Gefiltert nach Ralf Jannke Filter zurücksetzen

Erster Kurzeinsatz mit der Olympus OM-D E-M1 beim Basketball

07. November 2018, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Nur ein Kurzeinsatz? Ja, denn die Olympus muss zum Service :-(

Erst nicht richtig wahrgenommen, spielte die OM-D E-M1 während des Spiels immer mehr verrückt. Es fing damit an, dass sich das hintere Einstellrad zwar betätigen ließ, aber ohne jede Wirkung. Die aus irgendeinem Grund eingestellte Belichtungskorrektur von -2/3 EV ließ sich nicht mehr verändern. Ein schneller Versuch, die OM-D E-M1 noch in der Basketballhalle zu resetten, ließ die Olympus dann erst richtig abstürzen. Kurze Recherche im Internet: Bekannter Fehler bestimmter Baureihe (Seriennummer), gar nicht weiter irgendwas versuchen, ab zum Service mit der OM-D E-M1. Ich werde darüber berichten.

Reparatur der Olympus OM-D E-M1

Nach nur einer Woche (!) hatte ich die OM-D wieder repariert in den Händen. Der Kostenvoranschlag von ca. 62 Euro wurde genau eingehalten! Die OM-D kam in einer Originalverpackung zurück, die ich gar nicht hatte. Neben der Rechnung lag noch ein nettes Microfaser-Putztuch.

Was die OM-D E-M1 bis zum Absturz mit dem 2,8/60 mm Sigma Art produziert hat

Sehr durchwachsen. Der Phasendetektions-AF scheint aber tatsächlich besser zuzupacken. Wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre! Für ein abschließendes Urteil ist es aber noch zu früh. Beim nächsten Versuch werde ich aber mit den ISOs geizen. Statt ISO 2000 lieber nur ISO 1250 und beim 1,7/25 mm Panasonic gleich ISO 800 oder 640. Die beiden Fotos sind 900 x 900 Pixel Bildchen mit 1:1 Crops aus der 16 MP Aufnahme. Links ohne Adobe Lightroom 5.7.1 Rauschreduzierung, daneben mit Luminazregler auf 20. Daneben eine mit dem 1,7/25 mm Panasonic aufgenommenen Szene, bevor die OM-D E-M1 ihren Geist aufgab...

Es bleibt aus Sicht des Rauschens eben ein kleiner 13 x 17 mm microFourThirds-Sensor, der außerdem mit seinem Cropfaktor 2 aus dem 2,8/60 mm Sigma zwar ein 2,8/120 mm Tele macht, das aber mit einer Schärfentiefe von f/2,8 x 2 = f/5,6. Zu viel… Ich möchte die Zuschauer in Unschärfe haben!

Beim nächsten Versuch setzte ich verstärkt aufs 1,7/50 mm Panasonic. Und wenn die OM-D E-M1 wieder läuft, würde ich auch über ein 1,8/45 mm Olympus nachdenken. Das hat auch bei Offenblende weniger Schärfentiefe (f/3,6 @KB) und fordert weniger ISO. Aber das läuft nicht weg. Außerdem will ich ja noch wissen, ob bei bewegten Bildern das adaptierte 2,8-3,5/14-54 Olympus FourThirds überhaupt eine Chance hat, mit der Schärfe nachzukommen. 

Mehr zur OM-D E-M1 nach der Reparatur


November 2018, Minolta wird 90 Jahre alt - wenn es noch existieren würde...

01. November 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Im Bild eine absolute Rarität, zugeschickt von Martin Emmrich. Das Tableau zeigt eine Semi Minolta I von ca. 1934. Das "Semi" steht für "Halb". Gemeint ist ein kleines Mittelformat. Auf den Rollfilm belichtete die "Semi" keine 6x6 cm Negative sondern 4,5 x 6 cm. Das mit roter Schrift unterlegte "Minolta" ist mit bloßem Auge auf der Belederung der 80 Jahre alten Kamera, wenn sie vor einem liegt, besser zu erkennen. Vielen Dank an Martin!

Schon früh im digicammuseum.de gewürdigt, jetzt noch mal ein paar Zeilen zum 90. Geburtstag

Minoltas Fusion mit Konica 2003 kam zu spät, 2006 musste KonicaMinolta aufgeben und stellte die Produktion von Kameras und Objektiven komplett ein. Zu dem Zeitpunkt aber mit Sicherheit schon wissend, dass es ein gewisses Weiterleben unter anderem Herstellernamen gibt.

Denn etwas von Minolta lebt bis heute: das Minolta A-Bajonett

Eingebaut in digitale Sony Spiegelreflexkameras der A-Klasse. Sonys Erstling, die Alpha 100 von 2006 war nichts anderes als eine optisch etwas rundere, höher auflösende 10 Megapixel KonicaMinolta Dynax 5D. Nur, dass statt KonicaMinolta eben Sony auf dem Prismensucher steht.

Seit Fertigstellung der Minolta-Geschichte hier im digicammuseum.de sind noch einige Details dazugekommen, so dass wir einladen nochmal in die Minolta-Geschichte einzutauchen.

In diesem Sommer habe ich die analoge Minolta SR-7 mit SW-Film bestückt und damit fotografiert. Und dazu kam ein nettes 4/35-70 mm Minolta Zoom vom Flohmarkt, das erfolgreich auf der Sony Alpha 100 getestet wurde. Das Zoom, mit dem 1985 die erste wirklich komplett durchdachte und praxistaugliche AF-SLR der Welt die Bühne betrat: die Minolta 7000 AF. Bestückt mit genau diesem 4/35-70 mm. Dazu gesellte sich in der Zwischenzeit noch das lichtstarke 1,7/50 mm Minolta AF.


Zuwachs in der Sony DSLR-Klasse

27. Oktober 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sony Alpha 200 (2008)

Nach der Minolta Alpha 100 - Pardon - Sony Alpha 100 reiht sich jetzt der Nachfolger Alpha 200 in meine Sammlung. Eine DSLR bleibt eine DSLR, aber mit der Sony Alpha 200 ist das Minolta- Dynax-mäßige etwas weniger geworden. Genug zum Äußeren, hin zu den inneren Werten.

Wenn ich richtig recherchiert habe, stecken in der Alpha 100 und Alpha 200 die gleichen Sensoren – Typ ICX493AQA. Dieser 10 Megapixel Sony-Sensor steckt auch in der Nikon D200. (*) Der Alpha 100 Sensor rauscht nach meinem Empfinden bereits bei ISO 200/400. Von daher kann die Alpha 200 eigentlich nicht besser sein. Ihr wird aber auf der Wikipedia-Seite neben Steigerung der Empfindlichkeit von ISO 1600 auf 3200 ein verbesserte Verarbeitung, heißt Reduzierung des Rauschens bescheinigt. Was auszuprobieren gilt.

(*) Wer gerne wissen möchte, welcher (Sony-) Sensor in welcher Nikon DLR steckt, wird hier fündig: „List of all Nikon DSLR cameras and their sensor manufacturer/designer“

Möglicherweise war auch diese gute Digital-Systemkamera wieder Opfer des Smartphones, denn die Alpha 200 wurde für 40 Euro (ohne Objektiv) abgegeben. Mir soll es recht sein!

Erster Eindruck, Kurztest Rauschen…

Fähnchen und Eule wurden mit dem 1991 vorgestellten Minolta AF ZOOM Xi 100-300 mm 1:4,5-5,6 bei ISO 400, f/8 und Zeitautomatik aufgenommen. Brennweite 210/315 mm und 300/450 mm, 1/400s und 1/500s mit eingeschaltetem CCD-Shift. Dem Alter des Minolta-"Analog"-Zooms ist auch der grüne Farbsaum an der Kante der Eule geschuldet. Kann ich mit leben. Speicherformat Sony *.arw Rohdaten, Entwicklung mit Adobe RAW. Der unscharfe Hintergrund ist ohne erkennbares Rauschen! 

Was das Rauschen bei High-ISO angeht, war ich neugierig ob die Datenaufbereitung in der Alpha 200 tatsächlich fortschrittlicher ist. Den schnellen, improvisierten Test aufs Bücheregal gewinnt die Alpha 200. Die Alpha 100 rauscht tatsächlich stärker.

Fotografiert wurde mit dem 4/35-70 mm Minolta, das 1985 zusammen mit der ersten wirklich komplett durchdachten, praxistauglichen und in Großserie gefertigten Autofokus-Spiegelreflexkamera der Welt, der Minolta 7000, bereits 1985 vorgestellt wurde. Gespeichert wurde im Sony Rohdatenformat, entwickelt wurde mit Adobe Lightroom 5.7.1. Die Regler für Schärfe und Rauschreduzierung (Luminanz, Farbe) wurden bewusst auf Null gezogen! Unbearbeitete 1:1 Vergleiche aus 10 MP-Dateien. Un bei der Gelegenheit gleich die ISO 3200 der Alpha 200 probiert.

Einen ausführlichen Praxistest der Sony Alpha gibt es 2019!

Das gute alte Fuffziger (50er)

Eigentlich sollte das Thema Minolta Dynax 5D und Sony Alpha 100 mit dem gemeinsamen Minolta-/Sony A-Bajonett abgeschlossen sein.

Als Konsequenz wurden die wenigen überzähligen Objektive, die sich noch zu Geld machen ließen versilbert. Übrig bleibt das DT 3,5-5,6/18-55 SAM II, das 4/35-70 mm Minolta und ein weiteres altes Minolta Xi 4,5-5,6/100-300 mm.

Habe ich beim Gang mit der Sony Alpha 100 in die Basketballhalle noch eine lichtstarke Optik verweigert, wird das jetzt – preiswert – nachgeholt. Entsetzt war ich allerdings, was da an Preisen für aktuelle 50/55 mm Objektive mit Lichtstärke 1,4 aufgerufen werden.

Das ganz neue Tokina opera 50mm f/1,4 soll 979 Euro kosten. Das Sigma 1,4/50 mm DG HSM liegt bei 650 Euro. Und bei Zeiss wird es dann vierstellig: Für ein Milvus 50mm f/1,4 werden 1149 Euro verlangt, und das Otus 55mm f/1,4 schießt mit 3400 Euro den Vogel ab.

Irgendwie ist da die Bodenhaftung abhanden gekommen…

Ja die Lichtstärke ist mit f/1,4 1,5 mal höher, als beim frisch erworbenen 1,7/50 mm Minolta. Oder in Blendenreihe bei 1/2 Stufen f/1,4 – f/1,7 – f/2 oder 1/3 Blendenstufen f/1,4 – f/1,6 –f/1,8 – f/2.

40 Euro hat das 1,7/50 Minolta AF in Superszustand gekostet.

Und damit ist auch das "Geheimnis" gelüftet, welche Kamera wohl beim Test des 1,7/50 mm Minolta AF zum Einsatz kam ;-)


Samsung NV15

21. Oktober 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ;-)

Der Streifen Tesafilm auf der Front-/Oberseite hält den nicht mehr einrastenden Blitz in eingeklappter Position. Man könnte ihn auch dauerhaft draußen lassen, sieht aber blöd aus… Die Blitzer der Kompaktkameraklasse benutze ich so gut wie nie.  

Neulich getextet: Leb wohl Kompaktkameraklasse... Nicht ganz!

So wie die wirklich ansehnliche Vivitar ViviCam 8027 darf auch die 2007 vorgestellte, hochelegante Samsung NV15 noch in meine Sammlung, die eigentlich den Zeitraum 1985 bis 2005 abdeckt. Das Samsung-Design ist so zeitlos, dass ich es 11 Jahre später in der zur Photokina vorgestellten Vollformat-Kompaktkamera Zeiss ZX1 wiederfinde!

Die 96 x 60 x 19 mm kompakte und 152 g schwere Samsung NV15 bietet 10 Megapixel Auflösung, eine Art Touchscreen sowie ein Schneider-Kreuznach VARIOPLAN ZOOM gelabeltes 2,8-5,2/7,3-21,9 mm (34-102 mm @KB) 3-fach Zoom. Dazu kommt noch der elektronische Verwacklungsschutz ASR, der aus einem (möglicherweise unterbelichteten) Foto mit kurzer Verschlusszeit, das für Schärfe sorgen soll und einer zweiten länger (= richtig, aber möglicherweise verwackelt) belichteten Aufnahme ein scharfes Bild errechnet. Was es auszuprobieren gilt. Gespeichert wird komfortabel auf SD-Karte.

So wenig, wie ich diese Kameraklasse mag: Die Samsung NV15 kann durchaus mit einem Smartphone verwechselt werden, was unauffälliges Fotografieren ermöglicht, da sich die Leute ans Smartphone-Knipsen mit ausgestrecktem Arm gewöhnt haben... Ein Vorteil!

Ausführlicher Praxisbericht mit hochaufgelösten Bildern ab Jahreswechsel 2018/2019

Aufgenommen im Oktober, Ronneby/Belkinge/Südschweden


Lebewohl Konsumerkameraklasse II

19. Oktober 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Vivitar ViviCam 8027

Die unlängst für drei Euro erworbene Vivitar ViviCam 8027 stellt mit ihrem gefälligen 1970er-Jahre Retro-Design eine Bereicherung im Meer der (meiner) Konsumerdigitalkameras dar. So etwas nehme ich auch weiterhin in meine Sammlung auf!

Mehr zur 8 Megapixel Vivitar demnächst!


Passendes Geschirr…

17. Oktober 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Als Nikon Fan kaufe ich nur passendes Geschirr in den Hersteller-Landesfarben ;-)

Wobei ich nicht weiß, was das ist. Ein (Möchtegern) Designteller, wo wie bei unsäglichen Kochwettbewerben dann eine kandierte Kichererbse an einem Salbeiblatt kredenzt wird. Oder ähnlich dekadenter Quatsch. Oder ist das eine japanische Schale für eine Teezeremonie oder ein Ayurveda-Öl…

Ach ja die Kamera: Die schon angekündigte 8 Megapixel Nikon Coolpix 8400 von 2004, bestückt mit einem (umgerechnet) 24-85 mm Zoom. Mit dieser Coolpix muss ich in den nächsten Tagen unbedingt noch ein paar Bilder schießen.


Akku-Irrsinn gewollt - und ein Wunder

14. Oktober 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Da ich jetzt alles an Digitalkameras mehr oder weniger komplett auf- und weggeräumt habe, genügte ein Griff. Um den Alukoffer, der die 1,3 Megapixel Kodak/Canon EOS1n/DCS3c enthält, aufzuklappen und die DCS3c mal wieder ans Ladegerät zu hängen.

Was dann kam, war fast ein Wunder. Die 2018 21 Jahre alten Akkus ließen sich nicht nur laden, sondern haben jetzt, nach zwei Tagen, immer noch Energie, um Fotos zu schießen. OK, sie wurden bis 2000 benutzt und 2015 reaktiviert, aber es ist immer noch der Original-Akkusatz!

Wenn ich mir dagegen dieses Trauerspiel ansehe

Mit der blödsinnigen Argumentation, 1,2 Volt Akkus hätten nicht genug Kapazität, wechselten hunderte Hersteller auf ihren Akku, der in viel zu vielen Fällen nur in eine oder allenfalls wenige (eigene) Kamera-Modelle passt!

Ja, zu Anfang hatten 1,2 Volt Akkus nur 600 bis vielleicht 1000 mAh Kapazität. Und waren als NiCd-Variante mit dem gefürchteten Memory-Effekt ein Trauerspiel. Nach Wechsel auf Ni-Lithium-Ionen/Metallhydrid-Akkus besteht dieses Problem nicht mehr. NiMH-Akkus haben aktuell eine Kapazität von bis 2850 mAh.

OK, das Argument, dass vier Akkus der Größe AA mehr Platz brauchen als ein Akku-Block, kann man gelten lassen. Dass man aber eine hervorragende Konsumerdigitalkamera  mit nur zwei AA-Akkus betreiben kann zeigt die FUJIFILM FinePix E550!

Nachtrag zur Kodak/Canon EOS 1n/DCS3c

Stan Disbrow aus dem NikonWeb.com ist der Meinung, dass die DCS3c NiCd-Akkus enthält. Und dass bei denen weniger das Lebensalter, als die Anzahl der Akkuladungen eine Rolle spielt. Ein gut gewarteter NiCd-Akku mit geplanten sagen wir 1000 Ladezyklen hält diese 1000 Ladungen durch. Ob die Akkus dabei 1000 Mal in zwei Jahren oder 1000 Mal in 20 Jahren nach jeweils kompletter Entleerung vollgeladen wurden. Das würde zumindest plausibel erklären, warum die Akkus dieser Kodak DCS3c nach über 20 Jahren nicht vollkommen hinüber sind!


Lebewohl Konsumerklasse

11. Oktober 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ja, aber nur bei beliebiger Dutzendware…

Es gibt immer noch Raritäten oder Kuriositäten. Und diese funktionierende 6,95 Euro Mustek G Sm@rt LCD3 gehört dazu. Braucht niemand, passt aber prima in die Rubrik "Spiel Fun Kameras". Dort sind schon mehrere Digitalkameras von Scheckkarten-Format versammelt, und dazu gesellt sich jetzt auch die G Sm@rt LCD3.

Und Kuriositäten gewähre ich auch einen kleinen Praxisbericht – demnächst…


Das einzig wahre Vollformat ;-)

08. Oktober 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eine analoge SLR im Digicammuseum.de?

Ja! Aber was für eine!

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mit der phantastischen Pentax 6x7 Mittelformat-SLR noch kein ernsthaftes Foto gemacht habe. Das wird, muss (!) sich ändern – 2019. Schwer gebraucht dieses Exemplar mit fehlender Belederung und immer noch funktionierend!

Wer an solchen Kameras Freude hat, kann hier die Bedienungsanleitung der Pentax 6x7 als PDF in englischer Sprache runterladen.

Und das einzig wahre Vollformat?

Was ist schon ein popeliger 24x36 mm "Vollformat"-Sensor gegen diesen 60x70 mm "Sensor"? OK, der Sensor war analog und gleichzeitig Speichermedium – Rollfilm mit den Negativformat 6x7 cm. Beim 6x7 cm Format sprach man zu Analogzeiten gar vom Ideal-Format. Auch gegenüber dem 6x6 cm Standard beispielsweise der schwedischen Hasselblad.

Wer genau hingesehen hat, wird das Polaroid-Rückteil entdeckt haben, das auf der Pentax sitzt. Passende Fuji-Sofortbildfilme gibt es aktuell nur noch zu Wucherpreisen. Gut dass ich mir einen kleinen Vorrat angelegt habe, als die Filme noch bezahlbar waren. Im Vergleich zum Original Polaroid-Material haben die Fuji-Filme nicht nur aufgrund ihres viel jüngeren Produktionsdatums eine viel bessere Haltbarkeit.

2019 werde ich mir mit diesem Monstrum an SLR losziehen. Die aufgenommenen Polaroids/Fujis werden digitalisiert, wozu ein guter Flachbettscanner vollkommen ausreicht.

An 6x7 Objektiven habe ich "nur" ein 3,5/55 mm und ein 2,4/105 mm… Das entspricht im 6x7 cm Mittelformat auf 24 x 36 mm Kleinbildformat umgerechnet 25 und 49 mm Brennweite.

Fotografie mit den Pentax Takumaren 6x7 3,5/55 mm und 2,4/105 mm, adaptiert auf die 4 Megapixel Canon EOS 1D…

… lautete die ursprüngliche Überschrift. Ich habe umdisponiert und montiere die Takumare per entsprechenden Adapter auf eine Vollformat-Nikon DSLR. Warum, ist weiter unten zu lesen…

Exakt tragen die beiden Objektive diese Bezeichnung: Super-Multi-Coated TAKUMAR/6x7 1:3,5/55 (Vorstellungsjahr 1971) und SUPER-TAKUMAR/67 1:2,4/105 (Vorstellungsjahr 1969). Beide gehören zur 1969 vorgestellten Mittelformat SLR Pentax 6x7, die auf Rollfilm Negative/Dias von 6x7 cm Größe belichtete.

Beide Objektive sind für dieses Filmformat recht lichtstark. Aber diese Abmessungen!

Das 55 mm hat ein Filtergewinde von 100 mm Durchmesser und wiegt (selbst auf die Waage gestellt) nackt 947 g. Das 105 mm ist da deutlich gemäßigter mit 67 mm Filtergewinde und 626 g Gewicht. Alle Daten sind in Antique & Classic Cameras“ zu finden.

Optische Leistung?

Da dürfen keine Wunder erwartet werden. Ein Bekannter hat für Großformatkameras (Negativformat ab 9x12 cm!) gedachte Objektive auf seine 24 MP Vollformat Sony DSLM adaptiert und den Objektiven ganz schlechte Leistung attestiert. Der Mann ist Fotografenmeister und weiß, was er tut. Fürs riesige Filmformat musste das Objektiv einfach nicht höher auflösen. Aber bei 24 Millionen Bildpunkten, verteilt auf 24x36 mm Fläche war dann eben Ende. Einige seiner alten Zeiss Hasselblad (6x6 SLR) Objektiven schlugen sich auf der Sony aber hervorragend. 

Mit den beschriebenen Pentax 6x7 Objektiven jetzt also erst mal kein gemäßigter Versuch auf den 19x27 mm APS-H 4 Megapixel-Sensor der Canon EOS 1D. Der Grund steht weiter unten!

Notwendige Umbauarbeiten

Konverter ausgepackt, montiert, ausgelöst – ERROR…

Und jetzt? Nach einigem Rumprobieren konnte ich rausfinden, dass die Positionierung des Lochs/Schlitz', in den der Stift des EOS-Bajonetts einrastet, falsch gewählt ist. Entriegeln und leicht verdreht, und das Ganze funktioniert.

Adapter wieder einpacken und zurück (nach Hongkong) schicken? Nein!

Stattdessen habe ich zur Feile gegriffen und den Schlitz so verbreitert, dass des Adpapter sich um die zwei, drei Grad verdrehen lässt, dass die EOS zuverlässig arbeitet. Meine "Feinmechanik-Arbeit" sieht zwar furchtbar bis schwer kariös aus, verhindert aber sicher, dass mir das Objektiv von der Kamera fällt oder umgekehrt. Im schlimmsten Fall habe ich einen Error. EOS ausschalten, Adapter verdrehen – fertig…

K&F Koncept Adapter

Nach mehreren Anläufen (Mails) mit einer detaillierten Fehlerbschreibung hat sich K&F Koncept auf meine Reklamation gemeldet, da ich auch an deren Photokina-Stand vorstellig wurde. Ob es eine Lösung gibt, wird sich zeigen. Denn es geht nicht darum, einen neuen Adapter zu schnorren, sondern um einen wirklich funktionierenden Adapter!

Da um jeden Kubikzentimeter Gepäckplatz gerungen wurde, blieb der selbst "modifizierte" K&F Koncept Pentax 6x7-/EOS-Adapter erstmal zu Hause. Dazu gesellte sich ein zweiter Grund. Die Nikon D800 unterstützt die manuelle Fokussierung mit Lichtwaage und Punkt. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Der Gang mit der EOS 1D und eher nur dem lichtstarken 2,4/105 mm kommt 2019…

Einen Praxistest der 6x7 Takumare auf der Nikon Vollformat-DSLR gibt es Ende Oktober/Anfang November.

War gar nicht eingeplant!

Kam schneller als gedacht aus Asien, der Pentax 6x7-/Nikon F-Adapter!

Der für die alten Pentax-Schätzchen aber die "Höchststrafe" bedeutet: Vollformat mit 36 Millionen Bildpunkten… Bin gespannt, was das gibt! Und stecke noch das 1,4/50 mm AF-Nikkor ein. Um dann zu vergleichen: 3,5/55 mm 6x7 Pentax gegen 1,4/50 mm Nikkor. Beide bei Blende 3,5, 8 und 11.

PS.: Der versprochene Praxistest des 2,9/50 mm Meyer Görlitz Trioplans und des 3,5/35 mm Pentax Takumars bleibt wie er ist – auf der Canon EOS 1D!


Salamitaktik oder: Smartphones mit Doppel/Mehrfach-Objektive…

28. September 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Alles schon da gewesen!

"Kodak EasyShare V570, die zweiäugige Digitalkamera (Dual Lens)" lautete die Überschrift zum Praxisbericht (2015) dieser interessanten Kamera, die Kodak 2006 vorstellte.

Und das vorwegnahm, was die Smartphonehersteller aktuell in Salamitaktik vorstellen. Natürlich ist/war es einfacher eine Doppel-Periskop-Optik in eine 20,5 mm dicke Kamera einzubauen, als in das unlängst hier vorgestellte Huawei P20 Pro, das nur 7,7 mm dick ist.

Aber von 2006 bis heute (2018) sind 12 Jahre vergangen! Ich gehe eine Wette ein, dass Prototypen mit Doppelobjektiv – eine Superweitwinkel-Festbrennweite und ein echtes optisches Zoom – längst fertig sind.

Aber man will ja auch ein hochpreisiges "Huawei P30, P40, P?? Pro", oder wie immer die Nachfolger heißen werden, verkaufen. Die gleiche (Hochpreis-) Taktik wie in der Digitalkamerawelt.

PS.: Den Huawei-Stand auf der Photokina habe ich links liegen lassen… So weit kommt's noch ;-) Häändis auf der Photokina ;-)


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums