Vermutlich wieder ein Smartphone-"Opfer": Spende ans Digicammuseum

26. Januar 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Und so gehen sie dann ihres Weges. Abgeliebt, wahrscheinlich seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt …

Und damals gleich die sicher nicht billige aufgeblasene "Bedienungsanleitung" – Pardon FOTOSCHULE – dazugekauft …

Panasonic LUMIX DMC-FZ50

Vielen Dank an Claudia Beach für die gespendete Panasonic!

Die Spezifikation dieser Panasonic kann ich mir schenken, die hat Christian Zahn bereits im Herbst 2020 mit seinem Praxisbericht zu dieser Lumix abgeliefert!

An dieser Stelle nur soviel: Auflösung 10 Megapixel, Speichermöglichkeit RAW, 1:2,8-3,7/7,4-88,8 mm 12-fach Zoom, KB-äquivalent 35-420 mm. Diese Lumix wurde fast baugleich von Leica als V-Lux 1 angeboten.

Ich kann mich aufs Bildermachen beschränken ;-) Die Länge des Rundgangs und die Bildermenge hängt davon ab, was der Akku noch hergibt. Klar, dass keiner meiner vorhandenen Panasonic-Akkus kompatibel ist :-(

Und nochmal: Mimikry

Wikipedia schreibt: "Die Mimikry bezeichnet in der Biologie eine Form der Nachahmung visueller (…) Signale, die dazu führt, dass dem Nachahmer und Fälscher Vorteile durch die Täuschung des Signalempfängers entstehen." So "täuscht" die FUJIFILM FinePix S6500fd ihre Umgebung, indem sie eine digitale Spiegelreflexkamera sehr gekonnt nachahmt. Der gleiche Gedanke kam mir beim Anblick der Sony DSC-H9. Und jetzt auch bei der Panasonic LUMIX DMC-FZ50.

 


Eigentlich streng verboten!

22. Januar 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Gerne auf der Pizza Funghi, aber nicht im Objektiv: Pilze, Pilzbefall, Fungus

Die "Pizza Funghi" hat natürlich die Photoshop KI generiert ;-)

Was ist verboten?

Laut allgemeiner/Lehr-Meinung sollte man Objektive mit Pilzbefall — Fungus — sofort aus seinem Bestand zumindest in Quarantäne stellen, eigentlich nicht mehr benutzen  oder gar entsorgen. Zu groß wäre angeblich die Gefahr, dass sich die Pilzsporen in ein anderes "gesundes" Objektiv übertragen. Einen belastbaren Beweis für eine derartige Sporen-Übertragung habe ich im Internet noch nie gefunden.

Das kann/soll sehr gerne kommentiert werden, wenn ein Leser entsprechende Erfahrungen gemacht haben sollte oder eine Internetquelle kennt.

Eine plausible Erklärung für Pilzentstehung auch bei neuen Objektiven wäre das Verstauen von regennassen, feuchten Objektiven besonders in Fototaschen aus Leder, wo sie dann ungetrocknet länger liegen. Quasi im eigenen Restdampf. Was ein neues Objektiv angeht, kann ich von meinem 2,8/70-200 Canon L USM berichten, bei dem zum Verkauf Pilz festgestellt wurde. 400 (!) Euro kostete seinerzeit das Austauschen der befallenen Linsengruppe.

Zeiss soll in solchen Fällen härter vorgehen und bei zur Reparatur eingeschickten Objektiven die Annahme verweigern, wenn Fungus schon erwähnt oder bei Eingangskontrolle Pilzbefall festgestellt wird.

Nun ja, mein wunderbares

hatten/haben Fungus. Den ich aber vermutlich mit meinen Brachialmethoden – 2 h Backofen bei 80 Grad – gekillt habe. Nicht nur das Feuchtgefühl dieser beiden Objektive war weg, der Pilz scheint tot oder wenigstens verkümmert zu sein. Es war jedenfalls Monate nach der Backofen-Behandlung kein Wachsen mehr erkennbar.

SIGMA-XQ HIGH POWER ZOOM MACRO-SYSTEM 1:4.5 f=70mm - 230mm MULTI-COATED

Diese Vorkennntisse, Erfahrungen halfen beim 2 Euro Flohmarkt SIGMA-XQ HIGH POWER ZOOM MACRO-SYSTEM 1:4.5 f=70mm - 230mm MULTI-COATED allerdings nicht weiter. Es hilft/half nichts: Das Zoom muss zerlegt werden. Die Frontlinse und die zwei Linsen davor waren relativ problemlos ausgebaut. Poliert habe ich mit meiner Kontaktlinsenpflege (für harte, gasdurchlässige Linsen), um die Linsen dann mit einem Tropfen Spüli 5 min ins Wasser des Ultraschallreinigungsbeckens zu geben. Ergebnis: Nicht unbedingt makellos, aber ein Riesenunterschied zu vorher!

Hier erstmal Stop! Fortsetzung folgt …

 


Praktica Luxmedia 16-Z21S

15. Januar 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ob die so nötig war …

Die originalverpackte Praktica kam zusammen mit installierter 1 GB SD- und 8 GB-Ersatz-SD-Karte, einem Polaroid Zink Drucker, einem Satz Zwischenringe fürs alte Canon FD-Bajonett und einer CANON LENS (new) FD 28mm 1:2.8 für 25 Euro ins Haus. Das Objektiv vom Zustand wie neu, die Praktika höchstens 1x probiert. Dann die Batterien vergessen, aber zum Glück irgendwann doch noch rausgenommen. Die Kontakte der Luxmedia waren schnell gereinigt und poliert. Die Praktica läuft. Betrachte ich die Zwischenringe und den nur aus Neugier mitgenommenen Drucker als Beifang, lag der Stückpreis fürs 28er und die Praktica bei 12,50 Euro …

Verrückt: In den Weihnachtsferien habe ich meine funktionierende Nikon COOLPIX L840 an den Ferienort „exportiert“/ausgelagert, jetzt kam die von den Daten sehr ähnliche Praktica Luxmedia 16-Z21S in den Bestand …

Ein Blick ins Digicammuseum zu diesen Kameras

Wenn ich die Spezifikationen der COOLPIX L840 und die jetzt bekommene Praktica Luxmedia 16-Z21S in Digitalkamera.de vergleiche: So weit liegen die Kameras nicht auseinander. Die Praktica kann man als stark abgespeckte Coolpix deklarieren. Gemeinsamkeit: Während die beiden gelisteteten Olympus Superzoom-Bridgekameras einen E-Sucher vorweisen, müssen die ungelabelte AIGO DC-K7, die AGFAPHOTO Selecta16, die Nikon COOLPIX L840 und die Praktica Luxmedia 16-Z21S mit dem Monitor auskommen.

Aber auch nicht nur die Spezifikationen ähneln sich, sondern auch das Aussehen. Was ja kein Wunder ist, denn viele Designmöglichkeiten für diese Kameras gab es nicht. Möglicherweise kommen sie alle vom gleichen Hersteller, der für die Abnehmer nach Wunsch labelte und das gewünschte Zoom montierte.

Natürlich reißt mich die Praktica nicht vom Hocker. Aber wie der wertigeren Nikon werde ich auch der Luxmedia gelegentlich eine Fotorunde gewähren …

 


Neulich im Billigladen, in der Ein-Euro-Ecke …

10. Januar 2025, Ralf Jannke - Wissen

Was? Kodak Farbfilme für einen Euro?

Natürlich nicht!

Was da beim flüchtigen Hinsehen wie eine der früheren, typischen Kodak Film-Pappkartons aussah, in denen die Farbfilme steckten, war eine täuschend echt nachgeahmte Kodakverpackung, die eine 240 LUMEN 3 W LED-Birne enthielt.

George Eastman dürfte im Grab rotieren, wenn er das mitbekommen würde … Eastman hatte einst den Phantasienamen Kodak erfunden. Er sollte kurz und prägnant und außerdem in allen Sprachen der Welt aussprechbar sein. Mit keinem anderen Begriff aus den westeuropäischen Sprachen zu verwechseln und in keiner Sprache eine negative Bedeutung besitzen.

Und 2025?

Verramscht, der einst große Name

In diesem Zusammenhang habe ich mir nochmal das Youtube-Video "Firmen am Abgrund: Kodak — das Foto-Unternehmen" angeschaut. Wie der Gigant aus Profitgier sehenden Auges ins Verderben lief …


Für 2025: Aus Analogistan Zeiss Ikon CONTAFLEX Erweiterung

04. Januar 2025, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Zeiss Ikon CONTAFLEX

Nach meiner ersten Zeiss Ikon CONTAFLEX Alpha von 1957 kam 2023 eine zweite CONTAFLEX dazu, das Modell III. Mit der "Alpha" habe ich sogar einen SW Film belichtet!

Und das werde ich der CONTAFLEX III auch angedeihen. Selbige hat einen mit 1/500 s schnelleren Zentralverschluss, das Objektiv ist das Carl Zeiss Tessar 1:2.8 f=50mm "Adlerauge". Wie weit das von der Abbildungsqualität mit dem "echten" Carls Zeiss (Jena) Tessar 2,8/50 übereinstimmt, wird man sehen. Die Alpha kann nur 1/300 s und wurde nur mit der Sparversion Pantar 1:2.8 f=45 mm ausgestattet.

Brennweitenausbau

Durch die Wahl eines Zentralverschluss mit maximal 1/500 s Verschlusszeit beschränkte sich der Brennweitenwechsel bei der CONTAFLEX bauartbedingt auf den Austausch des vorderen Objektivteils. Zum lichtschwachen Tessar 1:2,8/50 mm Normalobjektiv gesellte sich ein noch lichtschwächeres Pro Tessar 1:4/35 mm Weitwinkel-, ein ebenso lichtschwaches Pro Tessar 1:4/85 mm Tele-Satzobjektiv und ein Vorsatz für Stereofotografie. Später gab es noch ein etwas weitwinkligeres 4/30 mm Pantar, sowie etwas lichtstärkere Vorsätze mit f/3,2.

Das Carl Zeiss Pro TESSAR 1:4 f=85mm hatte ich bereits. Das auf der CONTAFLEX III montierte Pro-Tessar 1:4 f=35 mm fand sich im November 2024 für 5 Euro auf einem Flohmarkt. Für solche Kurse gehen nette Spielsachen immer mit!

Wohl oder übel "muss" ich 2025 die Contaflex III mit SW-Film laden und besonders mit den Vorsätzen ein paar Testbilder machen ;-)

 


Zum neuen Jahr …

01. Januar 2025, Ralf Jannke - Wissen

Das Feuerwerk hat nichts gekostet, das hat die Photoshop KI "ausgedacht".

Nach so viel spiegellosen Systemkameras zum Jahresstart mit der Canon EOS 400D eine digitale Spiegelreflexkamera, die ich noch keinmal probiert habe. Bestückt mit einem kompakten Pancake CANON LENS EF 40mm 1:2.8 STM. Mehr dazu in 2025.

Auf, dass 2025 endlich wieder Frieden und mehr Verstand zurückkehren!

Boris Jakubaschk, Ralf Jannke, Christian Zahn

 


Digicammuseum.de wünscht Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins neue Jahr

23. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen

Ein kleiner Rückblick 2024

2024 war notgedrungen reichlich „Altglas-lastig“. Ganz einfach, weil es an historischen Digitalkameras (fast) nichts Aufregendes mehr gibt. Die in der Sammlung „fehlende“, erste in kleiner Serie von rund 1000 Stück gebaute DSLR der Welt Kodak DCS100 ist vollkommen illusorisch. Die noch existierenden Exemplare sind entweder unbezahlbar oder stehen sich in Sammler-Vitrinen tot. Abgesehen davon: Um eine DCS100 heute nochmal in Betrieb zu nehmen, ist man ohne funktionierende Apple Macintosh Computerumgebung der Mitte 1990er Jahre vollkommen verloren …

Nur wenig besser schneidet da eine weitere DSLR-Rarität ab, die erste 6 Megapixel Vollformat der Welt CONTAX N DIGITAL. Von der Contax N DIGITAL habe ich nur die Originalbedienungsanleitung. Immerhin einen Praxisbeitrag einer funktionierenden CONTAX N DIGITAL konnten wir in der Vergangenheit präsentieren. Denn die meisten CONTAX N DIGITAL sind mittlerweile unreparierbar defekt. Und das war es auch mit der unerfüllbaren Digitalkamera-Premiumklasse.

Und doch gab es 2024 drei Wunder, vier Highlights in der Geschichte der Digitalkamera im Digicammuseum.de

Da ist die erste Sport- und Reportage-Profi-DSLR der Welt, die Kodak N(ews)C(amera) 2000 A(ssociated)P(press) von 1994 – Neupreis 17.500 US Dollar – und die extrem seltene nur monochrom, infrarot aufzeichnende Kodak DCS460ir von 1994 mit 6 Megapixel Auflösung auf einem 19 x 27 mm großen APS-H Sensor. Deren Preis dann wohl irgendwo jenseits der 30.000 US Dollar lag. „Assistiert“ von einem CAMBO MegaVision T2 Digital Scan-Rückteil, das 1996 Mittel- und Großformatkameras „digitalisierte“ und per Adapter die Verwendung von Objektiven mit Nikon F-Bajonett gestattet. 46.800 DM plus 15 Prozent Mehrwertsteuer mussten dafür investiert werden.

Die Kodak DCS460ir aus den USA und das CAMBO MegaVision T2 Digital Rückteil kamen übrigens als Spende ins Museum! Gegen Übernahme von Porto und Zoll bzw. als Selbstabholer … Meinen Herzenswunsch, die 2004 erste und gleichzeitig letzte Profi-DSLR von Minolta, exakt KonicaMinolta Dynax 7D, habe ich mir „einfach so“ gegönnt ;-)

Und der Rest an Digitalkameras?

Wie sehr ich die Konsumerklasse „liebe“, war ja an den zum Jahresende noch schnell rausgehauenen Beiträgen

zu erkennen. Diese Kameraklasse ist vom modernen Smartphone zu Recht beerdigt worden.

Wir freuen uns auf 2025

Wobei es so weitergehen wird wie 2024. Vielleicht mit etwas geringerer "Schlagzahl", weil die Geschichte der Digitalkamera einfach abgearbeitet ist. Überraschungen nie ausgeschlossen!

 

 


"Export"

21. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Gehen in den „Export“, die Auslagerung ;-) Sigma AF TELE 1:5.6 f=400mm MULTI-COATED APO (plus Canon EOS D60)

Als sensationeller 6 Euro Flohmarktfund wird das brave Sigma AF TELE 1:5.6 f=400mm MULTI-COATED APO mit Canon EOS-Anschluss jetzt dauerhaft an meinen Ferienort ausgelagert. Ich brauche es zuhause nicht. Als 400 mm x 1,6 Canon Crop = 640 mm Autofokustele ist es am Ferienort gut aufgehoben.

Bei dem Preis stört auch das Manko nicht, dass dieses Sigma-Objektiv 100 Prozent kompatibel nur mit bestimmten Canon EOS Modellen ist. HIER nachzulesen. Da es problemlos auf der Canon EOS D60 (2002) läuft, sollte die D60 mit in den "Export". STOPP! Die EOS D60 bleibt zuhause, denn ich habe vor Ort für 25 Euro noch eine EOS10D gefunden. Die löst zwar auch nicht höher auf als die D60, hat aber den von der Papierform besseren Autofokus und kann statt ISO 1.000 (D60) ISO 1.600/3.200 (Hi). 

Sollten die 6 Megapixel Canons dritter Semiprofi-DSLR mal nicht reichen, oder ich eine fehlerhafte EOS 10D erwischt haben – AF-Feinjustierung der Canon EOS 10D in einigen Fällen nötig –, liegt da noch eine 15 MP EOS 50D bereit. Auf der das 400er dann aber nur mit Offenblende betrieben werden kann …

Letzte Kontrolle …

Alles O.K. – mit der D60. Am Ferienort kommt dann die EOS 10D zum Einsatz …

 


CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 zum Zweiten

19. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Kleiner geht's nicht!

Mein fast interessantestes Exemplar der 135 mm Sammlung!

1952 wurde die Taisei Optical Industries gegründet, Vorläufer von Tamron! Das winzige CONVERTO-TAMRON war 1958 das erste Objektiv, das auch den Namen Tamron trug.

Ausgerüstet mit einem extra gerechneten Telekonverter. Das auch als Duo-Tamron bezeichnete Objektiv ist ein 4,5/135 mm Tele, das zusammen mit dem 1,7-fach Konverter zum 7,7/225 mm Tele wird. Das dürfte Ende der 1950er Jahre eine der preiswertesten Möglichkeiten für den Fotoamateur gewesen sein, ein bisschen mehr Telebrennweite zu bekommen. Wobei es sicher kein Vergnügen war, besonders die noch lichtschwächere 225 mm Version auf der Mattscheibe der damaligen SLRs zu fokussieren. Leider kam mein CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 ohne den dazugehörigen Konverter, was meine Freude an diesem exotischen 135er nicht schmälerte.

Das hat sich jetzt geändert. Ich hätte nicht geglaubt, dass mir nochmal ein CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 über den Weg läuft. Diesmal komplett! Mit dem dazugehörigen 1,7-fach Konverter.

Bisher hatte ich das 135er ernsthaft nur einmal in Betrieb. Auf der Olympus OM-D E-M5.

Das geht dann spätestens 2025 als 4,5/135 bzw. 7,7/225 mm auf die Vollformat Nikons!

Übrigens: Wie sich das für ein sehr frühes japanisches Objektiv gehört, gibt es zwei weitere bekannte Varianten/Klone, die im Praxisbericht vorgestellt werden.

 


Komplettierung

16. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eigentlich unnütz, aber niedlich ;-)

Der kleinsten SLR der Welt mit austauschbaren Objektiven, der 1978 präsentierten Pentax auto 110, haben wir einige Beiträge gewidmet, die ich weiter unten verlinke. An der mit heute wieder verfügbaren Pocketfilm ladbaren Pentax 110 war ich nie interessiert, aber das eine oder andere winzige Objektiv zu dieser SLR habe ich gerne in die Sammlung aufgenommen – wenn der Preis stimmte …

Das Negativformat des 110er Pocketfilms beträgt 13 x 17 mm. Also exakt das Maß, das auch der microFourThirds-Sensor hat. Von der reinen Theorie ist die spiegellose MFT Systemkamera also zur Adaption der Pentax 110 Objektive prädestiniert. Entsprechend sind Adapter vorhanden. Je nach Objektiv geht es mit Abstrichen auch noch im Halbformat des 15 x 23 mm APS-C Sensors, beispielsweise der Fuji X DSLM-Serie. Mein entsprechender Adapter ist aktuell nicht auffindbar, aber ich habe eine weiter unten gezeigte Ersatzlösung gefunden. Dazu gesellt sich noch ein Adapter Pentax 110-auf-Pentax Q, die kleinste DSLM der Welt. Wirklich interessant bleibt aber eben der Pentax 110-/mFT-Adapter, der mit in die Weihnachtsferien geht. Denn dort wartet ein PENTAX-110 1:2.8 18mm auf mich. Zurückgreifen kann ich dort auf meine ehemalige 12 Megapixel Olympus PEN E-PL1, die für einen ersten Eindruck des 18ers vollkommen ausreicht.

1978 gab es zur Pentax auto 110 diese drei Objektive

  • 2,8/18 mm (36 mm @KB)
  • 2,8/24 mm (48 mm @KB)
  • 2,8/50 mm (100 mm @KB)

1981 folgten

  • 18 mm "Pan Focus" (Fixfokus)
  • 2,8/70 mm (140 mm @KB)
  • 2,8/20-40 mm (40-80 mm @KB)

Jetzt also das 2,8/18 mm auf der Olympus PEN E-PL1 und der Fuji X-E2

Spezifikation

  • Vorstellungsjahr 1978
  • Abmessungen/Gewicht Ø 34 mm, Länge 21 mm, Filter Ø 30,5 mm, 28 g
  • Optischer Aufbau 6 Linsen in 6 Gruppen
  • Blende: Entfällt, im Pentax 110 SLR-System sitzt die Blende in der Kamera
  • Nahdistanz 25 cm

Unsere bisherigen Pentax 110 Kamera-/Objektiv Beiträge:

Über die Weihnachtsfeiertage gibt es den ersten Eindruck des PENTAX-110 1:2.8 18. Was auf der mFT-DSLM dann ein KB-äquivalentes 36 mm Weitwinkel ist.

Vorversuche

Wofür Vorversuche? Mein Pentax-110-/Fuji X-Adapter ist verschollen. Es fand sich aber die oben gezeigte Lösung. Zu dem Zweck wurde mit dem vorhandenen winzigen PENTAX-110 1:2.8 24mm experimentiert. Das passt mit drei Lagen Moosgummi umwickelt mit einermaßen festem Sitz in einen M39-/Leica M-Adapter. Und selbiger wurde in meinen Leica m-/Fuji X-Helicoid eingeklickt. Das 24er wurde einfach auf Unendlich gestellt, eingepasst fertig. Die Fokussierung übernimmt die Einstellschnecke des Helicoids!

Testbildchen mit dem PENTAX-110 1:2.8 24mm auf der Fuji X-E1

Funktioniert! Und der unübersehbare Schärfeabfall in der rechten unteren Bildecke? Das 24 mm kann wie alle Pentax-110 Objektive nicht abgeblendet werden. Und die Objekive sind eben nur für 13 x 17 mm Bildfläche gerechnet. Die Fuji X haben 15 x 23 mm! Der einzige Unterschied in den Weihnachtsferien: Statt des 24ers wird das PENTAX-110 1:2.8 f=18 mm auf der Fuji X-E2 sein …

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums