder anderen Stelle noch optimieren, daher können sich die Bewertungen im Laufe der Zeit auch noch verändern.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums