Ich erkläre die Flohmarktsaison nochmals für eröffnet :-)

14. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Irgendwie hat man die zwei Jahre Corona-Pause ja doch gemerkt – was Flohmarktaktivitäten betrifft

Nach dem noch frischen Blogeintrag „Heute vom Flohmarkt …“, der eine nette 10 Megapixel Sony Cyber-shot DSC-T700 und ein Sony-Ericcsson D750i Handy mit eingebauter Digitalkamera – je 4 Euro – in die Sammlung brachte, gab es eine Woche später für 15 Euro eine 7 MP HP Photosmart M627 (Vorstellungsjahr 2006) und eine 16 MP Canon PowerShot ELPH 110 HS (in Europa Canon IXUS 125 HS) aus dem Vorstellungsjahr 2012. Beide Kameras in sehr gutem äußeren Zustand und voll funktionierend. Die HP wird von digitalkamera.de nicht gelistet, aber es gibt auch so genügend Informationen.

Damit werde ich jetzt aber wieder auf die Bremse treten

Denn neben der Sony Cyber-shot DSC-T700, jetzt der HP Photosmart M627 und der Canon PowerShot ELPH 110 HS warten noch weitere drei Sonys ihrer (ungeliebten) Beachtung. Letztere wurden mir von Christian Zahn als bei ihm Doppel-Exemplare überlassen, vielen Dank dafür.

Problem, mich langweilt diese Kameraklasse. Nicht ohne Grund habe ich begonnen, neben den dauerbenutzen spiegellosen Systemkameras die gute alte Digital-Spiegelreflex wieder etwas aufzuwerten:

Denn die Geschichte der Digitalkamera ist vielleicht nicht in allen Facetten, so aber doch sehr ausführlich dargestellt

Das obere Foto zeigt die Anfänge. Ab etwa Mitte der 1980er Jahre wurde bereits filmlos, aber noch analog aufgezeichnet, gespeichert. Mit so genannten Stillvideo-Kameras. Im Foto darunter die zweite, in Serie gefertigte DSLR der Welt, die Kodak DCS200 von 1992 und die letzte Minolta (exakt KonicaMinolta) Dynax 5D von 2005, bevor Minolta als jahrzehntelanger Hersteller von Kameras und Objektiven von der Bildfläche verschwand. Da kommt digitalkamera-geschichtlich nicht mehr viel dazu.

Sollte aber wirklich mal nichts zu schreiben sein, kann ich auf die weniger geliebten Digitalkameras zurückgreifen. Wobei sich die Sony Cyber-shot DSC-T700 gleich als Favorit herauskristallisierte. Durch ihre starke Nahfotofähigkeit im Zentimeterbereich. So sollten ein paar unbeschwerte, komfortable "Makros" kleiner Dinge möglich sein.

Und einen großen Vorteil haben unbedeutende, kleine Ramsch-Flohmärkte. Hier finde ich gelegentlich ein nettes Teil. Auf den wenigen verbliebenen, reinen Fotobörsen wird pauschal so argumentiert: "Selten, super-rar = teuer". Als ob die Besucher von den Preisen keine Ahnung hätten. Und wer gibt hohe Summen aus, ohne die gewisse Sicherheit von eBay und Paypal …

 


Meine ungewöhnlichste, klobigste, verbauteste, hässlichste, "halb"kaputteste Digital-Spiegelreflex

09. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Minolta Dimage RD 3000

Mit seinen Kameramodellen RD-175, der baugleichen AGFA ActionCam von 1995 und der nachfolgenden RD 3000 von 1999 war Minolta im Unterschied zu den Platzhirschen Canon und Nikon zwar unabhängig von Kodak, hatte sich mit seinem Bauprinzip aber in eine Sackgasse manövriert.

Kodak bot seit 1992 Bildsensoren von 9 x 14 mm Größe, Cropfaktor 2,6), den gewohnten 15 x 23 mm APS-C Sensor, Cropfaktor 1,5 mit je nach Kameramodell 1,3 bis 1,5 Megapixel und den 19 x 27 mm APS-H Sensor mit Cropfaktor 1,3 und 6 Megapixel Auflösung. Auf derartig große Sensoren konnte, wollte (Kostengründe?) Minolta nicht zurückgreifen.

Um auf Auflösung und Benutzbarkeit der vorhandenen Objektive zu kommen, montierte Minolta in das Digitalrückteil seiner RD -175 ein Zwischenobjektiv, welches das Bild über einen Lichtteiler auf drei 4,8 x 6,4 mm große CCD-Sensoren mit je 768 x 494 Pixel = 0,38 MP Auflösung projiziert. Daraus interpoliert die RD 175 Kamerasoftware Fotorohdateien mit 1,75 Megapixel Endauflösung. Vor- und Nachteil dieser Bauart: Die Nennempfindlichkeit des Systems beträgt zwar hohe und nicht änderbare ISO 800, der Cropfaktor liegt bei 2,5, die System-Lichtstärke erreicht aber nur f/6,7. Egal wie hoch die Lichtstärke des montierten Objektivs ist. Ein 2,8/20 mm Objektiv auf der Minolta RD 175 verhält sich wie ein lichtschwaches 6,7/50 mm Normalobjektiv.

Beim Nachfolger RD 3000 griff Minolta zum gleichen Prinzip: Diesmal aus zwei 1/2“ CCD-Sensoren von 6,4 x 4,8 mm Größe und 1,5 MP Auflösung interpoliert die Kamerasoftware das fertige 2,7 MP Bild. Durch entsprechende Relais-/Vergrößerungsoptiken entspricht das Ganze zum Schluss dem Format des 15 x 23 mm APS-Sensors. Auch hier beträgt die System-Lichtstärke nur f/6,7.

Die RD 3000 ist aber ungleich praktikabler, was am Bildspeicherformat liegt. Die RD-175 speichert nicht nur in einem schwer zu dekodierenden Rohformat, eine Katastrophe ist das Speichermedium, genauer die Vorbereitung. Die CompactFlash-Speicherkarte im PCMCIA-Adapter ist noch unproblematisch. Für die Vorbereitung dieser Karte wird aber zwingend eine Kamera-/Rechner-Kabelverbindung benötigt. Und zwar via SCSI, dem längst vergessenen Verbindungssystem. Was einen entsprechenden Rechner voraussetzt, bei mir ein uralter Power Mac G3 und das alte Apple Betriebssystem OS 9.x Nur damit bzw. der Minolta-Software lässt sich die Speicherkarte so vorbereiten, dass sie mit Fotos, aufgenommen mit der RD-175 gefüllt werden kann. Diese Speicherkarte versehentlich formatiert, ist sie für Die RD-175 unbenutzbar. Ausführlich beschrieben in "Minolta RD-175: Anschluss der DSLR an einen Mac-Rechner über SCSI, Datenkonvertierung"

Dagegen ist der Datentransfer von der Minolta RD 3000 eine regelrechte Wohltat. Sie speichert ihre Fotos auf jede gewöhnliche, unbehandelte (!) CompactFlash-Karte bis 512 MB Volumen. Wahlweise im unkomprimierten "SUPER FINE"  1:1 TIFF Format oder gleich als JPEG "FINE" 1:5, "STANDARD" 1:10 oder "ECONOMY" 1:15. Hier ist nur JPEG FINE 1:5 sinnvoll.

"Ganze" Fotos

Unverzeihlicherweise habe ich mein einwandfreies erstes Exemplar der Minolta Dimage RD 3000 irgendwann verkauft :-(

"Halbe" Fotos?

Leider hat mein zweites Exemplar einen Fehler. Irgendein Teil ragt in den Strahlungsgang des optischen Systems. Konsequenz: Es gibt nur halbe Fotos von 1350 x 970 Pixel, 1,3 Megapixel Größe. Siehe oben …

Für ein paar aufgehübschte Original-Halbfotos aus der Minolta Dimage RD 3000 reicht es aber noch!

Deshalb werde ich mit der RD 3000 auch demnächst eine Runde drehen und berichten.

Welchen Cropfaktor soll man für die Vectis-Objektive zugrunde legen?

Geht man vom jahrzehntealten 3:2 Kleinbildfilm Seitenverhältnis aus, würde im so genannten Classic-Format C auf dem APS-Film eine Fläche von 16,7 x 25,1 mm belichtet. Was eine Format-Diagonale von 30,1 mm hat. Die Formatdiagonale des 24 x 36 mm Kleinbildfilms beträgt 43,3 mm. Das ergibt einen Cropfaktor von 43,3 : 30,1 = 1,44. Großzügig (unkorrekt gerundet) 1,5. Damit ist die Brennweite der Vectis-Objektive zu multiplizieren. Das hauptsächlich verwendete 22-80 entspricht also einem 33-120 mm Kleinbildkamera Zoom.

Und nochmal eine funktionierende Minolta Dimage RD 3000?

Illusorisch! Komplette Ausrüstungen mit diversen Vectis-Objektven werden im Bereich 600 bis 1300 Euro offeriert. Als "Als Ersatzteil / defekt" wurde November 2022 ein nicht funktionierendes Exemplar aus den USA für rund 130 Euro inkl. Porto verkauft. Da begnüge ich mich doch mit meiner funktionierenden "Halbformat-Version" …

Praxisbericht ist in Arbeit

 


Heute vom Flohmarkt …

06. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

1 Tüte Äpfel für 3 Euro, 1 Tüte Romanesco (Blumenkohl) für 2 Euro und zwei Sonys für zus. 8 Euro ;-)

Ich konnte nicht widerstehen

Wie schicke Digitalkameras "gehen" wusste Sony. Die 10 Megapixel Cyber-shot DSC-T700 ist doch ungleich stylischer als die von mir ungeliebte, klobige, rundliche "Chrom-Zigaretten-Etui-Klasse". Dazu gab es noch ein Sony-Ericcsson D750i – ich nenne es mal – Digitalkamera-Handy. Die Cyber-shot startete nach Einlegen des noch drinsteckenden und dann frisch geladenen Akkus sofort mit der Aufforderung Datum und Uhrzeit einzugeben. Um anschließend eine funktionierende Kamera – kein Sensor-Defekt – zu präsentieren. Das Sony Ericsson erfreute mit einem "aufgeblähten", natürlich toten Lithium-Akku, SIM-Karte und – Achtung – eingelegtem 64 MB Sony MEMORY STICK DUO. Gefüllt mit Fotos, die ich ggf. verwende. Bei derartigen Sichtungen bin ich immer vorsichtig, um schnell wegzuschauen, wenn der Besitzer, die Besitzerin damit am FKK-Strand oder schlimmeres war ;-) Den FKK-Strand hatte ich tatsächlich schon … ICH WILL DAS NICHT SEHEN!!!! Auch wenn das Sony Ericsson nur eine 2 MP Kamera mit einem AF 4.3mm 1:2.8 DIGITAL ZOOM hat, spendiere ich einen Akku. Wenn das Handy zu starten sein sollte und trotz natürlich nicht vorhandenem Passwort ein paar Fotos ermöglicht, schieße ich ein paar frische Bilder. Natürlich gibt es auch zur Sony Cyber-shot DSC-T700 einen Praxisbericht!


Shame on me … Reaktivierung II

01. Februar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nikon D1X, die vermutlich meist unterschätzte DSLR der Firmengeschichte – Neuauflage 2023

Ich bin entsetzt ;-) Diese „geheime“ 10 Megapixel Nikon habe ich tatsächlich 8 – ACHT – (viel zu) lange Jahre achtlos liegenlassen :-(

Ganz zu meinem Sammelstart digitaler Kameras gab es 2015 diesen Beitrag:

Jetzt, 2023, wird es höchste Zeit, mit der Nikon D1x mal wieder zu fotografieren!

Die D1x hat die Jahre des unbenutzten Liegens unbeschadet überstanden. Akku geladen, eingeschoben, Speicherkarte eingelegt, ausgelöst – läuft! Praxisbericht ist in Arbeit.

 


Reaktivierung!

25. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Satte 2,5 kg liegen da

Kodak DCS620x. 2 Megapixel, ISO 4000/6400, 3,5 Bilder pro Sekunde. 1999 ein Traum für Reportage- und Sportfotografen. Als Basis-Gehäuse dient die analoge Profi-SLR Nikon F5. Bestückt mit dem Nikon AF NIKKOR 35-70mm 1:2.8. Über das noch ausführlich berichtet wird!

Aber was hat Kodak aus seinen digitalen Kenntnissen, seinen Fähigkeiten gemacht?

Statt mit an der Spitze zu stehen, Konkurs, Geschichte. Ohne Kameras, wie diese DCS620x würden Canon und Nikon nie da stehen, wo sie heute stehen. Die DCS620x wurde jetzt reaktiviert und läuft! Demnächst wieder Basketball mit dem Methusalem!


Firmware für vier Jahre alte Vollformat Nikon Z-Modelle?

20. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Nikon Rumors berichtet aktuell

„Nikon is rumored to release more firmware updates for the Z6/Z7 cameras“ – „Gerüchten zufolge soll Nikon weitere Firmware-Updates für die Z6/Z7-Kameras veröffentlichen.“

2018 wurden die 24 MP Z6 und die 45 MP Z7 vorgestellt. Es gab bis heute einige Firmwareupdates, aber nachdem im November/Dezember 2020 die Nachfolger Nikon Z6 II und Z7 II vorgestellt wurden, gab es für die Vorgänger nichts bedeutendes mehr an Firmware-Updates.

Und weiter Nikon Rumors

„Wir sprechen nicht nur über die Erweiterung der Unterstützung für neue Objektive, sondern auch über die Verbesserung der Funktionalität. Es ist schön zu sehen, dass Nikon seine Strategie langsam änderte und begann, ältere Produkte zu unterstützen (das war in der DSLR-Ära nicht der Fall). Wenn Sie sich den Verlauf der Firmware-Updates der letzten Monate ansehen, sehen Sie die neuesten Updates für die D5, D6, D780, D850 und sogar die 10 Jahre alte D7100.“

Gerne erinnere ich mich an meine Fuji DSLM-Zeit zurück!

Mit der hohen Firmware 4.0 wurde der Autofokus der X-E2 deutlich verbessert! Statt 49 wurden nach dem Update 77 AF-Felder für die Motivverfolgung im Videomodus herangezogen, die AF-Genauigkeit verbessert und auf Augen-Erfassungs-AF (Eye Detection AF) erweitert. Bei Bedarf bot die X-E2 nach dem Firmware 4.0 Update einen fast lautlosen elektronischen Verschluss mit einer Verschlusszeit bis zu 1/32.000 s. Die Fuji X-T30 war nach dem Firmwareupdate auf Version 1.2 Gesichts-/Augen-Autofokus-fähig.

Das sind heute „olle Kamellen“, zeigt(e) aber den Willen eines Herstellers (Fuji), auch an älteren Kameras immer etwas zu verbessern, wenn das per Software möglich ist. Natürlich lassen sich die Doppel-Prozessoren der Nikon Z6/Z7 II, die die Kameras übrigens NICHT doppelt so schnell wie die Vorgänger werden lassen, nicht per Software in der Z6/Z7 „I“ nachbilden, aber jedes Geschwindigkeits-Plus in einer Z6/Z7 ist immer willkommen!

Ich bin gespannt, ob etwas Substanzielles für meine Z6 „I“ rauskommt … Und was ist mit der Z5 und der Halbformat Z50? Lassen wir uns überraschen.

 


Zurück auf Anfang! (Jetzt nochmal)

18. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Mit einer Pentax K-x

Nachdem meine wiederentdeckte Pentax K200D durch Eigenverschulden dann wirklich zum Totalschaden wurde, sollte Ersatz her. Die K200D samt 35-80 mm Pentax Zoom war mir aus der Hand gerutscht, um die Speichertreppe runterzuknallen. Das Zoom war komplett hinüber ein vertretbarer Verlust – und der zuvor nicht wirklich bemerkte Fehlfokus des AF nach dem Fallschaden dann aber so stark, dass die K200D schrottreif ist. Ich habe es nur noch nicht übers Herz gebracht sie wirklich in den Elektronikschrott zu geben …

Eigentlich sollte erst 2023 Ersatz her, aber es ging schneller

Ausgeguckt waren die Pentax Modelle K20D, K10D und ggf. eine "neue" K200D. Die bei eBay und Profi-Anbietern bei Größenordnung 120 Euro gelistet werden. Mir viel zu teuer! Als Privatverkäufe gingen diese Modelle nicht selten Richtung und sogar über 200 Euro. Bei diesen Preisvorstellungen liegen sie noch im nächsten Jahr … Geworden ist es die oben gezeigte 12 Megapixel Pentax K-x mit stabilisiertem Bildsensor. Und mit dem "grünen Knopf" zum komfortablen Einsatz alter Manuell Pentax K-Objektive. Die K-x kam vom bewährten Profi-Anbieter mbp.com. Für erschwingliche 58 Euro plus Porto. Mit kleinen Fehlern (*), aber zum Fotografieren absolut benutzbar! Nur zu solchen Preisen scheint aktuell verkauft und gekauft zu werden! Das haben andere Anbieter immer noch nicht registriert oder wollen es nicht wahrhaben.

Kleine Fehler?

  • Das Universalrädchen der K-x Rückseite, mit dem je nach Automatikart die Blende oder Belichtungszeit verstellt wird, sowie das Sucherbild bei der Bildkontrolle vergrößert/verkleinert wird, geht nicht zuverlässig Schritt für Schritt weiter. Es lässt schon mal 1/3 Stufe oder entsprechende Sucherbildvergrößerungen aus, oder "zählt" trotz richtiger Drehrichtung rückwärts. Nach Blende f/4,5 kommt nicht wie gewünscht f/5,6 sondern f/4.
  • Bei jedem Akkuwechsel sind Systemdatum und -uhrzeit weg … Die beispielsweise bei der Pentax *istD L noch vorhandene Halterung für die CR2016-Knopfzelle für die Pufferung von Daten beim Akkuwechsel wurde bei der K-x einfach weggelassen

Christian Zahn hatte dazu kommentiert:

Nach meinen Erfahrungen mit drei Pentax dSLRs: In denen ist keine Pufferbatterie auf der Hauptplatine verlötet, sondern ein winziger Lithium-Akku. Dessen Lebensdauer ist begrenzt, er altert schnell. In meinem Bericht zur Pentax K30 habe ich ausführlich erklärt, warum das so ist und weshalb der Tausch heutzutage unwirtschaftlich ist, es muß fast die gesamte Kamera zerlegt werden, um ihn zu wechseln. In einem Youtube-Video „Pentax K30 Backup battery replacement“ sieht man den Aufwand zum Austausch, das Video ist über 40 Minuten lang!

Ein kleiner Tipp: Manchmal hilft es, die vollgeladenen Kamera-Akkus mehrere Tage in der Kamera zu belassen, dann zu entnehmen, die Kamera mehrere Minuten ohne Akku liegen zu lassen und dann die Akkus wieder einlegen, und wieder ein paar Tage zu warten. Danach kann sich der interne Akku wieder überreden lassen, zumindest soviel Energie zu speichern, daß beim Akkuwechsel innerhalb einer Minute die Uhr weiterläuft. Aber leider: meist hilft es nicht, weil der Pufferakku tiefentladen ist und somit von der internen Ladeschaltung nicht mehr erkannt wird.

Danke für diesen Tipp!

Er funktioniert bei meiner K-x – aber nur zeitweise :-( Mal behält die K-x beim Akkuwechsel Datum und Uhrzeit, mal nicht …

Das erratisch verstellende Fingerrad ist eine Folge von Verschmutzung 

Dafür muß die Kamera teilweise zerlegt werden, siehe: Die PENTAXIANS schreiben: K5 vorderes Einstellrad defekt, spinnt. Dort wird auf eine Anleitung verlinkt. "Examine and clean a Pentax K-7 rear dial". Wobei es unerheblich ist, um welche Pentax K es sich handelt. Auch diese Reparatur ist nur etwas für erfahrene Schrauber!

Egal

Die netten und preiswerten (!) Pentax DA-Objektive SMC PENTAX-DAL 1:4.5-5.6 50-200mm ED, SMC PENTAX DA 50mm F1.8 und PENTAX SMC-DA 1:2.4 35mm AL bekommen in 2023 ein Update auf der Pentax K-x!

 


SIGMA STANDARD-ZOOM 1:2.8-4 f=35-70mm MULTI-COATED

07. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Exemplar Nr. 2

Im Praxisbeitrag "10 Megapixel Pentax K200D mit dem manuellen SMC PENTAX-M ZOOM 1:2.8-4 40-80mm" hatte ich am Ende geschrieben: "Irgendwo muss auch noch ein von der Lichtstärke ebenfalls interessantes 2,8-4/35-70 mm Sigma mit Pentax K Anschluss rumliegen, das auf einer chinesischen Phenix mit Pentax K-Bajonett vom Rote Kreuz Secondhand-Laden steckte."

"Auf der Pentax *ist DL 2 bekam ich das Sigma-Zoom nicht ans Laufen. (…) Um den Beitrag etwa so zu beenden: Hoffentlich habe ich das Zoom nicht entsorgt …"

Doch habe ich — entsorgt. Nach etwas Nachdenken meine ich mich zu erinnern, dass ich bei dem Sigma-Teil bewusst nur am Objektiv ohne Kamera probiert habe die Blende zu verstellen. Um dann zu prüfen, ob sich nach manueller Betätigung eines bestimmten Hebels die Blende schließt. Das tat sie nicht, also vermutlich irreparabler Defekt — Tonne …

Als mir jetzt ein zweites 2,8-4/35-70 mm Sigma mit Nikon F-Bajonett für 20 Euro über den Weg lief, habe ich zugegriffen. Die Original Nikon HN-2 Gegenlichtblende fürs 28mm f/3,5, der Original Nikon-Rückdeckel und das Nikon-Aufbewahrungstäschchen waren zusammen bald wertvoller, als das Sigma ;-) Fürs erste Foto wurde es auf die Halbformat Nikon Z50 adaptiert, die Z6 war schon reisefähig verpackt.

Später kann das lichtstarke Sigma dann im unbestechlichen Vollformat der 24 MP Nikon Z6 zeigen, was es für eine Abbildungsqualität liefert. Besonders bei Offenblende f/2,8 und f/4. Bei f/8-11 gibt es vermutlich nichts zu meckern … Man wird sehen.

 


Minolta Objektiv Rarität

04. Januar 2023, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Wie hatte ich im Blogbeitrag „Wie geht’s weiter?“ geschrieben: "Mich zieht es neben Abbildungsqualität auch ganz klar in die Spielecke, das Unperfekte, ja Fehlerhafte. Objektive mit besten Abbildungseigenschaften sind mehr als reichlich vorhanden, aber die mit "Charakter" — ich erwähne nur Begriffe wie "Seifenblasen"/"Bubble"- oder "Swirl(y)"-/"Verwirbel"-Bokeh — sind mein Ding."

Und was erwartbaren Charakter angeht, ist ein schöner Fisch ins Netz gegangen!

Die Rede ist vom dreilinsigen MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm von 1961. Also aus den ersten Tagen der japanischen Spiegelreflexkamerageschichte. Mit der SR-2 hatte Minolta 1958 noch vor der legendären Nikon F (1959) ihren Auftritt!

Artaphot.ch schreibt zum MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm: "Das Minolta 4/135 mm von 1961 ist eine klassische Triplett-Konstruktion, die aber bereits hochbrechende Gläser enthält und die deshalb eine durchaus befriedigende Abbildungsleistung zeigt. Sie reicht allerdings nicht ganz an die Zeiss'schen Sonnare mit denselben Eckdaten heran. Das 4/135 mm ist kein Tele-Objektiv, sondern ein langbrennweitiges "Normal"-Objektiv; es hat weder eine Springblende noch eine eingebaute Sonnenblende. Erwähnenswert ist die Vorwahl-Blende dennoch, denn sie ist aus sage und schreibe zwölf Elementen zusammengesetzt; damit ist auch stark abgeblendet eine praktisch kreisrunde Form gewährleistet, und das Bokeh ist entsprechend schön.

Am 24 MP Vollformat charakterisieren zwei Beobachtungen das Minolta Rokkor 4/135 mm:

  • Erstens hat das Objektiv eine beträchtliche Bildfeldwölbung, so dass die Bildecken erst bei f11 wirklich scharf werden
  • Zweitens - und für mich wirklich überraschend! - ist die Optik praktisch auf dem Level eines APO-Objektivs, was die Farbfehler angeht: Keine Farbsäume (eher weniger als das Minolta AF APO 2.8/200 mm) und diesbezüglich bei f11 weit besser als das vielgerühmte vierlinsige MC/MD 2.8/135 mm!

Vergleich und Test des 135ers an spiegellosen 16MP APS-C Kameras

Soweit Artaphot

Wir werden sehen! Das 135er wird auf die 24 MP Vollformat Nikon Z6 adaptiert

Es gab von Nikon übrigens ein vergleichbares Tele allerdings etwas kürzerer Brennweite, das Nippon Kogaku Japan NIKKOR-T 1:4 f=10,5 cm von 1960. Für die Nikon Messsucherkamerareihe und die 1959 vorgestellte Nikon F. Ebenfalls aus nur drei Linsen aufgebaut. Was allerdings äußerst selten auftaucht und dann zu entsprechenden Kosten. Aktuell gibt es bei eBay zwei Exemplare für 490 (F-Bajonett) und 1199 Euro (Nikon Rangefinder-Bajonett) Das MINOLTA ROKKOR-TC 1:4 f=135 mm wird für Größenordnung 80 Euro offeriert. Die Gegenlichtblende ist für rund 40 Euro in Australien zu haben … Da war mein Exemplar für 26 Euro inkl. Versand glatt ein Schnäppchen ;-)

Praxisbericht 2023


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk